Hurtigruten hat den Neustart geschafft. Seit 16. Juni ist die Finnmarken in Norwegen wieder mit Kreuzfahrt-Passagieren unterwegs. In einer Videokonferenz live von Bord der Finnmarken auf ihrer ersten Reise nach dem Shutdown erklärte CEO Daniel Skjeldam, welchen Weg Hurtigruten dabei einschlägt, wie die Hygienemaßnahmen aussehen und welche Perspektiven er für die Kreuzfahrt-Industrie insgesamt sieht.

Erste reguläre Kreuzfahrt nach dem Shutdown: Einblicke von der Finnmarken
Skjeldam: „Small Ship Cruising“ ist Zukunft der Kreuzfahrt
Daniel Skjeldam sagt: „Ich bin überzeugt, dass Small Ship Cruising früher zurück kommen wird als der allgemeine Massentourismus.“ Für Hurtigruten sieht er besondere Vorteile in der aktuellen Situation. Das Unternehmen seit ohnehin gerade in einem Prozess ständiger Veränderungen, vor allen bei der Entwicklung von der klassischen Postschiffroute hin zu einer Expeditionskreuzfahrt-Reederei und bei der konsequenten Umsetzung von umweltfreundlichen Techniken und Maßnahmen. Insofern kommt Hurtigruten auch mit den corona-bedingten Veränderungen gut zurecht.
„Travel not at the cost of the local people, but as the guests of the local people.“
Daniel Skjeldam
Er sei auch überzeugt davon, dass Umweltschutz-Themen in der Kreuzfahrt viel wichtiger werden. Während des Corona-Lockdowns hätten die Menschen gesehen, wie wichtig Nachhaltigkeit ist. Sie hätten erstmals seit langer Zeit wieder Sterne über ihrer Großstadt, klares Wasser in der Lagune von Venedig gesehen. „Die Menschen, die nach dieser Krise auf Reisen gehen, werden sich noch bewusster dafür entscheiden, mit umweltfreundlichen Kreuzfahrtschiffen eines Betreibers zu reisen, der Nachhaltigkeit wirklich ernst nimmt.“ Und noch ein Aspekt werde viel wichtiger werden: „Reisen nicht auf Kosten der lokalen Bevölkerung, sondern als deren Gäste.“
Das sind vernünftige Ansichten – und langfristig gute Aussichten.
Mir langen meine Erfahrungen mit der Norwegian Epic 2016 im Februar im Mittelmeer.
Schlechtes Wetter, ein instabiles Schiff, Gedränge in den Innenräumen, anstehen in 3 Reihen im O’ Sheanans…
…das ist zwar rund um die Uhr geöffnet, man kann aber nicht rund um die Uhr saufen.
Braucht kein Mensch…
…oder die Zustände auf der vollgebuchten Aida Diva im September 2011 in der Ägäis.
Demzufolge habe ich seit 2016 keine Riesenschiffe mehr gebucht.
Flußkreuzfahrten oder allenfalls bis zur Größe einer Artania…
…und da dann gerne in das Bedienrestaurant.
Eine Renaissance der kleinen Schiffe würde mich freuen, würde dafür auch mehr bezahlen als derzeit üblich.
Fahr mal auf einem amerikanischen Schiff mit vorwiegend US Passagieren :-)
Vor 10:00 Uhr ist da kaum jemand zu sehen und nach 22:00 Uhr auch nicht. Beispiel aus 2013 “Allure of the Seas”, 5300 Passagiere. Nach 22:00 Uhr habe ich weniger als 100 Leute in den öffentlichen Bereichen (Bars, Disko, Decks etc.) gezählt.
Hier ein paar Bilder dazu:
Ca. 8:30 Uhr:
https://travellan.de/wp/wp-content/uploads/2014/11/karibik_2013_013.jpg
Ca: 22:00 Uhr:
https://travellan.de/wp/wp-content/uploads/2014/11/karibik_2013_046.jpg
https://travellan.de/wp/wp-content/uploads/2014/11/karibik_2013_049.jpg
Oder Coral Princess 2018 ca. 2500 Passagiere:
09:12 Uhr (Uhr rechts und links zu sehen):
https://travellan.de/wp/wp-content/uploads/2018/02/wp_web_panama_2018-09415.jpg