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FTI Berlin: Kabinen, Innenpool, Fitness & Fazit

Dem Alter des Schiffs entsprechend verfügt die FTI Berlin nicht über Balkonkabinen. Passend zu den Vorlieben des älteren Publikums hat ein großer Teil der Kabinen getrennte Einzelbetten, aber in 50 der Kabinen stehen auch Doppelbetten – bei der Buchung sollte man das berücksichtigen, da Betten einer Kabine nicht nachträglich getrennt oder zusammengeschoben werden können.

Das Design der Kabinen ist beinahe schon verschnörkelt im Vergleich zum Rest des sehr geradlinig gestalteten Schiffs. Angedeutete Säulen, Stuck am Fensterrahmen, opulente Bilderrahmen stehen allerdings etwas in Kontrast zu den sehr pragmatischen Möbelstücken. So sind beispielsweise alle Schranktüren und Schublaben mit einem Schnapp-Griff gegen automatisches Öffnen bei Seegang gesichert – durchaus ein praktisches Feature, das man sich auf dem einen oder anderen modernen Schiff wünschen würde, wo einem bei Seegang schlagende Türen den Schlaf rauben können.

Außenkabine
Außenkabine

Statt eines Safes sind einige Schranktüren und Schubladen abschließbar – allerdings passen die Schlüssel nicht immer zu allen Schlössern. Auch die Kabinentür schließt übrigens noch mit einem altmodischen Schlüssel statt einer neumodischen Magnet-Karte, was den Ärger nicht funktionierender Keycards erspart. Eine Plastik-Karte gibt’s trotzdem, die aber lediglich zum Bezahlen von Nebenkosten sowie als Bordausweis bei Landgängen fungiert.

Der Fernseher ist veraltete Röhrentechnik, dafür gibt’s aber in jeder Kabine einen DVD-Player. DVDs gibt’s in der Bibliothek kostenfrei zum Ausleihen. Suiten sind dagegen schon mit Flachbildschirm-Fernsehern ausgestattet.

Grand Suite
Grand Suite

Die Kabinen wirken für das Alter des Schiffs recht geräumig – mindestens 13 qm auch bei den Innenkabinen, die größeren Außenkabinen haben bis zu 16 qm, Juniorsuiten 15-21 qm, Grand-Suiten 37 qm. Das Bad ist ausreichend groß. Unpraktisch ist nur der Duschvorhang, eine Glastür wäre hier wünschenswert, aber das bieten auch andere ältere Schiffe in der Regel nicht.

Innenpool und Fitness-Center

Innenpool und Fitness-Center
Innenpool und Fitness-Center

Der Innenpool am D-Deck ist ein weitgehend einzigartiges Feature der FTI Berlin. Doch in Realität ist er eher ein Kuriosum aus vergangenen Zeiten. Genutzt wird ein solcher Pool heutzutage wohl kaum noch und das hat FTI Cruises auch erkannt. Für größere Umbauten hatte der Kreuzfahrtveranstalter allerdings vor Übernahme des Schiffs von Saga Cruises keine Zeit und so soll der Bereich mit Innenpool, Fitness-Center, Sauna und Spa erst beim nächsten Werftaufenthalt 2013 umgestaltet werden. Der schon jetzt nicht mehr mit Wasser befüllte Pool wird dabei wohl verschwinden. Ein Nachteil wird aber auch nach dem Umbau bleiben: Der Raum hat keine Fenster nach draußen. In der jetzigen Konfiguration sind aber sowohl Sauna als auch die (neuen, modernen) Fitnessgeräte gut benutzbar und der Raum wirkt – trotz fehlender Fenster – erstaunlich hell und wenig beengt.

FTI Berlin: Fazit

FTI Berlin
FTI Berlin

Die FTI Berlin ist nicht das einstmals glamourös-elegante Traumschiff der Fernsehserie und will es auch gar nicht sein. Trotzdem ist die FTI Berlin für viele ältere, erfahrenere, deutsche Kreuzfahrer in gewisser Weise ein Traumschiff, weil es genau das ist, was sie wollen: unspektakulär, leger, geradlinig und ohne aufgesetzten Glamour. Dafür traditionelles Seereise-Erlebnis mit interessanten Fahrtrouten, die auch Häfen enthalten, die von großen Schiffen selten oder gar nicht angelaufen werden.

Sehr positiv: FTI Cruises hört offenbar auf seine Passagiere und feilt ständig an dem Produkt. Schwachpunkte, von denen Passagiere auf der Premierenkreuzfahrt berichtet hatten, sind bereits abgestellt und die Reederei nimmt von Kreuzfahrt zu Kreuzfahrt weitere Verbesserungen vor.

Spannend kann die FTI Berlin aber auch deshalb werden, weil der große und erfahrene Reiseveranstalter FTI für seine Kunden mit Vor- und Nachprogrammen an Land attraktive Pauschalpakete schnüren kann, wie das sonst kaum ein Kreuzfahrt-Anbieter kann und selbst bei exotischen Zielen auf eigenes Knowhow und gute Kontakte vor Ort zurückgreifen kann.

Weitere Teile der Serie "ex-Traumschiff FTI Berlin: traditionell und bodenständig":

13 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

13 Gedanken zu „FTI Berlin: Kabinen, Innenpool, Fitness & Fazit“

  1. Ein toller Bericht Herr Neumeier. Ich bin begeistert. Sehr ausführlich und mit wunderschönen Aufnahmen.
    Ich war 1990/91 als Proviantmeister auf der „Berlin“ mitgefahren und nebenbei Conferencier der beliebten Crew Show. Das war eine schöne Zeit auf der „Berlin“. Die Kabinen auf dem unteren (C) Deck werden wohl nicht mehr angeboten. Das Schiff hat sich gut entwickelt als „FTI Berlin“, klein und sehr fein. Das der Innenpool nicht mehr genutzt wird, wundert mich. Wetterunabhängig eigentlich doch ideal für ältere Gäste. Jetzt bietet wohl nur noch die „Astor“ diese Einrichtung. Auf der „Astoria“ hatte ich jeden Morgen das Innenschwimmbad benutzt. Leider kann ich zur Zeit keine Kreuzfahrten unternehmen (bin mit 61 Jahren Arbeitslos). Gönne mir aber ein bis zwei mal jährlich eine Fahrt mit den schönen Schiffen von „Color Line“ (Kiel-Oslo). Ich habe darüber schon einige Berichte geschrieben (auch im Magazin „an Bord“. Ich verfolge ständig Ihre sehr interessanten Berichte.
    Ich wünsche Ihnen (und der „FTI Berlin“) weiterhin viel Erfolg.
    Peter Stilbach, Wriedel

  2. Die Kabinen auf dem C-Deck (500er-Nummern) werden jetzt als Crew-Kabinen genutzt.
    Was den Innnepool angeht ist wohl das Befüllen und regelmäßige Erneuern mit Süßwasser relativ aufwändig und teuer. Dazu kommt, dass man in dem Bereich eine „Aufsichtsperson“, also einen Bademeister o.ä. ständig im Dienst haben müßte. Und da man das Fitness-Studio, das wohl durchaus gut genutzt wird möglichst lange am Tag geöffnet lassen will, wäre das ein ziemlicher zeitlicher Aufwand (und damit Kostenfaktor). Ich kann nachvollziehen, warum FTI Cruises den Innenpool jetzt schon nicht mehr in Betrieb nimmt und ganz abschalffen will. Aus nostalgischen Gründen ist es natürlich wirklich schade drum …

  3. Hallo Herr Neumeier,
    ich bedanke mich für die schnelle und ausführliche Antwort zur „FTI Berlin“. Als ehemaliges Besatzungsmitglied bin ich natürlich über alles was mit dem Schiff zu tun hat interessiert.
    Viele Grüße aus der Lüneburger Heide
    von Peter Stilbach

  4. @Ralf: Da kommen einige Aspekte zusammen.

    Zum einen gab es auf den ersten Fahrten wohl wirklich einige größere Probleme – Vieles der Kritik bezieht sich daher auf Dinge, die inzwischen abgestellt sind. Insofern eigentlich positiv, dass FTI Cruises da so schnell auf Beschwerden reagiert. Aber natürlich haben die Passagiere das auf den ersten Fahrten so erlebt, wie sie es schildern – daher wohl auch die Diskrepanz zwischen deren Berichten und unseren eigenen Erlebnissen.

    Dann haben viele Passagiere mal schnell ohne Viel Beratung über sonnenklar.tv gebucht, ohne sich offenbar richtig über das Schiff zu informieren und sind dann mit falschen und überzogenen Erwartungen auf die FTI Berlin gegangen.

    Wer von einer neuen Kreuzfahrtgesellschaft mit ihrem ersten Schiff gleich auf den ersten Fahrten ein perfektes Produkt erwartet, der hat sich bei der Buchung glaube ich ein wenig selbst getäuscht. Dass Premierenfahrten – auch bei großen, erfahrenen Reedereien – immer etwas holprig sind und sich auch die Crew auf einem neuen Schiff natürlich erst einmal einarbeiten und eingewöhnen muss, das kann man sich durchaus auch vorher denken.

    Ich will FTI Cruises damit nicht verteidigen – das muss die Reederei selbst machen ;-) Aber ich glaube, diese Aspekte erklären ein wenig, warum es so ist und ich persönlich habe auf der FTI Berlin den Eindruck gewonnen, dass dort alles getan wird, um Probleme aus der Welt zu schaffen und Passagieren zuzuhören und Änderungen vorzunehme, wo das nötig und sinnvoll ist.

  5. Lieber Hr. Franz Neumeier!
    Auf unserer Fahrt 1.7.-7.7.12 waren einige Mängel noch nicht abgestellt: Z.B. braunes mit Luft/Gas vermischtes Leitungswasser, zeitweise defekter Lift, zeitweise ausgefallenen Klimaanlage usw.; nachzulesen z.B. auch in den vielen HolidayCheck-Bewertungen.. Wir hatten uns aufden erstklassigen Prospekt „FTI BERLIN Kreuzfahrtprogramm von Mai 2012 bis November 2012“ verlassen und über sonnenklar-BigXtra-(FTI) gebucht. Wir haben uns -nach Ihrer Darstellung- getäuscht. Wir meinten kein Reisebüro usw. könnte uns so gut beraten wie die stets freundlichen Mitarbeiter der der FTI-Group selbst.
    Herzliche Grüße Ihr Helmut Matias

  6. Lieber Herr Matias,

    bitte nicht falsch verstehen: Ich will weder etwas beschönigen, noch FTI Cruises irgendwie verteidigen – das muss FTI definitiv selbst machen und die Probleme in den Griff bekommen.

    Ich kann umgekehrt aber hier auch nur das schildern und beschreiben, was ich selbst am Schiff erlebt habe. Das schließt selbstverständlich nicht aus, dass andere Passagiere das anders erlebt haben und dass auf anderen Fahrten Probleme auftreten, die ich auf meiner Fahrt nicht erlebt oder gesehen habe …

    Gerade wenn ein Schiff erst wenige Wochen bei einer neuen Reederei ist, kann so ein Bericht immer nur eine Momentaufnahme sein.

    Herzliche Grüße
    Franz Neumeier

  7. Lieber Herr Neumeier!
    Schließen wir unseren Disput hiermit ab. Auf Zeit spekuliert nur FTI mit: Das Problem erledigt sich dann schon von von selbst.
    Gottseidank bin ich von der Reisebranche wirtschaftlich nicht abhängig. Dennoch, Sie sind der Einzige in der Presse -der soweit möglich- realistisch berichte(t)n hat/darf. Machen Sie so weiter
    Herzliche Grüße Helmut P. Matias

  8. Lieber Herr Neumeier!
    Danke für die Mail von 11:56.Ich verstehe jetzt erst weshalb Kapitän Thimios Sokos allein beim outcheck am 7.7./Venedig am Ausgangs-Schott stand und versuchte uns auf griechisch/englisch/deutsch das Prozedere des outchecks zu erklären. Alle anderen deutschsprechenden Mitarbeiter waren wohl schon „geflüchtet“. Schließen wir 2 diese Misere endlich ab. Wir haben Besseres zu tun. MFG Helmut Matias

  9. Nach dem lesen der diversen Einträge möchten wir diesbezüglich auch noch einige Gedanken absetzen.Wir haben FTI Berlin über ein CH-Reisebüro frühzeitig gebucht, Kabine auf dem Brückendeck, und waren mit dieser Wahl bestens bedient. Sicher weist das Schiff nicht den neusten Stand vor, aber was es, gegenüber anderen Luxuslinern hat, ist eine gewisse gemütliche, stilvolle Atmosphäre, man kann sagen: es hat Charme! Die diversen, kleinen Mängel wurden nach Reklamationen speditiv behoben; man war bemüht sein Bestes zu geben. Schliesslich braucht ein Schiff inkl. der gesamten Crew eine Vorlaufzeit um einen einwandfreien und lückenlosen Service zu bieten und diesen haben wir während der Zeit vom 1.7.12 – 7.7.12 geniessen können. Ärgerlich waren nur einige Passagiere welche an Allem und Jedem Kritik äusserten und „herumnörgelten!“ Vielleicht in der Hoffnung, dass sie einige Euros „Schmerzensgeld“ herausholen können. Über alles gesehen: Schiff, Crew, Service und alles was dazu gehört war für uns i.O. und einer weiteren Kreuzfahrt mit der FTI Berlin steht nichts im Weg.

  10. ich war Ende Juni – Anfang Juli mit FTI Berlin unterwegs. Es war zwar meine erste Kreuzfahrt, aber mir hat alles sehr gut gefallen. Meine Kabine war sehr gemütlich und sauber, der Personal sehr zuvorkommend und nett. Das Essen hat auch gut geschmeckt. Passagiere wurden bei jeder Gelegenheit nach Feedback gebeten. Man hat gesehen, dass sich alle bemühen, da anscheinend bei der Premierefahrt Schwierigkeiten gegeben hat.

  11. Zum Zustand „alter“ Schiffe:
    Wir waren über sonnenklar auf der FTI Berlin und auch auf der MS Cristal (ist FTI Berlin ähnlich). Baujahr FTI Berlin/ Cristal: 1980/ 1960, Weiterempfehlungsrate FTI-Berlin/ Cristal derzeit: 60%/ 80%. Sterne nach sonnenklar: FTI Berlin/ Cristal: 4*+/ 3*.
    MS Cristal: wieder. Alte Schiffe können doch gut erhalten sein!

  12. Ich habe soeben unsere dritte Kreuzfahrt auf der MS Berlin über Sonnenklar gebucht. Die erste Reise war die Premierenfahrt von Genua um den Stiefel nach Venedig. Meiner Frau und mir (beide jetzt 67 Jahre alt) war schon bei der Buchung klar, dass eine Premiere auch mit Abenteuer verbunden ist. Allerdings muss ich den vielen Nörglern widersprechen. Es war eine wunderbare mit einigen Anfangsschwierigkeiten verbundene Reise. Die zweite Reise war letztes Jahr im Frühjahr über das Rote Meer. Viele der Probleme der Premiere waren total abgestellt und es wurde für uns so eine tolle Reise, dass ich jetzt gerade noch einmal das Rote Meer im Januar 2015 gebucht habe. Wir können dem Schiff und seiner Crew nur seinem Alter entsprechend die allerbesten Noten geben. Dass wir hier immer wieder mal an Bord gehen, zeigt, wie viel Vertrauen wir in den Charme dieses Schiffes haben.

  13. Ein sehr interessanter Kommentar von Herrn Becker.
    Ich bin nächstes Jahr auch wieder auf der MS BERLIN.
    Vom 17. bis 30. Juli freue ich mich sehr auf die Norwegen-Tour.
    Das die Crew der BERLIN sehr gut ist, kann ich bestätigen. Besonders positiv sind mir die Kreuzfahrt- und Ausflugsleitung, sowie Reiseleitung und die Rezeption in Erinnerung. Zu allen hatte ich guten Kontakt. Über die Reise werde ich dann wieder einen Bericht schreiben. Vom 30. November bis 2. Dezember dieses Jahr mache ich die Minikreuzfahrt von Kiel nach Oslo (15. Fahrt). Dann gibt es an Bord das tolle Weihnachtsbuffet.

    Mit besten Grüßen aus der Lüneburger Heide
    Peter Stilbach (ehem. Proviantmeister auf der BERLIN (Deilmann)

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