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„Il Gusto Italiano“ auf der Costa Diadema

Ab Frühjahr 2015 will Costa noch italienischer werden und führt neue Speisekarten mit regionalen, italienischen Gerichten ein. Bei einer Preview auf der Costa Diadema haben wir einige der neuen Menüs probiert, uns vom Pizzabäcker das Rezept für seinen Pizzateig verraten lassen und in der Galley beobachtet, wie das Eis für die Gelateria frisch hergestellt wird.

Über die Costa Diadema haben wir nach ihrer Taufe im November 2014 – aktualisiert nach einer Reise im Januar 2020 – bereits ausführlich berichtet („Kreuzfahrtschiff mit Strand-Promenade„). Nach unserem zweien Besuch auf dem Schiffe konzentrieren wir uns deshalb auf den kulinarischen Teil des „Italy’s Finest“-Konzept von Costa, für das die Costa Diadema der Prototyp ist.

„Protagonisti del Mare“ heißt die Veranstaltung, zu der Costa seit 22 Jahren einmal jährlich seine besten Reisebüro-Partner aus aller Welt auf eine Kurzreise einlädt. Über Tausend Expedienten waren Ende Februar 2015 dabei, um ihre Leistungen im angelaufenen Jahr zu feiern, aber auch um sich die neue Costa Diadema genau anzusehen. Für eine knappe Woche stellte Costa dazu die Speisekarten um, damit die Reisebüro-Mitarbeiter schon jetzt die neuen Gerichte in den Hauptrestaurants probieren konnten, die bald flottenweit eingeführt werden sollen.

Regionale Menüs im Hauptrestaurant

Ein wenig erinnern die neuen Speisekarten an die der neoCollection-Schiffe von Costa: Nicht wie bei vielen internationalen Reedereien aus italienisch gemacht und doch letztlich nur das, was Amerikaner unter „italienisch“ verstehen. Sondern authentische Gerichte wie beispielsweise das „Mailänder Risotto nach traditioneller Art“ – mit ordentlicher Safran-Note und Knochenmark-Stückchen oben drauf. Oder eine Creme-Suppe aus Saubohnen mit Venusmuscheln und Basilikum. Oder Doraden-Filet gefüllt mit Fischragout nach neapolitanischer Art.

Restaurant Fiorentino
Restaurant Fiorentino

Aber statt weiter Beispiele aufzuzählen, lassen wir einfach Bilder sprechen – ein Teil der Menüs von der „Protagonisti del Mare“-Reise mit den künftigen Speisekarten der Costa Diadema (Beschreibung der Gerichte im Bildtext der Diashow – einfach Bilder anklicken).

Geschmacklich haben uns die neuen Gerichte weitgehend überzeugt. Pasta (Marke Barilla) und Reis waren perfekt al dente, Fleisch sehr zart, Fisch dagegen gelegentlich ein wenig trocken. Da die Galley diese Gericht auf dieser Reise das erste Mal für eine große Passagierzahl gekocht hat, ist da sicherlich noch ein wenig Spielraum nach oben offen, sodass man sich auf die neuen Menüs wirklich freuen kann.

Leckere, italienische Pizza in der Pizzeria

Zum ersten Mal bei Costa gibt es auf der Diadema eine Pizzeria als Zuzahl-Restaurant. 9,80 Euro kostet die Pauschale für „Piazza Pizza“, die an Hafentagen abends geöffnet hat, an Seetagen mittags und abends. Dafür gibt’s 14 verschiedenen Pizza-Sorten zur Auswahl und Desserts wie beispielsweise Tiramisu, Schokomousse mit Birne oder Apple Pie. Für Costa-Club-Mitglieder gibt’s übrigens 50 Prozent Rabatt.

Pizza, Pizza
Pizza, Pizza

Die Pizza wird in einem anständigen Pizzaofen frisch gebacken, der Teig frisch nach klassischem, neapolitanischem Rezept hergestellt. Pizzabäcker (italienisch: Pizzaiolo) Giuseppe Turturo demonstrierte uns, wie er den Teig vor den Augen der Gäste in eine dünne, knusprige Pizza verarbeitet und verriet uns die entscheidenden, zugegebenermaßen nicht allzu geheimen Tricks, wie die Pizza genau so wird, wie man sie aus Bella Napoli kennt: Das richtige Mehl (Tipo „00“ mit hohem Gluten-Anteil, speziell für Pizza), sehr wenig Hefe und 48 Stunden Ruhezeit für den Teig.

Sein Pizza-Teig-Rezept, das man freilich für den Hausgebrauch bei den Mengen ein wenig anpassen muss:

  • 25 kg Mehl Tipo „00“
  • 11 Liter Wasser
  • 50 g Hefe
  • Salz
  • Olivenöl

Der Teig soll mindestens 24 Stunden im Kühlschrank ruhen und vor dem Verarbeiten zuerst wieder Zimmertemperatur erreicht haben. Im Pizza-Ofen der Costa Diadema braucht die Pizza sieben Minuten bei 340 Grad. Zu Hause dauert es bei 250 Grad im Ofen rund eine Viertelstunde.

50 kg Mehl verarbeitet Giuseppe Turturo im Schnitt täglich am Schiff, was 250 Pizzen entspricht. Wem die Pizza übrigens besonders gut schmeckt, sagt Giuseppe, der kann ohne Aufpreis gerne auch noch eine zweite bestellen.

Bis zu 18 verschiedene Sorten Eis in der Gelateria

Wer unseren Bericht nach der Taufe der Costa Diadema („Kreuzfahrtschiff mit Strand-Promenade“) gelesen hat, erinnert sich vielleicht: Wir waren ziemlich angetan von dem Gelato in der Eisdiele Amarillo. Freilich hat das Eis ebenso wie die herrlichen „Macarons“ hier seinen Preis: eine Kugel für 1,50 Euro, zwei für 2,50 Euro plus 15 Prozent Servicegebühr.

Gelateria Amarillo
Gelateria Amarillo

Diesmal haben wir uns angesehen, wie das Gelato in der Galley frisch hergestellt wird. Eine der Eismacherinnen ist die Spanierin Macarena Crespo, dem Titel nach „2nd Pastryman“. Mit einem gewaltigen Stabmixer rührt die Eis-Rohmasse mit Milch an und lässt die Masse anschließend durch die Eismaschine laufen.

Komplett aus den einzelnen Rohzutaten hergestellt wird das Eis an Bord der Costa Diadema allerdings nicht – das wäre auf einem Schiff kaum machbar. Stattdessen kommen Zutaten des Traditionsunternehmens Agrimontana aus dem Piemont zum Einsatz, das seit über 30 Jahren unter anderem Grundstoffe für die Eisherstellung produziert und nach Nachhaltigkeit, traditionelle Herstellungsverfahren und natürliche Zutaten setzt. Seit einigen Jahren ist das Kaffee-Unternehmen Illy an Agrimontana beteiligt.

Insgesamt 18 verschiedene Gelato-Sorten kann Macarena Crespo mit den Zutaten von Agrimontana herstellen. Gleichzeitig gibt’s in der Gelateria Amarillo zwölf Sorten zur Auswahl – für mehr ist in der Vitrine dort kein Platz.

Und wie viel essen die Passagiere der Costa Diadema wöchentlich?

Interessant war bei der Küchenführung mit dem deutschen F&B Director der Costa Diadema, Mark Maeling, nicht nur die Verbrauchszahlen – über die wir gleich sprechen. Anders als auf den Kreuzfahrtschiffen, bei denen wir bisher die Haupt-Galley besichtigen konnten, ist die Anordnung der einzelnen Koch-Stationen komplett anders. Es gibt keinen einzelnen Pass, an dem die Kellner alle Gerichte vom Salat über die Hauptgänge bis zum Dessert abholen. Stattdessen ist jede Abteilung ein eigenes Segment mit jeweils eigenem Pass. Das soll Staus vermeid und die Kellner sollen schneller an die Teller kommen, die sie gerade brauchen, ohne in der Schlange von Kollegen aufgehalten zu werden, die auf einen ganz anderen Gang warten.

Dessert-Station in der Galley der Costa Diadema
Dessert-Station in der Galley der Costa Diadema

Aber nun zu den Verbrauchs-Zahlen, die gerade auf einem so großen Schiff wie der Costa Diadema mit bis zu knapp 5.000 Passagieren und rund 1.250 Besatzungsmitgliedern immer wieder sehr beeindruckend sind.

F&B Director Mark Maeling hat eine sehr ungewöhnliche Art, die Verbrauchsmengen auf seinem Schiff zu berechnen – er rechnet gerne alles in Bananen um. Das Ergebnis: Die Passagier essen – gemessen am Kaloriengehalt – auf einer 7-Nächte-Reise zusammen genau 761.784 Bananen.

Täglich werden auf der Costa Diadema 46.900 Gerichte zubereitet, durchschnittlich auf den Tag verteilt 40 Portionen pro Minute. Das schafft die Galley mit genau 212 Crewmitgliedern. Erstaunliche 2,5 kg Lebensmittel werden dabei pro Person und Tag verarbeitet.

Dazu zählen zum Beispiel – bezogen au eine 7-Nächte-Kreuzfahrt: 17,8 t frische Früchte, 14,6 t frisches Gemüse, 6.576 Liter Milch, 2.430 l Öl, 3.504 kg Käse, 5,8 t Fisch, 2,4 t Pasta (getrocknet) und noch einmal 928 kg gefrorene Pasta. Außerdem gut zwei Tonnen Reis, von dem ein Großteil von dem asiatischen Teil der Crew verspeist wird.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste auf der Costa Diadema auf Einladung von Costa.
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Cruisetricks.de reiste auf der Costa Diadema auf Einladung von Costa.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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