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AIDAdiva in Ashdod von Raketensplittern getroffen

Die AIDAdiva ist am Abend des 7. Juli im israelischen Ashdod offenbar von kleinen Raketensplittern getroffen worden. Laut AIDA Cruises wurde dabei aber niemand verletzt, auch das Kreuzfahrtschiff selbst wurde nicht beschädigt.

Gegen 20:30 Uhr abends schlugen bei einem Raketen-Angriff der radikal-islamistischen Hamas in Ashdod mehrere Raketen ein. Insgesamt sechs Raketen sollen bei der Attacke vom Gaza-Streifen aus auf den israelischen Küstenort abgefeuert worden sein, andere Quellen sprechen von bis zu 30 Raketen, die in dieser Nacht vom Gaza-Streifen aus abgefeuert wurden, zwölf davon seien vom israelischen Abwehrsystem „Iron Dome“ abgefangen. Der Angriff soll Ashdod selbst und Ortschaften im Umkreis von 40 Kilometern im Umkreis gegolten haben.

Update 8.7., 15 Uhr: AIDA Cruises hat bis auf Weiteres und zumindest für die nächsten zwei Monate Juli und August entschieden, kein israelischen Häfen mehr anzulaufen. Der Hafenstopp in Ashdod wird auf den Fahrtrouten durch Santorini ersetzt.

Die Explosionen waren vom Schiff aus zu beobachten und lautstark zu hören, wie AIDA-Sprecher Hansjörg Kunze gegenüber cruisetricks.de erklärte. Auf den Passagierdecks seien „Kleinstpartikel, die nach ersten Einschätzungen von Sicherheitsexperten von Abwehrraketen stammen könnten“, gefunden worden, schreibt AIDA in einem Statement. Diese Raketenteile haben laut Kunze die Größe von etwa 1 x 2 Zentimetern. Die Passagiere seien nach dem Zwischenfall sehr erschrocken und verunsichert gewesen.

Der Raketen-Angriff auf Ashdod ereignete sich, als die AIDAdiva gerade den Hafen von Ashdod in Richtung Kreta verlies, wo sie am morgigen Mittwoch, 9. Juli, ankommen soll. Die AIDAdiva befindet sich derzeit auf einer 7-Nächte-Kreuzfahrt ab Antalya mit Stopps in Limassol, Ashdod, Heraklion und Marmaris. Die Reise endet am Freitag, 11. Juli. Derzeit sind rund 2.100 Passagiere und 600 Crewmitglieder an Bord des Kreuzfahrtschiffs.

Mit der Eskalation des Konflikts zwischen Palestinensern und Israelis der vergangenen Tage nach der Entführung und Ermordung dreier israelischer Jugendlicher und dem mutmaßlichen Racheakt an einem palestinensischen Jungen wurde in dem seit vielen Jahre schwelenden Konflikt zwischen Israel und Palestina mit diesen Raketen-Angriff erstmals auch Kreuzfahrt-Touristen erreicht.

Jetzt ist damit zu rechnen, das insbesondere US-Reedereien ihre Schiffe vorerst nicht mehr nach Israel schicken werden.

Update: 9.7.: Inzwischen gibt es eine Reisewarnung der deutschen Auswärtigen Amtes, das von Reisen nach Israel in das Gebiet innerhalb eines Radius von 40 Kilometern um den Gaza-Streifen von nicht notwendigen Aufenthalten abrät.

Viele Reedereien hatten Ashdod in die Fahrpläne als Ausweich- und Alternativ-Hafen ins Programm genommen, nachdem wegen der schwierigen Sicherheitslage der vergangenen Jahre in Tunesien und Ägypten die attraktiven, nordafrikanischen Häfen dort nicht mehr angelaufen werden konnten. Ashdod dient vor allem als Hafenstopp für Ausflüge nach Jerusalem. Möglicherweise werden die Schiffe nun nach Haifa umgeleitet, das außerhalb der Reichweite von aus dem Gaza-Streifen abgefeuerten Raketen liegt.

Hauptsächlich betroffen sein dürften nun die Routenpläne der AIDAdiva. Andere Reedereien haben Ashdod erst wieder ab September im Fahrplan. Die nächsten Anläufe von Ashdod sind laut der Routenpläne geplant für die Thomson Celebration und Seabourn Odyssey jeweils im September sowie der Azamara Quest, Costa Pacifica, Holland America Lines Prinsendam, Silver Wind, Celebrity Silhouette und Mein Schiff 2 jeweils im Oktober und die Silver Cloud im November 2014.

3 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

3 Gedanken zu „AIDAdiva in Ashdod von Raketensplittern getroffen“

  1. Ich bin der Meinung, dass Kreuzfahrtschiffe keine Häfen / Länder ansteuern sollte, die sich im Kriegszustand befinden! Und Israel ist eines dieser Länder!

  2. Hallo,
    ich wusste, warum ich die letzte große Kreuzfahrt storniert habe, die Route war super toll, Oman, Jemen, Ägypten, Israel, und dann irgendwie zurück über das Mittelmeer. Wir wären in Dubai gestartet – Ich habe storniert wegen Ägypten – wir war das zu unsicher – Israel ist immer Theater – ist egal – aber ganz tolle Menschen – ganz tolles Land – ich hatte mich schon gefreut – aber der Konflikt mit Syrien – wir haben das schon mal mitgemacht – zweimal nicht – und jetzt ein Kreuzfahrt beschiessen- Ich bin momentan auf dem Trip in den Norden –

  3. Es geht weit über jedes vernünftige Maß hinaus, Israel grundsätzlich als Land im Kriegszustand zu beschreiben. Ich war häufig dort, privat wie dienstlich, und ich habe mich zu keiner Zeit gefährdet gefühlt. Genervt vielleicht, wenn man bei der Einreise gefragt wird, warum man denn nach Israel käme und wen man zu treffen gedenke – aber dieses Profiling (und genau das ist es) dient nur dem Ausfiltern von Terroristen und ist Teil des extremen Sicherheitskonzeptes am Flughafen Ben Gurion.

    Gern schließe ich mich der Ansicht eines Kunden in einem Tel-Aviver Friseursalon an, als ihn ein Reporter fragte, wie man denn seiner Meinung nach den Dauerkonflikt zwischen Juden und Arabern lösen könne. Seine Antwort:

    „Also von mir aus können wir den ganzen Laden hier verkaufen und in die Wüste von Kalifornien umziehen.“

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