Carnival Corp. hat angekündigt, sechs Kreuzfahrtschiffe der insgesamt 104 Schiffe umfassenden Flotte vorzeitig auszumustern. Über weitere Schiffe gebe es Verhandlungen. Das teilt das Unternehmen laut Cruise Industry News in seinem Finanzbericht für das 2. Geschäftsquartal 2020 mit, das am 31. Mai zu Ende ging.
Man habe für sechs Kreuzfahrtschiffe Vorverträge für den Verkauf abgeschlossen. Sie sollen voraussichtlich innerhalb der nächsten drei Monate die Flotte verlassen. Um welche Schiffe es sich handelt, ist noch nicht bekannt. Es handle sich um Schiffe, deren Verkauf ohnehin für die kommenden Jahre geplant gewesen sei. Diese Flottenoptimierung werde in Zusammenhang mit der Coronakrise nun vorgezogen.
Das Unternehmen plane, die Passagierkapazitäten für die nahe Zukunft zu steuern, indem Schiffe schrittweise wieder in Dienst gestellt würden, aber eben auch Schiffe ganz ausgemustert und die Auslieferung von Neubauten verschoben werde.
Mit einem der ausgemusterten Schiffe ist möglicherweise die Costa Victoria gemeint, die bereits an ein Unternehmen der Werftengruppe San Giorgio del Porto in Genua verkauft wurde. Sie wird möglicherweise zu einem Hotelschiff umgebaut und als Crew-Unterkunft in der Werft in Marseille genutzt.
Tradewinds zitiert Carnival-CEO Arnold Donald mit der Aussage, dass einige der ausgemusterten Schiffe wahrscheinlich verschrottet würden.
Erst 62 von 104 Schiffen am geplanten Liegeplatz im Shutdown angekommen
Zum aktuellen Stand in der Coronakrise sagte Carnival Corp., man habe inzwischen 62 Kreuzfahrtschiffe an den Orten aufgelegt, an denen sie planmäßig während des Shutdowns bleiben sollen. Die übrigen Schiffe würden ihre geplanten Wartepositionen voraussichtlich im Laufe des dritten Quartals 2020 erreichen.
Derzeit sind weiterhin zahlreiche Schiffe in der ganzen Welt unterwegs, um Crew in ihre Heimatländer zurückzuführen, beziehungsweise liegen zu diesem Zweck beispielsweise in der Bucht von Manila auf den Philippinen vor Anker.
Finanzielle Situation der Carnival Corp.
Für das zweite Geschäftsquartal, den Zeitraum März bis Mai 2020, meldet Carnival Corp. einen Verlust von 4,4 Milliarden Dollar (börsenrechtlich: „U.S. GAAP net loss“), was laut Carnival Corp einen bereinigten Verlust von 2,4 Milliarden entspricht.
Ende Mai habe die Liquidität des Unternehmen 7,6 Milliarden Dollar betragen. Die monatliche Cash-Burn-Rate liege im Rahmen der Vorhersagen und betrage rund 650 Millionen Dollar.