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Einigung im Streit um Kreuzfahrt-Steuer in Alaska

Beim Streit um die Passagier-Steuer auf Kreuzfahrten nach Alaska bahnt sich möglicherweise eine Einigung an. Alaskas Gouverneur Sean Parnell (dem hierzulande weitgehend unbekannten Nachfolger von Sarah Palin) hat sich vergangene Woche in Miami in einem Gespräch mit führenden Vertretern der Kreuzfahrt-Industrie bereit erklärt, die Steuer um 25% zu reduzieren. Im Gegenzug soll eine Klage gegen das Steuergesetz fallen gelassen werden. Dies berichtet die Anchorage Daily News.

UPDATE: Offenbar hat der Druck de Kreuzfahrtgesellschaften ihre Wirkung nicht verfehlt: Laut Travel Weekly hat Gouverneur Parnell nun ein entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht. Da auch Ketchican und Juneau auf ihre lokalen Steuern von 8 beziehungsweise 9 Dollar pro Passagier verzichten wollen, reduziert sich die Kopfsteuer insgesamt sogar um bis zu 59%. Die Passagier-Steuern wird insgesamt nur noch 19,50 statt 46 Dollar betragen.

Alaskas Gouverneur war unter Druck geraten, weil Kreuzfahrtgesellschaften die hohen Abgaben und Steuern in Alaska zunehmend als Begründung für den Rückzug einiger Schiffe aus Alaska in diesem Sommer nutzten. Für 2010 bedeutet das laut Anchorage Daily News einen Rückgang der Passagierzahlen um etwa 140000; rund 1 Million Passagiere bringen die Kreuzfahrtschiffe derzeit jährlich nach Alaska, zahlreiche Jobs hängen dort von den Schiffen ab.

Die Kreuzfahrt-Steuer brachte Alaska in den letzten Jahren Einnahmen von rund 38 Millionen Dollar jährlich. Derzeit beträgt die von den Kreuzfahrt-Gesellschaften zu entrichtende Steuer 46$ pro Passagier und soll auf 34,50$ reduziert werden. Das wären genau die 25%, die nach dem aktuellen Gesetz im Staatshaushalt von Alaska ausdrücklich nicht zun Zusammenhang mit der Kreuzfahrt-Industrie ausgegeben werden dürfen, also beispielsweise nicht zur Verbesserung der Infrastruktur in Kreuzfahrthäfen. Just diesen Passus halten die Kreuzfahrt-Gesellschaften für illegal, weswegen sie gegen das Gesetz Klage eingericht hatten.

Inwieweit die Kreuzfahrt-Steuer in Alaska aber tatsächlich bald sinkt, ist noch längst nicht sicher. Denn dazu muss zunächst ein entsprechendes Gesetz durchgesetzt werden, und das scheint keineswegs sicher zu sein.

Kritiker merken an, dass der Rückzug einiger Schiffe aus Alaska vor allem durch die schlechte Wirtschaftslage allgemein sowie ein Überangebot an Alaska-Kreuzfahrten bedingt sei und weniger durch die Steuern und Umwelt-Abgaben, die in Alaska allerding nach Angaben der Kreuzfahrtgesellschften die höchsten der Welt seien.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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