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FAQ: Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Kreuzfahrt

Umweltschutz, Schiffsabgase und Verschmutzung der Meere: Bei kaum einem Thema in der Kreuzfahrt sind so viele Vorurteile in Umlauf, wird Populismus betrieben, Unsinn ungeprüft weiter verbreitet, werden nicht existierenden Zusammenhänge suggeriert und polarisiert statt differenziert.

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Cruisetricks.de begleitet Umwelt-Themen in der Kreuzfahrt ständig und bemüht sich um objektive, differenzierte Darstellung der Fakten. Wie wichtig das ist, zeigt beispielsweise mein Kommentar „Trauriger Umwelt-Populismus statt sachlicher Diskussion“. Sehr lesenswert ist dazu auch ein Fakten-Check der „Zeit“.

In unserer umfassenden Video-Serie „Klima- und Umweltschutz in der Kreuzfahrt“ erfahren Sie alles zum Thema Klima- und Umweltschutz:

Fortschritte …

Umweltschutz in der Kreuzfahrt ist ein bedeutendes Thema – auch wenn Passagiere sich dafür bislang nur am Rande interessieren. Die Reedereien und Werften haben in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Energie-Effizienz und umweltfreundlicheren Details in vielen Bereichen gemacht. Bei aktuellen Neubauten liegt der Treibstoffverbrauch teils um 20 bis 30 Prozent niedriger als bei vergleichbaren, weniger als zehn Jahre älteren Schiffe. Leicht übersieht man auch, wie umweltfreundlich die Kreuzfahrt abseits der Abgas- und Treibstoff-Diskussion ist, vor allem auch im Vergleich zu Hotels an Land.

… und weiteres Potenzial

Dennoch gibt es besonders beim Thema Treibstoffe und Schadstoff-Emissionen weiteren, großen Verbesserungsbedarf und enorme Entwicklungsmöglichkeiten bei der technischen Realisierung von alternativen Treibstoffen. Das ist auch deshalb wichtig, weil die Kreuzfahrt als Vorbild für die gesamte, zivile Schifffahrt dienen sollte – an der sie übrigens, gemessen an der Zahl der Schiffe, nur einen Anteil von gerade einmal rund 0,6 Prozent hat.

FAQ: Umweltschutz in der Kreuzfahrt

Häufig gestellt Fragen zum Umweltschutz in der Kreuzfahrt, Mülltrennung und -vermeidung, Lebensmittelverschwendung, Details zu verwendeten und künftigen Treibstoffen, Schutzzonen auf den Meeren, Grenzwerte für den Schadstoffausstoß und vieles mehr fassen wir in unseren Umwelt-FAQ hier kurz zusammen. Die FAQ werden ständig ergänzt und enthalten Verweise zu ausführlicheren Sachbeiträgen.

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12 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

12 Gedanken zu „FAQ: Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Kreuzfahrt“

  1. In der aktuellen ZEIT (Ausgabe 36/2017) in der Rubrik „Fakt oder Fake“ ist ein recht interessanter Artikel, der ebenfalls einige Fakten zum Thema erläutert – und auch klar macht, mit welch populistischen Argumenten NABU argumentiert – mit gezielter Verkürzung von Sachverhalten, um reißerische Schlagzeilen zu produzieren…
    Da wird auch erläutert, wie der NABU seine eigenen Zahlen absichtlich falsch interpretiert.
    Zitat „man verwende manche Ergebnisse nur, wenn Medien eine plakative, einfach zu verwendende Zahl möchten“

    Ich will damit die Umweltprobleme nicht kleinreden – aber wie immer: jede Statistik ist nur so gut wie der, der sie interpretiert. Und aus dem Zusammenhang gerissene Zahlen sagen absolut gar nichts aus…
    Da kann man nämlich anhand der Zahlen des NABU auch auf das Ergebnis kommen:
    „Pro Passagier oder nach transportiertem Gewicht erzeugt kein Verkehrsmittel weniger CO2 als ein Schiff“

    Was die Gesamtheit der Umweltbeeinflussung genauso wenig korrekt darstellt wie andere Interpretationen!

  2. Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn korrekt über Belastungen geschrieben wird. Aber wenn aufgrund polemischer Ergüsse (die durch Wiederholung zwar nicht richtiger werden, aber beim Leser als Tatsachen verankert werden) nur eine Debatte angestoßen wird, in der jeder auch noch seine persönliche Neid-Fehde einbringen kann – dann ärgert mich das tatsächlich.

    Ich würde dann eine Kreuzfahrt gerne mal im ECHTEN Vergleich sehen im Hinblick „ökologischer Fußabdruck“ zu einem Urlaub per Flugzeug z.B. auf einer der beliebten Urlauberinseln (z.B. Mallorca). Inseln, die so wenig Wasser haben, daß sie in der Urlaubersaison per SCHIFF mit Trinkwasser beliefert werden müssen. Da sitzen dann die, die gerade noch vehement gegen Kreuzfahrtschiffe gewettert haben am Pool, bedienen sich am Buffet und planen schon die nächste Reise auf die Insel…. mit was das Trinkwasserschiff betrieben wird, ist ja egal. Bestimmt wird das AI-Resort bio betrieben…

  3. Ja, eine solche Rechnung aufzumachen, schwebt mir schon ganz lange vor. Das klingt aber leider einfacher, als es ist, wenn man’s wirklich richtig machen will. Zum Einen ist es sehr aufwändig bis unmöglich, wirklich alle relevanten Fakten zu bekommen – denn allein schon zu ermitteln, aus welchem Kraftwerk ein Resort seine Energie bezieht und wie hoch dessen Verbrauch ist, geht nicht ohne Hilfe des Resort-Betreibers – und wenn dessen Umweltbilanz nicht sonderlich gut ist, wird er kein Interesse daran haben, die Zahlen herauszugeben. Zum Anderen: Welches Resort würde man zum Vergleich heranziehen? De Unterschiede dürften immens sein und jede Auswahl wäre Willkür. Man müsste also womöglich einen repräsentativen Querschnitt auswählen, was den Rechercheraufwand ins unendliche steigen lassen würde. Aber vielleicht kommt mir eines Tages eine Idee, wie sich so etwas dennoch umsetzen ließe …

  4. Man muss es ganz deutlich sagen: Der NABU ist einfach kein seriöser Verein.

    Man könnte die Rechnung auch einfach umdrehen: Wer investier mehr in umweltfreundliche Technologien: Carnival/RCI/Disney oder der NABU. Der NABU hat meines Wissens nach noch gar nichts in Richtung der Einführung umweltfreundlicher Technologien unternommen.

  5. „Er verfolgt bestimmte, in seiner Satzung definierte Ziele. “
    Interessant ist, welche Ziele das sind. Angesichts der unseriösen Berichterstattung und der Tatsache, dass deren Lügen eher Klimaskepsis befördern, wird es Umweltschutz nicht sein.

  6. Sowohl Kreuzfahrtgegner als auch Reeder publizieren sehr einseitig und reden alles schlecht bzw. gut. Jedoch kann mir kein Kreuzfahrer, der sein Gewissen reinigen will, mit Argumenten wie dem Vergleich zu einer Flugreise kommen. Bei einer Kreuzfahrt besucht man nicht nur verschiedene Orte, man besucht eine Kleinstadt, welche verschiedene Orte anreist. Derzeit sind die ersten Schiffe für den Gebrauch von LNG in Bestellung und Bau, welches den CO2- und vor allem den Russ- und Stickstoffausstoss minimieren, jedoch lassen mich diese Entwicklungen kalt, wenn ich daran denke, dass unsere Co2-Ausstoss noch drastischer gesenkt werden muss. Oft vergisst man, dass man die Auswirkungen erst bis zu dreissig Jahre später wahrnehmen kann und wir erst jetzt realisieren, welchen Einfluss wir schon auf das Klima geleistet haben. Damit Ihr mich nicht falsch versteht: Ich kritisiere ebenso scharf die tiefen Flugpreise und das Reiseverhalten des „3-Tage-Städte-Trips dank easyjet“.

  7. Zum Thema LNG (Liquified Natural Gas, Flüssiggas) als alternativer Schiffskraftstoff: Es ist richtig, dass das Abgas von Verbrennungsmotoren mit LNG als Kraftstoff weder Schwefeloxide noch Ruß und darüber hinaus gegenüber Schweröl bis zu 95 % weniger Feinstaub und 80-85 % weniger Stickoxide enthält. Damit wird ohne Abgasreinigung der strenge Tier-III-Standard der IMO für die NOx-Emission erfüllt. Ein weiterer oft genannter Vorteil, rund 20 % weniger CO2-Ausstoß, existiert freilich nur auf dem Papier, zumindest für die Gas/Luft-, also gemischverdichtenden Viertakt-, Otto- und Dual Fuel-Motoren. Was häufig nicht bekannt ist oder gesagt wird: wegen der notwendigen Ventilüberschneidung dieser Verbrennungsmotoren gelangt zwangsweise ein kleiner Teil unverbrannten Gases direkt ins Abgas und damit in die Atmosphäre. Bei den bei Kreuzfahrtschiffen in der Regel eingesetzten Viertaktern sind dies beim derzeitigen Stand der Technik immerhin bis zu 2 % Methan. Da aber 1 g Methan genauso klimaschädlich ist wie 25 g CO2, ist der CO2-Vorteil von LNG auf das Global Warming praktisch hinfällig. Zu einem zusätzlichen Methanschlupf kann es übrigens auch beim LNG-Bunkering selbst kommen. Aus diesen und anderen Gründen (z.B. höhere Schiffsbaukosten, geringe Zahl von LNG-Tankstellen in den Häfen) kann LNG in der Tat nur eine Übergangslösung sein.
    Horst Köhler, Friedberg/Bayern, 25.2.2019

  8. @Horst Köhler: Danke für die Details, die tatsächlich im Text zu kurz kommen. Ich habe das oben noch entsprechend ergänzt.

    Ebenfalls nicht übersehen darf man, dass Dual-Fuel-Motoren auch bei „100 Prozent LNG-Betrieb“ geringe Mengen Marinediesel zur Zündung des Kraftstoffs eingespritzt werden müssen. Das bewegt sich im niedrigen, einstelligen Prozentbereich.

  9. Rußemissionen der globalen Schifffahrt
    Zu „Aber der NABU sagt doch, dass …“
    Wie sehr man manche Angaben des NABU anzweifeln muss, zeigt folgendes Beispiel: In dem NABU-Beitrag „Mir stinkt’s! NABU Kampagne für eine saubere Kreuzschifffahrt“ aus dem Jahr 2015 heißt es, dass im Jahr 2000 durch den weltweiten Schiffsverkehr 1,67 Millionen Tonnen Ruß emittiert wurden. Diese Zahl wurde ursprünglich auf der Basis einer Lloyd’s List-Schiffsdatenbank von mir für das Jahr 2001 berechnet und unter anderem 2005 in dem umfangreichen zweiteiligen Artikel „Emissions from international shipping“ im US-Journal Of Geophysical Research, Vo, 110, publiziert. Aber: die 1,67 Millionen Tonnen beziehen sich nicht auf Ruß allein, sondern auf sämtliche Partikel (PM, particulate mattter) im Schiffsabgas. Nur bei Landfahrzeugen bestehen die emittierten Partikel wegen der dort eingesetzten sauberen Kraftstoffe fast nur aus Ruß. Im Gegensatz dazu enthalten die Partikel von Seeschiffen neben Ruß noch unverbrannte Kohlenwasserstoffe, sulfatgebundenes Wasser, Sulfate und Asche; nur 10 – 20 % sind tatsächlich Ruß.
    Daher das Fazit:; nicht 1,67 Millionen Tonnen Ruß wie vom NABU behauptet emittierte die Schifffahrt im Jahr 2001, sondern allenfalls ein Fünftel davon,
    also ca. 0,35 Millionen Tonnen.
    Wobei dieser Wert nicht nur für alle seegehenden, rund 89.000 zivilen Schiffe über 100 BRT Größe gilt, sondern auch für deren Bord-Hilfsmotoren sowie für die rund 20.000 militärischen Schiffe inclusive der motorgetriebenen U-Boote.
    Horst Köhler, Friedberg/Bayern

  10. Wir entwickeln zur Zeit ein kleines Kreuzfahrtschiff der Megayacht – Klasse,
    welches an der Cote d Azur gänzlich ohne Verbrennung auskommt.
    Seit mehr als 5 Jahren berechnen wir Lucie an mehren technischen Hochschulen und in der ¨
    Werft von La Ciotat, um aus Photovoltaik ein Maximum herauszuholen.
    Meinen Sie, dass die Nachfrage hierfür hoch genug ist, auch bei 8 Knoten und weniger Komfort?

  11. @Christian Albrecht: noch vor einigen Jahren hätte ich gesagt: nein. aber die Entwicklung bei Umweltbewußtseins, öffentlichem Druck und PR-Effekte mit neuen Ansätzen geht aktuell so schnell voran, dass neue Konzepte in bestimmten Nischen oder unter bestimmten Bedingungen umsetzbar sein könnten. Es lohnt sich sicherlich, Kontakt mit entsprechenden Kreuzfahrtanbietern zu suchen, zumal aktuell immer mehr grosse Hotelketten kleine Luxusschiffe auf den Markt bringen wollen und sich da vielleicht eine Nische ergeben könnte. In jedem Fall aber würde es sicherlich einer sehr speziellen und ausgeklügelten Strategie für einen potenziellen Abnehmer bedürfen, um ein solches Schiff auf den Markt zu bringen.

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