Carnival Corp. hat angekündigt, die Reisepässe und Ausweispapiere von Kreuzfahrtpassagieren künftig von Interpol prüfen zu lassen. Dessen „I-Checkit“-System erlaubt eine Echtzeit-Prüfung und wird bereits von zahlreichen Fluggesellschaften genutzt.
Nach einer dreimonatigen Probephase auf vier Schiffen von Princess Cruises plant Carnival den Einsatz von I-Checkit nun für alle derzeit 101 Kreuzfahrtschiffe des Unternehmens. Dazu gehören Carnival Cruise Line, Fathom, Holland America Line, Princess Cruises, Seabourn, AIDA Cruises, Costa Cruises, Cunard Line, P&O Cruises und P&O Cruises Australia.
Die Prüfung der Ausweisdokumente erfolgt direkt beim Check-in, soll aber den Einsteigeprozess nicht verzögern.
I-Checkit ist ein Online-System, bei dem Ausweisdokumente daraufhin überprüft werden, ob sie bei Interpol als gestohlen oder verloren gemeldet sind. Solche Informationen sind bei Interpol in der SLTD-Datenbank (Stolen and Lost Travel Documents) eingetragen. Mit I-Checkin ist es möglich, eine automatisierte Prüfung anonymisiert, also ohne Übermittlung persönlicher Daten durchzuführen. Ist ein Reisedokument in der Datenbank als gestohlen oder verloren gemeldet, wird der Ausweis vor Ort einer genaueren Prüfung unterzogen, in Zweifel konfisziert und das Boarding verweigert.
Die Meldung ist auch deshalb interessant, weil Reedereien typischerweise nur wenig zu den Sicherheitsvorkehrungen an Bord ihrer Schiffe öffentlich bekannt machen, um potenziellen Angreifern keine Informationen und Anhaltspunkte zu liefern. Insoweit ist auch nicht bekannt, ob derzeit außer Carnival Corp. noch weitere Reedereien das Interpol-System einsetzen oder dessen Einsatz planen.