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Costa Concordia: Gericht setzt Carnival Triumph fest

Der Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg meldet, dass aufgrund einer Klage von Familienangehörigen eines deutschen Todesopfers des Costa Concordia Unglücks ein Gericht in Galveston, Texas, die vorläufige Festsetzung der Carnival Triumph, einem Schiff des Costa-Mutterunternehmens Carnival, verfügt hat.

Die richterliche Anordnung erging gestern, nachdem die deutsche Familie eine Klage auf Schadensersatz in Höhe von 10 Millionen Dollar eingereicht hatte. Die 2.758 Passagiere fassende Carnival Triumph fährt 4, 5 und 7-Nächte Kreuzfahrten in die westliche Karibik ab Galveston. Das Schiff, das sich gerade auf der Anfahrt nach Galveston befindet und heute dort eintreffen wird, darf die Passagiere im Rahmen des vorgesehenen Passagierwechsels von Bord lassen. Es soll eine umgehende Anhörung stattfinden, in welcher die Kläger darlegen müssen, warum die Beschlagnahme nicht aufgehoben werden soll.

Update 31.3.2012: Die Carnival Triumph ist gegen 7 Uhr Ortszeit in Galveston eingetroffen. John Heald berichtet auf Facebook, dass Carnival natürlich die entsprechenden rechtlichen Schritte unternommen habe. Der normale Einschiffungs-Prozess sei im Gange und man rechne damit, dass das Schiff zur geplanten Zeit abfahren könne.

Update 1.4.2012: Mit etwa einer halben Stunde Verspätung hat die Carnival Triumph gestern gegen 16:30 Uhr Ortszeit Galveston verlassen, nachdem eine Vereinbarung geschlossen worden ist, deren Inhalt jedoch vertraulich ist. Nach Aussage des Anwalts des Klägers habe man Carnival einen Schuss vor den Bug verpassen wollen. Galveston sei gewählt worden, da dort weder Carnival noch der formelle Schiffseigentümer Utopia eine Niederlassung habe und man so eine Regelung des Seerechts habe nutzen können, um das Schiff vorläufig festzusetzen. Der amerikanische Anwalt vertritt auch andere Opfer des Costa Concordia Unglücks.

16 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

16 Gedanken zu „Costa Concordia: Gericht setzt Carnival Triumph fest“

  1. 10 Millionen Dollar Schadenersatz-und danach ist der Schaden behoben?????Ein Menschenleben als Schadenersatz zu betiteln ist ja schon allerhand,aber zu glauben das 10 Millionen Dollar alles wieder gut machen ist unmöglich.Armes Deutschland!

  2. Solche Leute sind einfach nur armseelig! Nun wittern sie die Möglichkeit, aus einem wirklich tragischen Unglück, Kapital zu schlagen und endlich reich zu werden! Von den Amis ist man sich das ja gewohnt, aber das das jetzt auch auf dieser Seite des grossen Teichs Schule macht, daran kann man sich fast nicht gewöhnen! *pfui*

  3. Bei allem Respekt vor den Toten, aber hier scheint mir der Wunsch an einer spektakulären Aktion im Vordergrund zu stehen. Sollte es tatsächlich zu so einer hohen Entschädigung kommen, könnte ein Unternehmen wie Carnival das mit Sicherheit stemmen, auch ohne dass dafür ein Schiff beschlagnahmt werden müsste. Zumal das höchstwahrscheinlich über eine Versicherung rückgedeckt ist.

  4. Reine Profitgier ! Die Amis haben gar nicht das Recht sich einzumischen ! Costa ist Italienisch der Sitz in Italien ! Das ist eine Frechheit der auf dem Rücken der Todesopfer ausgetragen wird ! Die Kläger sollten sich schämen ! Dabei ist die Staatszugehörigkeit egal ! Eine Schande sich auf Kosten der Todesopfer bereichern zu wollen !

  5. Da hat Claus recht.
    Aber die Kläger sind Deutsche und das ist doch einfach nur noch traurig! Wollen wir wirklich amerikanische Verhältnisse?? Keine Millionen können die Todesopfer zurück bringen!

  6. Lieber Claus ! Rechtlich ist der Gerichsstand jedoch Italien ! Und um denn gings mir ! Ich kann auch nicht General Motors verklagen wenn mein Opel streikt !

  7. Recht hat doch heute nicht aber auch garnichts mit Gerechtigkeit zu tun… in welcher Welt lebt ihr denn?

    Und wenn irgend ein Gericht der Welt – egal ob deutsch, italienisch oder amerikanisch – den Hinterbliebenen diese Summe zugesteht, dann ist es ihr gutes Recht das Geld zu nehmen…

    Bei den Kommentaren hier denke ich mir auch: armes Deutschland…. aber das ist ja auch nur meine eigene und ganz persoenliche Meinung.

  8. Es geht doch hier auch darum das Thema Sicherheit in Verbindung mit Profitdenken seitens der Reedereien der Öffentlichkeit nahe zu bringen.
    Das wird den Konzernen aber scheinbar nur dann bewußt wenn es teuer wird. Wenn Opfer billiger entschädigt werden können als Sicherheitsvorkehrungen im Vorfeld kosten dann kann das nicht richtig sein. Und wenn man aus welchen Gründen auch immer wie auf der CC teiwleise auf ges. vorgeschriebene Rettungsübungen verzichtet (damit das Geschäft an den Bars oder Casinis für die Zeit bicht stillsteht) ist das grob fahrlässig und ausschliesslich proftiorientiert. Die Sicherheit steht somit sicher nicht mehr im Vordergrund.
    Hir helfen nur drakonische Strafen zum Umdenken!

  9. Marc,
    Woher hast Du die Erkenntnis, dass auf der Costa Concordia auf die gesetzlich vorgeschriebenen Rettungübungen verzichtet worden wäre??
    Fakt ist, die Costa Concordia hatte auf der Wochenroute ab Savona mehrere Zustiegsorte (sog. Interporting), darunter auch Civitavecchia.
    Fakt ist, dass die Rettungsübung innerhalb von 24 Stunden nach der Abfahrt vorgeschrieben ist.
    Fakt ist, dass die Rettungsübung für die in Civitavecchia zugestiegenen Gäste für den nächsten Tag in Savona vorgesehen war (und natürlich für die Gäste, die in Savona hätten zusteigen sollen) und damit noch innerhalb der zulässigen 24 Stunden Frist.
    Entgegen der Medienberichte hatte der größte Teil der Passagiere die Rettungsübung bereits absolviert (nämlich alle die knapp eine Woche zuvor in Savona – dem eigentlich Turnover-Hafen – zugestiegen waren und diejenigen die in einem weiteren Hafen dazukamen, ich glaube, es war Marseille). Lediglich die neu in Civitavecchia zugestiegenen Passagiere hatten noch keine Rettungsübung.
    Gruß
    Carmen

  10. Hallo Carmen!
    Die Frage ist recht einfach zu beantworten.
    Ich war bereits mehrere Tage an Bord (Zustieg Barcelona)und bis zur Havarie gab es KEINE vorgeschriebene Rettungsübung.
    Dies gilt dann übrigens auch für die Zusteiger in Palma, Cagliari und Palermo (sofern dort Passagiere zugestiegen sind)
    Also insoweit ist die Information falsch dass lediglich die Gäste die in Civitavecchia zugestiegen sind keine Übung hatten.
    Arbeitest Du in der Branche bzw bei Costa oder woher die entsprechenden Kenntnisse?
    Gruß

  11. Hallo Marc,
    nein, ich arbeite nicht bei Costa oder in der Branche… Sorry, das war mir neu, dass auch die Passagiere ab Barcelona noch keine Rettungsübung hatten. Ich hatte Marseille als Zustiegshafen im Kopf. Diese hätte definitiv stattfinden müssen. Ob man bei Costa allerdings aus der von Dir genannten Profitgier auf die Übung verzichtet hat… Sie hätte ja nur die Zusteiger betroffen, also immer nur einen vergleichsweise kleinen Anteil der Passagiere. Und die Bars, die Shops und das Casino hätten während der Übung wohl geöffnet bleiben können. In vielen Medienberichten wurde es so dargestellt, als seien mehr oder minder alle Passagiere erst in Civitavecchia zugestiegen, was so ja nicht stimmt, da Savona der Haupthafen für die Reise war.
    Gruß
    Carmen

  12. Hallo Carmen,
    Warum genau die Rettungsübungen über die gesamte Dauer nicht stattgefunden haben kann ich auch nicht sagen.
    Aber ein Halt an jedem Tag und zusteigende Passagiere würden ja dann theoretisch heißen jeden Tag wieder eine Übung abhalten zu müssen. Je nach Zustieg könnte man max zwei zusammenlegen.
    In der Costa Today vom letzten Jahr (ebenfalls Concordia im Januar) steht es genau so drin:
    „Die Serviceleistungen an Bord werden während der Rettungsübung ausgesetzt.“ Das wiederum gilt dann nicht nur für die Zusteiger sondern für alle und würde für mich heißen es gäbe Einbußen.
    Warum es letztendlich keine Übung gab wird ja evtl noch ermittelt werden. Die Frage wäre ja auch eher wer kann das anordnen oder anders wer muss das genehmigen?
    Frech finde ich dass Costa Kreuzfahrten auf der eigenen Webseite in der Aktualisierung zur Havarie behauptet es finden Rettungsübungen statt und dass dies streng und dank moderner Technik auch genau kontrolliert werden kann ob alle teilgenommen haben.
    Grüße
    Marc

  13. Hallo Marc,

    ich bin noch nie mit Costa gefahren, daher kenne ich deren Procedere nicht persönlich. Aber meinen Infos nach konnte man nicht in jedem Hafen einsteigen, sondern nur an bestimmten Häfen. Bei anderen Reedereien gibt es beim Interporting für jeden Zustiegsort eine Rettungsübung – wie vorgeschrieben. Allerdings findet die nicht unter Ertönen des General Alarms statt. Eine solche Übung ist nur am eigentlichen Turnover-Hafen üblich (wäre also Savona). Für zugestiegene Gäste ist es meist so, dass eine Übung in einem separaten Raum, sagen wir mal im Theater, stattfindet und auch nicht an der eigentlichen Musterstation. Bei der Übung wird dann noch erklärt, dass man im Notfall natürlich zur Musterstation kommen soll (und sich die Gäste bitte über deren Lage informieren sollen – sprich das Schild an der Kabinentür lesen und den Weg abgehen). Dann wird noch das Anlegen der Rettungsweste gezeigt. Während dieser Übungen sind aber die Bars etc. geöffnet. Lediglich während der Hauptübung am Turnover Hafen sind alle Einrichtungen geschlossen. Frei nach dem Motto: Würde bei jedem Zustiegshafen eine volle Rettungsübung sagen wir mal für 100 neue Gäste durchgeführt, dann wären sicherlich die anderen 2900 genervt. Zudem hängt die Lage der Musterstation ja von der Kabine ab. Sprich an den einzelnen Stationen würden dann nur 2 oder 3 Hanseln auftauchen… daher ist es sinnvoller, solche Zusatzübungen an zentralen Orten zu machen. Ich habe aber auch schon bei anderen Reedereien mitbekommen, dass es mit der Anwesenheitskontrolle bei solchen Zusatzübungen nicht immer so genau genommen wurde (vor dem Unglück der Costa Concordia) und dann im Zweifel einfach ein Briefchen auf der Kabine war mit dem Hinweis, man solle sich das Video im Kabinenfernsehen ansehen.
    Beispielsweise bei Oasis/Allure of the Seas wird jeder Gast erfasst bei der Rettungsübung und zwar elektronisch mit der Bordkarte. Und da wird dann auch nachgesucht und „Schwänzer“ zur gesonderten Übung einbestellt. Dort wurde auch akkurat darauf geachtet, dass man ordentlich an der Musterstation steht. Ich weiß, dass das nicht bei allen Reedereien so streng gehandhabt wurde. Ich hoffe, dass die Reedereien aus dem Unglück gelernt haben. Immerhin finden jetzt bei allen Reedereien die Übungen noch vor Abfahrt statt und nicht mehr innerhalb der ersten 24 Stunden. Ich kenne es aber auch, dass viele Passagiere die Übung nicht ernst nehmen, mit dem Cocktail in der Hand kommen, mit dem Handy telefonieren, Videos machen… oder die Einstellung haben „ich bin schon so oft gefahren, ich muss da nicht nochmal zur Übung kommen“.
    Ich kann nur empfehlen, sich immer auch selbst zu informieren, d.h. als Erstes die Informationen an der Innenseite der Kabinentür anzusehen – wo ist die Musterstation, wie ist der Rettungsweg. Noch besser ist es den Rettungweg in Ruhe auch vor der Übung abzugehen, insbesondere auch wenn man mit Kindern unterwegs ist. Guck auch mal hier
    https://www.cruisetricks.de/die-ganz-persoenliche-rettungsuebung/
    Gruß
    Carmen

  14. Carnival, Costa C. eine Schande, wie sie jetzt auch noch Schiffbrüchige Fischer sterben liesen obwohl sie darauf hingewiesen wurden. Furchtbar was für ein Menschenverachtendes heuchlerisches Unternehmen

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