Francesco Schettino, Kapitän der 2012 verunglückten Costa Concordia, muss seine Haftstrafe antreten. Das oberste italienische Gericht bestätigte das Urteil von 16 Jahren und einem Monat Haft nun auch in der dritten und letzten Instanz.
Jetzt muss Francesco Schettino tatsächlich ins Gefängnis, nachdem er während des Prozesses in den vergangenen knapp fünfeinhalb Jahren auf freiem Fuß war. Schettino selbst war bei dem Urteil nicht anwesend. Laut seiner Anwälte hat er sich inzwischen aber in einem Gefängnis in Rom eingefunden. Absitzen wird er die Strafe wohl im Gefängnis Poggioreale in Neapel.
Das Urteil des Strafgerichts in Grosseto gegen Francesco Schettino vom Februar 2015 hatte den Unglücks-Kapitän zu einem Jahr für das in Italien strafbare, vorzeitige Verlassen des Schiffs, fünf Jahre für den Unfall selbst und zehn Jahre für Totschlag und fahrlässige Tötung in 32 Fällen verurteilt.
Schettino war den Weg durch die Instanzen gegangen, weil er sich für unschuldig hält. Die Staatsanwaltschaft dagegen wollte ein höheres Strafmaß erreichen, weil er bewusst Schuld auf sich geladen habe und nicht nur Opfer der Umstände gewesen sei.
Die Costa Concordia war bei einem riskanten, aber zu dieser Zeit häufig gefahrenen Manöver am 13. Januar 2012 nahe der Küste bei der Insel Giglio in der Toskana auf einen Felsen aufgelaufen und gesunken. Das Wrack lag danach auf der Seite, wegen der geringen Wassertiefe zum Teil über Wasser. An Bord des Unglücksschiffs waren 4.229 Menschen. 32 von ihnen kamen bei dem Unglück ums Leben, darunter zwölf Deutsche. 193 Menschen wurden verletzt.
Das Wrack der Costa Concordia wurde in einem aufwändigen Verfahren gehoben und in eine Werft nach Genua gebracht. Die Verschrottung des Kreuzfahrtschiffs ist dort inzwischen abgeschlossen.
Alle Details zu dem Unglück lesen Sie in unseren Beiträgen „Costa Concordia – ein Jahr nach der Katastrophe“ sowie Details zum erstinstanzlichen Urteil und zu weiteren Angeklagten und Schuldigen im Beitrag „Costa Concordia: Kapitän zu 16 Jahren verurteilt“.