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Costa Fascinosa in Venedig feierlich getauft

Mit einer feierlichen, aber nachdenklichen und unspektakulären Zeremonie hat Costa Crociere am Samstag die Costa Fascinosa in Venedig von Fincantieri übernommen und getauft. Die Costa Fascinosa ist das 15. Kreuzfahrtschiff der Flotte und zusammen mit ihrem Schwesterschiff Costa Favolosa das derzeit größte italienische Kreuzfahrtschiff.

Die Feier im Theater der Costa Fascinosa und die vorausgegangene Pressekonferenz standen im Zeichen der Erinnerung an die Opfer der Costa Concordia und zugleich auch des Neuaufbruchs bei Costa.

Taufpatin Elsa Gnudi, Tochter der italienischen Tourismus-Ministers Piero Gnudi, durchtrennte zur Taufe mit einem kleinen Beil ein dünnes Schiffstau, was eine Champagnerflasche funkgesteuert gegen an der Bordwand der Costa Fascinosa inmitten der dort aufgemalten Europa-Flagge zerschellen lies.

Taufpatin Elsa Gnudi beim Taufakt
Taufpatin Elsa Gnudi beim Taufakt

Bei der Übergabe des 3.800-Passagiere-Schiffs von Fincantieri am Costa bekam Kapitän Ignazio Giardina traditionell die Schiffsglocke überreicht. Zum Aufziehen der italienischen Flagge, unter der die Costa Fascinosa fährt, ertönte die italienische Nationalhymne.

Der emotionalste Moment der Tauffeier war eine Schweigeminute zum Gedenken an die Opfer der Schiffskatastrophe vom 13. Januar. Vielen Offizieren der Costa Facsinosa war anzusehen, dass sie bei der Erinnerung an das Unglück mit den Tränen zu kämpfen hatten.

„Green Plus“-Umweltzertifizierung

Fascinosa-Kapitän Giardina und Costa-CEO Foschi mit den Green-Ship-Plaketten
Fascinosa-Kapitän Giardina und Costa-CEO Foschi mit den Green-Ship-Plaketten

Im Rahmen der Tauffeier überreichte ein Vertreter der italienischen Schiffsregistrierungsbehörde RINA dem Kapitän auch das Umweltzertifikat „Green Plus“, das nach den Regeln der RINA die höchste Umweltzertifizierungsstufe darstellt und in vielen Bereichen über die Anforderungen des internationalen Übereinkommens MARPOL deutlich hinausgeht. Unter anderem ist die Costa Fascinosa beispielsweise für Landstrom vorbereitet und erfüllt mit seinem Umweltmanagement eine lange Liste an technischen Anforderungen.

Sieben neue Sicherheitsmaßnahmen

Ein wenig Glamour zum Abschluss der Schiffstaufe
Ein wenig Glamour zum Abschluss der Schiffstaufe

Vor der Schiffstaufe hatte Costa-CEO Pier Luigi Foschi in einer Pressekonferenz an Bord der Costa Fascinosa ein Paket von sieben neuen Sicherheitsmaßnahmen vorgestellt. Kreuzfahrtschiffe an sich seien auch vor dem jüngsten Unglück sicher gewesen, sagte Foschi, man habe aber schmerzlich gelernt, dass man bei der menschlichen Komponente vieles verbessern könne und müsse. Unter anderem beinhalten die vorgestellten Maßnahmen einen neuen Ansatz beim Brückenmanagement, bei dem der Kapitän zwar weiterhin – und sinnvollerweise – das letzte Wort hat, die übrigen Schiffsoffiziere aber viel stärker in Entscheidungen und Verantwortungen eingebunden werden sollen und damit ein kollegialer und kooperativer Führungsstil auf den Brücken der Costa-Schiffe Einzug hält. Begleitet wird dieses neue Brückenmanagement-Konzept mit umfangreichen Schulungen für alle Schiffs-Offiziere.

Zu dem Maßnahmenkatalog gehört auch die Überwachung der Fahrtrouten aller Costa-Schiffe per Satellit von einem neu eingerichteten Kontrollzentrum in Genua aus, sowie bereits von der internationalen Vereinigung der Kreuzfahrtreedereien CLIA vorgestellten, strengeren Regeln für den Zutritt von Personen zur Brücke. In schwierigen Navigations-Situationen wie beispielsweise Hafeneinfahrten oder bei schlechter Sicht ist künftig sogar die Zustimmung des Costa-Hauptquartiers an Land nötig sein, wenn sich Personen auf der Brücke aufhalten, die dort keine unmittelbar nötige Aufgabe erfüllen.

Pier Luigi Foschi: Costa erholt sich

Auf der Pressekonferenz ging Costa-CEO Pier Luigi Foschi auch auf die wirtschaftliche Lage der italienisch-amerikanischen Reederei ein. Costa erhole sich besser als erwartet, sagte, Foschi. Das Buchungsvolumen sei insgesamt bereits wieder auf dem gleichen Niveau wie ein Jahr zuvor. Costas Marktanteil in den Hauptmärkten in Europa habe nicht gelitten und man sei weiterhin die Nummer 1 in Europa. Im vergangenen Monat habe man sogar Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich im Vergleich zum selben Monat in 2011 verzeichnet. Und auch bei den Zufriedenheits-Befragungen der Passagiere habe man im Zeitraum von Februar bis April 2012 die gleichen oder sogar leicht verbesserte Werte als 2011 erzielt.

1 Kommentar

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

1 Gedanke zu „Costa Fascinosa in Venedig feierlich getauft“

  1. Ich glaube auch, dass die Reedereien mit guten Sicherheitskonzepten überzeugen müssen. Die jüngsten Unfälle habe ja nicht unbedingt dazu beigetragen einen guten Ruf zu festigen.

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