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Auf den Spuren der Pioniere entlang des Mississippi

Entlang des Mississippi River, ausnahmsweise aber einmal nicht auf einem Kreuzfahrtschiff: Cruisetricks.de erkundet eine der schönsten Stecken des Mississippi Rivers von Land aus. Der Bezug zur Kreuzfahrt ist dennoch gegeben, denn auf dem Mississippi fahren auch immer mehr Flusskreuzfahrtschiffe wie beispielsweise die Queen of the Mississippi, auf der wir 2013 unterwegs waren.

Es war eine Reise, wie man sie als Urlauber so komprimiert gewöhnlich nicht macht: In einer Woche führte uns diese Pressereise auf der legendären Great River Road entlang des Mississippi in Illinois von Alton nahe St. Louis bis in die historischen Raddampfer-Stadt Galena und anschließend abseits des Mississippi auch nach Rockford, Illinois.

Als Urlauber würde man sich für diese Route eher zwei Wochen Zeit lassen, in unserer kleinen Journalisten-Gruppe machten wir es Mitte Mai 2015 in einer knappen Woche mit dicht gepacktem Programm. Im Live-Blog haben wir täglich von dieser Pressereise berichtet, hier lesen Sie die gesamte Reise noch einmal nach.

Unsere Reiseroute

Wir starten in Alton, Illinois, ganz in der Nähe von St. Louis. Von hier aus geht es immer am Mississippi entlang nach Norden, durch kleine Orte mit teils lang zurück reichender Geschichte aus der Zeit der großen Raddampfer und als der Mississippi noch die wilde Westgrenze der Zivilisation in Nordamerika war.

In Vorfreude auf eine Fahrt mit der Celebration Belle
In Vorfreude auf eine Fahrt mit der Celebration Belle

Wir besuchen unter anderem den Zusammenfluss der beiden mächtigen Ströme Mississippi und Missouri, ein Stau- und Schleusenwerk am Mississippi, machen einen Stopp in Mark Twains langjähriger Wirkungsstätte und Vorbild-Stadt für die Tom-Sawyer-Romane, in Hannibal, Missouri, und besuchen die alte Mormonen-Ansiedlung von Nauvoo. Ein echter Männer-Termin ist die Besichtigung der Landmaschinen-Fabrik am Hauptsitz des Weltkonzerns John Deere in Moline.

Als Raddampfer-Fan freue ich mich besonders aus eine Sightseeing-Fahrt am Mississippi mit dem Ausflugsboot Celebration Belle, das einem historischen Raddampfer nachempfunden ist. Da sind wir dann doch wenigstens einmal wirklich auf einem Schiff. Und meine Vorfreude darauf ist besonders groß, denn die Celebration Belle ist eine der ganz wenigen Ausflugsboote am Mississippi und Ohio River, mit dem ich noch nie gefahren bin (Wer sich fragt, was ich mit solchen Booten zu tun habe – siehe: www.steamboats.org).

Auf unserer Wegstrecke liegen aber auch weitere kleine Highlights wie eine historische Windmühle, Ausgabungen alte Indianer-Siedlungen, ein in ganz Amerika berühmtes Geister-Haus, ein restauriertes, altes Kino von 1927 und der Besuch der historischen Altstadt von Galena, die sich auch vor hübschen, europäischen Städten keineswegs verstrecken muss.

Reise-Route entlang der Great River Road Illinois (Karte: Open Street Maps)
Reise-Route entlang der Great River Road Illinois *

Noch einmal zwei echte Männer-Themen stehen dann auf dem Programm, wenn wir – schon auf halbem Weg in Richtung Chicago – einen Stopp in Rockford, Illinois einlegen. Dort besuchen wir nämlich einen der ältesten, größten und bekanntesten Harley-Davidson-Händler der USA und ein mit beeindruckenden Automobilen ausgestattetes Automuseum, vom historischen Rennwagen bis zum original Batmobil.

* (Karte: Open Street Maps)

Sportlich betätigen werden wir uns beim Kayak-Fahren am Rock River, beim Zip-Lining in den Alpine Hills bei Rockford und, wenn das Wetter mitspielt, beim Paragliding über dem Mississippi River.

Und ja, auch zu Essen und zu Trinken wird es hin und wieder etwa geben – und zwar nicht bei McDonalds & Co … Wir besuchen Weinkellereien, Restaurants mit bodenständiger, amerikanischer Hausmannskost, kreative Cafés und natürlich ein anständiges Steakhouse.

Wie es uns auf dieser Reise gehen wird und was wir erleben, versuchen wir in der wenigen Zeit zwischen den Programmpunkten hier zu erzählen und zu zeigen …

Tag 1: McPike Mansion, Alton

Unsere Reise entlang des Mississippi in Illinois soll geheimnisvoll und ein wenig gespenstisch beginnen. Nach Ankunft in St. Louis bezogen wir schnell unsere Hotelzimmer, dann ging es direkt weiter nach Alton zur McPike Mansion. Einem 1869 erbauten Anwesen, dessen Erwähnung bei Geisterjägern und Spuk-Fans ein ehrfürchtiges Raunen auslöst.

McPike Mansion in Alton, Illinois
McPike Mansion in Alton, Illinois

Die McPike Mansion gehört zu den zehn intensivsten Spuk-Häusern in den USA, Parapsychologen und Fernsehteams sind regelmäßig zu Gast, um den im übrigens wohl recht freundlich gesinnten Geistern des Hauses nachzuspüren, die sich hier regelmäßig zeigen sollen.

Das Ehepaar Sharyn and George Luedke kaufte das historische, aber ziemlich verfallene Anwesen 1994 bei einer Auktion. Schon damals war klar, dass es hier spukt. Seitdem renovieren die beiden an dem Haus, finanziert aus Einnahmen aus Führungen und Seancen, die sie im ehemaligen Weinkeller der McPike Mansion abhalten – so auch mit uns.

Wer jetzt allerdings mystisches Brimborium erwartet, wird enttäuscht sein. Sharyn ist sich der Anwesenheit der Geister von gleich mehreren ehemaligen Bewohnern des Hauses so sicher, dass sie – im komplett dunklen Kellergewölbe – ganz wie selbstverständlich einfach nur beschreibt, wie man den Spuk selbst erleben kann: Ein Lufthauch, plötzliche Kälte, ein Anstupsen oder Rütteln am Stuhl, Geräusche. Eine Frau, die sagt, sie sei eine indianische Schamanin, beschreibt sogar genau, wo im Raum sich welcher der Geister gerade aufhält.

Um ehrlich zu sein: Ich habe keinen Geist gespürt oder gar gesehen. Dennoch ist die McPike Mansion einen Besuch absolut wert. Auch wenn das Haus nach wie vor stark renovierungsbedürftig ist, lässt es erahnen, wie wunderschön es einmal gewesen sein muss. Und auch die historischen Details und kleinen Geschichten, die Sharyn und die Schamanin während der Führung erzählt haben, geben einen schönen Eindruck vom Leben in diesem Haus vor über 100 Jahren.

Ein schöner Einstieg in unsere Reise entlang es Mississippi, die unter anderem auch eine Suche nach der Geschichte dieser Region im Herzen Amerikas ist. Denn entgegen häufig gehegter Vorurteile hat Amerika sehr viel und sehr spannende Geschichte zu bieten, gerade entlang des großen Flusses.

Abendessen bei Castelli‘s

Zum Dinner ging es zu Castelli’s in Alton, Illinois – einem Italiener, Familienbetrieb in vierter Generation, gegründet 1937, Spezialität: gebackene Tortellini und Hühnchen-Gerichte. Und genau das habe ich dann auch gegessen. Besonders die getoasteten Ravioli muss ich zu Hause einmal ausprobieren: Im Ofen knusprig gebackene Ravioli, hausgemacht, allerdings nicht mit Nudel-Teig, sondern mit einer Art Mürbteig. So lecker, dass ich ans Fotografieren erst gedacht habe, als sie schon halb aufgegessen waren …

Beim Hauptgang, frittierte Hühnchenteile, habe ich dann – wider besseren Wissens – den USA-Anfängerfehler gemacht: Auf der Karte steht eine „halbe Portion“ (6 Teile) und eine „viertel Portion“ (3 Teile). Dass erst gar keine „ganze Portion“ angeboten wird, hätte mir zu denken geben sollen. Denn die halbe Portion war definitiv mehr als ein komplettes Hühnchen und nicht zu schaffen.

Geschmacklich? So wie man sich Kentucky Fried Chicken in einer idealen Welt vorstellen würde: Knusprig, würzig, wenig Fett. Aber wer das so haben will, darf eben nicht zu KFC gehen, sondern muss sich ein Restaurant wie Castelli’s suchen …

Tag 2: rund um Alton, Illinois

An einem Tag haben wir heute in Alton und Umgebung so viel unternommen, wie man gewöhnlich eher an drei Tagen schaffen würde. Dabei hatte es am Morgen zunächst nach verregnetem, stürmischem Wetter ausgesehen, die Sonne kam dann aber doch recht bald wieder heraus und blieb.

Sonnenuntergang am Mississippi im Pere Marquette State Park
Sonnenuntergang am Mississippi im Pere Marquette State Park

Cahokia Mounds

Station eins: Cahokia Mounds. Diese Siedlung einer indianischen Hochkultur aus der Zeit von 700 bis 1.400 nach Christus ist die größte derartige Stätte nördlich von Mexiko und seit 1982 Unesco-Weltkulturerbe. Viele Fragen über die Cahokia Mounds sind offen, aber einiges ist bekannt, und das ist schon faszinierend genug: Zu ihrer besten Zeit um 1.150 bis 1.200 n. Chr. siedelten hier 10.000 bis 20.000 Indianer – mehr Menschen als in Paris oder London zur gleichen Zeit.

Cahokia Mounds - Monks Mound
Cahokia Mounds – Monks Mound

Typische für diese Stadt waren große Erdhügel, auf denen die Häuser von hochrangigen Stammesmitgliedern standen. Einige, konisch geformte Hügel dienten auch als Gräber. Der höchste, auch heute noch erhaltene Hügel, Monks Mound, hat eine Höhe von über 30 Metern.

Steigt man die 151 Stufen auf den Hügel hinaus, hat man von oben einen Ausblick bis nach St. Louis. Rund um das zeremonielle Stadtzentrum war ein drei bis vier Meter hoher Palisadenzaum zum Schutz errichtet. Und es gab von hier in Illinois bis nach Florida zahlreiche, kleinere Siedlungen, mit denen reger Handel getrieben wurde.

In einem Museum ist diese Hochkultur sehr anschaulich dargestellt, im Freigelände sind aber nur noch einige der Hügel ein schließlich des Monks Mound sowie eine Art Sonnenuhr aus hohen Holzstangen zu sehen.

Camp River Dubois

Geschichtlich einen Sprung in die Jahre 1803 und 1804 machten wir anschließend bei der Besichtigung des Museums Camp River Dubois, das an dem Ort steht, an dem einst 1804 die Expedition von Meriwether Lewis und William Clark zur Erkundung des Landwegs von hier zum Pazifik begann.

Das historische Fort sowie ein kleines, ziviles Siedler-Haus aus dieser Zeit ist hier im Freigelände nachgebaut. Im Museum ist das kleine Segelschiff („Keelboat“) in Originalgröße nachgebaut, mit dem die Expedition in Richtung Westen auf dem Missouri River startet. Sehr sehenswert.

Zusammenfluss von Mississippi und Missouri River

Zusammenfluss Mississippi und Missouri
Zusammenfluss Mississippi und Missouri

Fast in Sichtweite zum Camp River Dubois fließen die beiden großen Ströme Nordamerikas zusammen. Hier treffen sich Missouri River und Mississippi River, um anschließend unter dem Namen Mississippi River weiter bis in den Golf von Mexiko zu fließen.

Von einem Aussichtsturm aus kann man den Zusammenfluss der beiden Gewässer von oben betrachten. Der Übergang zwischen den beiden Flüssen ist gut erkennbar, wenn man genauer hinsieht: Der Missouri fließt etwas schneller und führt mehr Sediment mit sich, sodass beim Zusammentreffen an der Oberfläche für eine kurze Strecke eine Art Grenzlinie zwischen den beiden Flüssen zu sehen ist.

Lunch im „My Just Desserts“

Der Name des Lokals spricht fast schon für sich: Nachspeisen sind die Spezialität des Hauses und davon gibt es typischerweise mehr als zehn verschiedene zur Auswahl. Und weil die oft schnell vergriffen sind, lässt man sich am besten gleich bei der Bestellung des Hauptgangs (ich hatte ein sehr zartes Beef Brisket Sandwich) auch schon das Dessert reservieren – in meinem Fall ein Pie aus Waldbeeren.

Der Name des nur mittags bis 16 Uhr geöffneten Lokals und die Fotos sprechen eigentlich für sich. Wer je nach Alton kommt: „My Just Desserts“ ist eine dringende Empfehlung.

Das Gebäude stammt übrigens aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts – schon Abraham Lincoln hat hier gelegentlich als Rechtsanwalt praktiziert.

Melvin Price Locks and Dam und National Great Rivers Museum

Melvin Price Locks and Damq
Melvin Price Locks and Dam

Auch am Nachmittag ging es heute um den großen Fluss, den Mississippi. Ein besonderes Erlebnis ist der Besuch des Stauwehrs und der Schleuse „Melvin Price Locks and Dam“. Neben einem hübschen kleinen Museum, ist hier vor allem der Besuch des Stauwehrs selbst spannend.

Mit einem Aufzug fährt man nämlich, begleitet von einem Park Ranger, hoch hinauf auf das Wehr und kann von oben auf die Schleuse hinabschauen. Hat man – so wie wir heute – Glück, dann schleust gerade ein Schubverband durch und beobachtet diesen Vorgang von oben.

Tipp: Im National Great Rivers Museum, das dem Dam angeschlossen ist, gibt es einen Towboat-Simulator, in dem man einige Minuten lang unter relativ realistischen Bedingungen einen dieser mächtigen Schubverbände ein Stück weit über den Mississippi steuern kann – und das ist viel schwieriger, als es auf den ersten Blick aussieht.

Die Dämme und Schleusen am Mississippi werden übrigens vom Army Corps of Engineers, also vom US-Militär betrieben und dienen vorrangig dazu, eine mindestens neun Fuß, also rund drei Meter tiefe Fahrrinne für die kommerzielle Schifffahrt zu garantieren, denn an vielen Stellen wäre der Mississippi sonst deutlich seichter und damit für die Schubverbände (und die Flusskreuzfahrtschiffe) unbefahrbar. Der Mississippi ist für die amerikanische Wirtschaft ein enorm wichtiger Transportweg und damit von nationalem Interesse.

Audubon Center at Riverlands

Ganz in der Nähe des riesigen Stauwehrs hat das Army Corps of Engineers das „Audubon Center at Riverlands“ errichtet – ein Punkt für Vogelbeobachtung. Denn der Zusammenfluss von Mississippi und Ohio River sowie einige Meilen nördlich auch des Illinois Rivers sind dafür nahezu perfekt. Denn Zugvögel folgen den großen Strömen und machen daher genau an dieser Stelle Rast.

Unter anderem kann man hier Weißkopfseeadler, die Wappentiere der USA, sowie weiße Pelikane beobachten, aber auch noch zahlreiche andere Vogelarten. Jetzt im Mai ist freilich die falsche Jahreszeit dafür, sodass nur einige wenige Vögel, die hier im Sommer zu Hause sind, durch die Ferngläser zu sehen waren.

Der größte Mann der Welt

Lebensgroße Statue von Robert Pershing Wadlow
Lebensgroße Statue von Robert Pershing Wadlow

Bei einem kleinen Abstecher in die Innenstadt von Alton durfte ein Besuch an der lebensgroßen Statue von Robert Pershing Wadlow nicht fehlen: Der laut Guinessbuch der Rekorde größte Mann aller Zeiten hat nämlich von 1918 bis 19424 hier in Alton gelebt. Er war beeindruckende 2,72 Meter groß.

Grafton, Illinois

Auch wenn das Wetter sonnig war: Der Wind hatte zu sehr aufgefrischt und war für das eigentlich in Grafton, Illinois, geplante Parasailing am Illinois River zu kräftig. Sehr schade, aber einfach zu gefährlich. Vom Parasail-Schirm aus hätte es, so versichert und Capt. Andy, einen herrlichen Blick auf den Fluss und die steilen Tuffstein-Felsen gegeben – letztere aber auch vom Boot aus schon eine wundervolle Kulisse abgeben.

Und auch die Great River Road führt in diesem Bereich malerisch direkt am Rand des Flusses entlang, auf der einen Seite Wasser, auf der anderen die steilen Tuffstein-Klippen.

Also fuhren wir stattdessen ohne Parasail-Schirm ganz gemütlich mit dem Motorboot auf den Fluss hinaus und genossen die Tuffstein-Klippen von Grafton, die Raubvögel am Himmel und den Blick auf vorbeifahrende Schubverbände vom Boot aus. Nicht dasselbe Erlebnis wie Parasailing, aber dennoch eine sehr schöne Stunde auf dem Wasser.

Sonnenuntergang im Pere Marquette State Park am Mississippi
Sonnenuntergang im Pere Marquette State Park am Mississippi

Und zum Tagesausklang verabschiedete sich der Mississippi River mit einem wunderschönen Sonnenuntergang.

Tag 3: Hannibal, MO, und Nauvoo, IL

Auf dem Weg nach Hannibal, vor allem aber auf der Strecke zwischen Hannibal und Nauvoo, zeigt sich eine der schönsten Strecken der Great River Road. Teils geht es etwas abseits des Flusses durch die weite Ebene des Mississippi-Tals mit endlosen Maisfeldern, teils aber auch direkt am breiten, an den Ufern bewaldeten und immer wieder von Inseln geteilten Mississippi entlang. Begonnen haben wir den Tag in Hannibal …

Truthahngeier über dem Mississippi River bei Hannibal, Missouri
Truthahngeier über dem Mississippi River bei Hannibal, Missouri

Hannibal, Missouri

Mark Twain
Mark Twain

Die Heimatstadt von Samuel Longhorne Clemens, besser bekannt als Mark Twain, ist eines der großen touristischen Highlights auf unserer Tour. Für den kleinen, schmucken Ort Hannibal wechseln wir kurz die Fluss-Seite von Illinois hinüber nach Missouri.

Bei einer Rundfahrt mit einem Trolley-Bus sehen wir einige der Orte, die Mark Twain zu seinen Büchern über Tom Sawyer, Huckleberry Finn, Becky Thatcher und Co. inspiriert haben – beispielsweise den berühmten weißen Gartenzaun oder auch die geheimnisvolle Höhle am Ortsrand.

Und auch einen kleinen Bezug zur Kreuzfahrt findet man in Hannibal ganz unerwartet: Die Titanic-Überlebende Molly Brown stammt von hier und ihr damaliges Haus steht immer noch am Stadtrand.

Aber auch einen der schönsten Ausblicke auf dem Mississippi River gibt es hier in Hannibal. Dort steht eine große Statue von Mark Twain und direkt unterhalb und um den Aussichtspunkt herum kreisen Truthahngeier – ein majestätischer Anblick.

Nauvoo, Illinois

Ein recht ungewöhnlicher Ort ist Nauvoo, eine Stunde Fahrt flussaufwärts. Hier entstand Anfang des 19. Jahrhunderts eine der ersten Ansiedlungen der Church of Jesus Christ of Latter-days Saints – bei uns besser bekannt als Mormonen. Wobei das nicht ganz stimmt, denn als „Mormonen“ bezeichnet man korrekterweise eigentlich nur einen Teil der Glaubensgemeinschaften, die sich auf Religionsgründer Joseph Smith berufen.

Mormonen-Tempel in Nauvoo, Illinois
Mormonen-Tempel in Nauvoo, Illinois

In Nauvoo lebte Joseph Smith und seine Häuser ebenso wie sein Grab kann man hier besichtigen. Nachdem die Latter-day Saints Nauvoo zwischenzeitlich komplett verlassen haben, sind sie inzwischen wieder hierher zurückgekehrt und haben viel Land gekauft.

Wohnhaus des Gründers Joseph Smith
Wohnhaus des Gründers Joseph Smith

Als „Mormonen“ bezeichnet man heute genau genommen nur die Gruppe, die später nach Utah gegangen ist. Daneben gibt es aber rund 80 Religions-Gemeinschaften, die sich ebenfalls auf Joseph Smith als Gründer berufen. In Nauvoo gibt es vor allem zwei dieser Gruppen: Die Utah-Mormonen, denen ein großer Teil der Stadt gehört, insbesondere die Flächen mit der historischen Ansiedlung an dieser malerischen Stelle am Mississippi. Wie ein Freilichtmuseum kann man diese historischen Häuser besichtigen, teilweise gibt es Vorführungen von Handwerkskunst und viele Veranstaltungen.

Die zweite, viel kleinere Gruppe – die gemäßigte, weniger sendungsbewusste „Church of Christ“ – aber betreut in Nauvoo den Bereich mit den Häusern der Familie von Joseph Smith. Wer nach Nauvoo kommt, sollte denn auch zuerst diesen Teil besichtigen, um sich einen weniger indoktrinierten Eindruck von der Glaubensgemeinschaft zu verschaffen und erst danach den restlichen Teil vom Besucherzentrum des historischen Nauvoo aus besichtigen.

Nauvoo Root Beer
Nauvoo Root Beer

Hier steht auch ein dem historischen „General Store“ von Joseph Smith nachempfundener Laden, in dem wir eine Flasche des hier hergestellten „Root Beer“ probiert haben – besser als Dr. Peppers & Co., aber für deutsche Gaumen dennoch ein sehr gewöhnungsbedürftiges Getränk.

Weinprobe und amerikanisches Home Cooking vom Feinsten

Baxters Vinyards
Baxters Vinyards

Zum Abschluss dieses Tages entlang der Great River Road ging es zur Weinprobe bei der ältesten Weinkellerei Illinois, der 1957 gegründeten Baxter’s Vineyards & Winery. Natürlich muss man berücksichtigen, dass Illinois nicht gerade für Spitzenweine bekannt ist und hier vor allem Weine für den lokalen, amerikanischen Geschmack gekeltert werden. Entsprechend süß sind die meisten Weine. Aber auch der eine oder andere trockene und als Tischwein durchaus recht interessante Wein ist dabei.

Beeindruckt haben uns an diesem Abend aber ganz besonders unsere beiden Begleiter des Gastgebers auf dieser Pressereise, „Great River Country“. Weil ausgerechnet montags in dem doch ziemlich kleinen Ort Nauvoo tatsächlich kein einziges Restaurant geöffnet hat, stellten sich Roger und John einfach selbst in die Küche, und zwar bei dem der Weinkellerei angegliederten Bed & Breakfast-Hotel „The Nauvoo Grand B&B“.

Allein schon das historische Haus ist absolut sehenswert, aber was Roger und John uns auf den Tisch zauberten, war schlicht sensationell: Ein feiner Salat mit allerlei Obst, butterzart rosa gebratenes Beef mit Bernaise-Sauce und frisch von der Inhaberin des B&B gebackener Apple Pie und Cherry Pie. Wer nach einem solchen Erlebnis amerikanischen Home Cookings noch glaubt, dass es in den USA kein gutes Essen gibt und Amerikaner nicht wissen, wie man lecker diniert, dem ist nicht mehr zu helfen …

Die Nacht verbrachten wir übrigens ebenfalls in einem historischen Haus, dem kleinen Hotel Nauvoo im Zentrum von Nauvoo in Sichtweite des prächtigen Mormonen-Tempels.

Tag 4: Moline, Illinois

Tag der überraschenden und coolen Kneipen und Cafés: Schon zum Frühstück sind wir heute ganz tief in den amerikanischen Mittleren Westen eingetaucht. Weil das Lokal geschlossen hatte, in dem wir in Nauvoo eigentlich frühstücken wollten, fuhren wir auf gut Glück weiter und fanden in einem kleinen Nest namens Lomax, Illinois: „The Pink“.

De Immigrant Windmill in Fulton, Illinois
De Immigrant Windmill in Fulton, Illinois

Bei „The Pink“ gab es die besten Pancakes, die ich je gegessen habe. Und die größten. Locker und luftig gebacken, mit ein paar Streifen knusprigem Speck, äußerst lecker.

Uramerikanisch auch das Mittagessen: Sandwiches und vor allem einen schönen Hot-Fudge-Sundae bei Lagomarcino’s in Moline. Den Laden gibt es in unveränderter Einrichtung in historischem Ambiente seit 1908 und er ist berühmt für seine hausgemachte Hot-Fudge-Schoko-Sauce zum Eis, aber auch für seine Pralinen.

Damit ist dann auch schon gesagt, dass die eigentlich geplante Lunch Cruise auf dem einem Mississippi-Raddampfer nachempfundenen Ausflugsboot Celebration Belle ausfiel – mangels Touristen an diesem etwas kühlen und wolkigen Dienstagmittag. Dennoch konnten wir das Boot am Nachmittag zumindest kurz besichtigen und ein paar Fotos machen.

Das Kneipen-Erlebnis ging an diesem Tag aber noch weiter: In Savanna, legten wir einen Stopp in Illinois größtem Biker-Treff ein, dem „Poopies“ – die Bilder sprechen völlig für sich. Eine der Spezialitäten hier: ein Hot Dog – aber was für einer.

"Loaded Home Wrecker" bei Poopies in Savanna, Illinoisq
„Loaded Home Wrecker“ bei Poopies in Savanna, Illinois

Der „Loaded Home Wrecker“ ist ein mächtiges, ein Fuß langes Sandwich mit Bratwurst, einem leicht scharfem Chilli, Sauerkraut, Tomate, Salat und Zwiebeln, absolut lecker und etwas für den wirklich großen Hunger, weswegen wir uns am Nachmittag einen zu siebt geteilt haben, einfach nur zum Probieren.

Und zum Abendessen? Ein saftiges Ribeye Steak im Steakhaus „Log Cabin“ in Galena. Am Eingang des Lokals hängen zahlreiche Autogramm-Karten von Prominenten von Politikern bis Sportler, die hier schon gegessen haben und die leckeren Steaks erklären, warum die Promis sich hier die Türklinke in die Hand geben.

John Deere: langweilige Landmaschinen? Weit gefehlt!

Moline ist der Hauptsitz des weltweit bekannten Land- und Baumaschinen-Herstellers John Deere. Eine Fabrik-Besichtigung klingt auf den ersten Blick nicht besonders reizvoll, Wir waren schon einige Male in der Gegend und haben John Deere immer ausgelassen. Aber das Gefühl täuscht: Die rund einstündige Fahrt in einem kleinen, offenen Zug durch die Fabrik-Hallen der Mähdrescher-Fertigung ist absolut beeindrucken (und nebenbei auch noch kostenlos). In der Fabrik selbst gilt allerdings strenges Fotografier-Verbot …

Riesige Lackier-Straßen, Farbe sprühende oder automatisch schweißende Industrie-Roboter, Laser- und Stanz-Anlagen für die Stahlteile, Zusammenbau und Test der gewaltigen, bis zu 15 Meter breiten Erntemaschinen sind ein beeindruckendes Erlebnis.

Aber auch der John Deere Pavillon in der Innenstadt von Moline hat mit einer Ausstellung einiger besonders interessanter Landmaschinen und einem Bagger-Simulator einiges zu bieten und Führungen gibt es hier sogar auf Deutsch.

Holländische Windmühle mitten in Amerika

Auf dem Weg nach Galena ein kurzer Stopp in Fulton: Hier steht eine echte, holländische Windmühle, „De Immigrant Windmill“.

In Holland hergestellt, dann zerlegt, verschifft und hier wieder aufgebaut ist die Mühle voll funktionsfähig und dient daher sowohl zum Mehl mahlen als auch als Touristenattraktion.

Mississippi Palisades State Park

Kein Tag ohne Mississippi: Einen herrlichen Ausblick auf den großen Fluss von einer kleinen Anhöhe aus bietet der Mississippi Palisades State Park. Je weiter nördlich man am Mississippi kommt, desto höher werden die Klippen am Ufer und desto mehr Inseln findet man im Mississippi.

Mississippi Palisades State Park
Mississippi Palisades State Park

Umso häufiger sind daher Aussichtspunkte oben auf den Klippen, von denen aus man den Mississippi überblicken und die bewaldete Landschaft hier im Norden Illinois‘ genießen kann.

Tag 5: Galena, IL, und Rockford, IL

Galena ist ein wahrer Postkarten-Traum: Der Ort am Galena River, einem kleinen Seitenfluss des Mississippi, wurde einst durch seine Bleiminen groß, war einer der wichtigsten Stopps für die großen Mississippi-Raddampfer und ist in weiten Teilen bis heute in seiner historischen Bausubstanz aus der Mitte des 19. Jahrhunderts erhalten.

Mainstreet des historischen Galena
Mainstreet des historischen Galena

Wir haben leider etwas Pech, denn es regnet in Strömen. Trotzdem ist die Schönheit der Mainstreet mit ihren in allen Rot-Schattierungen leuchtenden Backstein-Häusern zu erkennen und die vielen kleinen Läden entlang der Main Street laden zum Bummeln ein – von BBQ-Saucen, Popcorn und Schokolade über Garten-Deko und Handarbeiten bis zu netten, kleinen Restaurants gibt es hier alles, außer dem üblichen Touristen-Tand.

Im Sommer ist Galena eines der wichtigsten Touristen-Ziele im Mittleren Westen und gehört angeblich zu den zehn schönsten Kleinstädten der USA. Aber auch geschichtsträchtiges hat Galena zu bieten: Neun der 15 Nordstaaten-Generäle des amerikanischen Bürgerkrieges stammen aus dem Ort. Unter diesen Generälen aus Galena war auch der General und spätere 18. Präsident der Vereinigten Staaten, Ulysses S. Grant. Sein Wohnhaus ist als Museum zu besichtigen.

Eine ungewöhnliche Destillerie

Blaum Bros. Destillerie
Blaum Bros. Destillerie

Single Malt Whiskey aus den USA? Ja, so etwas gibt es vereinzelt. In Galena haben wir eine solche kleine Destillerie gefunden, die Blaum Bros. Destilling Co. Allerdings wurde die Destillerie erst 2013 gegründet, einen fertigen Whiskey gibt es daher noch nicht, nur wunderbar duftende Eichenfässer im Lager. Aber Blaum Bros. verkauft kleine Eichenfässer plus „Moonshine“, womit man zu Hause seinen eigenen Whiskey reifen lassen kann. Moonshine ist der noch völlig klare, destillierte Whiskey vor der Reifung im Fass. Der Moonshine von Blaum Bros. schmeckt übrigens erstaunlich gut und ist wider Erwarten recht mild.

Bis der erste Whiskey fertig gereift ist, verkaufen die Brüder Blaum aber bereits einen Vodka mit ungewöhnlich intensivem Geschmack – und eine Variante, die sich Hellfire nennt und mit Jalapeno-Pfeffer verfeinert wird.

Und es gibt einen recht ungewöhnlichen Gin mit sehr rundem, weichem Geschmack: zunächst typisch nach Wacholder, dann ein wenig nach Koriander und Fenchel und im Abgang leicht nach Orange. Die Besonderheit: Es werden fünf Gins mit jeweils nur einer Geschmackszutat zweifach destilliert und der fertige Gin dann erst aus den fünf Varianten gemischt. Das Ergebnis ist sehr lecker und reizt dazu, in fünf Jahren wieder zu kommen, wenn der erste Whiskey hier fertig ist …

Das „Kenneth Laurent House“ des Star-Architekten Frank Lloyd Wright

Auf unserem Weg vom Mississippi in Richtung Chicago für den Heimflug nach München machen wir halbem Weg einen Stopp in Rockford Illinois und erkunden hier ein paar lokale Attraktionen. Beispielsweise das „Kenneth Laurent House“ – für Leser, die sich in der Architektur genau so wenig auskennen wie ich: Das Haus wurde von Frank Lloyd Wright geplant und ist das einzige Haus, das der Star-Architekt je für einen gehbehinderten Kunden gebaut hat.

In den 1950er-Jahren war es noch recht ungewöhnlich, bei Bau eines Hauses auf Rollstuhlfahrer Rücksicht zu nehmen und so hat das Haus viele für damalige Verhältnisse besondere Features. Vor allem aber ist es eine der Pilgerstätten für Fans von Frank Lloyd Wright, denn seit 2012 gehört es einer Stiftung und kann besichtigt werden.

Kegel’s Harley Davidson

Ein Laden für Männerträume ist die älteste Handlung für Harley-Davidson-Motorräder der USA: Kegel. Wie der aktuelle Inhaber Karl Kegel sagt: „Wir verkaufen keine Motorräder, wir verkaufen Träume.“

Seit 1909 verkauft der Familienbetrieb, heute in der dritten Generation, Motorräder und in Rockford, Illinois seit 1923.

Probesitzen bei Kegel Harley Davidson
Probesitzen bei Kegel Harley Davidson

Nebenbei verleiht der Laden auch Harleys an Touristen und hat sogar eine Fahrschule, in der Greenhorns in zwei Tagen intensiv geschult werden, sodass sie danach angeblich auch ohne Motorrad-Erfahrung mit einer geliehenen Harley losziehen können. Die Maschine auf dem Foto kostet übrigens knapp 30.000 Dollar. Probesitzen ist natürlich erlaubt. Und man wird ja noch träumen dürfen …

Tag 6: Rockford, Illinois

Am letzten Tag unserer Illinois-Rundreise geht es noch einmal durch ein buntes Programm an Attraktionen in Rockford. Die Stadt steht ein wenig im Schatten des nur eine gute Autostunde entfernten Chicago, aber wer hier vorbeikommt, kann durchaus eine Zwischenstopp einplanen, denn die Stadt hat – wie wir auch gestern schon gesehen haben – ein paar nette Dinge zu bieten.

Anderson Japanese Garden
Anderson Japanese Garden

Wunderschön ist der großzügig angelegte Anderson Japanese Garden. Ursprünglich von einem Japan-Liebhaber für sich ganz privat aufgebaut, ist der japanische Garten nach Vorbild des Garten-Stils aus dem Japan des 12. Jahrhunderts heute für die Öffentlichkeit zugänglich – sei es einfach nur zur Besichtigung, sei es, um die Ruhe zu genießen, einem der vielen Wasserfälle und Bachläufe zu lauschen oder in einer der verborgenen Ecken des Gartens ein Buch zu lesen.

Lansing Automobile Museum

Ebenfalls aus einer privaten Idee heraus ist das Lansing Automobile Museum entstanden. Wayne Lansing, ehemaliger Auto-Rennfahrer und heute Inhaber eines Unternehmens, das Rennwagen-Chassis herstellt, begann vor gut 15 Jahren mit einer Sammlung, die er heute als Museum öffentlich zugänglich macht.

Lansing sammelt aber nicht einfach alle möglichen Autos, sondern nur solche, die eine besondere Geschichte haben: beispielsweise einen Bier-Lieferwagen von Al Capone, das Film-Auto aus Bonnie & Clyde, ein Auto von Johnny Cash, ein Fahrzeug, das in einem Film von Laurel & Hardy zum Einsatz kam oder auch mehrere Limousinen von ehemaligen, amerikanischen Präsidenten. Außerdem hat Lansing auch viele Memorabilia aus der Kennedy-Familie in seiner Sammlung ebenso wie ein paar Stücke von Marilyn Monroe.

Ein wenig Bewegung nach dem vielen, guten Essen: Kajak und Reiten

Nach dem vielen, guten Essen der vergangenen Tage schadet zum Abschluss der Reise ein wenig Bewegung nicht. Mit „Rocktown Adventures“ sind wir deshalb auf den Fluss gegangen und eine Stunde entlang des Rock River gepaddelt.

Kajak am Rock River
Kajak am Rock River

Und anschließend ging es im Park District von Rockford noch in den Sattel bei einer Runde Reiten durch den Wald. Eine wirklich willkommene, sportliche Abwechslung zu den engen Programm der vergangenen Tage und ein wenig Entspannung am Rücken eines Pferdes – heute auch wieder bei strahlend blauem Himmel.

Tag 7: Rockford, Illinois

Das für mich persönlich größte Highlight Rockfords haben wir uns für den letzten Moment aufgehoben, bevor es zum Flughafen geht: das Coronado Theater. 1927 gebaut und 2000 umfassend restauriert ist das Theater eines der wenigen noch erhaltenen Theater dieser Art in den USA. Wenn es einen Grund gibt, von Chicago aus extra nach Rockford, Illinois zu fahren, dann definitiv um das Coronado Theater zu sehen.

Bühnen-Dekoration des Coronado Theaters in Rockford
Bühnen-Dekoration des Coronado Theaters in Rockford

Obwohl opulent dekoriert mit prachtvollen Ornamenten, Kristall-Leuchtern, goldenen Drachen, den Reliefs von spanischen Schlössern und italienischen Villen wurden um 1925 herum rund 400 solcher Theater in den USA gebaut, weil sie im Vergleich zu ihren Vorgängern relativ billig waren.

Der Trick dabei war zugleich ein neues Feature: ein künstlicher Sternenhimmel an der Decke und dimmbare Beleuchtung, mit der sich Sonnenauf- und -untergänge simulieren ließen. Die Decke zeigte ursprünglich den Sternenhimmel über Rockford in der Nacht der Eröffnung des Theaters 1927. Diese Sternenhimmel-Decke war deutlich billiger zu bauen als ein damals übliches Theater mit mächtigem Kuppeldach.

Orgel des Coronado Theaters
Orgel des Coronado Theaters

Das Prachtstück des Coronado Theaters ist aber die große Kino-Orgel, die vor allem zur Unterlegung von Stummfilmen mit Musik, aber auch mit passenden Geräuschen diente.

Entsprechend hat die Orgel diverse Percussion-Instrumente, mit denen sich beispielsweise die Geräuschkulisse einer Dampfeisenbahn nachempfinden lässt. Beeindruckende 50.000 Dollar kostete die Orgel im Baujahr des Theaters 1927.

Auf der Bühne des Coronado Theaters standen zahllose Show-Größen jeder Zeit, darunter die Marx Brothers, Frank Sinatra, Louis Armstrong, George Gershwin, Bob Hope und Sammy Davis Jr. Auf einem Piano, das bis heute im Besitz des Theaters ist, spielte George Gershwin einst „Rhapsody in Blue“ in einer der ersten öffentlichen Aufführungen dieses Werks.

Coronado Theater
Coronado Theater

Immerhin bis 1984 war das Coronado Theater in Betrieb. 2000 wurde es restauriert und kann seitdem nach Voranmeldung besichtigt werden. Es dient aber beispielsweise auch für politische Veranstaltungen, Hochzeitsfeiern und Ähnliches – immerhin hat es über 2.000 Sitzplätze und eine Bühne, die eine großzügige Tanzfläche abgibt.

Immerhin bis 1984 war das Coronado Theater in Betrieb. 2000 wurde es restauriert und kann seitdem nach Voranmeldung besichtigt werden. Es dient aber beispielsweise auch für politische Veranstaltungen, Hochzeitsfeiern und Ähnliches – immerhin hat es über 2.000 Sitzplätze und eine Bühne, die eine großzügige Tanzfläche abgibt.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste in die USA und entlang der Great River Road auf Einladung von Great River Road Illinois und Rockford Area Convention & Visitors Bureau.
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Cruisetricks.de reiste in die USA und entlang der Great River Road auf Einladung von Great River Road Illinois und Rockford Area Convention & Visitors Bureau.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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