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Freedom of the Seas

Mit der Freedom of the Seas in die östliche Karibik

Die Freedom of the Seas ist das erste Schiff der nach ihr benannten Freedom-Klasse mit Jungfernfahrt am 4. Juni 2006. Schwesternschiffe sind die kurze Zeit später in Betrieb genommenen Liberty of the Seas (2007) und der Independence of the Seas (2008). Bei Doppel-Belegung finden 3634 Passagiere auf ihr Platz. Bis November 2009 waren die Freedom-Klasse-Schiffe nach Passagierzahl und Tonnage die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt, im Dezember hat diesen Titel die Oasis of the Seas übernommen. Jetzt aber zu unserer Kreuzfahrt in die östliche Karibik auf der Freedom of the Seas im November …

Reederei: Royal Caribbean
Schiff:
Freedom of the Seas
Datum: 22. bis 29. November 2009
Kabine: Balkon-Kabine, Kategorie D2 auf Deck 9
Route: Östliche Karibik (Port Canaveral, Florida – Cococay, Bahamas – Seetag – St. Thomas, Amerikanische Jungferninseln – Philipsburg, St. Maarten – Seetag – Seetag – Port Canaveral, Florida)
Über uns: Wir sind ein Paar, beide Ende 20, ohne Kinder. Dies war unsere zweite Kreuzfahrt und die erste Kreuzfahrt mit Royal Caribbean International.

Vorprogramm in Orlando
Vor unserer Kreuzfahrt mit der Freedom of the Seas haben wir über Royal Caribbean drei Tage im Hotel Buena Vista Palace (www.buenavistapalace.com) in Orlando gebucht. Das Hotel befindet sich in unmittelbarer Nähe der Disney-Parks, nur zwei Minuten vom Downtown Disney entfernt. Es steht ein kostenloser Shuttle zu allen Disney-Parks zur Verfügung. Im Hotel bekamen wir ein Begrüßungsschreiben von Royal Caribbean ausgehändigt, in dem wir über den Treffpunkt und die Abfahrtszeit des Transfers zum Schiff nach Port Canaveral informiert wurden.

Der Bus holte uns am Abfahrtstag pünktlich um 10 Uhr am Hotel ab. Da wir nur noch ein weiteres Hotel in Orlando anfuhren, waren wir bereits um kurz nach 12 Uhr in Port Canaveral. Das Einchecken auf dem Schiff war schnell erledigt: Nach einer kurzen Pass- und Sicherheitskontrolle stellten wir uns entsprechend unserem Kabinendeck an und erhielten nach kurzer Wartezeit unseren SeaPass ausgehändigt. Dabei handelt es sich um eine Magnetkarte für den Zugang auf das Schiff, in die Kabine und als Zahlungsmittel an Bord.

Balkon-Kabine

Pünktlich um 13 Uhr stand unsere Kabine zur Verfügung – eine Balkonkabine der Kategorie D2 auf Deck 9. Die Kabine bietet mit rund 18 qm genug Platz für zwei Personen. Der Balkon ist überraschend groß, da er mit knapp 2 Metern recht tief ist. Die Balkonbrüstung ist verglast und bietet so von der Kabine aus einen tollen Blick auf das Meer. Der Balkon verfügt über zwei Stühle und einen relativ kleinen Tisch. Das Queensize-Doppelbett verfügt über die typisch dicken amerikanischen Matratzen und ist sehr bequem. Ein Nachteil ist, dass nur eine Bettdecke zur Verfügung steht. Das Bad ist ebenfalls ausreichend groß. Praktisch ist, dass sich der Spiegel im rechten Bereich aufklappen lässt, und so ausreichend Stauraum zur Verfügung steht. Die Dusche besitzt eine Duschkabine aus durchsichtigem Kunststoff – so entfällt der Kampf mit den auf vielen Schiffen üblichen Duschvorhängen.

Obwohl das Schiff erst drei Jahre alt ist, wirkt die Einrichtung der Kabinen etwas altbacken im Stil der frühen 90er-Jahre. So ist zum Beispiel der gemusterte Teppich nicht gerade etwas fürs Auge.

Kabinenservice, inklusive liebevoll gefaltetem Handtuch-Tier
Kabinenservice, inklusive liebevoll gefaltetem Handtuch-Tier

Kurz nachdem wir unsere Kabine betreten haben, klopfte es an der Türe und es stellte sich unsere Kabinen-Stewardess Samantha mit eigener Visitenkarte vor. Sie hat unsere Kabine die gesamte Woche über in einem perfekten Zustand gehalten. Nach Staub oder sonstigen Schmutz suchte man vergebens. Kaum hatten wir die Woche über die Kabine verlassen, war sie da und schaute, ob es etwas zu tun gab, wie das Tauschen der Handtücher. Da sie fast ständig auf dem Flur anwesend war, kam man sich da manchmal etwas kontrolliert vor, so dass etwas weniger Service an dieser Stelle nicht stören würde.

Über 4.000 Passagiere an Bord

Das Schiff selbst ist überwältigend und bietet viele Möglichkeiten. Die Freedom of the Seas ist das erste von drei Schiffen der Freedom-Klasse. Das Schiff wurde im Juni 2006 in Betrieb genommen und bietet bei Doppelbelegung Platz für rund 3600 Passagiere. Auf unserer Reise waren viele Kinder an Bord und daher viele Kabinen mit drei oder vier Passagieren belegt, so dass über 4000 Passagiere an Bord waren, erwartungsgemäß hauptsächlich US-Amerikaner. Die zweitgrößte Gruppe waren Engländer. Deutsche waren auf dieser Reise nur ein paar Handvoll dabei.

Die vielen Passagiere verlaufen sich aber auf dem Schiff, so dass es auch auf Seetagen noch genug ruhige Ecken gibt. Auch Liegestühle stehen auf dem Deck in ausreichender Zahl zur Verfügung. Dennoch kam es vor, dass einzelne Liegestühle durch Handtücher reserviert waren. Ein Problem sind die Aufzüge: Nicht selten wartet man Minutenlang auf einen Aufzug, der dann überfüllt ist.

Wäsche-Service

Royal Caribbean bietet auf dem Schiff einen Wäscherei-Service. Dazu füllt man wie im Hotel einen im Schrank hängenden Zettel aus und legt die zu waschende Kleidung in einen Sack. Das Waschen und Bügeln einer Jeans kostet 3,50 US-Dollar, ein T-Shirt kostet 2,75 US-Dollar, ein Anzug 9 US-Dollar. Wir hatten den Standardservice genutzt, bei dem die Wäsche am folgenden Tag bis 17 Uhr wieder gewaschen auf die Kabine gebracht wird. Das schaffte Royal Caribbean auch fast – um kurz vor halb sechs brachte unsere Kabinen-Stewardess die abgegebenen T-Shirts und Jeans. Die Jeans kamen perfekt gebügelt auf jeweils einem Bügel. Die T-Shirts werden nach dem Bügeln in eine dünne Papiertüte verpackt. Leider kommen sie darin nicht mehr ganz so glatt an wie es eigentlich sein sollte.

Am Mittwochabend fanden wir ein Angebot der Wäscherei in der Kabine vor: Alle Kleidungsstücke, die in der beiliegenden Papiertüte Platz haben, lassen sich zu einem Festpreis von 25 US-Dollar waschen. Das Bügeln ist nicht inbegriffen, so dass das Angebot für ins nicht infrage kam.

Leckeres Essen

Für die Hauptmahlzeiten stehen auf dem Schiff neben dem Hauptrestaurant mit zwei festen Abendessenszeiten, das Buffetrestaurant Windjammer mit dem asiatischen Bereich Jade sowie die drei Zuzahlungsrestaurants Chops Grill (Steaks und Meeresfrüchte), Portofino (Italiener) und das Johnny Rockets (Burger) zur Verfügung.

Wir nutzen fast ausschließlich das Buffetrestaurant Windjammer. Die Auswahl der Speisen war nicht nur groß – die Qualität war sehr gut und es schmeckte lecker. Entsprechend den meisten Gästen war das Essensangebot hauptsächlich dem amerikanischen und englischen Geschmack angepasst. Es war aber für jeden Geschmack etwas dabei.

Der Service im Windjammer-Restaurant war für ein Buffet-Restaurant sehr gut. Das Personal merkt sich mitunter die Namen der Gäste und spricht einen entsprechend an. Auch die Getränkewüsche merkte man sich: Kaum hatten wir Platz genommen, kamen automatisch die von uns gewünschten Getränke. Dafür erklärten einem die Bedienungen an den letzten Abenden ganz genau, dass man ihnen doch einen Gefallen tun könnte und sie auf dem Fragebogen am Ende der Reise positiv erwähnen könne.

Wir hatten das verfügbare Soda-Paket gebucht: Für 6 US-Dollar pro Tag plus 15 Prozent Trinkgeld sind damit alle Soft-Drinks wie Cola, Cola Light, Sprite, Soda und Ginger Ale frei. Ansonsten stehen kostenlos Eistee, Eiswasser und amerikanische Limonade zur Verfügung. Den Trinkbecher, den man zum Soda-Paket bekommt, und der bereits am ersten Tag in der Kabine stand, benötigt man nicht. Man bekommt auch so an jeder Bar die Getränke in einem Glas oder Becher. Hierfür wird der SeaPass entsprechen mit einem Aufkleber markiert.

Room-Service

Roomservice: Leckerer Obstteller
Roomservice: Leckerer Obstteller

Auf der Kabine steht ein kostenfreier Room-Service zur Verfügung. Lediglich für Bestellungen zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens werden 3,95 US-Dollar berechnet. Die Bestellung erfolgt über das interaktive Fernsehsystem oder telefonisch. Für Frühstücksbestellungen stehen Türanhänger zur Verfügung. Diese füllt man aus und hängt sie bis 3 Uhr nachts vor die Kabinentüre.

Wir haben zweimal das Frühstück auf die Kabine bringen lassen. Leider brachte aber der Service nicht immer alles, was wir bestellt hatten. Zudem macht das Essen auf dem niedrigen Couchtisch oder auf dem kleinen Balkontisch nicht wirklich Spaß.

Für kleine Speisen zwischendurch ist der Room-Service hingegen praktisch. Der bestellte Früchte-Teller war nicht nur hübsch angerichtet, das Obst schmeckte auch sehr lecker.

Landausflüge: Cococay, St. Thomas, St. Maarten

Auf der Royal-Caribbean-Privatinsel Cococay haben wir keinen Ausflug gebucht. Wir wollten einen gemütlichen Strandtag machen. Da die Schiffe die Insel nicht direkt an einem Pier anfahren, werden Tenderboote eingesetzt. Diese fuhren rund alle 15 Minuten. Auf der Insel wurde es nachmittags ziemlich eng. Aber wenn man ein paar Meter geht, findet man auch etwas ruhigere Orte. Liegestühle standen am Strand ausreichend zur Verfügung. Auf Cococay gibt es zahlreiche Bars, an denen auch das Soda-Paket gilt. Mittags gab es ein kostenloses Barbecue-Buffet.

Traumstrand auf Coco Cay
Traumstrand auf Coco Cay

Für St. Thomas buchten wir bereits im Voraus eine Inselrundfahrt. Wie auch für St. Maarten lagen die entsprechenden Ausflugstickets bereits am ersten Abend der Reise in unserer Kabine. Der Ausflugsbus auf St. Thomas war ein kleiner, an den Seiten offener Truck mit Bänken und überdacht. Es fanden darin rund 25 Passagiere Platz. Wir waren an diesem Tag rund 10 Leute. Wer hitzeempfindlich ist: Da der Bus auf den Seiten offen ist, fehlt eine Klimaanlage.

Der Ausflug dauerte rund 2 Stunden, was für die Größe der Insel durchaus ausreichend ist. Der Fahrer erklärte viel und hielt an mehreren interessanten Orten. Insgesamt war es ein gelungener Ausflug. Dieser stand übrigens nur in englischer Sprache zur Verfügung.

Auf St. Maarten buchten wir ebenfalls eine Inselrundfahrt, die gut drei Stunden dauerte. Dabei handelte es sich um einen normalen, etwas in die Jahre gekommenen Reisebus. Der Fahrer erklärte ebenfalls viel und hielt an interessanten Stellen an. Die Fahrt führte um die gesamte Insel, auch in den französischen Teil. In der Stadt Marigot hatte man einen 45-minütigen Aufenthalt, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Auch dieser Ausflug stand nur auf englisch zur Verfügung.

Deutsch verbesserungswürdig

Deutschsprachige Informationen gab es auf unserer Reise insgesamt wenig. Da kaum Deutsche an Bord waren, stand kein Übersetzer für die tägliche Bordzeitung, Cruise Compass genannt, zur Verfügung. Dennoch gab es eine deutschsprachige Ausgabe, deren Übersetzung jedoch mehr schlecht als recht war.
Man hätte aber erwarten können, dass zumindest die deutschsprachigen Informationsschreiben etwa zur Ausschiffung, die es jede Woche gibt, halbwegs ordentlich übersetzt sind. Auch das deutschsprachige Bord-Video zur Ausschiffung entsprach nicht ganz einer internationalen Reederei: Das Video wird zwar von einem Deutschen gesprochen – der aber sichtlich gelangweilt klingt und es nicht so mit dem Reden hat.

Show-Highlights

Besonders gefallen haben die abendlichen Shows im Theater. An einem Abend trat die Gruppe „Tribute to the Temptations“ auf. Die Sänger sahen nicht nur aus wie die legendären Temptations, sondern sangen auch deren Songs wirklich gut. Entsprechend gut war die Stimmung in Theater.

Das Highlight der Woche war der Auftritt des Magiers Drew Thomas. Der Star der amerikanischen Fernseh-Show „America’s Got Talent“ zeigte eine eindrucksvolle Show. Nach eigenen Aussagen war es das erste Mal, das derartige magische Tricks auf einem Schiff gezeigt wurden.

Die täglichen Shows werden abends zweimal aufgeführt –für beide Essenzeiten im Hauptrestaurant. Dennoch war das Theater stets gut besucht. Für einen guten Platz sollte man rund 20 Minuten vor Showbeginn im Theater sein.

Fazit

Alles in allem verbrachten wir auf der Freedom of the Seas eine sehr schöne Woche. Das war daher bestimmt nicht unsere letzte Reise mit Royal Caribbean.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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