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Carnival geht härter gegen Alkohol-Schmuggel vor

Carnival Cruise Line geht konsequenter gegen das verbotene Mitbringen von Alkohol an Bord seiner Kreuzfahrtschiffe vor. Vom 9. Juli 2015 an dürfen Passagiere auch Flaschen mit alkoholfreien Getränken nicht mehr an Bord bringen. Dafür bietet die Reederei sehr günstige Wasserpakete direkt am Schiff an.

Als so genannte „Rum Runner“ machen sich manche Passagiere einen Sport daraus, unerlaubterweise harte Alkoholika an Bord von Kreuzfahrtschiffen zu schmuggeln. Dazu wird beispielsweise Wodka in Wasserflaschen umgefüllt und so an den Sicherheits-Kontrollen bei der Einschiffung vorbei geschmuggelt.

Bislang erlaubt Carnival Cruise Line, wie auch viele andere Reedereien, das Mitbringen von alkoholfreien Getränken in vernünftigen Mengen. Bei Carnival galt beispielsweise eine Grenze von zwölf Halbliter-Flaschen. Da laut Reederei die Kontrollen aber viel Zeit in Anspruch nehmen, greife man jetzt stärker durch. Mitgebracht werden dürfen ab 9. Juli 2015 Softdrinks nur noch in Karton- oder Dosen-Verpackungen, mit denen ein Schmuggeln von Alkohol nicht möglich scheint. Unberührt bleibt dagegen die Regel, dass eine Flasche Wein mit an Bord gebracht werden darf.

Update 15.10.2015: Inzwischen hat Carnival die Regelungen ein wenig gelockert – nun dürfen Softdrinks in Karton- und Dosenverpackungen nich tnur im Start-Hafen, sondern auch während der Kreuzfahrt in jedem Hafen mit an Bord gebracht werden. Die einzelnen Getränke-Packungen dürfen maximal zwölf Unzen (354 ml) Flüssigkeit enthalten und pro Person sind maximal zwölf Einzelgetränke gestattet.

Wasser-Pakete für 3,99 Dollar (Update)

Im Gegenzug führt Carnival Cruise Line eine Bestellmöglichkeit von Wasser auf die Kabine zu sehr günstigen Preisen ein: Für 2,99 Dollar zuzüglich lokaler Steuern können Passagiere künftig bereits vor der Kreuzfahrt einen 12er-Pack Wasserflaschen auf die Kabine bestellen oder auch noch an Bord – dann für 4,99 Dollar plus Servicegebühr – kaufen. Update März 2016: Inzwischen kostet das Paket 3,99 Dollar, unabhängig davon ob vorab oder an Bord gekauft.

Für Passagiere, die sich bisher bereits an die Alkohol-Regelungen hielten, bedeutet die Neuregelung sogar eine Erleichterung bedeuten. Denn das Tragen der schweren Getränkeflaschen bei der Einschiffung entfällt, wenn Wasser an Bord nun genau so günstig verkauft wird wie in Supermärkten an Land.

Neben den zeitaufwändigen Kontrollen bei der Einschiffung nennt Carnival übrigens noch einen weiteren Grund für die Neuregelung: Unkontrollierter Alkohol-Konsum durch mitgebrachte Alkoholika sei eine häufige Ursache für Zwischenfälle an Bord, manchmal – so eine Carnival-Sprecherin gegenüber Cruise Critic UK – mit tragischen Folgen.

Und auch in einem weiteren Punkt verschärft Carnival Cruise Line die Alkohol-Regelung: Alle nicht zugelassenen Getränke, die bei der Einschiffung konfisziert werden, sollen dem Passagier künftig nicht mehr zurückgegeben werden. Bisher bekamen bei Schmuggel-Versuchen ertappte Passagiere ihre Getränke am Ende der Reise zurück.

5 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

5 Gedanken zu „Carnival geht härter gegen Alkohol-Schmuggel vor“

  1. Hallo zusammen! Man ist geneigt, aus den dargestellten „häufigen Zwischenfällen an Bord“ gewisse Rückschlüsse auf die Klientel zu ziehen, welche häufig mit Carnival unterwegs ist. Ansonsten kann man der Firma Perrier nur dazu gratulieren, dass es ihr gelungen ist, vor über 30 Jahren den Menschen weiszumachen, dass Flaschenwasser besser sei als jenes von den Wasserwerken. An Bord weist das durch Umkehrosmose bzw. Destillation produzierte Wasser eine so gute Qualität auf, dass man es problemlos trinken kann.

    Man darf sich auch gern die Frage stellen, mit welchem Wasser denn wohl Kaffeemaschinen und Softdrink-Zapfanlagen gespeist werden. Da wird doch wohl auch niemand im Ernst annehmen, dass jemand mit Evian-Flaschen im Hintergrund sitzt und ständig das überteuerte Wellnesswasser in die Maschinen kippt?

    Was aus Menschen wird, die permanent süße Säfte und gezuckerte Softdrinks in sich hineinschütten, kann man besonders gut auf kurzen Reisen ab Miami besichtigen. Immerhin können sie nun auf günstigere Getränkepakete an Bord zugreifen und brauchen auch da auf nichts zu verzichten. So lange Leibesvititaionen nicht zur täglichen Praxis werden, wird es Passagieren auch weiterhin gelingen, ihren Wein zum Essen zu genießen, ohne für einen kalifornischen Discountertropfen USD 40+ hinzulegen *fg*. Die Gefahr von zwischenfällen dürfte bei einem gepflegten Glas Wein indes gering sein.

  2. Lieber Volker – bitte genau lesen ;-) Das ist nicht die Rede von „häufigen Zwischenfällen“ sondern davon, dass generell bei Zwischenfällen der Grund dafür häufig der eingeschmuggelte Alkohol ist. Es sind also nicht die Zwischenfälle häufig, sondern der Grund …

    Bei dem Alkohol-Schmuggel geht es kaum um Wein, sondern wirklich um harten Alkohol und das ist kein Carnival-spezifisches Thema. Vor allem Amerikaner (aber durchaus auch andere Nationen) trinken, um möglichst schnell betrunken zu werden und nicht, weil sie einen guten Tropfen genießen. Insofern ist das Wodka, Rum u.ä. die erste Wahl ;-)

  3. Das kommt davon, wenn man sich am Nachmittag schon hoffnunglos dem Melissengeist hingibt, da leidet der klare Blick, bssss….

  4. Ja, es gibt wirklich Leute, die das mit dem Wasser glauben – auf Schiffen einer auf den deutschsprachigen Markt zugeschnittenen Marke des Carnival-Konzerns kam die Frage schon auf. Offizielle Information dazu war dann, daß alles Wasser, was nicht aus der Flasche kommt (die man in den Bedienrestaurants oder an den Bars bestellen kann) aus dem Frischwassersystem des Schiffs kommt. Heißt also im Klartext, aus der Meerwasserentsalzung oder eben das im Hafen gebunkerte Trinkwasser. (Hey, die brauen da sogar Bier draus…)

    Das Wasser entspricht Trinkwasserqualität – und Trinkwasser aus der Leitung wird in Deutschland strenger kontrolliert als Mineralwasser. Es wurde auch klargestellt, daß das Wasser aus dem Kabinenwasserhahn letztlich das gleiche ist, wie aus dem Wasserspender im Restaurant – nur eben wird es für die Wasserspender nochmal durch einen Aktivkohlefilter geleitet, um den Chlorgeschmack zu entfernen, gekühlt und aufgesprudelt. In der Kabine schmeckt es daher vielleicht nicht so gut, ist aber bedenkenlos trinkbar.

    Daß ich an Land eher gekauftes Wasser aus der Flasche trinke, liegt übrigens nur daran, daß ich es gerne mit viel(!) Kohlensäure mag, und die ganzen Heimsprudler, die ich kenne, maximal auf „Medium“ kommen, was mir persönlich zu wenig ist.

    Zum ursprünglichen Thema – ich vermute mal, daß diejenigen, die bisher Alkohol geschmuggelt haben, sich jetzt einfach in den Häfen, wo es billigen Fusel gibt, an Land die Birne zulöten, und den Alkohol dann eben in der Blutbahn statt in der Flasche mit aufs Schiff nehmen. Dagegen wird Carnival wenig machen können. Im Luftverkehr weiß ich, daß Passagieren das Einsteigen verweigert werden kann, wenn sie zu betrunken sind (liest man ja gelegentlich mal davon), aber ob Carnival das auch auf dem Schiff machen würde? Bei den klagefreudigen Amerikanern? Das verspricht, spannend zu werden. :)

  5. @Eike: das kommt vielleicht darauf an, WIE betrunken ein Passagier zu Schiff zurück kommt – sprich: ob die Security findet, dass er eine Gefahr für andere Passagiere sein könnte, er/sie also beim Einsteigen zu randalieren anfangen würde oder so ;-) Ansonsten ist das ja eigentlich auch nicht. Wenn ich mir anschaue, wie nahe die einschlägigen Kneipen beispielsweise in Nassau am Kreuzfahrt-Pier sind, dürften die (alle) Reedereien da genügend Erfahrung haben mit Passagieren, die reichlich betrunken zum Schiff zurück kommen …

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