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Celebrity Equinox: Bars, öffentliche Bereiche

Bei den öffentlichen Räumen der Celebrity Equinox ist grundsätzlich viel Lob angebracht. Die Highlights, aber natürlich auch einige Kritikpunkte, aus meiner Sicht: Das 3-stöckige Atrium der Equinox ist im Gegensatz zur Millennium-Klasse nicht mehr kubisch beengt und durch eine große Treppe verbaut, sondern oval, hell und großzügig mit einer relativ zierlichen Showtreppe. Der Teil des Atriums, in dem die insgesamt 8 Panoramaaufzüge nach oben gleiten, ist bis zum obersten Deck für die Sonne offen und mit einer großzügigen Verglasung versehen. Dazu passen der hängende echte Baum und die Skulptur „Here comes the Sun“ ganz hervorragend. Die 2-stöckige Bibliothek kommt ebenso wie der Themenbereich Planet Earth in den Genuss dieser privilegierten Lage. Gefällt mir wesentlich besser als die riesigen offenen Atrien bei Royal Caribbean (Voyager- und Radiance-Klasse). Vor und nach den abendlichen Essenssitzungen tobte im Atrium auf Deck 3 an der maritim-modernen Passport Bar bei Live-Tanzmusik das Leben.

Atrium der Celebrity Equinox
Atrium der Celebrity Equinox (Bild: Andreas Halamoda)

Sehr gelungen ist die Trennung der diversen Geschäfte in zwei attraktive Shoppingzeilen auf zwei Ebenen. Die exquisiten Boutiquen oben, die Standardgeschäfte unten, keine geballte Ansammlung wie auf der Millennium-Klasse. Auch das Casino und die mittlerweile unvermeidbare Kunstgalerie nebst Auktionsbereich sind in dieser Umgebung untergebracht und können so über die beiden Shoppingboulevards bestens von den Passagieren, die sich dafür nicht interessieren, auf dem Weg vom Hauptrestaurant zum Theater umgangen werden.

In der Nähe finden wir auch das Celebrity Central, ein sehr schöner Mehrzweckraum für Vorträge, Veranstaltungen (z.B. Bingo) und Kinofilme. Dazu eine weitere Neuheit auf der Equinox, zumindest für Celebrity: die Disco. Endlich gibt es ein getrenntes Angebot für das Nachtleben mit Nightclub (wie auf der Millennium-Klasse in der Aussichtslounge untergebracht) und der Disco Quasar – ein dringend notwendiger Schritt, um Celebrity auch für ein jüngeres Publikum attraktiver zu machen. Allerdings wurde die Disco kaum angenommen, kein Wunder bei einer Transatlantikreise mit größtenteils älterem Publikum.

Central und Quasar säumen das zweite, 2-stöckige Atrium. Formschön und elegant zwar, aber doch eher unnötig (außer zum zeitweiligen Aufstellen von Verkaufsständen), denn die dort aufspielenden Musiker konnten einem fast schon leidtun, da kaum Sitzgelegenheiten für die Passanten vorhanden sind und die Akustik miserabel ist.

Ensemble Lounge, Celebrity Equinox
Ensemble Lounge, Celebrity Equinox (Bild: Andreas Halamoda)

Wieder zu den Schokoladenseiten unter den öffentlichen Räumen auf der Celebrity Equinox: Das sind für mich die sehenswerte coole, durchgestylte Martini Bar mit Eisbar und außergewöhnlichen Wodka- und Martinispezialitäten (Cocktails rund 10 Dollar) sowie die Ensemble Lounge mit abendlichem hochklassigen Live-Jazz. In der Nachbarschaft befindet sich die klassische Celebrity-Pianobar Michael’s Club, gemütlich wie immer, doch diesmal von mir nicht besucht, da der unmoderne Musiker dort so gar nicht meinem Geschmack entsprach.

Eine häufige Kritik an der Equinox betrifft den Geräuschpegel der (Live-)Musik in den Bars sowie deren schummrige Beleuchtung. Letzteres kann ich nachvollziehen, bis auf den Michael’s Club und das Café al Bacio ist es abends wirklich sehr dunkel. Meist passt dies gut zur gewünschten Stimmung. Bezüglich der Musiklautstärke möchte ich es beim Zitat von Wilhelm Busch belassen: Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden. Alles Geschmackssache. Ich bin ein Fan von Livemusik und finde das verbesserte Angebot von Celebrity klasse. Wer sich in Ruhe intensiv unterhalten möchte, findet auch sehr ruhige Plätze (manchmal ganz ohne Livemusik) wie die Bars Galleria Tastings oder Cellar Masters. Ob das schöner ist? Ansichtssache.

Was generell auf der Equinox, und damit der Solstice-Klasse, sehr gut gelöst wurde: Die Stimmung der Bars wurde eigentlich nirgendwo von durchströmendem Fußgängerverkehr gestört, weder von vorn nach hinten noch umgekehrt. Hier hat man aus den diesbezüglichen architektonischen Fehlern der zweitjüngsten Schiffsgeneration gelernt.

In der vertikalen Richtung verlief der Verkehr auf der Celebrity Equinox jedoch sehr zäh. Unverständlicherweise wurde die gleiche Lösung gewählt, die zum Beispiel schon auf Royal Caribbeans Voyager-Klasse Probleme macht: Es gibt lediglich zwei (zugegeben großzügige) Treppenhäuser nebst 4 beziehungsweise 8 Aufzügen). Eine Führungskraft an Bord betonte mir gegenüber, dass dies den Passagieren die Orientierung erleichtere und zudem im hinteren Bereich immer ein Panoramaaufzug mit Tageslicht und Blick ins Atrium zur Verfügung stehe. Stimmt, aber in der Praxis sind unnötig weite Wege und zu Stoßzeiten sehr lange Wartezeiten an den Aufzügen die Folge – auch deshalb, weil sich die Passagiere sehr oft davor scheuen, die geräumigen Aufzüge voll zu besetzen. Ein dicker Minuspunkt, den die Millennium-Klasse nicht kennt und der auf den noch folgenden Schwesterschiffen der Celebrity Equinox in der Solstice-Klasse nach Möglichkeit geändert werden sollte.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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