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ISIS-Terror führt zu ersten Routenänderungen

Der Terror der ISIS-Islamisten wirkt sich nun auch auf die Kreuzfahrt aus: TUI Cruises hat einen Hafenstopp der Mein Schiff 3 am 29. Oktober 2014 im tunesischen La Goulette abgesagt, ebenso AIDA einen Anlauf der AIDAblu am 8. Oktober. Bei anderen Reedereien steht die Entscheidung noch aus.

Auf Anfrage von cruisetricks.de teilte TUI Cruises mit, aufgrund der aktuellen Sicherheitshinweise für Anläufe von Kreuzfahrtschiffen in den Hafen La Goulette/Tunesien habe man sich entschlossen, auf der Reise „Malta trifft Mallorca“ der Mein Schiff 3 vom 26. Oktober bis 2. November 2014 den tunesischen Hafen nicht anzulaufen und stattdessen durch Palermo auf Sizilien zu ersetzen.

Die Sicherheit der Gäste und Crew habe oberste Priorität und man stehe in ständigem Kontakt mit Sicherheitskräften, Hafenagenturen und den Krisenstäben der TUI AG und Royal Caribbean Cruises. Auf absehbare Zeit ist der nun abgesagte  La-Goulette-Stopp der einzige tunesische Hafen in der Routenplanung von TUI Cruises, weswegen weitere Änderungen derzeit nicht nötig sind.

AIDA hat ebenfalls den nächsten Anlauf in La Goulette der AIDAblu am 8. Oktober 2014 abgesagt und durch Cagliari auf Sizilien ersetzt. Zu bevorstehenden Anläufe der AIDAmar in Tunesien sagte AIDA auf Anfrage von cruisetricks.de, man beobachte die Sicherheitslage in Tunesien und werde mithilfe eigener und externer Analysen entscheiden, ob und in welchem Maße man den Routenverlauf anpasse.

Das Auswärtige Amt hatte kürzlich einen dringenden Sicherheitshinweis für Tunesien herausgegeben, der vor möglichen terroristischen Gewaltakten, Entführungen und kriminellen Übergriffen durch ISIS-Sympathisanten warnt. Erhöhte Anschlags- und Entführungsrisiken bestünden unter anderem an Orten, an denen regelmäßig westliche Staatsangehörige verkehrten.

Tunesische Häfen stehen in den nächsten Wochen auch auf den Routenplänen der Costa Mediterranea, Costa Celebration, Ocean Princess und Star Clipper. Routenänderungen werden dort aber wohl ebenfalls diskutiert, aktuell (Stand: 6.10. nachmittags) wurden aber noch keine entsprechenden Maßnahmen bekannt gegeben.

Hafenstopps in Tunesien sind für Kreuzfahrt-Reedereien nicht nur wegen der touristischen Attraktivität des nordafrikanischen Landes interessant. Bei Kreuzfahrten im Mittelmeer stellen Stopps in Tunesien auch den einzigen Hafen außerhalb der EU dar, was den Reedereien ermöglicht, insbesondere die Mehrwertsteuer in Spanien weitgehend zu vermeiden, die bei Reisen ohne Hafenstopp außerhalb der EU anfällt (vgl. „Spanische Mehrwertsteuer auf Kreuzfahrtschiffen„). In den vergangenen Jahren wurden tunesische Häfen aber trotzdem aus Sicherheitsgründen immer wieder von den Routenplänen gestrichen.

2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „ISIS-Terror führt zu ersten Routenänderungen“

  1. Am 14. Oktober 2014 lief die AIDAmar auf Grund der politischen Lage anstelle von Tunesien Valletta auf Malta an. Wir haben davon erst an Bord erfahren.

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