Jetzt ist es offiziell: Deutschland ist der zweitgrößte Kreuzfahrt-Markt der Welt hinter den USA und hat damit Großbritannien auf Platz drei verdrängt. 1,77 Millionen Deutsche unternahmen 2014 eine Kreuzfahrt.
Insgesamt stieg die Zahl der Kreuzfahrt-Touristen aus Europa im abgelaufenen Jahr nur relativ geringfügig an, nämlich um 0,5 Prozent. Als Erfolg verbucht die Reederei-Interessenvertretung CLIA dieses Wachstum dennoch, da es in Zeiten schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse in vielen europäischen Ländern entstanden sei.
Insgesamt 6.387.000 Europäer verbrachten ihren Urlaub 2014 auf einem Kreuzfahrtschiff. Seit 2008 ist der europäische Markt um beeindruckende 44 Prozent gewachsen.
Nach Deutschland und Großbritannien ist Italien in Europa der stärkste Kreuzfahrtmarkt, trotz eines Rückgangs von 3,1 Prozent. Auf Platz vier liegt Frankreich, das im vergangenen Jahr mit einem Wachstum von 13,7 Prozent stark aufgeholt hat. Starke Zuwächse verzeichnet die Branche auch in Skandinavien mit einem Wachstum von 5,6 Prozent, während Spanien wie Italien rückläufig ist, nämlich um 4,5 Prozent.
Der deutsche Hochsee-Kreuzfahrtmarkt verzeichnete 2014 genau 1.771.437 Passagiere, ein Zuwachs von 5,02 Prozent im Vergleich zu 2013. Zur Einordnung der enormen Wachstumsraten: Vor 21 Jahren kamen aus Deutschland gerade einmal 381.000 Kreuzfahrt-Passagiere. Auf die vergangenen zehn Jahre betrachtet ist Deutschland durchschnittlich um 11,8 Prozent jährlich gewachsen. Insgesamt 15,63 Millionen Nächte verbrachten deutsche Passagiere 2014 auf Kreuzfahrtschiffen.
Großbritannien überholen konnte Deutschland aber auch deshalb, weil der britische und irische Kreuzfahrtmarkt um 4,8 Prozent geschrumpft ist und im abgelaufenen Jahr 1,64 Millionen Passagiere zählte.
Wie lange Deutschland seine Position zwei auf der Weltrangliste behalten wird, ist unsicher. Das rasante Wachstum in Asien lässt vermuten, dass möglicherweise schon 2017 China an Deutschland vorbeiziehen könnte.