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Westerdam

Coronavirus-Sorge: Irrfahrt der Westerdam in Asien ist zu Ende

Die zweiwöchige Irrfahrt der Westerdam von Holland America Line durch Asien ist zu Ende (Update). Tagelang hatte die Reederei nach einem Ausschiffungshafen für ihre 1.455 Passagiere gesucht, bevor das Schiff nun einen Hafen in Kambodscha anlaufen durfte. Das Kreuzfahrtschiff stand nicht unter Quarantäne und hatte laut Reederei keine mit dem neuen Coronavirus infizierte Menschen an Bord. Dennoch verweigern die Behörden in immer mehr asiatischen Ländern den Anlauf des Schiffs.

Update (16. Februar): Inzwischen gibt es News die annehmen lassen, dass zumindest eine 83jährige Amerikanerin nach Verlassen der Westerdam positiv auf den neuen Coronavirus getestet wurde. Einer Gruppe von etwa elf Mitreisenden wurde am Flughafen von Malaysia das Boarding einer KML-Maschine nach Amsterdam verweigert, weil sie mit der Infizierten in Kontakt waren.

Update (13. Februar): Die Ausschiffung findet in Kambodscha im Hafen von Sihanoukville statt. Die Westerdam ist dort am 13. Februar morgens angekommen, die Ausschiffung begann am Freitag, 14. Februar und erfolgt über mehrere Tage hinweg. Während dieser Zeit werden die kambodschanischen Behörden den Passagieren auch gestatten, an Land zu gehen. Die Reederei will für die gesamten Kosten der Heimreise über den Flughafen in Phnom Penh oder über Vietnam aus aufkommen. Dabei sollen auch gecharterte Flugzeuge zum Einsatz kommen.

Zuletzt hatte der Gesundheitsminister von Thailand, Anutin Charnvirakul, offenbar die Anweisung gegeben, eine bereits erteilte Erlaubnis für die Westerdam zurückzuziehen und dem Kreuzfahrtschiff den Anlauf im Hafen von Laem Chabang nahe Bangkok zu untersagen.

Eigentlich sollten die Passagiere der Westerdam am Donnerstag, 13. Februar, in Laem Chabang ausschiffen und ihre Heimreise antreten. Zuvor hatte HAL am 10. Februar gemeldet, man habe zwei potenzielle Häfen zur Auswahl, die einen Anlauf gestatteten. Die Wahl für die Ausschiffung war auf Laem Chabang gefallen. Zuvor hatten Medienberichten zufolge außer Japan bereits Guam und die Philippinen den Anlauf der Westerdam verweigert.

Die Westerdam war am 1. Februar in Hongkong zu ihrer Kreuzfahrt gestartet, die am 15. Februar in Yokohama enden sollte. Doch wegen zunehmend scharfer Schutzvorkehrungen vor Infektionen mit dem neuen Coronavirus hatten die Behörden in Japan der Westerdam den Anlauf in Okinawa und später für alle Häfen untersagt.

Seitdem war Holland America Line auf der Suche nach Ausweichhäfen beziehungsweise einem Hafen, den die Westerdam anlaufen kann, um die Passagiere ausschiffen zu können. An Bord der Westerdam sind 1.455 Passagiere und 802 Besatzungsmitglieder.

Holland America Line erklärt ausdrücklich: „The ship is not in quarantine and we have no reason to believe there are any cases of coronavirus on board despite media reports.” Das Schiff sei nicht unter Quarantäne gestellt worden und es gebe keinen Anlass anzunehmen, dass es an Bord Fälle des Coronavirus gebe.

Die von der Irrfahrt betroffenen Passagiere will Holland America Line mit einer kompletten Erstattung des Reisepreises für die 14tägige Kreuzfahrt entschädigen und dazu eine kostenfreie, neue Kreuzfahrt bis zum selben Wert gewähren. Internet und Telefon an Bord stellt die Reederei während der andauernden Irrfahrt für Passagiere und Crew kostenlos bereit.

Über die aktuellen Entwicklungen in der Kreuzfahrt in Zusammenhang mit dem Corona-Virus halten wir Sie im Beitrag „Coronavirus: aktuelle Übersicht aller Kreuzfahrt-Absagen“ auf dem Laufenden.

27 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

27 Gedanken zu „Coronavirus-Sorge: Irrfahrt der Westerdam in Asien ist zu Ende“

  1. Nach mehreren Richtungswechseln tagsüber, geht es aktuell nun wieder Bangkok entgegen. Als die Durchsage mit der (eventuellen) Absage kam, wurde die angespannte Stimmung deutlich sichtbar. Die Passagiere reagiert zunehmend gereizt und geraten bereits vereinzelt aneinander.
    Hoffen wir, dass Bangkok steht :).

  2. Ich drücke die Daumen! Bei Marine Traffic ist die Westerdam leider seit Tagen „out of range“, sodass wir von hier aus (zumindest über die kostenlosen AIS-Dienste) nicht genauer verfolgen können, wo das Schiff gerade ist und welches Ziel angegeben wird.

  3. Zwei kostenlose Kreuzfahrten als Entschädigung für Probleme, die eigentlich nicht in den Verantwortungsbereich der Reederei fallen, sind schon großzügig.

    Wie lang sollten eigentlich die Vorräte an Bord noch reichen?

  4. Was vielleicht da noch mit reinspielt ist, das HAL der Meinung war noch Passagiere in Hong Kong aufnehmen zu müssen.
    Da sind die diversen Häfen dann bestimmt vorsichtig, was die Anlandung von Passagieren betrifft.
    Ich denke, wenn sie dies nicht getan hätten, hätte es nicht so eine Irrfahrt gegeben.

  5. @Patric: Mag sein, ist aber Spekulation; keines der ablehnenden Länder hat das als Begründung genannt. Und ich möchte fairerweise auch anmerken, dass zu dem Zeitpunkt bei allen Reedereien Hongkong noch als Ausnahme galt, sprich: alle Reedereien hatten zwar schon Passagiere abgelehnt, die in den vorausgegangenen 14 oder 30 Tagen in China kamen, Hongkong war davon aber ausgenommen.

  6. Ich verfolge gespannt die Entwicklung dieser Reise. Ich werde in 4 Wochen zurück auf diesem Schiff sein, da HAL keine kostenlose Stornierung erlaubt. (100%vom Reisepreis)

  7. Ich verfolge die Entwicklung intensiv und sehr gespannt, denn bis jetzt sind wir noch auf der Millennium für den 29.02. gebucht. Diese Fahrt ist noch nicht abgesagt. Anders als die Fahrt am 15.2., die gestern storniert wurde.
    Die Millennium liegt seit gestern in Singapur vor Anker, wo die Passagiere der abgebrochenen Kreuzfahrt vom 01.02. von Bord gegangen sind.

    Ich stolpere jedoch ein wenig über die obige Aussage, dass Japan nun die Häfen generell für Kreuzfahrtschiffe gesperrt haben soll. Mein letzter Kenntnisstand beruht auf der Aussage des Justizministers, dass die Westerdam eine Ausnahme war (Quelle unten). Gibt es da neue Infos?

    https://www.bloomberg.com/news/articles/2020-02-07/japan-justice-minister-mori-says-no-need-to-ban-cruise-ships-now

  8. Kurzes Update.
    Es folgte keine offizielle Nachricht mehr von Seiten der Reederei. Die Gerüchteküche kocht indess. Von Seiten der Crew hört man, dass es nur einen technischen Stopp für Sprit und Essen geben soll und keiner von Bord darf.

    @Mirko
    Die Wahrscheinlichkeit das HAL die verbleibenden Asiensaison absagt ist aktuell nicht sehr gering ;).

    @Patrick
    Da kommt leider mehr zusammen.
    Wäre auf Genting nichts gewesen hätte Tawain geklappt.
    Wäre Princess in Tokyo nicht gewesen hätte Japan geklappt.
    Alles in allem blöd gelaufen.

  9. @Oliver: Die Informationslage ist da etwas schwierig, weil sich ständig so viel ändert. Mein letzter Kenntnisstand ist, dass Japan die Häfen für Kreuzfahrtschiffe geschlossen hat, ebenso wie Taiwan und Malaysia. Und Ausnahmen (wie die World Dream in Taiwan) bestätigen dann diese Regel ;-) Der Beitrag, den Du zitierst, ist vier Tage alt, das kann sich längst geändert haben. Auf der anderen Seite hat Royal Caribbean gerade wieder die Regel aufgehoben, dass sie generell keine chinesischen Staatsbürger an Bord lassen. Es ist sehr verwirrend und hat an vielen Stellen mit Rationalität und Verhältnismäßigkeit nicht mehr viel zu tun …

  10. Das ist wohl wahr! Die Informationen überschlagen sich. Jedoch habe ich zu keinem Zeitpunkt eine Information gelesen, dass Japan (im Gegensatz zu Taiwan) seine Häfen generell gesperrt hat. Da unsere Kreuzfahrt speziell nach Japan umgeroutet wurde, wäre das ein herber Schlag

  11. Update: Die MS Westerdam wurde von einem Thailändischen Zerstörer der Marine an der Weiterfahrt gehindert. Lauft Aussage des Käpt’n sollen wir aufgetankt und mit Lebensmitteln versorgt werden.
    Offensichtlich bemühen sich sämtliche Länder von betroffenen Passagieren um eine Lösung. Deutschland jedoch nicht….

  12. Was für ein Irrsinn … ich drücke weiterhin die Daumen. Wie viele Deutsche seid Ihr denn an Bord? Bei RTL hieß es gestern Abend, dass 20 Deutsche an Bord seien. Denn Ihr habt es inzwischen immerhin bis in die RTL-Hauptnachrichten geschafft. Vermutlich eine Berühmtheit, auf die Ihr lieber verzichtet hättet ;-)

  13. @Franz
    Genau weiß ich es leider nicht, aber 20 könnte (locker) hinkommen.
    Die Amis geben jetzt ihr bestes ‚Fachwissen‘ bzgl. Militär und Marine preis, unterhaltsamer als sämtliche Bordunterhaltung.
    Leider wurde der Crew das Internet abgedreht, da die Bandbreite nicht für alle Personen an Bord reicht.

  14. Oh ja, das ist Unterhaltung vom Feinsten, das kann man für Geld nicht kaufen :-) :-) :-)

    Ich hoffe mal, dass die Crew zwischendurch dennoch immer wiedermal Zeitfenster mit Internet bekommt. Für die Crew ist die ganze Situation ja auch ziemlich belastend und wird vermutlich immer schwieriger, weil sie die zunehmende Unruhe und Empfindlichkeit der Passagiere immer mehr abkriegen werden, obwohl jeder weiß, dass sie nichts dafür können.

  15. Dass die Weiterfahrt verhindert werden sollte, wurde offiziell nicht gesagt.

    Es werden sicherlich mehr als 20 an Bord sein.

    Wir haben mal das Auswärtige Amt angeschrieben.

    „ Wir stehen bereits mit der zuständigen Deutschen Botschaft Bangkok,
    europäischen und internationalen Partnern sowie dem DRV direkt in Kontakt. Wir
    setzen uns gemeinsam gegenüber Thailand für ein Anlegen in einem
    thailändischen Hafen ein und sind zuversichtlich, dass eine Lösung bald
    gefunden sein wird.“

  16. @Stephan
    Du hast Recht gesagt hat es der Käpt’n nicht.
    Aber wenn du 12 Knoten machst, auf einmal ein Kriegsschiff kommt, du anschließend unvermittelt stehen bleibst und der Käpt’n eine überhastet Durchsage macht, dann ist mehr ein stoppen.
    Wäre es geplant gewesen hätte man das locker 1-2 Stunden vorher sagen können.

    @Franz
    Der Rückhalt von den Passieren für die Crew ist bis auf einzelne Ausnahme wirklich Vorbildlich.

  17. @Roman

    ja da hast du sicherlich Recht. Es war schon sehr plötzlich. Und genauso unerwartet war dann die 180Grad-Wende des Schiffes. ;)
    Aber was ist auf der Reise schon zu erwarten. Sihanoukville glaube ich auch erst, wenn die ersten ausschiffen und dee Kapitän keine Durchsage um 8 Uhr am Morgen gemacht hat;)

  18. @Stephan
    Mein erster U-Turn mit einem Schiff. Schon erstaunlich wie klein der Wendekreis ist.
    Ich traue der Sache auch erst wenn ich im Flieger nach MUC sitze.
    Die Crew scheint über die neue Wahl des Hafens wesentlich erfreuter zu sein als Thailand. :D

  19. Update: Wie aus den Medien und von der Crew zu hören ist, dürfen wir heute nicht mehr von Bord.
    Die Reederei schweigt ins zu der Behauptung.

  20. Nach Auskunft der Rezeption wird frühestens morgen Mittag mit den ersten Flügen begonnen.
    Grund hierfür ist das Verbot der Behörden anzulegen solange mehrere Personen nicht getestet sind.
    Aktuelle gehen auch mehrere Lebensmittel aus, jedoch nichts kritisches ( Ketchup, Limo Obst/Gemüse…)
    Überraschend ist heute Vito Giacalone an Bord gekommen.
    Leider fließen von offizieller Seite keine Informationen mehr. Es wirkt aktuell alles sehr ungeplant und unstrukturiert. Erneut wird wieder mehr Streife von der Security gegangen.

    Es bleibt spannend wie es weitergeht.

  21. @Franz ich meinte eher den Fleet Captain von Carnival Cooperation :). Die haben den gleichen Namen.

    Die Kommunikationspolitik der Reederei wird zunehmend unglaubwürdig. Der Cruise und Travel Direkt hat soeben ernsthaft gesagt, dass es normal ist, dass die Freigabe des Schiffes so lange dauert. Es wurde der Allgemeinheit weder mitgeteilt, dass keine Freigabe erfolgt ist wegen möchglicher Fälle von Corona, noch das die Ausschiffung heute nicht mehr bzw morgen nur Vorbehaltlich möglich ist.

  22. @Roman: schon klar ;-)

    Um ehrlich zu sein, und ohne da Partei für HAL ergreifen zu wollen, würde ich aber auch nicht alles glauben, was die Medien aktuell zu diesem Thema berichten. Da wird so viel Quatsch und pure Spekulation veröffentlicht, dass nur die Hälfte wirklich stimmt, leider. Angesichts der Situation ist durchaus denkbar, dass in so verzwickten Lagen die Freigabe eines Schiffs dann eben doch sehr lange dauert. Denn in diesem Fall werden die Behörden die Papiere nicht nur routinemäßig stichprobenartig prüfen, sondern sich alles ganz genau ansehen.

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