Tropensturm Darby hat uns eine Routenänderung beschert. Statt zwei Tagen ist die Pride of America nur einen Tag in Maui. Das Ganz hat aber auch sein Gutes, denn wir bekommen etwas ganz Besonderes zu sehen, das nicht auf der normalen Route liegt – die spektakuläre Steilküste der North Shore von Molokai.
Die Nordküste von Molokai ist so abgelegen und unzugänglich, dass keine Straßen dort hinführen. Die ist nur aus der Luft oder übers Wasser erreichbar und wenn man sie sieht, weiß man warum.
Nirgendwo auf der Welt fallen Klippen aus so großer Höhe fast senkrecht ins Meer. Die Berghänge sind hier bis zu beeindruckenden 1.200 Meter hoch und wild zerklüftet. Von vielen der teils grünen Felswände fallen Wasserfälle herab.
Durch den Sturm ist das Meer vor Molokai etwas aufgewühlt, an den Berggipfeln hängen Wolken, die Stimmung ist schwül-warm und neblig-mystisch zugleich. Gelegentlich bricht die Sonne durch die Wolkendecke und zaubert schrille Farbspiele in allen Grün- und Blautönen aufs Wasser.
Die Passagiere der Pride of America stehen fast alle draußen auf den offenen Decks, als wir zweimal an dieser spektakulären North Shore von Molokai vorbeifahren. Und das Schiff ist dafür auch bestens geeignet – die Pride of America hat nämlich ungewöhnlich viele Außendecks bis hoch hinauf zum Schornstein und mit Blick sowohl direkt nach vorne als auch gleich auf mehreren Decks nach hinten. Und freundlicherweise schauen dann auch noch ein paar Delfine vorbei und begleiten das Schiff ein paar Minuten lang.