Der Schiffsfinanzierer Premicon will keine neuen Schiffsfonds mehr auflegen und sich künftig ganz auf Assetmanagement und touristische Dienstleistungen konzentrieren, wie das Unternehmen heute mitteilte. Premicon hatte bereits seit Gründung 1998 über die reine Finanzierung hinaus auch den technischen Betrieb und den Hotelbetrieb vieler Flusskreuzfahrtschiffe übernommen und macht diesen Bereich nun zum Hauptgeschäft des Unternehmens.
Trotz starken Wachstums in der Flusskreuzfahrt werde das Geschäft mit geschlossenen Schiffsfonds am Finanzmarkt „als Teil der krisengebeutelten Frachtschifffahrt wahrgenommen“, so Premicon-Vorstand Alexander Nothegger. Neue Fonds sind unter diesen Bedingungen offenbar nicht mehr erfolgreich aufzulegen. Bestehende Fonds würden aber, so betont Premicon, unverändert betreut. Zudem beobachte man den Markt weiterhin sehr genau, sagte Nothegger, und schließe für die Zukunft keinesfalls aus, mit neuen Konzepten wieder in die Finanzierung von Schiffen einzusteigen.
Die Premicon AG hat insgesamt 14 Schiffs-Fonds im Bereich Flusskreuzfahrt aufgelegt und verfügt mit 25 Flusskreuzfahrtschiffen nach eigenen Angaben über die größte Flotte auf Rhein, Main und Donau. Zur Premicon-Unternehmensgruppe gehört auch die Köln Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG sowie die Fluss- und Hochseesparte von Transocean.
Zur Premicon-Flussschiff-Flotte gehören unter anderem TUI Melodia, TUI Allegra, TUI Sonata und TUI Queen (ex Premicon Queen), Dertour Mozart sowie mehrere Nicko-Tours-, Viking- und Avalon-Flussschiffe. Premicon war außerdem wesentlich an der Entwicklung des Schiffstyps „Twin Cruiser“ beteiligt, bei dem Hotel- und Antriebseinheit von Flussschiffen physikalisch voneinander getrennt sind, was vor allem die Übertragung von Motoren-Geräuschen und Vibrationen deutlich reduziert.