Nachdem die mehrheitliche Übernahme der französischen Werft STX France durch den italienischen Werft-Konzern Fincantieri lange auf der Kippe stand, gibt es jetzt eine Einigung, bei der Ficantieri 50 Prozent von STX France hält. Die restlichen Anteile liegen beim französischen Staat und anderen französischen Investoren, wobei Fincanteri faktisch das Sagen im Unternehmen haben soll, indem Frankreich dem italienischen Werften-Konzern ein Prozent seiner Aktien „leiht„.
Die französische Regierung wollte nicht akzeptieren, dass italienische Investoren, insbesondere Fincantieri, die Mehrheit an STX France übernimmt, hat deshalb kurz vor Ablauf einer entsprechenden Frist von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und STX France damit verstaatlicht. Der französischen Staat hielt bereits zuvor ein Drittel der STX-France-Aktien.
Eigentlich war der Übernahme-Deal mit Fincantieri schon beschlossene Sache. Demnach sollten französische Investoren 45 Prozent der Aktien an STX France halten, 48 Prozent wären an Fincantieri und weiter 7 Prozent an Fondazione CR Trieste gegangen. Der neue französische Präsident Emmanuel Macron brach nun aber mit der noch unter seinem Vorgänger Francoise Hollande ausgehandelten Vereinbarung.
Fincantieri war zuletzt der einzige verbliebene Bieter für die Werft, die von ihrem finanziell angeschlagenen, südkoreanischen Mutterkonzern STX an Fincantieri verkauft werden sollte.
Die Verstaatlichung von STX France wird in den Agenturberichten als vorübergehend bezeichnet. Jetzt soll mit Fincantieri neu über die Übernahmebedingungen verhandelt werden.
Mit der Übernahme von zwei Dritteln der STX-France-Anteile zu einem Preis von 79,5 Millionen Euro wolle man strategische Interessen Frankreichs schützen, wird der Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire zitiert. Die französische Regierung will einen Vertrag durchsetzen, bei dem französische und italienische Investoren jeweils die Hälfte der Anteile an STX France halten.