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17 Kreuzfahrt-Touristen unter den Tunis-Opfern

Mindestens 17 Kreuzfahrtpassagiere sind bei dem Terroranschlag von Tunis am Mittwochmittag ums Leben gekommen. Das haben MSC und Costa am Donnerstag bestätigt. Zwölf der Opfer waren mit der MSC Splendida nach Tunis gekommen, fünf mit der Costa Fascinosa. Mindestens 16 Kreuzfahrt-Passagiere zählen zu den Verletzten. Insgesamt starben bei dem Anschlag 25 Menschen, 47 wurden verletzt. Auch drei der Terroristen sind tot.

Zum Zeitpunkt des Anschlags lagen sowohl die MSC Splendida als auch die Costa Fascinosa im Hafen von La Goulette nahe Tunis. Beide Reedereien hatten für ihre Passagiere auch Landausflüge mit Besuch des Platzes zwischen Parlament und Bardo National Museum organisiert, wo der Anschlag stattfand. Laut MSC befanden sich einige Passagiere zum Zeitpunkt des Anschlags im Nationalmuseum, ebenso wie Passagiere der Cost Fascinosa.

Laut MSC wurden bei dem Anschlag außerdem 13 Splendida-Passagiere verletzt, zwei davon sehr schwer. Der Verbleib aller Passagiere, die bis zum Auslaufen der MSC Splendida am Donnerstagmorgen um 6 Uhr nicht zum Schiff zurück gekehrt waren, ist inzwischen geklärt. Die beiden letzten Vermissten, darunter eine schwangere Frau, hatten sich die Nacht über im Nationalmuseum versteckt gehalten. Das Schiff ist nun auf dem Weg nach Barcelona, wo es am Freitag um 9 Uhr ankommen soll. Die Todesopfer von der MSC Splendida stammen aus Japan, Frankreich, Spanien, Kolumbien, Belgien und Großbritannien.

Bei Costa fehlten bei Auslaufen der Costa Fascinosa gegen 2 Uhr morgens 13 Passagiere. Inzwischen ist klar, dass fünf von ihnen bei dem Anschlag ums Leben gekommen sind, vier Italiener und ein Russe. Acht wurden verletzt.

Die Costa Fascinosa ist auf dem Weg nach Palma de Mallorca, wo sie am Freitag ankommen soll. Costa hat angekündigt, sich um die Heimreise von Palma de Mallorca aus für all diejenigen Passagiere zu kümmern, die ihre Reise vorzeitige abbrechen wollen. Costas Executive Vice President Sales & Marketing Norbert Stiekema ist an Bord der Costa Fascinosa, um sich von Seiten der Costa-Führung um die Passagiere zu kümmern. Weltweit legte Costa am Donnerstag in allen Büros und auf allen Schiffen ein Schweigeminute in Gedenken an die Opfer des Anschlags ein.

Costa und MSC teilten in ersten Statements mit, man habe nach Bekanntwerden des Anschlags sofort alle Ausflugsbusse zum Schiff zurück beordert. Man stehe in engem Kontakt mit den lokalen Sicherheitsbehörden, dem italienischen Außenministerium, dem Hafenagenten in La Goulette und dem Kapitän des jeweiligen Schiffs.

Auf der Costa Fascinosa sind derzeit 3.161 Passagiere auf Kreuzfahrt durchs Mittelmeer, die MSC Splendida ist mit 3.714 Passagieren und 1.267 Crew-Mitgliedern unterwegs. Notfall-Team von Costa und MSC sind nach Tunis gereist. Auch MSC-Chef Pierfrancesco Vago flog nach Tunis.

Sowohl bei der MSC Splendida als auch der Costa Fascinosa verzögerte sich die für Mittwochabend geplante Abfahrt von La Goulette zunächst, da wohl auch wegen der schwierigen Situation in Tunis zur regulären Abfahrtszeit noch nicht alle Passagiere zurück an Bord waren.

Tunesien hatten die Massenmarkt-Reedereien erst für 2014 und 2015 wieder ins Programm aufgenommen, nachdem wegen der schwierigen politischen Lage Anläufe Häfen des nordafrikanischen Landes in den vergangenen Jahren immer wieder gestrichen werden mussten.

In den Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes zu Tunesien hieß es zuletzt: „Die tunesische Regierung unternimmt weiterhin umfangreiche Anstrengungen, um Touristen vor dem Risiko terroristischer Anschläge zu schützen. Das Auswärtige Amt rät jedoch angesichts der bestehenden terroristischen Gefährdung zu erhöhter Aufmerksamkeit, insbesondere in der Nähe touristischer Anziehungspunkte …“. Zu besonderer Vorsicht hatte das Auswärtige Amt „außerhalb der Touristenzentren entlang der Mittelmeerküste“ geraten.

5 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

5 Gedanken zu „17 Kreuzfahrt-Touristen unter den Tunis-Opfern“

  1. Es stimmt nicht, dass die „Massenmarkt-Reedereien“ Tunis erst mit der Winter-Saison 2014/2015 wieder ins Programm aufgenommen haben.
    Die Splendida ist Tunis das ganze Jahr 2014 angefahren, Aida meines Wissens auch.

  2. Hallo, wir waren mit der MSC Preziosa schon im Mai 2013 in La Goulette/Tunis und haben damals schon auf einen Landausflug verzichtet. Der Anlegeplatz war damals schon mit Betonstrassensperren und Personal ordentlich abgesperrt.

  3. Wir sind in Tunis auf dem Schiff geblieben und haben uns gesonnt.
    Italienische Mitreisende habe ich telefonieren und weinen gehört und wusste nicht warum.
    Der Kapitän gab um ca 15.00 Uhr eine Durchsage, dass es zu einer
    Schiesserei gekommen sei.
    Im Fernseh verfolgte ich nun die Nachrichten.
    Wir hatten Glück, dass wir uns an diesem Tag nur sonnen wollten.
    Es hätte uns auch treffen können.

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