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Azamara Journey wehrt Piraten-Angriff südlich des Oman ab

Die Azamara Journey wurde am Freitag, 23. November, im Golf von Oman von potenziellen Piraten angegriffen. Die Sicherheitskräfte an Bord konnten Angriff den Meldungen zufolge mit Hilfe von Leuchtraketen abwehren. An Bord der Azamara Journey befinden sich unseren Informationen zufolge auch deutsche Passagiere. Eine Sprecherin der Reederei bestätigte den Vorfall.

Rund 15 Seemeilen von der Insel Masirah entfernt an der Südost-Küste des Oman fuhren am Freitagnachmittag offenbar zwei Schnellboote mit hoher Geschwindigkeit auf die Azamara Journey zu. In jedem der Schnellboote mit starken Außenbord-Motoren sollen sich vier Personen befunden haben, zudem habe sich ein Dhow (traditionelles, arabisches Frachtschiff) in der Nähe aufgehalten, das mutmaßlich als Operationsbasis für die Piraten diente.

Sicherheitskräfte, die das Kreuzfahrtschiff im Golf von Oman begleiteten, haben der Meldung zufolge mindestens zwei Leuchtraketen in Richtung eines der Schnellboote angefeuert und es damit zum Abdrehen gezwungen. Das zweite Schnellboot sei ebenfalls mit einer Leuchtrakete abgewehrt worden.

Die Meldung wird in großen Teilen auch in einem (nicht öffentlich zugänglichen) Facebook-Posting einer Passagierin der Azamara Journey bestätigt. Demnach habe der Kapitän des Azamara Journey Alarm ausgelöst und die Passagiere angewiesen, sich vorsorglich im Inneren des Schiffs in Sicherheit zu bringen.

Inwieweit es sich bei dem Zwischenfall tatsächlich um einen Piratenangriff handelte, ist derzeit nicht nachprüfbar. Entsprechende internationale Organisationen, die sich mit der Piratenabwehr in der Region befasse, haben derzeit noch keine Informationen über den Zwischenfall veröffentlicht. Das NATO Shipping Center (NSC) warnt indes regelmäßig Schiffe in der Region davor, sich anderen Schiffen zu nähern um zu vermeiden, dass ihre Annäherung als Piratenangriff missverstanden werden könnte.

Das 694-Passagiere-Kreuzfahrtschiff Azamara Journey der Royal-Caribbean-Tochter Azamara Club Cruises ist derzeit auf einer Reise von Sokhna/Kairo nach Mumbai, wo sie planmäßig am 29. November ankommen soll, am heutigen Montag, 26. November, steht ein Hafenstopp in Fujairah in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf dem Fahrplan. Die Azamara Journey fährt unter maltesische Flagge und wurde ursprünglich als R Six für Renaissance Cruises 2001 gebaut. Eines der acht Schwesterschiffe der Azamara Journey ist die ehemalige R One, heute Columbus 2 (Hapag-Lloyd Kreuzfahrten). Ein weiteres Schiff aus dieser Baureihe, die R Seven, fährt ebenfalls für Azamara Club Cruises, unter dem Namen Azamara Quest.

In einer Stellungnahme bestätigte Azamara Club Cruises gegenüber cruisetricks.de den Vorfall und beschreibt die Situation wie folgt: Die Crew der Azamara Journey habe in der Ferne mehrere kleine Boote beobachtet, die sich schnell näherten, worauf der Kapitän Vorsorgemaßnahmen ergriffen habe und ein Ausweichmanöver gefahren sei. Nach rund 15 Minuten seien die kleinen Boote der Azamara Journey nicht mehr näher gekommen, sodass der Kapitän wieder zum Normalbetrieb übergegangen sei und die Kreuzfahrt planmäßig fortgesetzt habe. Ob zur Abwehr der potenziellen Piraten auch Leuchtraketen eingesetzt wurden, erwähnt Azamara nicht.

Zu den Sicherheitsmaßnahmen bei auf gefährdeten Fahrtrouten sagte Azamara Club Cruises, man überwache die Aktivitäten von Piraten im Golf von Aden und in angrenzenden Gebieten genau und arbeite mit Behörden, Nachrichtendiensten und militärischen Organisationen zusammen, um sicherzustellen, dass man für dieses Fahrgebiet gut vorbereitet sei. Bei der Durchquerung des Golfs von Aden treffe man verschiedene Vorsichtsmaßnahmen und Vorbereitungen wie beispielsweise zusätzliche Wachen an Bord. Für die Fahrt durch den Golf von Aden sei man immer gut vorbereitet.

2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „Azamara Journey wehrt Piraten-Angriff südlich des Oman ab“

  1. Das diese Route von Azamara Club Cruises als gefährlich eingestuft wird, stützt die Aussage eine englischen Ehepaars gegenüber CruiseNews24.de, die bereits im vergangenen Jahr die Strecke mit Azamara bereist hatten. Nach Ihrem Bericht hatte die Reederei damals auf der Route bewaffnetes Sicherheitspersonal an Bord genommen. Währen der Nacht fuhr das Schiff nahezu unbeleuchtet, die Passagiere wurden aufgefordert die Gardinen in Ihren Kabinen geschlossen zu halten und niemand durfte nach Einbruch der Dunkelheit an Deck oder auf die Balkone. Den Passagieren gegenüber wurden diese Maßnahmen damals ebenfalls mit Hinweis auf die Gefahr von Piratenübergriffen begründet.

  2. als Passagiere der „angriffenen“ Azamara Journey dazu unser Bericht:
    von der ursprünglichen Route Sokhna, Aquaba, Safaga, Muscat, Mumbai – geändert auf Piräus, Rhodos, Muscat, Fujairah, Mumbai, war dies eine Reise ohne Höhepunkte an Bord und bei den Destinationen-ausgenommen Muscat und Mumbai.
    Im eigentlichen Sinn war diese Reise eine Überführung von Europa nach Asien.
    Fast 2/3 der Reise waren zur Sicherheit Wachen an Bord. Ab Dämmerung mußten die Passagiere innerhalb des Schiffes bleiben, die Aussendecks incl. der privaten Balkone durften nicht benutzt werden, das Schiff fuhr minimal beleuchtet. Die Zeitspanne dieser
    Einschränkungen wurde uns zu Beginn der Reise mitgeteilt-später noch verlängert.
    Beim „Piratenangriff“ fuhr ein kleines schnelles Boot mit Aussenbordmotor eine Zeitlang in grösserer Entfernung parallel zu uns in Gegenrichtung, um schliesslich nach Abschuss von drei
    Leuchtraketen durch „Security-Personal“ wieder abzudrehen.

    Einige Passagiere wurden zur Sicherheit in die Flure gebeten. Das „Security-Personal“ ging am Tag darauf in Muscat wieder von Bord.
    Unsere Einschränkungen blieben zunächst bestehen und wurden dann
    nach und nach bis Mumbai gelockert.
    Mit dem Wissen um diese Einschränkungen sollte man sich überlegen, ob solch eine Reise Sinn macht. Wir sind seit 20 Jahren auf Kreuzfahrten mit verschiedenen Schiffen und Reedereien gereist und hätten bei vorherigen Informationen über den Ablauf diese Reise nicht gebucht.

    Immerhin- unser selbst organisierter Aufenthalt in Mumbai vermittelte uns einen Einblick über Kultur, Land und Leute und somit hatte auch diese Reise am Ende einen positiven Abschluß.

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