Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

Mit der Astor durch den Nord-Ostsee-Kanal

Die Astor ist einer der Klassiker unter den deutschen Kreuzfahrtschiffen und ein Schiff, das man vor allem auch wegen seiner schönen Fahrtrouten bucht. Wir haben uns die Astor auf einer Fahrt von Bremerhaven über Sylt durch den Nord-Ostsee-Kanal und über Kopenhagen nach Kiel genauer angesehen.

Es gibt Kreuzfahrtschiffe, bei denen ist das Schiff selbst schon die Attraktion – das trifft auf die Astor nur für Schiffsnostalgiker zu. Auf der Astor steht dagegen vor allem der deutschsprachige, recht individueller Service im Vordergrund, gepaart mit klassischem Schiffsflair eines älteren, kleinen Schiffs, inklusive Vibrationen und Motorengeräuschen – das gehört auf so einem Schiff aber auch einfach dazu.

Gepflegt, stilvoll und genau die richtige Größe

Die Astor hat aber auch für sich genommen durchaus einige Vorteile und recht positive Eigenschaften. Das Schiff ist in sehr gutem Zustand, die Innenräume gepflegt, das Ambiente stilvoll und vor allem wirkt die Astor nicht altbacken wie das eine oder andere kleinere Kreuzfahrtschiff am Markt. Die zentral gelegene Bar „Captain’s Club“ oder das Buffet-Restaurant „Überseeclub“ beispielsweise könnte man ebenso auf einem aktuellen Neubau finden, die Bord-Shops sind erstaunlich groß und modern.

Captain's Club
Captain’s Club

Der vielleicht größte Vorteil ist die geringe Größe der Astor: 42 Meter ist die Durchfahrtshöhe der Brücken des Nordostsee-Kanals – gerade hoch genug für das Transocean-Schiff. Und mit einem Tiefgang von nur 6,10 Metern kann sie auch kleine Ziele wie List auf Sylt anlaufen, wo es für die größeren Schiffe zu seicht ist oder der Weg für die Tenderboote lang wird.

Innenpool und Wellness-Oase

Innen-Pool
Innen-Pool

Als eines von nur noch ganz wenigen Schiffen hat die Astor einen innen liegenden Swimmingpool. Auch wenn es dort auf dem untersten Passagier-Deck kein Tageslicht gibt, ist der Pool mit den darum herum angesiedelten Wärmeliegen und dem Spa- und Sauna-Bereich sehr ansprechend, modern und hell gestaltet, sodass man sich hier, erst Recht bei schlechtem Wetter, gerne aufhält.

Innen-Suite, Wohnbereich
Innen-Suite, Wohnbereich

Ganz ungewöhnlich sind auf der Astor einige Innen-Suiten. Was zunächst paradox klingt – wer möchte eine Suite, die keine Fenster hat? – zeigt sich bei näherer Überlegung der große Vorteil dieser Kabinenkategorie: Es ist eine schöne Lösung für Passagiere mit knappem Budget, die aber trotzdem den Wunsch nach einer geräumigen Kabine haben. Denn die Standard-Außenkabinen sind dem Alter des Schiffs angemessen nicht gerade geräumig.

Panorama-Bilder: Astor

Traditioneller Gala-Abend

Eisbombe und Tischfeuerwerk
Eisbombe und Tischfeuerwerk

Und wer die alte Kreuzfahrt-Tradition des Gala-Abends mit Kellner-Parade liebt: Hier gibt es sie noch ganz traditionell, mit echtem Tischfeuerwerk auf der Eisbombe – auf den meisten Schiffen längst Vergangenheit. Die Eisbombe heißt hier übrigens wirklich noch so und wurde nicht nach internationaler Kreuzfahrt-Sprache in „Baked Alaska“ umbenannt.

Und für manche Menschen sehr wichtig: Die Astor hat eine Dialyse-Station an Bord, die (auf vielen, nicht auf allen Reisen) von deutschen Ärzten betreut wird.

Schwachpunkte der Astor

Galerie
Galerie

Kritikpunkt sind häufig Ansichtssache. Und so ist es auch der Astor: Manche stört es nicht, andere sehr. Wir wollen die Punkte einfach nennen, ein Urteil kann sich jeder selbst dazu bilden.

Raucher wird es freuen, Nichtraucher eher nicht: In den Innenbereichen der Astor finden sich vergleichsweise wenige wirklich rauchfreie Orte. Das liegt vor allem an der offenen Gestaltung des Promenadendecks aus gesellschaftlichem Mittelpunkt des Schiffs. Der zentral gelegene Captain’s Club selbst ist zwar rauchfrei, rechts und links davon ist aber eine offene Galerie angesiedelt, in der auf einer Seite (an steuerbord) Rauchen gestattet ist – und durch oft offen stehende Türen zieht der Rauch dann eben auch mal ein wenig in den Captain’s Club hinein.

Da sich das Waldorf-Hauptrestaurant zum Heck hin an die Galerie anschließt, ist der Rauch gelegentlich auch an den ersten Tischen des Restaurants zu riechen. Und auch ins Treppenhaus breitet sich der Rauch gelegentlich etwas aus.

Hanse Bar
Hanse Bar

Die Hanse-Bar am Sonnendeck ist tagsüber rauchfrei, abends ab 18 Uhr aber – schon allein durch ihre geringe Größe – für Nichtraucher eigentlich nicht benutzbar.

Ansonsten ist die Hanse Bar aber ein sehr schöner Ort, der oberhalb des Pooldecks gelegen im Außenbereich neben Tischen mit Blick auf den Pool vor allem auch einen recht große Bereich mit überdachten Sofa-Sitzecken mit Heizstrahlern und warmen Decken bietet, sodass man hier auch bei kühlen Wetter im Freien sitzen und den schönen Ausblick nach hinten genießen kann.

Was auf einem traditionellen Kreuzfahrtschiff mit Schwerpunkt auf interessante Destinationen besonders auffällt: Es gibt keine Aussichtslounge mit direktem Blick nach vorne. Wer also gerne ganz vorne steht, Meer, Wellen, Berge, Fjorde und Landschaft genießt, muss sich warm und winddicht anziehen: Denn ein großes Außendeck mit Blick nach vorne hat die Astor natürlich schon.

Service-Qualität

Rezeption
Rezeption

Die große Stärke der Astor ist der Service: freundlich, hilfsbereit, individuell, sowohl in den Restaurants und Bars als auch an der Rezeption, Ausflugs-Desk und im Kabinenservice. Und, für viele deutsche Kreuzfahrer sehr wichtig: Nahezu alle Service-Mitarbeiter sprechen bestes Deutsch, viele sind deutsche Muttersprachler.

Durch die geringe Größe des Schiffs und die relativ geringe Passagierzahl (578) bei einem sehr guten Crew-Passagier-Verhältnis von 0,48 (bei 278 Crew-Mitglieder) ist ein sehr individueller Service möglich, so mancher Extrawunsch lässt sich hier erfüllen und die Crew ist sehr bemüht, Probleme auch mal auf dem kurzen Dienstweg zu lösen.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reist auf der Astor auf Einladung von Transocean.

Weitere Teile der Serie "Mit der Astor durch den Nord-Ostsee-Kanal":

X

Hinweise zur redaktionellen Unabhängigkeit und zu Werbung

Cruisetricks.de reist auf der Astor auf Einladung von Transocean.

In unserer unabhängigen, journalistischen Berichterstattung lassen wir uns durch Einladungen, Produkt-Links, Sponsoring oder Ähnliches nicht beeinflussen.

Auch bei explizit als Werbung gekennzeichneten Beiträgen achten wir auf korrekte Fakten und Fairness gegenüber unseren Lesern.

Mehr Infos und Erläuterungen zu diesem Thema finden Sie im Beitrag "Transparent und ehrlich".

Der Text kann sogenannte Affiliate-Links - also Werbe-Links - enthalten, die wir deutlich mit dem Anzeigen-Icon-Symbol als ANZEIGE kennzeichnen. Solche Links füren teils auch zu Amazon. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.

5 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

5 Gedanken zu „Mit der Astor durch den Nord-Ostsee-Kanal“

  1. Hallo Herr Neumeier,
    ein sehr schöner und ausführlicher Bericht über die „Astor“.
    Sie gefällt mir sehr gut von der Größe und Ausstattung her.
    Sicher werde ich dort auch mal mitfahren.
    Ich kenne das ehemalige Schwesternschiff „Astoria“.
    Damals konnte Transocean noch zwei/ drei Hochseeschiffe gut in Fahrt bringen. Heute wohl schwierig.
    Auf der „Astor“ wird der Innenpool und die Einrichtungen gut angenommen. Man sieht da geht es – und auf der „FTI Berlin“ leider nicht.
    Mich würde interessieren ob Hoteldirektor Larry Jackson an Bord zuständig ist. „Big Daddy“ kenne ich von der „Astoria“ und er hat zum Neustart auf die „Astor“ gewechselt. Ein sehr beliebter und erfolgreicher HD.
    In wenigen Tagen geht meine Fahrt (ODIN) mit der „FTI Berlin“ los.
    Peter Stilbach

  2. Ja, Larry Jackson ist nach wie vor der HotMan auf der Astor, ein faszinierender und sehr kompetenter Mann. Wenn nur alle Schiffe so gute Hoteldirektoren hätten ;-)

    Bzgl. Innenpool: Die Astor hat natürlich den Vorteil, dass der Pool dort weniger verbaut ist als auf der FTI-Berlin und rund herum – zumindest gefühlt – viel mehr Platz ist, z.B. für die Wärmeliegen. Der Raum ist auf der Astor einfach viel schöner und größer als auf der FTI Berlin, wo alles sehr beengt wirkt. Insofern ist’s vielleicht keine so schlechte Idee, den Platz auf der Berlin lieber gleich anders und sinnvoll zu nutzen, als einen Innenpool zu behalten, den ohnehin niemand nutzen will …

  3. Wir waren 2010 mit der Astor unterwegs in schwarze Meer. Eine sehr interessante Reise und auch das Schiff hat uns sehr gut gefallen, wir können nur positives berichten. Die kleine, gmütliche Sauna mit Ruhebereich und kleinem Pool habe ich so gut wie jeden Tag aufgesucht. Es gibt nicht viel Unterhaltungsmöglichkeiten auf dem Schiff, aber – man findet viel Unterhaltung mit aufgeschlossenen Passagieren.

  4. Dieser sachlichen Beschreibung der MS Astor kann ich aus eigener Erfahrung aufgrund der Teilnahme auf der selben Fahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal zustimmen. Wegen der Ausführlichkeit habe ich von meiner Fotoreportage: Mit der MS Astor durch den Nord-Ostsee-Kanal im
    auf dise Seite hier von Franz Neumeier verlinkt …

  5. vor 8 Jahren habe ich mit meinen Eltern eine Ostseekreuzfahrt mit der Astor gemacht. Auch wenn wir heute lieber AIDA fahren, da es einfach besser zu unseren verschiedenen Bedürfnissen passt, kann ich behaupten: Mit der Astor habe ich meine erste Kreuzfahrt überhaupt gemacht. Der Chefkoch kam jeden Abend persönlich an unseren Tisch im Waldorf Restaurant, um sich zu erkundigen, was mein Bruder und ich essen möchten. (Wir waren im besten Pubertären Alter ). Er meinte: „In eurem Alter hätte ich auch keinen Bock auf Hummer“. Also wünschten wir uns jeden Abend Gerichte wie Döner, Pommes, Pizza und so weiter, und der Koch sah es immer als neue Herausforderung diese Umzusetzen. Wohlgemerkt: Dieser ganze Extraservice war vollkommen kostenlos!
    Großes Lob an die damalige Crew

Schreibe einen Kommentar

Hinweis: Neue Kommentare werden aus technischen Gründen oft erst einige Minuten verzögert angezeigt.
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner