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A-Rosa Silva am Cruise Terminal in Amsterdam

A-Rosa Silva: Flussschiff für die langen Strecken

A-Rosa hat mit der A-Rosa Silva am 2. Juli 2012 in Amsterdam im zehnten Jahr des Bestehens der Reederei das zehnte Flusskreuzfahrtschiff der Flotte getauft. Die A-Rosa Silva ist das erste Schiff einer neuen Generation, die speziell für längere Routen („Grand Tours“) mit Fahrtdauer von zehn und mehr Tagen vorgesehen ist und speziell für die Strecken vom Rhein über den Rhein-Main-Donau-Kanal zur Donau konstruiert ist.

Das neue Flussschiff ist, anders als die typischen Rhein- oder Donau-Schiffe, als 2,5-Decker gebaut – zwei Decks mit den öffentlichen Bereichen wie Rezeption, Restaurant und Lounge vorne und drei in der Höhe um ein halbes Deck versetzt angeordnete Decks mit den Kabinen und Suiten, plus Sonnendeck, das dementsprechend ebenfalls abgestuft und dadurch vorne niedriger ist.

Der große Vorteil dieser 2,5-Decks-Konstruktion: Auch bei der Durchfahrt durch niedrige Brücken vor allem am Rhein-Main-Donau-Kanal und auf der Mosel bleibt der vordere Teil des Sonnendecks mit Bar, Cooking-Station und Sonnensegel für die Passagiere geöffnet und benutzbar. Lediglich am hinteren, höher gelegenen Teil mit Sonnenliegen und Pool müssen Geländer, Liegestühle und Sonnenschirme abgebaut werden. Läge das Sonnendeck vorne auf der gleichen Höhe wie hinten, wäre es auf lange Strecken nicht benutzbar.

In vieler Hinsicht ähnelt die A-Rosa Silva (und die gerade im Bau befindliche A-Rosa Flora) damit den beiden auf Rhône und Saône fahrenden A-Rosa Luna und A-Rosa Stella, die ebenfalls eine 2,5-Decks-Konstruktion aufweisen.

Suiten mit Balkon und Junior-Suiten

Balkon-Suite
Balkon-Suite

Erstmals gibt es auf einem A-Rosa-Schiff auf der A-Rosa Silva neben den 14,5-qm-Standardkabinen auch sechs Suiten – ein Trend, der für deutsche Flusskreuzfahrtschiffe neu ist, wohingegen rein für den amerikanischen Markt gebaute Schiffe beispielsweise bei Uniworld teils sogar schon komplett auf Suiten setzen.

Tageslicht im Bad der Suiten
Tageslicht im Bad der Suiten

Die A-Rosa hat also erstmals vier Junior-Suiten mit 1,5-facher Größe (21 qm) im Vergleich zur Standardkabine sowie zwei große Suiten mit Balkon, die mit 29 qm doppelt so groß wie Standardkabinen sind und, ebenfalls neu bei A-Rosa, jeweils über einen privaten Balkon verfügen. Zudem hat das Bad Tageslicht, das durch ein großes Fenster zum Schlafbereich hin einfällt.

Passagiere, die eine Suite oder Juniorsuite im Select-Tarif buchen, kommen außerdem in den Genuss einiger Zusatzleistungen, welche die Suiten noch etwas aufwerten und attraktiver gerade für längere Flusskreuzfahrten machen, zum Beispiel kostenloser Internet-Zugang per WLAN, freie Minibar, Obst, Willkommens-Champagner und kostenlosen Wäschereiservice.

WLAN-Internet auch in den Kabinen

Ebenfalls neu: Internet per WLAN gibt es auf der A-Rosa Silva nicht nur in den öffentlichen Räumen, sondern auch in allen Kabinen. Eine entsprechende Nachrüstung auf den anderen A-Rosa-Schiffen ist derzeit nicht geplant. Und freilich ist Internet-Zugang auf einem Flusskreuzfahrtschiff weiterhin von der Verfügbarkeit eines UMTS-Netzes an Land abhängig, denn Satelliten-Internetverbindung wie auf den Hochsee-Kreuzfahrtschiffen ist auf einem Flussschiff nicht praktikabel. Vor allem in der Nähe von größeren Städten dürfte Internet also gut funktionieren, in abgelegenen Flusstälern dagegen eher weniger. Trotzdem ist die Verfügbarkeit von WLAN in der Kabine ein angenehmes Komfort-Merkmal auf der A-Rosa Silva für diejenigen, die auf Internet und E-Mail auch im Urlaub angewiesen sind, gerade auf längeren Kreuzfahrten.

Design erinnert an AIDAsol

Brombeer und Hellgrün: Das frisches Farbdesign erinnert an die neuesten AIDA-Schiffe
Brombeer und Hellgrün: Das frisches Farbdesign erinnert an die neuesten AIDA-Schiffe

Wer die beiden neuesten AIDA-Kreuzfahrtschiffe AIDAsol und AIDAmar kennt, wird sich auf der A-Rosa Silva wie zu Hause fühlen: Das Innen-Design stammt wie bei AIDA von Partnership Design aus Hamburg und sowohl das Design der Möbel als auch die Farbgebung – vorwiegend hellgrün und brombeer – erinnert stark an die AIDAsol. Und das ist durchaus etwas Positives, denn die helle, freundliche Farbgebung verleiht der A-Rosa Silva ein sehr großzügiges Flair und lässt die Räume optisch größer und höher wirken. Besonders der Bereich des Restaurants wird dadurch zu einem für ein Flusskreuzfahrtschiff ungewöhnlich hoch wirkenden Raum. Die Kabinen wirken frisch und lebendig – keine Spur von muffiger, kleiner, altmodischer Flussschiff-Kabine.

Restaurant & Lounge

Markt-Restaurant
Markt-Restaurant

Anders als bei A-Rosa Bella/Donna/Mia/Riva, die jeweils über volle drei Decks verfügen, liegt das Restaurant der A-Rosa Silva in der Schiffsmitte, ganz ähnlich wie auf den Rhône/Saône-Schiffen A-Rosa Luna/Stella. Fans der ganz großen A-Rosa-Schiffe werden auf der A-Rosa Silva daher vor allem den Restaurant-Außenbereich und Weinwirtschaft am Heck des Schiffs vermissen. Die Weinwirtschaft ist auf der Silva in das Restaurant in Schiffsmitte integriert.

Große Bar in der Lounge
Lounge-Bar

Versöhnlich stimmt hier aber vor allem die großzügige Bar in der Lounge, die für ein Flusskreuzfahrtschiff enorm großzügig wirkt und sich in einem Viertelkreis in die Lounge hineinschwingt und mit der Kombination auf dem für die Silva typischen grün-brombeer-Farbtönen und hellem Holz sehr einladend wirkt.

Fitness, Spa

Fitness-Raum mit Blick aufs Wasser
Fitness-Raum mit Blick aufs Wasser

Ebenfalls sehr angenehm vor allem für Sportler: Der Fitness-Raum ist mit drei modernen Trainingsgeräten gut ausgestattet (Cardio-Fahrrad, Crosstrainer, Laufband) und bietet – für ein Flussschiff keineswegs selbstverständlich – beim Trainieren einen Blick durch relativ große Fenster nach draußen. Da macht der Workout am Fluss Spaß. Auch die Sauna, der Ruheraum und die beiden Spa-Behandlungsräume verfügen über Fenster.

A-Rosa Silva: Fazit

Atrium und Rezeption der A-Rosa Silva
Atrium und Rezeption der A-Rosa Silva

Die A-Rosa Silva ist eine gelungene Weiterentwicklung der bisherigen A-Rosa-Flusskreuzfahrtschiffe – insbesondere ist die Ähnlichkeit zu den ebenfalls als 2,5-Deckern konstruierten A-Rosa-Schiffen auf Rhône und Saône, der A-Rosa Luna und A-Rosa Stella, ist unverkennbar. Die A-Rosa Silva punktet besonders mit ihrem hellen, freundlichen Design, den neuen Suiten und mit vielen weiteren kleinen Details. Soweit man das nach einer Nacht an Bord beurteilen kann ist die Silva für den vorgesehen Zweck, längere Reisen und flexiblen Einsatz auf Rhein und Donau mit häufigen Passagen durch den Rhein-Main-Donau-Kanal, sehr gut gerüstet.

Fakten zur A-Rosa Silva:

  • Werft: Neptun Werft, Rostock-Warnemünde
  • Baujahr: 2011/2012
  • Taufe: 2. Juli 2012 im Amsterdam
  • Größe: 135 m lang, 11,4 m breit, 1,6 m Tiefgang, 6 m Höhe über der Wasserlinie
  • Kabinen/Passagiere: 186 Passagiere und 89 Außenkabinen, 4 Juniorsuiten und 2 Balkonsuiten

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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