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Kanada verlängert Kreuzfahrt-Verbot für seine Häfen und Gewässer bis Februar 2022

Die kanadische Regierung bleibt bei ihrem strikten Kurs in der Covid-19-Pandemie: Bis 28. Februar 2022 dürfen Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 99 Personen an Bord nicht in kanadische Gewässer einfahren oder kanadische Häfen anlaufen. Insbesondere Alaska- und Neuengland-Kreuzfahrten sind damit für 2021 weitgehend unmöglich.

Kreuzfahrtschiffe mit 100 und mehr Personen an Bord – also Passagiere und Crew – bleiben für die komplette Sommersaison 2021 aus kanadischen Gewässern verbannt. Das beschloss das kanadische Transport- und Verkehrsministerium am 4. Februar.

Das bedeutet vor allem auch, dass die komplette Alaska-Saison sowie Neuengland-Kreuzfahrten für 2021 ausfallen werden. Alaska ist nach der Karibik das zweitwichtigste Fahrtgebiet für den nordamerikanischen Kreuzfahrtmarkt. Auch Kreuzfahrten vom amerikanischen Festland nach Hawaii werden damit unmöglich. Lediglich die Pride of America von NCL darf zwischen den Inseln Hawaiis fahren, weil sie die Bedingungen der PVSA erfüllt.

Sehr kleine Kreuzfahrtschiffe unter amerikanischer Flagge wie beispielsweise von Uncruise Adventures werden aber voraussichtlich Kreuzfahrten insbesondere in und nach Alaska anbieten können. Sie fallen nicht unter die Regelungen des US-amerikanischen Passenger Vessel Service Acts (PVSA). Da alle großen Kreuzfahrtschiffe nicht unter US-amerikanischer Flagge fahren, müssten sie während einer Alaska- oder Neuengland-Kreuzfahrt einen ausländischen Hafen auf der Fahrtroute haben. Dafür kämen aber sinnvollerweise ausschließlich kanadische Häfen infrage.

Die Hoffnung auf vorübergehende Lockerung des Passenger Vessel Service Acts hat die US-Regierung unter Joe Biden bereits vor einigen Tagen begrenzt, indem sie betonte, am Jones Act festhalten zu wollen – dem Fracht- und Containerschiff-Äquivalent zum PVSA. Das macht ein Abweichen bei der Passagierschiff-Variante dieses Gesetzes sehr unwahrscheinlich. Dennoch will sich die Branchenvereinigung Clia nun im Lichte des kanadischen Kreuzfahrtverbots für eine Ausnahmeregelung einsetzen, berichtet Travel Weekly.

Die arktischen Gewässer Kanadas inklusive Nunatiavut, Nunavik und die Küste Labradors sperrt Kanada sogar für alle Passagierschiffe mit mehr als zwölf Personen bis ebenfalls 28. Februar 2022. Das unterbindet auch fast alle Expeditionskreuzfahrten in dieser Region sowie in der Nordwestpassage.

6 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

6 Gedanken zu „Kanada verlängert Kreuzfahrt-Verbot für seine Häfen und Gewässer bis Februar 2022“

  1. Damit dürfte leider auch kalt sein das Tuicruises die Überfahrt nach New York und die anschließenden fahren nach Neuengland nicht anbieten kann. Sehr Schade. Dieses Virus wird die Welt weiter nachhaltig verändern.

  2. Warum? Wenn TUICruises von einem Nicht-US-Hafen startet, dürfen sie schon in US-Ports anlegen. Also z.B. von Hamburg nach New York wäre kein Problem.
    Auch Fahrten von US-Kreuzfahrtgesellschaften nach Hawaii wären kein Problem. Sie müssten halt nicht von Vancouver (Kanada) sondern von Puerto Vallarta (Mexiko) starten.

  3. @Andreas Niggemann: Hamburg-New York wäre kein Problem, wenn da nicht die „Conditional Sailing Order“ der US-Gesundheitsbehörde CDC wäre, die sehr strikte und komplizierte Vorschriften für den Anlauf von US-Häfen bis Ende Oktober 2021 definiert hat. U.a. dürfte die Kreuzfahrt nicht länger als 7 Tage dauern, was bei Hamburg-New York wohl nur non-stopp ginge. Aber da gibt’s noch ein paar mehrere Regeln, die das enorm erschweren, wenn nicht unmöglich machen.

    Start in Puerto Vallarta (oder noch einfacher: Ensenada, wo man die Passagiere sogar mit dem Bus von San Diego aus hinfahren könnte) wäre natürlich eine Option, wurde in letzter Zeit von den Reedereien aber kaum gemacht. Den Grund dafür kenne ich ehrlicherweise nicht. Aber in der aktuellen Situation sind solche provisorischen Lösungen sehr schwer umsetzbar, weil die Erfahrung mit den lokalen Behörden, der Logistik vor Ort fehlt und in Corona-Zeiten sicherlich vor er Reise Schnelltests gemacht werden müssten, strenge Infektionsschutzmaßnahmen sichergestellt sein müssten und ist kaum zu machen in einem Hafen, den man bisher nicht als Einschiffungshafen genutzt hat.

    Noch für am wahrscheinlichsten halte ich, dass die Reisen eben nicht z.B. als Seattle-Hawaii angeboten werden, sondern als Seattle-Sydney mit Zwischenstationen auf Hawaii. Denn die meisten Hawaii-Kreuzfahrten sind ohnehin Repositionierungsfahrten.

  4. Ich war im Januar 2018 mit der Coral Princess in Puerto Vallarta, da passen tatsächlich nicht mehr als 3 Kreuzfahrtschiffe in den Hafen. Wir haben damals einige hundert Passagiere aufgenommen die wegen eines Blizzards im Norden der USA es nicht zum Starthafen Los Angeles geschafft hatten und dann nach Puerto Vallarta gekommen sind.
    RCI versucht ja momentan mit der „Grandeur of the Seas“ in Bridgetown/Barbados einen alternativen Starthafen außerhalb der CDC-Regularien zu etablieren. Mal sehen was draus wird.

  5. Phoenixreisen hält aktuell noch an der IndianSummer 2021 Fahrt fest. Anfang September bis Mitte Oktober sollen 3 Reisen stattfinden. 42 Tage von Bremerhafen über Grönland, Kanada und USA zurück nach Bremerhafen. Oder 21 Tag hin oder 21 Tage zurück.
    Laut Phoenix befinden die sich noch in Verhandlungen. Aber das wird wohl nix. Wir warten dann mal auf die Stornierung… Schade.

  6. @Stefan: Die Chancen stehen sicherlich denkbar schlecht. Aber auch einige US-Reedereien haben die Alaska-/Neuengland-Saison noch nicht ganz aufgegeben und die Reisen noch nicht abgesagt. Vor alle Alaska, aber auch die US-Bundesregierung bemühen sich gerade auf diplomatischem Weg, Kanada zu einer Lockerung der Vorschriften zu bewegen. Vor allem für Alaska hängt wirtschaftlich sehr viel an der Kreuzfahrt. 2020 hatte Alaska einen Steuereinnahmen-Ausfall von über 40 Prozent, hauptsächlich bedingt durch den ausgebliebenen Tourismus. Da besteht ein riesiges Interesse, die 2021er-Saison doch noch zu retten. Insofern bleibt noch ein Funken Hoffnung.

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