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Queen Mary 2

Die 10 berühmtesten Kreuzfahrtschiffe – Teil 2

Auch der zweite Teil der Top 10 der bekanntesten Kreuzfahrtschiffe führt Cunard an – der Traditionsname der Reederei zieht Kreuzfahrt-Fans weltweit nach wie vor wie magisch an. Durch ihre revolutionäre Architektur hat es auch die Oasis of the Seas, obwohl erst zwei Jahre in Dienst, auf Anhieb zu enormer Bekanntheit gebracht, Medien weltweit haben von ihrer Indienststellung und Taufe berichtet.

Queen Mary 2

Queen Mary 2
Queen Mary 2 (Bild: Cunard)

Mit ihrer Indienststellung 2004 übernahm die Queen Mary 2 die Rolle des Flaggschiffs der traditionsreichen, britischen Cunard-Reederei von der Queen Elisabeth 2. Sie ist eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt, anders als die übrigen modernen Mega-Schiffe speziell für die raue See des Nordatlantiks konstruiert. Mit 26 Knoten Cruising Speed sowie knapp 30 Knoten Höchstgeschwindigkeit ist die Queen Mary 2 das derzeit schnellste Kreuzfahrtschiff.

Eine Berühmtheit war die Queen Mary 2 bereits bei ihrer Taufe. Bei Kreuzfahrern und Fans der traditionsreichen Ocean Liner steht Cunard in höchstem Ansehen und so wird jedes neue Schiff gefeiert, auch wenn die Reederei inzwischen zum US-Kreuzfahrtkonzern Carnival Corporation gehört.

Die Queen Mary 2 ist in der ganzen Welt unterwegs – von Kapstadt, Sydney und Singapur bis Hamburg, New York und Southampton. In allen größeren Häfen, in denen das Schiff einläuft, wird es von Hunderten Fans begrüßt.

Oasis of the Seas

Oasis of the Seas
Oasis of the Seas

Noch jünger und doch schon eine Legende ist die Oasis of the Seas, zusammen mit ihrer Schwester Allure of the Seas. Als sie 2009 getauft wurde, öffnete die Oasis of the Seas ein neues Kapitel in der Geschichte der Kreuzfahrt und schaffte es weltweit in die Hauptnachrichten der TV-Sender. Ihre Konstruktion ist so revolutionär, dass derzeit nicht zu erwarten steht, dass es von anderen Reedereien ähnliches geben wird.

Die beiden Schiffe der Oasis Class von Royal Caribbean sind die größten Kreuzfahrtschiffe, die je gebaut wurden. Sie haben auf steuer- und backbord jeweils eine Art Wohnblock mit den Passagierkabinen, während die Schiffe in der Mitte nach oben hin offen sind. Dazwischen liegt eine mit Glaskuppeln überdachte Promenaden-Straße mit Shops und Restaurants. Direkt darüber erstreckt sich unter freiem Himmel der Central Park mit über 10.000 echten Pflanzen und Bäumen. Und zum Heck der Schiffe hin gibt es ein Arena-artiges Wasser-Theater mit 5,4 Meter tiefem Wasserbecken, 17 Meter hohem Sprungturm und einer spektakulären Springbrunnen-Show.

Allure of the Seas und Oasis of the Seas sind mit über 60 Metern nahezu doppelt so breit wie die meisten anderen Kreuzfahrtschiffe.

Das Fahrgebiet der Oasis-Class-Schiffe ist ganzjährig die Karibik mit Abfahrtshafen Fort Lauderdale.

Azores aka Athena aka Völkerfreundschaft

Athena
Athena (Bild: Trondheim Havn)

Die Azores (ex Athena) hat wahrscheinlich mehr mitgemacht und gesehen, als jedes andere noch aktive Kreuzfahrtschiff. Freilich ist von dem Original-Schiff nach zahlreichen Renovierungen und Umbauten wohl nur noch wenig Stahl übrig. 1948 wurde die heutige Azores als Stockholm gebaut.

Die berühmteste und schicksalhafteste Begegnung der MS Athena war die mit dem legendären italienischen Ocean Liner Andrea Doria: 1956 kollidierte die MS Stockholm vor der US-Ostküste in dichtem Nebel mit der Andrea Doria, die kurz darauf sank.

Vielen Deutschen ist die MS Athena unter dem Namen MS Völkerfreundschaft bekannt. 1960 an den FDGB der DDR verkauft, diente sie nämlich einige Jahre lang unter diesem Namen als Kreuzfahrtschiff für besonders verdiente Parteikader.

1993 wurde sie als „Italia I“ Schwesterschiff der Achille Lauro der Reederei Star Lauro, war aber an den Schicksalsschlägen für die Achille Lauro in keiner Weise beteiligt. Heute gehört das Schiff, renoviert und modernisiert, Portuscale Cruises in Portugal.

S.S. Norway

S.S. Norway
S.S. Norway (Bild: Joost J. Bakker)

Das 1960 von Yvonne de Gaulle, Frau des französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle, auf den Namen S.S. France getaufte Schiff ist sowohl als klassischer Ocean Liner eine Berühmtheit, als auch – 1979 umgebaut und umbenannt in S.S. Norway – als Kreuzfahrtschiff. Von 1960 an war das Schiff mit 316 Metern Länge das längst der Welt. Diesen Rekord verlor die Norway erst 2004 an die 345 Meter lange Queen Mary 2. Die S.S. France war wahrscheinlich das letzte noch für den Transatlantik-Liniendienst gebaute Schiff.

1979 kaufte Norwegian Cruise Line die S.S. France und baute sie zu dem Kreuzfahrtschiff S.S. Norway um. Laut dem renommierten Schiffsexperten John Maxtone-Graham war sie bereits mit den Hintergedanken konstruiert worden, sie später einmal zu einem Kreuzfahrtschiff umrüsten zu können. Wie gut das gelungen ist, zeigt die große Popularität der Norway. Sie fuhr von 1980 bis 2001 als Flaggschiff der Norwegian Cruise Line.

Eine Dampfkessel-Explosion im Mai 2003 in Miami besiegelte das Schicksal der S.S. Norway. Zwar wurde sie noch zu einer Werft in Bremerhaven geschleppt. NCL stellt dann aber fest, dass eine Reparatur nicht mehr möglich sei. Über Umwege und nach vielen juristischen Querelen auf Grund von Asbest-Problemen wurde sie schließlich 2008 im berüchtigten Schiffsfriedhof Alang in Indien verschrottet.

Achille Lauro

Achille Lauro
Achille Lauro (Bild: D. R. Walker / Wikipedia)

Die Achille Lauro wäre womöglich nie weiter aufgefallen, wenn sie nicht zweimal in ihrer Karriere weltweit für tragische Schlagzeilen gesorgt hätte. Zwischen 1939 und 1947 wurde sie als Passagierschiff Wilhelm Ruys für den Rotterdamschen Lloyd gebaut. 1964 wurde das Schiff an Star Lauro verkauft, in Achille Lauro umgetauft und 1972 schließlich zum Kreuzfahrtschiff umgebaut.

Die Geschichte des Schiffs war von Anfang an mit Unglücken verknüpft: 1953 schwerer Zusammenstoß mit der MS Oranje, 1965 Explosion an Bord, 1972 Großbrand während der Umbauarbeiten, 1975 Kollision mit dem Frachter Youseff (selbiger sank).

Tagelang Top-Nachricht weltweit wurde die Achille Lauro aber 1985, als PLF-Terroristen unter Führung von Abu Abbas das Schiff im Mittelmeer entführten und im Laufe des Dramas einen Passagier töteten und über Bord warfen.

Auch das Ende der Achille Lauro fiel kaum weniger tragisch aus: 1987 wurde Star Lauro von MSC übernommen, die Achille Lauro in „Star Lauro“ umbenannt. 1994 geriet sie vor Somalia in Brand, der wahrscheinlich von einer achtlos weggeworfenen Zigarette ausgelöst worden war. Das Schiff war nicht mehr zu retten und sank zwei Tage später am 2. Dezember 1984.

Nachwort

Ich ahne, dass vor allem die „alten Kreuzfahrt-Hasen“ in Deutschland das eine oder andere Schiff in der Liste vermissen werden. Deshalb soll stellvertretend noch ein besonders beliebtes Schiffen zum Abschluß zumindest genannt werden: die Maxim Gorkji. Freilich ist das 1968 ursprünglich als TS Hamburg in der Howaldtswerke Deutsche Werft AG gebaute Kreuzfahrtschiff mit dem auffälligen Schornstein inzwischen von seinem Schicksal eingeholt worden – die Maxim Gorkji wurde 2009/2010 im indischen Alang verschrottet.

Bildquellen-Nachweis: Queen Mary 2: Cunard; Athena: Trondheim Havn/Flickr, Lizenz: Attribution-ShareAlike 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0); S.S. Norway: Joost J. Bakker/Flickr, Lizenz: Attribution 2.0 Generic (CC BY 2.0); Achille Lauro: Wikipedia; alle übrigen Bilder: Franz Neumeier, www.cruisetricks.de

7 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

7 Gedanken zu „Die 10 berühmtesten Kreuzfahrtschiffe – Teil 2“

  1. Hi,
    Was ist mit der ehemaligen MS Royal Star? In meinen Augen eines der schoensten Schiffe das je gebaut wurde. Waere schoen wenn sie ein bisschen zu Ehren kaeme…
    Gruss Aggrey

  2. @Aggrey Shagg: Ich fürchte, die Royal Star ist eines der Schiffe, die Insider lieben, die aber in der allgemeinen Öffentlichkeit nicht so bekannt sind, dass sie zu den Top 10 der berühmtesten Schiffe zählen. Das sie ein sehr schönes Schiff ist, will ich keinesfalls bestreiten ;-)

  3. Mein absolutes Lieblingsschiff ist die AIDA diva. Okay, ich war noch auf keinem anderen Schiff unterwegs, aber es ist einfach mit das modernste. Und auch wegen der unzähligen Unterhaltungsangebote super auf die eher jüngere Generation zugeschnitten. Außerdem bekommt man auch gut bezahlbare Angebote!!
    Meine Großeltern bevorzugen eher andere Schiffe. Dies aus gutem Grund.

  4. Hallo! Für mich sind die Royal Caribbean die besten Schiffe war mit der Oasis of the Seas unterwegsin der Karibik es ist ein Traum Schiff.Margit Müller & Günter Röhrer.

  5. Die vorletzte Reise bevor sie unterging bin ich mit der Achille lauro 1994 gefahren..
    Und das die maxim gorkiy den abwraktod gestorben ist einfach eine Schande.
    Nach über 20 jahren war ich 2019 auf der aida perla. Klar eine schöne reise von hamburg in die domrep. Aber ich vermisse die alten Schiffe.
    Mv romanza war meine erste Reise als Kind in den 80ern.
    Gibts die alte ts albatross noch? Wahrscheinlich auch nicht mehr

  6. Nein, die alte TS Albatros gibt es nicht mehr; sie hat mit Maschinenschaden auf dem Weg zum Abwracker noch kurz als Hotelschiff zu den Olympischen Spielen 2004 in Athen Station gemacht und ging dann den direkten Weg alles Irdischen.
    Mein Big Darling war die Norway; dass man ihr an den Kragen geht, statt sie zu erhalten (die Stadt Honfleur hatte z. B. ein entsprechendes Angebot gemacht; mein Verwendungsplan zielte auf Hamburg oder Barcelona) hätte ich mir nie träumen lassen. Aber die Gesetze der Wirtschaft haben hier das Wort, und die neuerliche Pleite der alten Queen Mary in Long Beach zeigt, wie schwer das Geschäft mit Hotelschiffen ist: Kabien sind, gemessen an landseitgen Hotelstandards, allenfalls Mittelklasse, genug Ship-Lover, um die Auslastung sicherzustellen, gibt es nicht, und der Betrieb ist irrwitzig teuer. Lediglich die mit Dubais Staatsgeldern als Prestigeobjekt (und „Beutestück“ aus der abendländischen Kulturhistorie) durchgefütterte QE2 hat’s gut …

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