Die vor knapp fünf Jahren außer Dienst gestellte Empress of the North kehrt auf den Columbia River zurück. American Queen Steamboat Company hat das Schaufelrad-Schiff gekauft, benennt es in American Empress um und startet die Saison für das 223-Passagiere-Kreuzfahrtschiff im April 2014.
Die 2003 als Empress of the North gebaute American Empress war zuletzt 2008 für Majestic America Line auf dem Columbia River sowie in der Alaska Inside Passage gefahren. Am 14. Mai 2007 war sie vermutlich aufgrund eines Fehlers eines Schiffsoffiziers nach Juneau in Alaska auf einen Felsen aufgelaufen und musste evakuiert werden.
Aufgrund der teuren Reparaturarbeiten, aber auch aus anderen, wirtschaftlichen Gründen, meldete die Reederei Insolvenz an. Das Schiff ging im Rahmen der Finanzierungsvereinbarungen in den Besitz der staatlichen US Maritime Administration (MARAD) über und lag seitdem ungenutzt auf Reede.
American Queen Steamboat Company, die seit 2012 den Schaufelraddampfer American Queen auf dem Mississippi und dessen Nebenflüssen betreibt, hat die künftige American Empress nun von der MARAD zu einem nicht genannten Preis gekauft und plant zunächst eine umfangreiche Renovierung, bevor das Schiff im April 2014 wieder fahren soll. Die American Empress war bereits unter dem Eigentümer Majestic America Line zusammen mit der American Queen in einer Flotte, zu der damals auch die Delta Queen, Mississippi Queen auf dem Mississippi sowie die Columbia Queen auf dem Columbia River gehörten.
Bildergalerie „Empress of the North“ von einer Kreuzfahrt 2005, Alaska Inside Passage:
Die American Empress wird auf dem Columbia River mit der ebenfalls teils von einem Schaufelrad angetriebenen Queen of the West der American Cruise Lines (ACL) in Konkurrenz treten. ACL betreibt mit dem 2012 neu gebauten Schaufelrad-Schiff Queen of the Mississippi auch auf dem Mississippi ein Kreuzfahrtschiff und baut derzeit ein weiteres Flusskreuzfahrtschiff.
Auf dem Columbia River fahren daneben aber auch weitere kleine Kreuzfahrtschiffe, nämlich zu einigen Terminen die Sea Bird und Sea Lion von Lindblad Expeditions sowie die Safari Legacy von Un-Cruise Adventures (ehemals Innersea Discoveries).
Der Columbia River gehört zu den spektakulärsten Flusskreuzfahrt-Gebieten der Welt und beeindruckt durch starke landschaftliche Kontraste von kaltem Regenwald bis hin zu weiten Steppen und wüstenartigen Gebieten. Der Columbia River bietet außerdem mit die höchsten Schleusen der Welt mit Höhenunterschieden von bis zu 30 Metern.
Die American Empress fährt unter US-amerikanischer Flagge mit Heimathafen in Portland, Oregon, ist 110 Meter lang und bietet auf fünf Decks Platz für 223 Passagieren. Eine Besonderheit des Kreuzfahrtschiffs ist der Antrieb: Hauptsächlich fährt die American Empress mit dem großen, roten Schaufelrad am Heck, verfügt aber über zusätzliche Z-Drives zur Unterstützung bei starker Strömung sowie für eine bessere Manövrierfähigkeit.