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Carnival und Royal Caribbean verschärfen Corona-Regeln: Maskenpflicht und Coronatests auch für Geimpfte

Während die Kreuzfahrt in Europa bislang nur wenige Corona-Fälle an Bord der Schiffe hatte, verläuft der Neustart in den USA etwas holpriger. Die im Vergleich zu Kreuzfahrtschiffen in Europa deutlich niedrigeren Hygienestandards haben offenbar vermehrt zu Corona-Fällen an Bord geführt. Nun bessern die Reedereien mit Coronatests und Maskenpflicht auch für Geimpfte nach.

Carnival Cruise Line hat am 4. August hastig und mit sofortiger Wirkung eine Maskenpflicht an Bord eingeführt, nachdem es positive Corona-Fälle gab. Carnival-Sprecher John Heald bestätigte das in einem für ihn ungewohnt förmlichen Statement: „Wir haben unsere neue, flottenweite Maskenpolitik auf der Carnival Vista frühzeitig umgesetzt, da wir eine kleine Anzahl positiver Fälle an Bord zu verzeichnen haben.“

Berichten in Foren und in einer Facebook-Gruppe zufolge hatten sich Passagiere auf einer Reise Ende Juli offenbar auch direkt an Bord der Carnival Vista mit Covid-19 angesteckt und waren zu Hause positiv getestet worden. Die Rede ist dort von „mindestens zehn Passagieren“, die sich in einer Facebook-Gruppe gemeldet hätten. Verifizieren lassen sich diese Angaben freilich nicht.

Carnival Cruise Line hat zudem das Rauchen in Innenräumen gänzlich verboten. Das war auf den Schiffen ohnehin nur sehr begrenzt erlaubt, insbesondere im Spielcasino. Der Grund für das neue Rauchverbot ist wohl, dass zum Rauchen die Maske abgenommen werden darf und sich auf den ersten Reisen zahlreiche Passagiere zu diesem Zweck im Casino aufgehalten haben.

Royal Caribbean International hat nun ebenfalls eine Maskenpflicht auch für Geimpfte eingeführt. Und Corona-Tests vor der Reise sind bei beiden US-Reedereien nun für alle Passagiere verpflichtend, auch für Geimpfte.

Auch weitere US-Reedereien verschärfen gerade ihre Anforderungen. Princess Cruises beispielsweise verlangt nun ebenfalls einen Coronatest vor der Reise und spricht zumindest eine dringende Empfehlung zum Maskentragen in Innenräumen aus. In bestimmten Bereichen wie Aufzügen, im Casino, in Shops und m Theater gilt ab 15. August Maskenpflicht.

Riskant, aber konform mit den Regeln der US-Gesundheitsbehörde

Carnival Cruise Line und Royal Caribbean International hatten bislang gemäß der Regeln der US-Gesundheitsbehörde CDC für Geimpfte an Bord ihrer Schiffe mit Abfahrten in den USA keine Maskenpflicht in Innenräumen. Die CDC erachtete Masken für Geimpfte bis kürzlich nicht mehr für nötig. Angesichts der zunehmenden Infektionen durch die Delta-Variante des Covid-19-Virus hat die Behörde diese Einschätzung am 27. Juli revidiert und empfiehlt nun auch für Geimpfte wieder Masken in Innenräumen.

Sowohl Carnival Cruise Line als auch Royal Caribbean International fahren von US-Häfen aus gemäß einer CDC-Regel, die Kreuzfahrten mit einer Impfquote der Passagiere von mindestens 95 Prozent erlaubt. Kinder und Jugendliche müssen zwar einen negativen Coronatest nachweisen und an Bord Masken tragen, können aber ungeimpft mitreisen.

Bei Abfahrten in Florida kommt die Besonderheit hinzu, dass ein Gesetz dort verbietet, von Passagieren einen Impfnachweis zu verlangen. Passagiere, die das nicht freiwillig tun, werden als ungeimpft eingestuft und müssen daher an Bord einige Einschränkungen hinnehmen, teure Coronatest selbst bezahlen und Maske tragen. Norwegian Cruise Line hat Florida wegen dieses Gesetzes sogar verklagt, ein Urteil wird möglicherweise schon am 6. August fallen.

Strengere Hygiene-Protokolle in Europa

Bei deutschen und europäischen Reedereien sowie bei Europa-Abfahrten von US-Reedereien galten dagegen von Anfang an deutlich strengere Infektionsschutzregeln an Bord der Kreuzfahrtschiffe. Als Richtlinie gilt hier unter anderem die „EU Healthy Gateways“-Empfehlung der Europäischen Union, die beispielsweise in Griechenland auch gesetzlich verankert ist.

Coronatests vor und meist auch kurz vor Ende der Reisen sind hier Standard, Maskenpflicht in Innenräumen der Schiffe, reduzierte Passagierkapazitäten auf etwa 60 bis 70 Prozent sind üblich. Zunehmend gilt es auch Impfpflicht, bei manchen Reedereien konsequent für alle Reisen, bei anderen wie etwas AIDA, TUI Cruises oder Nicko Cruises für bestimmte Reisen, wo es lokale Anforderungen gibt, etwa in Norwegen, Dänemark und Griechenland. Auch Hapag-Lloyd Cruise, Phoenix Reisen und Hurtigruten verlangen vollständigen Impfschutz.

Besonders konsequent ist die US-Reederei Norwegian Cruise Line und die Schwesterreedereien Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises. Hier gilt eine 100-Prozent-Impfpflicht für Passagiere und Crew. Ausnahmen gibt es selbst für nicht impfbare Kinder nicht.

Eine Übersicht zu Impfpflichten einzelner Reedereien finden Sie in unserem Beitrag „Regeln der Kreuzfahrt-Reedereien zur Corona-Impfung“.  

1 Kommentar

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

1 Gedanke zu „Carnival und Royal Caribbean verschärfen Corona-Regeln: Maskenpflicht und Coronatests auch für Geimpfte“

  1. Hallo Franz!

    Ich war im Juni auf Costa Luminosa und im Juli auf Costa Firenze. Man tut alles Menschenmögliche, um dem Gast eine tolle Kreuzfahrt zu bieten. Wir waren begeistert und freuen uns auf Costa Smeralda im Oktober.

    Das Hygieneprotokoll von Costa ist einzigartig. Man fühlt sich extrem sicher, ohne im Urlaubserlebnis gestört zu sein.

    Lediglich die noch immer nicht möglichen Landgänge in Eigenregie könnten jetzt dann ein mega Eigentor werden. Ich bin seit 16 Jahren Inhaber eines österr. Kreuzfahrt-Reisebüros und kenne mich dementsprechend gut aus.

    Es ist erschreckend, wieviel Kunden einen Rückzieher machen, wenn man Ihnen dann mitteilt, dass sie Ausflüge buchen müssen, um von Bord zu kommen. Einerseits muss man Paxe produzieren (ich spreche nicht unbedingt von Juni und Juli), andererseits jagt man bei Costa die Kunden regelrecht zu den Mitbewerbern.

    Ich muss gestehen, dass ich diesbezüglich extrem mitleide. Eine Impfpflicht mit damit verbundenen freien Landgängen müsste umgegend umgesetzt werden.

    Wir im Reisebüro sitzen an der Front und wissen am besten, wie der Kunde „tickt“.

    Ich muss gestehen, dass ich mich bei jedem Kunden etwas ärgere, wenn er dann (verständlicherweise) keine Kreuzfahrt bucht und dann doch lieber Urlaub in der Südsteiermark bevorzugt.

    Paxe bedeuten Cashflow … Cashflow bedeutet Überleben.

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