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Neues AIDA-Kochbuch im Test: ein Hauch von Exotik

Mit einer Neuauflage des AIDA-Kochbuchs bleiben die AIDA-Chefköche Frank Meissner und Günther Kroack dem bisherigen Konzept treu: „Das marktfrische AIDA-Kochbuch“ ist zugleich ein alltagstaugliches Kochbuch und eine kulinarische Reise um die Welt mit Gerichten aus den unterschiedlichsten Regionen, vom indischen Ozean bis in die Karibik, von der Ostsee bis in den Orient. Cruisetricks.de hat das Kochbuch getestet und einige Gerichte nachgekocht. Treu geblieben ist AIDA in dem neuen Kochbuch auch der Idee, dass die Rezepte relativ einfach nachzukochen sind. So manches andere Kochbuch scheitert durchaus daran, dass es sich zwar schön liest, den Hobbykoch am heimischen Herd aber verzweifeln lässt. (Unsere Rezension zum Vorgänger der aktuelle Version finden Sie unter „Das AIDA-Kochbuch„.)

Das AIDA-Kochbuch ist Heimherd-kompatibel, auch wenn das Besorgen der einen oder anderen Zutat durchaus aufwändig sein kann – aber wenn exotische Gerichte authentisch sein sollen, dann muss es eben auch mal vietnamesischer Koriander, Stockfisch oder indischer Panir-Käse sein.

Gute und anschaulich präsentierte Zusatzinformationen zu einzelnen Regionen und prägnant aufbereitete Warenkunde runden das Kochbuch ab und machen es nicht nur zu einem guten Mitbringsel von der nächsten AIDA-Kreuzfahrt, sondern auch zu einem Kochbuch für den Alltag mit Gerichten, die immer wieder die Erinnerungen an die letzte Kreuzfahrt wecken können.

Struktur des AIDA-Kochbuchs

Ohne großes Vorgeplänkel steigt das Kochbuch direkt in die Rezepte ein. Für jede der neun vorgestellten Regionen gibt es sieben bis zehn Gerichte, vom Drink über Salat und Vorspeise bis Hauptgerichte und Desserts. Insgesamt enthält das neue AIDA-Kochbuch 68 Rezepte.

Sehr schön und informativ sind dabei – eine angenehme Verbesserung zum ersten AIDA-Kochbuch – die zwei Doppelseiten zu jeder Region vor den Rezepten, auf denen sowohl die kulinarischen Besonderheiten und typischen Lebensmittel der Regionen vorgestellt werden, als auch jeweils ein passendes Spezial-Thema behandelt wird. Bei Cadiz geht es beispielsweise um Meeresfrüchte, bei New York gibt es eine sehr informative Warenkunde zu unterschiedlichen Cuts beim Steak und wie ein Steak auf den verschiedenen Garstufen aufgeschnitten aussieht, bei Istanbul erfährt der Leser vieles über orientalische Gewürze.

Gerichte und Niveau

Wer ein Kreuzfahrt-Kochbuch sucht, aus dem sich die Gerichte ohne großen Aufwand nachkochen lassen, ist bei diesem AIDA-Kochbuch richtig. Die einzelnen Gerichte sind fantasievoll und haben oft einen Hauch Exotik, verlangen dem Hobbykoch aber nicht den immensen Aufwand und das hoheKüchen-Knowhow so manch anderer Kreuzfahrtschiff-Kochbücher ab, selbige dafür mit beeindruckenden Gerichten aufwarten, die man im Alltag aber nur selten kochen würde.

Wie gut sind die Rezepte beschrieben?

Die Kochanweisungen sind verständlich und detailreich. Auch mit wenig Erfahrung in der Küche dürften die Gerichte gut gelingen, wenn man sich an diese Anleitungen hält. Lediglich an ein paar Stellen ist den AIDA-Küchenchefs durchgerutscht, dass sich manche Dinge in einem kleinen Heim-Herd nur schwierig umsetzen lassen (Beispiel: siehe „New York Cheescake“ weiter unten). Aber mit etwas Improvisieren lässt sich das gut ausgleichen.

Das marktfrische AIDA-Kochbuch

AIDA-Kochbuch

Delius Klasing Verlag
ISBN 978-3768837071
19,90 €
bei Amazon.de: Das marktfrische AIDA-Kochbuch

Der Kochbuch-Test: Was wir gekocht haben

  • Linsensuppe mit Kreuzkümmel und grünem Paprika
  • Pfeffrige Hähnchenspieße mit Koriander
  • Karibischen Eintopf (Jambalaya)
  • New York Cheescake

Linsensuppe mit Kreuzkümmel und grünem Paprika

Linsensuppe mit Kreuzkümmel und grünem Paprika
Linsensuppe mit Kreuzkümmel und grünem Paprika

Die Linsensuppe mit Kreuzkümmel und grünem Paprika ist einfach herzustellen, macht aber einiges her – mit dem exotischen Hauch des Kreuzkümmels und den besonders feinen, grünen Linsen, garniert mit frittierten Zwiebelringen und Thymian-Zweigen ergibt das Reept eine Suppe auch für Menschen, die Suppen sonst eher verschmähen. Wer gerne etwas deftiger isst, sollte kräftiger würzen als im Rezept angegeben, das insgesamt einen eher milden Geschmack ergibt.

Was für weniger erfahrene Hobbyköche fehlt, ist der Hinweis auf ein kleines Detail: Das Frittieren von Thymian-Zweigen dauert nur wenige Sekunden – wer das nicht weiß, wird sich hinterher über einen leicht verkohlten Geschmack wundern.

Pfeffrige Hähnchenspieße mit Koriander

Pfeffrige Hähnchenspieße mit Koriander
Pfeffrige Hähnchenspieße mit Koriander

Ein schneller und leckerer Appetizer (oder zusammen mit Glasnudeln als Zwischengericht) sind die pfeffrigen Hähnchenspieße, die sich ebenso unaufwändig wie schnell zubereiten lassen wie zuvor schon die Linsensuppe. Vietnamesischen Koriander zu besorgen ist dabei die größte Herausforderung – aber den kann man ohne größere Probleme auch weglassen. Wichtig bei dem Rezept ist das regelmäßige Wenden der Spieße beim Braten – sonst verbrennt der Szechun-Pfeffer, der dem Gericht seinen eigentlichen Pfiff gibt.

Karibischen Eintopf (Jambalaya)

Karibischen Eintopf
Karibischen Eintopf

Wer Jambalaya aus New Orleans kennt, muss bei diesem karibischen Eintopf mit dem gleichen Namen erst einmal umdenken. Viele werden vielleicht das erste Mal Kochbananen in der eigenen Küche verwenden (die anders als die gewohnten Bananen nicht süß sind). Auch die Kombination aus Fisch (Mahi Mahi) und Fleisch (Schweinefilet) mag ungewohnt sein. Doch das Ergebnis ist erneut ein leicht exotisches Gericht, dass relativ einfach in der Herstellung ist und – ähnlich der Linsensuppe – ein wenig mehr Würze vertragen kann als im Rezept angeben, sprich: Tabasco nach eigenem Geschmack zugeben.

New York Cheescake

New York Cheescake
New York Cheescake

Beim New York Cheescake sind wir beim Probekochen auf die einzigen zwei kleinen Probleme in den von uns nachgekochten Rezepten des AIDA-Kochbuchs gestoßen: Eine 24-cm-Springform soll mit Alufolie von außen wasserdicht eingeschlagen werden – wer da beim Einkaufen der Zutaten nicht an deutlich breitere als die haushaltsübliche Alufolie gedacht hat, bekommt die Backform nicht dicht. Was fatal ist, denn der Cheescake wird ganz langsam und schonend in einem Wasserbad gegart – ist die Form nicht völlig dicht, saugt sich der Teigboden voll Wasser (was, wie man dem Foto vielleicht ansieht, bei uns auch prompt passiert ist).

New York Cheescake
New York Cheescake

Die zweite Schwierigkeit: Für die meisten Küchenherde ist eine 24-cm-Springform plus Wasserbad darum herum zu breit – das passt schlicht nicht in den Ofen. Einfacher Ausweg: kleinere Springform wählen und nur ein Drittel oder die Hälfte der Zutaten verwenden. Wir sind mit einer 22-cm-Springform bei halber Zutatenmenge gut gefahren. Die Backzeit verändert sich dabei kaum.

Ansonsten aber ist der Cheescake ziemlich genau der schmackhafte, amerikanische Käsekuchen, des man von den Schiffen gewohnt ist – anders als in vielen deutschen Rezepten wird nämlich wirklich Frischkäse und nicht etwa Quark verwendet, was geschmacklich einen großen Unterschied macht. Insofern: Lecker, wenn auch eine kräftige Kalorienbombe. Aber wer stört sich schon daran, wenn es um ein Kreuzfahrtschiff-Rezept und noch dazu um ein Dessert geht?

Das marktfrische AIDA-Kochbuch

AIDA-Kochbuch

Delius Klasing Verlag
ISBN 978-3768837071
19,90 €
bei Amazon.de: Das marktfrische AIDA-Kochbuch

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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