„Voll krass: So macht man heutzutage auf See Urlaub.“ So kommentiert ein Freund und Kollege auf Facebook unsere Bildergalerie zur Harmony of the Seas. Danke, Markus, für diese Sicht von außen, denn Du hast vollkommen Recht. Wenn man sich zu intensiv mit einem Thema beschäftigt, fehlt einem leicht mal die Perspektive von außen und man nimmt auch Schiffe wie die Harmony of the Seas schon als „ganz normal“ wahr.
Es ist beeindruckend, faszinierend, für manche auch ein wenig beängstigend, auf jeden Fall aber gigantisch, was große Kreuzfahrtschiffe heute sind – allen voran die Harmony of the Seas: ein riesiger Vergnügungspark auf See, mit Hotel und Restaurants, Shops, Entertainment, Sport und Action auf einer Fläche von 362 mal 47,4 Metern je Deck, und 15 Passagierdecks hoch.
Wer das nun kritisch sieht und sich vor der Größe des Schiffs und den vielen Passagieren fürchtet: Natürlich ist die Harmony of the Seas kein Schiff, das jedem gefällt. So wie anderen wiederum kleine Schiffe mit nur einem Restaurant und kaum Entertainment nicht gefallen. Mein Tipp dazu ist aber: kein vorschnelles Urteil fällen. Denn dass es auf der Harmony of the Seas beispielsweise wegen der vielen Passagiere eng zu geht, gar Massenabfertigung herrscht, das ist nur ein Vorurteil, das kaum falscher sein könnte.
Denn das Schiff ist für diese Passagierzahl konzipiert und gebaut. Es bietet im Gegenteil sogar sehr viel individuellen Raum. Die Menschen verteilen sich durch das dezentrale, für diese Schiffsklasse entwickelte Neighborhoods-Konzept sehr gleichmäßig. Ich habe inzwischen über 50 Tage an Bord von Oasis of the Seas, Allure of the Seas und Harmony of the Seas verbracht. Und eines ist mir – anders als auf vielen anderen, auch deutlich kleineren Schiffen – nur sehr selten passiert: Ansteh-Schlangen, überfüllte Restaurants oder ernsthaftes Gedränge am Pool.
Dagegen bin ich oft fast ganz allein mit einem Buch in einer Laube im Central Park gesessen, habe in einem Liegestuhl hinter dem Aqua Theater den Sonnenuntergang genossen, meine Runden auf der umlaufenden Joggingbahn auf Deck 5 bei Meeresrauschen gedreht oder mir ganz vorne auf Deck 14 den Wind um die Nase blasen lassen. Die Oasis-Class-Schiffe sind etwas, das man ausprobieren muss um zu verstehen, wie besonders und wie anders diese Schiffe wirklich sind.