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Hurtigruten suspendiert nach Corona-Ausbruch den Leiter der Maritime Operations

Hurtigruten hat erste personelle Konsequenz aus den schweren Fehlern beim Kreuzfahrt-Neustart gezogen und den Leiter der Maritime Operations, Bent Martini, suspendiert. Martini machte offenbar selbst mit seiner Familie an Bord der Roald Amundsen Urlaub. Ob er direkt an den kritisierten Entscheidungen beteiligt war, ist nicht bekannt.

Nach aktuellem Stand haben sich 62 Menschen haben sich an Bord der Roald Amundsen mit Covid-19 infiziert – 41 Crew-Mitglieder und 21 Passagiere.

Obwohl Hurtigruten offenbar bereits am Mittwoch, 29. August, von den Behörden über den positiven Coronatest eines Passagiers der vorausgegangenen Reise informiert worden war, wurden die Passagiere erst nach Ausschiffung am Freitag, also zwei Tage später, darüber informiert. Hurtigruten weist Vorwürfe zurück, dies sei absichtlich geschehen und erklärt das Versäumnis mit Fehlern und Missverständnissen bei der unternehmensinternen Kommunikation.

Hurtigrutens CEO Daniel Skjeldam hat öffentlich Fehler eingeräumt. So habe man sich nicht an die selbst definierten und mit den Behörden abgesprochenen Regeln gehalten. Insbesondere seien Crew-Mitglieder aus den Philippinen nach ihrer Ankunft in Norwegen nicht erneut auf Covid-19 getestet worden und hätten auch keine Quarantäne-Phase durchlaufen, bevor sie auf der Roald Amundsen eingesetzt wurden.

158 Crew-Mitglieder bleiben an Bord der Roald Amundsen unter Quarantäne. Das Expeditionskreuzfahrtschiff liegt im Hafen von Tromsö. Hurtigruten hat alle weiteren Kreuzfahrten mit der Roald Amundsen, Spitsbergen sowie der von Hamburg fahrenden Fridtjof Nansen abgesagt. Norwegen verhängte eine 14tägige Sperre für Landgänge von Kreuzfahrtschiffen mit 100 und mehr Personen an Bord, die vorerst bis 16. August gilt.

In den norwegischen Medien schlägt der Vorfall offenbar hohe Wellen. Die Osloer Tageszeitung Aftenposten bezeichnete das Verhalten von Hurtigruten als „unverzeihlich“. Hurtigruten-CEO Daniel Skjeldam entschuldige sich für die gemachten Fehler öffentlich im Fernsehen.

Die norwegische Polizei hat bereits zu Beginn der Woche Untersuchungen gegen das Management und einzelne Mitarbeiter der norwegischen Reederei aufgenommen.

2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „Hurtigruten suspendiert nach Corona-Ausbruch den Leiter der Maritime Operations“

  1. Es sieht dunkel aus für die Hurtigrute. Die finanziellen Probleme werden wohl größer. Ich habe lange Jahre für diese Firma gearbeitet. Noch zu Zeiten als sie noch TVDS und OVDS waren. Habe auch den Chairholder kennen gelernt…..
    Die neuen Schiffe sind ein finanzielle Wagnis oder gar Fiasko…. man hofft wohl auf die kommende Antarktis Saison…. diese wird wohl in einem Fiasko enden. Denn hinzu kommen die wirtschaftlichen Probleme Argentiniens….

    Gute Nacht Hurtigrute….

  2. Wenn man sich nicht an die selbst definierten und mit den Behörden abgesprochenen Regeln gehalten hat, dann kann man da nicht von einem „Fehler“ sprechen und ein Bauernopfer entlassen.
    Das ist vorsätzliche Gefährdung von Passagieren und Crew, mithin eine unglaubliche Schweinerei…und das in einer Situation, wo jede Reederei froh sein müßte, wenn Betrieb wieder möglich ist.
    Man hat damit nicht nur die betroffenen Paxe oder Crew Mitglieder vorsätzlich geschädigt und einer womöglich das Leben kostenden Gefahr ausgesetzt – nein – man hat indirekt auch alle Reedereien der Welt geschädigt, die wieder den Betrieb aufnehmen wollen – und müssen – wollen sie nicht wirtschaftlich zu Grunde gehen.
    Der Saustall gehört geschlossen und das Management in den Knast!
    Einen Trost aber gibt es: von den wieder laufenden Flußkreuzfahrten hat man bis dato nichts negatives gehört.
    Immerhin…also kann man ja vielleicht eine Reise auf dem Fluß buchen.

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