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Mega-Kreuzfahrtschiff Oasis of the Seas

Die größten Passagier- und Kreuzfahrtschiffe der vergangenen 85 Jahre

Im Januar 2024 löst die Icon of the Seas die Schiffe der Oasis Class als größte Kreuzfahrtschiffe der Welt ab. Dabei ist es gerade einmal gut hundert Jahre her, dass selbst die größten Passagierschiffe nur etwas ein Fünftel der heutigen Größe hatten. Wir haben die Entwicklung der vergangenen 85 Jahre recherchiert und eine Liste der jeweils größten Passagier- und Kreuzfahrtschiffe seit 1940 zusammengestellt.

Oasis of the Seas, 2014 in Malaga
Oasis of the Seas, 2014 in Malaga

Eine Rangliste der aktuell größten Kreuzfahrtschiffe der Welt finden Sie übrigens in unserem Beitrag Die 25 größten Kreuzfahrtschiffe der Welt, der durch ständige Aktualisierungen inzwischen wesentlich mehr als nur die Top-25 auflistet.

Um ein Gefühl für die Dimensionen zu bekommen: Die 1912 gebaute Titanic hatte eine Tonnage von 46.329 BRT. Bis in die späten 1980er-Jahre hinein waren reine Kreuzfahrtschiffe gemessen an der Tonnage nicht größer als die Titanic.

Carnival Cruise Lines Holiday (1985), Jubilee (1986) und Celebration (1987) waren bei Indienststellung mit einer BRZ von rund 46.000 bis 48.000 die größten, reinen Kreuzfahrtschiffe – freilich deutlich übertroffen von den großen, verbliebenen Ocean Linern jeder Zeit, der Queen Elizabeth (83.673 BRT), Queen Elizabeth 2 (70.327 BRZ) und France/Norway (anfangs 66.343 BRT, später ausgebaut bis 76.049 BRT).

Nicht unerwähnt bleiben sollten die 1948 bei Cunard in Dienst gestellte Caronia (34.183 BRT), die auch Transatlantik-Reisen absolvierte, aber mit dem klaren Hintergedanken gebaut wurde, auch als Kreuzfahrtschiff zu dienen. Die Oceanic (39.241 BRT) wurde als Oceanliner gebaut, nach ihrer Indienststellung 1965 aber nie als solcher genutzt, sondern von Anfang an als Kreuzfahrtschiff eingesetzt.

einige Kreuzfahrtschiffe aus der Zeit vor den großen Megaschiffen
einige Kreuzfahrtschiffe aus der Zeit vor den großen Megaschiffen

Die beiden ersten reinen Kreuzfahrtschiffe der neueren Zeit waren wiederum deutlich kleiner: Die Skyward von Norwegian Caribbean Line hatte 1969 gerade einmal eine BRZ von 15.781, Royal Caribbeans erste Schiff, die Song of Norway, brachte es 1970 auf BRZ 18.417. Erst mit der Souvereign of the Seas (72.192 BRZ) wurden dann ab 1988 auch die reinen Kreuzfahrtschiffe deutlich größer. (Thanks to Peter Knego for his thoughts about this part of the story!)

Den Titel „das größte Schiff“ bekommt in unserer Liste übrigens immer dasjenige Schiff, das zum jeweiligen Zeitpunkt das nach Tonnage größte, aktiv in Dienst befindliche Passagier- oder Kreuzfahrtschiff ist. Schwesterschiffe mit sehr ähnlicher Tonnage haben wir in der Regel in einem Eintrag zusammengefasst.

Oceanliner vs. Kreuzfahrtschiff, BRT vs. BRZ

Wir unterscheiden bei der Liste bewusst nicht zwischen Oceanlinern und reine Kreuzfahrtschiffen, da der Übergang fließend stattfand und eine Trennung nahezu unmöglich erscheint angesichts der Tatsache, dass viele Liner irgendwann erst teilweise, dann ganz als Kreuzfahrtschiff genutzt beziehungsweise irgendwann oft auch zu Kreuzfahrtschiffen umgebaut wurden.

Oceanliner oder Kreuzfahrtschiff?
Oceanliner oder Kreuzfahrtschiff?

Ein schwieriger Punkt ist die bekanntermaßen zu Beginn des Jahres 1982 vollzogene Umstellung der Bemessungsgröße für Schiffe von Bruttoregistertonnen (BRT) auf Bruttoraumzahl (BRZ) stattfand. Zwar war das Ziel bei der Umstellung ein 1:1-Verhältnis, aber eine exakte Gleichsetzung von BRT und BRZ verbietet sich dennoch. Die Aufstellung der jeweils größten Passagier- und Kreuzfahrtschiffe betrifft das Problem an einer Stelle besonders: Fraglich ist nämlich, ob die Queen Elizabeth 2 bei ihrer Indienststellung tatsächlich größer war als die France. Die Quellen sind bei der Angabe, ob es sich bei der jeweils genannten Tonnage um BRT oder BRZ handelt, sehr uneinig. Folgt man Kludas (Danke, Christian, für den Hinweis), dürfte die France/Norway zu jeder Zeit größer gewesen sein als die QE2.

1940 – 1968: Queen Elizabeth

Queen Elizabeth (Bild: Roland Godefroy, CC BY 3.0)
Queen Elizabeth (Bild: Roland Godefroy, CC BY 3.0)

Reederei: Cunard Line
in Dienst: 1940 – 1968
Tonnage: 83.673 BRT
Passagiere: 2.283
Abmessungen: 314,2 m lang, 36 m breit

Wäre die Queen Elizabeth nicht 1968 außer Dienst gestellt worden, hätte sie noch bis 1996 als größtes Passagierschiff der Welt fahren können. Erst mit dem Bau der Carnival Destiny kam dann ein größeres Schiff. Die Queen Elizabeth wurde 1975 in Hongkong verschrottet, nachdem sie dort 1972 wegen eines Feuers gekentert war.

1968 – 1988: France

France, Ferbruar 1974 in Hong Kong (Bild: DanMS)
France, Februar 1974 in Hong Kong (Bild: DanMS)

Reederei: Compagnie Générale Transatlantique
in Dienst: 1962 – 1979 (Umbenennung in „Norway“)
Tonnage: 66.343 BRT, ab 1984: BRZ 70.202
Passagiere: 2.044
Abmessungen: 315,53 m lang, 33,81 m breit

Obwohl schon seit 1962 in Dienst wurde die France erst mit Außerdienststellung der Queen Elizabeth zum größten Schiff. Später sollte sie den Titel nach Umbauten unter dem Namen Norway noch einmal für fünf Jahre tragen.

1969 – 1988: Queen Elizabeth 2 (unsichere Fakten)

Queen Elizabeth 2, Juni 2008 in Trondheim (Bild: Trondheim Havn, CC BY-SA 2.0)
Queen Elizabeth 2, Juni 2008 in Trondheim (Bild: Trondheim Havn, CC BY-SA 2.0)

Reederei: Cunard Steamship Company (heute: Cunard Line)
in Dienst: 1969 – 2008
Tonnage: 65.863 BRT, ab 1987: 66.450 BRT, (Zeitpunkt der Umstellung auf BRZ unklar), ab 1992: BRZ 69.053, ab 1995: BRZ 70.327
Passagiere: 1.777 bei Doppelbelegung der Kabinen, maximal 1.892
Abmessungen: 293,5 m lang, 32 m breit

Ob die Queen Elizabeth 2 an dieser Stelle der Liste stehen darf, ist unklar – die uns zugänglichen Quellen ergeben nicht genau, wann die Umrechnung von BRT auf BRZ erfolgt ist, sodass der direkte Vergleich mit der France/Norway nicht möglich ist. Einiges spricht aber dafür, dass die France/Norway zu jeder Zeit größer war als die QE2

Die Queen Elizabeth 2, oder „QE2“ trat bei Cunard die direkte Nachfolge der Queen Elizabeth, nachdem selbige 1968 ausgemustert wurde. 2008 wurde die legendäre QE2 außer Dienst gestellt und liegt heute als Hotelschiff in Dubai.

1988 – 1989: Sovereign of the Seas

Sovereign of the Seas, heute: Sovereign (Bild: Mike Burton, CC BY-ND 2.0)
Sovereign of the Seas, heute: Sovereign (Bild: Mike Burton, CC BY-ND 2.0)

Reederei: Royal Caribbean International
Tonnage: BRZ 73.192
Passagiere: 2.852
Abmessungen: 268,33 m lang, 32,20 m breit

Im Vergleich zu den bis dahin maximal knapp 50.000 BRZ bei reinen Kreuzfahrtschiffen gab die Souvereign of the Seas den Startschuss zu einer rasanten Entwicklung bei den Schiffsgrößen. Von 2008 bis 2020 fuhr das Schiff unter dem Namen „Sovereign“ bei Royal Caribbeans spanischer Tochter-Reederei Pullmantur Cruises. 2020 wurde die Sovereign verschrottet.

1990 – 1995: Norway

S.S. Norway (Bild: Joost J. Bakker)
S.S. Norway (Bild: Joost J. Bakker)

Reederei: Norwegian Caribbean Line (heute: Norwegian Cruise Line)
in Dienst: seit 1962 als „France“, als „Norway“ 1980 – 2003
Tonnage: 76.049 BRT
Passagiere: 1.944
Abmessungen: 315,53 m lang, 33,81 m breit

Bereits 1979/80 war das Schiff vor Indienststellung bei NCL in Bremerhaven umgebaut worden. Beim Umbau 1990 in der gleichen Werft erhöhte sich die Tonnage so weit, dass die Norway die Souvereign of the Seas übertraf. Eine schwere Kessel-Explosion beendete die Karriere der Norway am 25. Mai 2003, verschrottet wurde sie letztlich 2008 im indischen Alang.

1995 – 1996: Sun Princess

Sun Princess, 2005 in Vancouver (Bild: Thomas Quine, CC BY 2.0 )
Sun Princess, 2005 in Vancouver (Bild: Thomas Quine, CC BY 2.0)

Reederei: Princess Cruises
in Dienst: seit 1995
Tonnage:
BRZ 77.441
Passagiere: 2.010
Abmessungen: 261,31 m lang, 32,25 m breit
Schwesterschiffe: Dawn Princess (1997), Sea Princess (1998), Ocean Princess – heute Oceana (2000)

Mit der Indienststellung der Sun Princess feierte Princess Cruises 1995 das 30jährige Bestehen der Reederei. Die Sun Princess war bis 2020 ganzjährig in Australien stationiert. Während der Pandemie wurde sie an die japanische NGO Peace Boat verkauft, für die sie seit 2023 unter ihrem neuen Namen „Pacific World“ fährt. Bei Princess Crusies geht 2024 ein neues Schiff mit dem Namen Sun Princess in Dienst.

1996 – 1998: Carnival Destiny (heute: Carnival Sunshine)

Carnival Destiny, 2010 in Miami
Carnival Destiny, 2010 in Miami

Reederei: Carnival Cruise Line
in Dienst: 1996 (als „Carnival Sunshine“ seit 2013)
Tonnage: BRZ 101.509 (heute: 102.853)
Passagiere: 2.642
Abmessungen: 272 m lang, 35 m breit
ähnliche Schiffe (ein zusätzliches Deck): Carnival Triumph (1999), Carnival Victory (2000), Costa Fortuna (2003), Costa Magica (2004)

Der Umbau der Carnival Destiny 2013 war so umfangreich, dass Carnival Cruise Line dem Schiff gleich einen neuen Namen gab: Carnival Sunshine. Pikantes Detail: Erzrivale Royal Caribbean arbeitete zu dieser Zeit an den Schiffen der späteren Quantum Class, Projektname „Sunshine“.

1998 – 1999: Grand Princess

Grand Princess, 2015 in Alaska
Grand Princess, 2015 in Alaska

Reederei: Princess Cruises
in Dienst: 1998
Tonnage: BRZ 107.517
Passagiere: 2.950 bei Doppelbelegung der Kabinen, maximal 3.100
Abmessungen: 298,96 m lang, 35,97 m breit
Schwesterschiffe: Dawn Princess (1997), Golden Princess (2001), Star Princess (2002)

Mit der Grand Princess holte sich die Reederei nach nur zwei Jahren den Titel des größten Kreuzfahrtschiffs von Carnival zurück. Mit rund 450 Millionen Dollar Baukosten war sie zu dem Zeitpunkt auch das teuerste Keuzfahrtschiff aller Zeiten.

1999 – 2002: Voyager of the Seas

Voyager of the Seas
Voyager of the Seas

Reederei: Royal Caribbean International
in Dienst: 1999
Tonnage: BRZ 137.276
Passagiere: 3.114 bei Doppelbelegung der Kabinen, maximal 3.835
Abmessungen: 311 m lang, 38,6 m breit
Schwesterschiffe: Explorer of the Seas (2000 – geringfügig höhere Tonnage: BRZ 137.308), Adventure of the Seas (2001)

Mit der Voyager Class übernahm Royal Caribbean International die klare Führung, wenn es künftig um den Bau der jeweils größten Kreuzfahrtschiffe der Welt ging. Lediglich die Queen Mary 2 durchbrach diese Serie 2004 kurzzeitig. Taufpatin der Voyager of the Seas ist übrigens die deutsche Eiskunstläuferin Katarina Witt.

2002 – 2004: Navigator of the Seas

Navigator of the Seas
Navigator of the Seas

Reederei: Royal Caribbean International
in Dienst: 2002
Tonnage: BRZ 138.279
Passagiere: 3.114 bei Doppelbelegung der Kabinen, maximal 3.835
Abmessungen: 311 m lang, 38,6 m breit
Schwesterschiffe: Mariner of the Seas (2003)

Die Navigator of the Seas geriet als Fortentwicklung der Voyager of the Seas etwas größer als selbige und gilt als zweite Generation der Voyager Class bei RCI. Auffälligster Unterschied: Navigator und Mariner of the Seas haben verglaste Balkone.

2004 – 2006: Queen Mary 2

Queen Mary 2 in Hamburg
Queen Mary 2 in Hamburg

Reederei: Cunard Line
in Dienst: 2004
Tonnage: BRZ 148.528
Passagiere: 2.629 bei Doppelbelegung der Kabinen, maximal 3.090
Abmessungen: 345 m lang, 41 m breit

Als größtes im klassischen Oceanliner-Stil gebaute Kreuzfahrtschiff genießt die Queen Mary 2 höchste Beliebtheit bei Fans von Passagierschiffen und bei ihren Anläufen in Hamburg säumen immer wieder Tausende die Ufer, um sie zu begrüßen und zu verabschieden. Die Queen Mary 2 fährt nach wie vor hauptsächlich auf der Transatlantik-Strecke Southampton – New York.

2006 – 2009: Freedom of the Seas

Freedom of the Seas, 2022 in Miami
Freedom of the Seas, 2022 in Miami

Reederei: Royal Caribbean International
in Dienst: 2006
Tonnage: BRZ 154.407
Passagiere: 3.634 bei Doppelbelegung der Kabinen, maximal 4.375
Abmessungen: 338,77 m lang, 38,59 m breit
Schwesterschiffe: Liberty of the Seas (2007), Independence of the Seas (2008)

Im Inneren ähnelt die Freedom Class auf den ersten Blick stark den Schiffen der Voyager Class, ist aber dann doch über zehn Prozent größer. In allen Abmessungen ist die Freedom of the Seas kleiner als die Queen Mary 2, jedoch übertrifft sie letztere bei der Tonnage.

2009 – 2024: Oasis of the Seas / Oasis Class

Oasis of the Seas, 2010 in Fort Lauderdale
Oasis of the Seas, 2010 in Fort Lauderdale

Reederei: Royal Caribbean International
in Dienst: seit 2009
Tonnage: BRZ 225.282
Passagiere: 5.492 bei Doppelbelegung der Kabinen, maximal 6.410
Abmessungen: 360 m lang, 47 m breit
Schwesterschiffe: Allure of the Seas (2010), Harmony of the Seas (2016), Symphony of the Seas (2018), Wonder of the Seas (2022), Utopia of the Seas (2024)

Als die Oasis of the Seas 2009 in Dienst ging, machte sie Schlagzeilen in den Nachrichtensendungen weltweit. Die Schiffe der Oasis Class von Royal Caribbean waren einzigartig Kreuzfahrtschiff-Welt. Nicht nur ihre schiere Größe, sondern vor allem auch ihre neuartige Architektur machen sie zu etwas Besonderem: In der Mitte der Schiffe gibt es einen nach oben hin offenen Park mit echten Pflanzen, auf beiden Seiten umrahmt von Wohnbereichen.

Es folgten vier Schwesterschiffe, die in Passagierzahl und Bruttoraumzahl sehr ähnlich, wenn auch jeweils ein klein wenig größer sind. Im Juli 2024 folgt mit der Utopia of the Seas das sechste und letzte Schiff der Oasis Class. Sie hat mit BRZ 236.860 ein nennenswert höhere Tonnage bei etwa gleicher Passagierzahl. Der Grund: Sie fährt mit LNG, die Tanks für das Flüssiggas benötigen mehr Platz.

2024 bis heute: Icon of the Seas

Icon of the Seas (Bild: Royal Caribbean)
Icon of the Seas (Bild: Royal Caribbean)

Reederei: Royal Caribbean International
in Dienst: seit Januar 2024
Tonnage: BRZ 248.663
Passagiere: 5.610 bei Doppelbelegung der Kabinen,
Schwesterschiff: Star of the Seas (2025), n.N. (2026)

Mit der Icon of the Seas übertrifft sich Royal Caribbean International 15 Jahre nach dem ersten Oasis-Class-Schiff noch einmal selbst, zumindest bei der Tonnage. Sie legt bei der Bruttoraumzahl im Vergleich zur Wonder of the Seas noch einmal knapp neun Prozent zu. Nicht so jedoch bei der Passagierzahl. Hier hat die Icon of the Seas bei Doppelbelegung der Kabinen sogar etwas weniger. Dafür ist die Icon of the Seas mit 365 Metern ein klein wenig länger als die Oasis-Class-Schiffe mit 360 (Oasis, Allure of the Seas) beziehungsweise 362 Metern.

Die Icon of the Seas ist das erste Kreuzfahrtschiff von Royal Caribbean International das mit Dual-Fuel-Motoren ausgerüstet ist, um als Treibstoff auch LNG nutzen zu können. Als Jahr nennen wir in der Überschrift übrigens deshalb 2024, weil das Schiff da tatsächlich in den Passagierbetrieb ging. Von der Meyer-Werft in Turku an die Reederei übergeben wurde das Schiff bereits Ende 2023.

16 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

16 Gedanken zu „Die größten Passagier- und Kreuzfahrtschiffe der vergangenen 85 Jahre“

  1. Hallo Franz,

    eine tolle Zusammenstellung – vielen Dank dafür!

    Eine Winzigkeit, die mir aufgefallen ist: Die Vermessung der „Norway“ wurde nie auf BRZ umgestellt. Das Schiff hatte daher bis zum Ende 76.049 BRT. Es gibt kurioserweise heute immer noch Schiffe, deren Vermessung in BRT angegeben wird, auch moderne Neubauten. Dies ist etwa teilweise im innerjapanischen Fährverkehr der Fall.

    Gruß
    Raoul

  2. Toller Beitrag.
    Auch wir forschen nach Material zur Tourismusgeschichte
    und haben ein umfangreichen Bestand.
    Helfen Sie mit und werden Sie selbst zum Tourismusforscher.

    „Tourismusgeschichte darf nicht in Vergessenheit geraten“
    Vielen Dank.

    Mit freundlichen Grüßen
    Stefan Seidl
    Arbeitskreis TourismusGeschichte (ATG)-Bayern
    http://www.tourismusgeschichte.de

  3. Lieber Raoul, ich ahnte, dass Du eine den ersten Kommentar schreiben würdest ;-) Danke für den Hinweis zur Norway, das ändere ich sofort. Und Danke für die Ergänzung zum Thema BRT – ich dachte, dass durch die Umstellung auf BRZ dieses Tonnage-Durcheinander ein für allemal beendet worden sei …

  4. Vielen Dank, es hat mir viel Spaß gemacht hier zu lesen.
    Geschichte wie die Flugzeuge und Schiffe damals und heute
    entwickelt hat, ist immer ein interessante Lesestoff.
    Gruß
    Marc

  5. Kleines Detail am Rande: Genau genommen ist die Allure of the Seas das alleinige größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Aus der Wikipedia ( https://de.wikipedia.org/wiki/Allure_of_the_Seas )zitiert:
    „Obwohl die Allure of the Seas ebenfalls mit 225.282 BRZ vermessen wurde, zeigte sich bei der Abnahme durch die Klassifikationsgesellschaft Det Norske Veritas, dass sie wegen geringer Bautoleranzen ihr Schwesterschiff Oasis of the Seas als größtes Kreuzfahrtschiff der Welt abgelöst hat.“

  6. Interessant, dann wohl ein Fall in dem man der Wikipedia besser nicht ganz vertraut. Bei DNV zeigen sich dann schon kleine Messunterschiede unter „dimensions“. Wobei es auch hier nicht um Unterschiede der Gesamtlänge geht. Vielleicht ist aber dadurch die Meinung der unterschiedlichen Größen entstanden.

    In der englischen Wikipedia stellt man die Geschichte dann noch einmal etwas anders dar. Demnach ist die Allure 50 mm länger als die Oasis. Geben die DNV-Zahlen nun auch nichts zu her, wobei es mich auch wundern würde, wenn die bein auf den Milimeter genau 360 Meter lang sind.

  7. Wikipedia-Zahlen vertraue ich in diese Hinsicht nur, wenn gar keine anderen Quellen vorhanden sind. Da sind Details leider oft ungenau. Was aber auch daran liegt, dass oft sogar von den Reedereien selbst falsche Zahlen publiziert werden, sei es weil die PR-Stellen Planungszahlen nehmen wenn das Schiff noch nicht offiziell vermessen ist und das dann auch nach Vermessung nicht korrigieren o.ä.

    Bzgl. Oasis/Allure: Der häufig genannte (und von RCI auch vielfach beim Launch der Allure erwähnte) Längenunterschied bezieht sich wohl auf die Messgröße Lbp (Length between perpendiculars) – und da ist der Unterschied gut 6 cm. Aber da kommt man dann doch der Haarspalterei schon ziemlich nahe ;-)

  8. Schöne Übersicht, aber war die QE 2 wirklich größer als die „France“? Ich meine, dass die QE 2 nur über eine BRT (nicht BRZ) von 65.863 verfügte, die „France“ lt. deiner Auflistung von 66.343 BRT! Schon früher beim „Quartett-Spielen hat die „France“ die „QE 2“ immer gestochen! Ich werde mir doch noch mal die alten Kludas-Werke reinziehen und das Ergebnis hier noch mal präsentieren!

    Christian

  9. @Christian: Die BRZ von 70.327 für die QE2 stammt aus den 1995 gültigen Klassifizierungspapieren. Das ist die zuverlässigste zahl, die ich da ermitteln konnte.

    qe2.org.uk nennt als ursprüngliche gross tonnage von 1969: 69.053, wobei das vermutlich BRT waren und nicht GT/BRZ.

    Bin gespannt, ob Du andere zuverlässige Zahlen findest.

  10. Hallo Franz, ich glaube der Fehler wird in der Umrechnung BRT/BRZ liegen. In den von mir sehr geschätzten Werken von Kludas von 2002 sowie auch von 1997 wird die BRT bei der Ablieferung der QE 2 mit 65.863 BRT angegeben, nach dem Umbau in Bremerhaven betrug diese nach Kludas 66.450 BRT, nach einem weiterem Umbau bei Blohm + Voss im Jahr 1992 dann deine schon genannten 69053 BRZ! und 1994 nach einem erneutem Werftaufenthalt bei B*V 70327 BRZ! Somit muss wohl im Zeitraum zwischen 1987 und 1992 die Umwandlung in BRZ erfolgt sein. Ich unterstelle einmal dass die Daten von Kludas korrekt sind, ich weiß wie akribisch er diese Angaben immer recherchiert hat – aber 100% sicher bin ich mir natürlich auch nicht!

  11. Christian, Danke für die Details. Ich habe den Beitrag jetzt mal ein wenig angepasst, um die Problematik abzubilden. Hoffentlich tut sich noch eine Quelle auf, die hier alle Zweifel beseitigen kann – sprich: klärt, wann bei der QE2 die Umstellung auf BRZ erfolgte …

  12. Ein wirklich interessanter Artikel, der zeigt wie gigantisch die Entwicklung in der Geschichte der kreuzfahrtschiffe der letzten Jahre ist. Die Frage bleibt , wie geht es weiter? Diese Größenordnungen kosten ihren Preis , auch für die Umwelt, hier sollte m. E. viel mehr in die entwicklung ernergie sparender Schiffe investiert werden.
    Vielleicht auch von dem absoluten Luxus etwas Abstand genommen werden.

  13. @Siegbert: Zwischen Größe und Umweltschutz gibt es eigentlich keinen (negativen) Zusammenhang, eher im Gegenteil, größere Schiffe sind tendenziell etwas effizienter. Ansonsten muss man halt sagen: Wir bewegen uns in einer Welt mit Marktwirtschaft, die einerseits von Nachfrage und Angebot gesteuert wird (Stichwort: Luxus), andererseits von Gesetzen reguliert wird. Umweltschutz kostet viel Geld und in einem Wettbewerbsmarkt bringt kein Marktteilnehmer sich selbst in eine weniger konkurrenzfähige Situation, ohne, dass er es muss – sprich: Umweltschutz funktioniert, in dem Gesetze gleiche Bedingungen für alle schaffen. Unfreundlicher formuliert: Der Gesetzgeber (z.B. die EU) muss die Schifffahrt, nicht nur die Kreuzfahrt allein, zu mehr Umweltschutz zwingen und das findet ja auch statt, allerdings ein wenig langsam und zögerlich. Ansonsten darf man aber auch nicht übersehen, dass ja durchaus stark in effizientere Technik investiert wird (weil man damit Treibstoff und dann eben auch Geld sparen kann). Neubauten von heute sind 25% energieeffizienter als die Neubauten von vor zehn Jahren und verbrauchen teils nur noch die Hälfte des Treibstoffs wie noch vor 20 bis 25 Jahren.

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