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NCLs neues Flaggschiff, die Norwegian Epic

„Fun Facts“ und kleine Beobachtungen am Rande

Ein paar interessante Beobachtungen am Rande und weniger bekannte Fakten zur Norwegian Epic haben bis jetzt in keinen Beitrag über NCLs neues Megaschiff gepasst. Ich will Euch das aber keinesfalls vorenthalten, dafür ist manches zu witzig, manches zu traurig – von interessanten Premieren-Gästen über die Spuren der Entstehungsgeschichte der Studio-Single-Kabinen bis zum falschen NCL-Logo und den fast unglaublichen Peinlichkeiten für die STX-Werft.

Ein wirklich spannender Premieren-Gast war auf der Vorabfahrt ab Rotterdam aller Orten auf der Norwegian Epic zu sehen: Der Chef der Papenburger Meyer Werft, Bernard Meyer. Zur Erinnerung: Die Norwegian Epic wurde von der Konkurrenz, der STX Europe im französischen Saint-Nazaire. Wofür der „Herr der Luxusliner“ (Manager Magazin) überall auf dem Schiff auf einem großen Schreibblock umfangreiche Notizen sammelte, bleibt wohl vorerst sein Geheimnis. Eine entsprechende Frage in der Pressekonferenz an Bord der Epic wurde ausweichend beantwortet – Herr Meyer sei einfach als Gast an Bord. Und – unsere Ergänzung dazu – natürlich hoch interessiert, von NCL in Zukunft Aufträge für neue Schiffe zu bekommen.

Keine weiteren F3-Class-Schiffe

Gleichwohl wird die Norwegian Epic wahrscheinlich das einzige Schiff seiner Art und Größe. bleiben. NCL hat Vorverträge für weitere F3-Klasse-Schiffe dem Vernehmen nach bereits gekündigt und will nacheigener Aussage keine weiteren Schiffe der F3-Klasse bauen.

Altes NCL-Logo am Schornstein

Altes NCL-Logo am Schornstein
Altes NCL-Logo am Schornstein

Natürlich völlig belanglos, aber eben doch der Erwähnung wert: An Schornstein und Rumpf der Norwegian Epic prangt ein veraltetes NCL-Logo. Erst kürzlich hatte NCL dem Logo einen frischen Anstrich verpasst. Zu dem Zeitpunkt war das gewaltige Logo für die Epic aber wohl schon fertig oder niemand hat der Werft etwas von der Logo-Änderung gesagt. Jedenfalls fährt das Kreuzfahrtschiff jetzt erst einmal mit dem alten Logo über den Atlantik.

Kleine Verwirrungen

Auch ein paar andere Änderungen während der Bauphase der Norwegian Epic haben kleine Spuren hinterlassen:

Die als „Mini Suite“ geplanten „Deluxe Balcony„-Kabinen wurden erst in „Deluxe Balcony“ umbenannt, als der Katalog schon gedruckt war. Und auch bei Online-Buchung auf der NCL-Website ist die Bezeichnung „Mini Suite“ teils noch zu finden. Die Kategorie-Bezeichnungen für die Deluxe-Balkonkabinen beginnen – in diesem Sinne logisch – mit einem „M“. Nochmal deutlich betont: „Mini Suite“ und „Deluxe Balcony“ ist ein und dasselbe.

Wegweiser zum "Living Room" alias Studio Lounge
Wegweiser zum „Living Room“ alias Studio Lounge

Der jetzige Verkaufsschlager „Studio-Kabine“ sollte ursprünglich als billige Innenkabinen zur Doppelbelegung verkauft werden (und floppte). Die Marketing-technische (und preisliche) Umwandlung in Single-Kabinen hat aber noch ein paar Spuren hinterlassen. Die „Studio Lounge“ hieß in der ursprünglichen Planung „The Living Room“ – an manchen Stellen, beispielsweise auf einem Wegweiser in den Kabinengängen, heißt der Lounge-Bereich deshalb immer noch „The Living Room“.

Aus der Entstehungsgeschichte der Studios ist auch zu erklären, warum an vielen Stellen eine falsche Passagierzahl genannt wird: Auf einigen der Souvenirs im Giftshop – die wohl längst produziert waren, als die Kabinen umgewidmet wurden – ist die Rede von 4.200 Passagieren; die aktuelle, offizielle Zahl ist 4.100, weil die Studio-Kabinen nicht mehr mit Doppelbelegung gezählt werden. Immerhin: Die ursprüngliche Zahl „4.200“ war wohl nur eine ungefähre, während 4.100 bei Doppelbelegung jetzt exakt zutrifft – das Schiff hat 3.972 Kabinen und Suites plus 128 Studios mit Einzelbelegung. Als Maximalbelegung hat Baird Maritime für die Norwegian Epic übrigens 5.186 Passagiere ausgerechnet.

Rettungsboote – sicher für Transatlantik?

Rettungsboote hohen Wellen ungeschützt ausgesetzt?
Rettungsboote hohen Wellen ungeschützt ausgesetzt?

Royal Caribbean musste die Erfahrung machen, dass ein ordentlicher Sturm im Nordatlantik nicht gut ist für Rettungsboote, die recht tief seitlich am Schiff hängen – obwohl die Oasis of the Seas bereits einen Wellendeflektor vorderhalb der Rettungsboote hatte. Inzwischen wurden da noch einmal deutlich größere Wellen-Abweiser nachgerüstet. Mit der Norwegian Epic plant NCL zweimal jährlich eine Transatlantik-Fahrt – mit ähnlich tief und außen hängenden Rettungsbooten, aber ohne jeglichen Wellendeflektor. Entweder hat die Konstruktion der Epic einen geheimen Trick, durch den Wellen nicht bis zu den Rettungsbooten hochschlagen können, oder NCL sollte sich dringend um eine Nachrüstung von Wellen-Abweisern kümmern.

Blamage für STX Europe, Saint-Nazaire

Nur teilweise fertig: Der luxuröse Courtyard-Bereich
Nur teilweise fertig: Der luxuröse Courtyard-Bereich

Bis auf die Knochen blamiert hat sich indes STX Europe: Rund 300 Werftarbeiter blieben auch nach Übergabe des Schiffs am 17. Juni an Bord der Norwegian Epic, um den Bau des Schiffs zu vollenden. Kleine Nachbesserungsarbeiten nach der Schiffsübergabe sind nichts Ungewöhnliches, aber bei der Epic sind wesentliche Bereiche des Schiffs nicht fertig geworden, insbesondere der prestigeträchtige Courtyard – einem abgeschotteter Luxus-Bereich auf den Decks 16, 17 und 18 mit eigenem Restaurant, Lounge, Pool, Mini-Spa und Club. Zur Preview-Fahrt ab Rotterdam vom 19.-21. Juni war lediglich die Lounge, das Restaurant und einige wenige Courtyard-Villa-Kabinen zur Besichtigung bereit. Der Rest war dem Vernehmen nach noch im Rohbau.

Zum Vergleich: STX Europe in Turku wird die Allure of the Seas voraussichtlich mehrere Wochen vor dem geplanten Termin an Royal Caribbean übergeben können, die Jungfernfahrt wurde bereits zweimal vorverlegt. Und auch die Papenburger Meyer Werft ist dafür bekannt, Kreuzfahrtschiffe frühzeitig fertigzustellen und makellos abzuliefern. Ob die Franzosen von NCL zukünftig noch einmal einen Auftrag bekommen werden?

Eislaufen in der Karibik – unter freien Himmel

Zum Abschluss noch etwas Faszinierendes und Positives. Wie von einem anderen Stern ist die Eislaufbahn auf dem Sports-Deck der Norwegian Epic. Eislaufen unter freiem Himmel bei 30 Grad im Schatten mitten in der Karibik. Nicht möglich? Doch, allerdings nicht mit echtem Eis – eine Spezialkeramik macht es möglich. Die Keramik-Platten werden auf dem Basketballplatz auf Deck 17 ausgelegt, die Passagiere fahren darauf mit richtigen Schlittschuhen. Auf der Vorabfahrt gab es zwar ein paar Probleme mit der Farbe am Basketballplatz, sodass wir die Eislaufbahn nicht ausprobieren konnten. An Land haben wir die Technik aber schon gesehen und es fühlt sich tatsächlich (fast) wie richtiges Eis an. Ein ziemlich cooler Spaß.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reist auf der Norwegian Epic auf Einladung von Norwegian Cruise Line.
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2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „„Fun Facts“ und kleine Beobachtungen am Rande“

  1. Hallo,
    ich war auch vom 19.-21.Juni auf der Epic.Ich bin zwar ein
    Schiffsfreak aber dieses Schiff haut mich nicht vom Hocker.
    Außer vielleicht die Größe.Die Außenbereiche waren so unsauber ge-
    arbeitet, dass es schon fast eine Frechheit ist so etwas abzu-
    liefern. Habe gesehen wie Herr Meyer fleißig alles im Bild festgehalten hat. Außerde gab es überall Dreck (Vulkanasche?)
    – auch in meiner Kabine. Von der Größe bekommt man innen nichts mit. Da fehlt doch ein imposantes Atriun wie bei RCCL. Das würde auch bei der Orientierung helfen. Ich wünsche NCL viel
    Erfolg mit der Epic, bin selber aber lieber auf der Solstice oder Millenium Klasse. Die Constellation ist gerade innen umgebaut und sieht richtig gut aus.
    Falls es weiter Schiffe bei NCL geben wird, werden sie bestimmt
    nicht mehr in Frankreich gebaut werden, da hat Papenburg doch
    deutlich bessere Chancen.
    Viele Grüße
    Frank Ulrich Meyer

  2. Auf die Celebrity Constellation bin ich auch gespannt – bin am kommenden Montag in Warnemünde für ein paar Stunden an Bord. Da bin ich sehr neugierig, wieviel „Solstice“ das Schiff abbekommen hat. Die Solstice-Class ist schon eine geniale Schiffsklasse für alle, die es locker und entspannt, aber eben etwas eleganter und ruhiger auf einer Kreuzfahrt haben wollen, ohne gleich extrem hohe Preise bezahlen zu müssen.

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