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Kreuzfahrtschiff-Check: Besuch auf der Azamara Journey

Azamara Club Cruises fährt mit zwei R-Class-Schiffen der ehemaligen Renaissance Cruises, die zu den attraktivsten, kleinen Kreuzfahrtschiffen zählen. Cruisetricks.de hatte in Hamburg die Gelegenheit, die Azamara Journey zu besichtigen.

Die Kunst, ein älteres Schiff zu modernisieren liegt darin, seinen Grundcharakter nicht zu verleugnen, das Ambiente aber dennoch aufzufrischen und trendiger zu gestalten. Aktuell bedeutet das meist: helle Farben, eher nüchtern-elegantes Design, ein wenig das Feeling des heimischen Wohnzimmers vermitteln.

Ausgangspunkt dafür ist oft, wie auch auf der Azamara Journey, ein in die Jahre gekommenes Design mit dunklem Holz und Leder, oft viel Plüsch und dunkle Teppiche. Die Azamara Journey wurde 2016 – so wie auch die Azamara Quest – grundlegend renoviert und modernisiert. Bei einem Shipvisit in Hamburg habe ich mir das Schiff im neuen Outfit angesehen.

Azamara Journey im Foto-Vergleich 2010 vs. 2017

Der Vergleich von Bildern, die ich 2010 und jetzt 2017 auf der Azamara Journey gemacht habe, zeigt die Unterschiede deutlich. Zufällig konnte ich sogar die identische Kabine, Suite 8071 erneut fotografieren. Besonders deutlich ist die Modernisierung in der Suite zu sehen. Umgekehrt zeigt die Bibliothek „Drawing Room“, wie wichtig es auch sein kann, traditionelles zu bewahren und nur geringfügig anzupassen.

In der Bilder-Serie habe ich einige Vorher-Nachher-Vergleiche zusammengestellt, an denen man die Veränderungen besonders deutlich erkennen kann.

Ein paar Fakten zur Azamara Journey

Die Azamara Journey stammt aus der legendären R-Class-Reihe von Renaissance Cruises mit Baujahren 1998 bis 2001, die zu ihrer Zeit ein Meilenstein waren. Bis heute sind diese acht Schwestern ganz exzellente, kleine Kreuzfahrtschiffe, die den Vergleich mit ähnlich großen, aktuellen Neubauten kaum scheuen müssen.

Azamara Journey in Hamburg
Azamara Journey in Hamburg

Sie sind heute als Insignia (zwischenzeitlich als Columbus 2 bei Hapag-Lloyd Cruises), Regatta, Sirena und Nautica bei Oceania Cruises, Pacific Princess bei Princess Cruises, Adonia bei P&O Cruises sowie Azamara Quest und Azamara Journey bei Azamara Club Cruises unterwegs.

Mit maximal 690 Passagieren bei knapp über 400 Crewmitgliedern ist viel Platz für die Passagiere, das Verhältnis Crew pro Passagier ist recht günstig.

Zusammen mit einem All-inclusive-Konzept, vielen Overnights und langen Liegezeiten in häufig eher kleineren, ausgefalleneren Häfen ist die Azamara Journey vergleichsweise teuren Luxus-Schiffen recht ähnlich. Sie bleibt aber im oberen Premium-Segment vergleichsweise bezahlbar. Der Kreuzfahrt Guide 2017 nennt einen Durchschnittspreis pro Nacht von 286 Euro, aber die günstigste Kabine ist demnach schon ab 92 Euro pro Person und Nacht bei Doppelbelegung zu bekommen.

Differenzierung durch mehr Inklusive-Leistungen

In dieses Segment dringen aber inzwischen auch Programme wie AIDA Selection oder Costas Neo-Collection mi langen Liegezeiten und Overnights auf ihren Routen vor. Diese Konkurrenz ist zwar weniger luxuriös, dafür aber auch deutlich günstiger. Entsprechend reagiert Azamara (ähnlich wie im Übrigen auch beispielsweise Oceania Cruises) mit neuen Ideen und mehr Inklusive-Leistungen, um sich von der neuen Konkurrenz abzugrenzen.

Pooldeck der Azamara Journey
Pooldeck der Azamara Journey

Bei fast jeder Reise ist bei Azamara beispielsweise inzwischen ein so genannter „Azamazing Evening“ im Reisepreis inklusive: ein Konzert oder Ballett, eine Oper oder Theater-Aufführungen in einem der angelaufenen Häfen. Zusätzliche Landausflüge bieten nach dem Motto „Connect Local“ intensiveren Kontakt zu lokalen Kultur und Attraktionen: Radfahren mit dem Hollandrad in den Niederlanden, Mozzarella-Kurse in Italien, Whiskey Tasting in Schottland.

Bibliothek "Drawing Room" der Azamara Journey
Bibliothek „Drawing Room“ der Azamara Journey

Außerdem sind im Reisepreis viele Leistungen schon inklusive, die bei den neuen Konkurrenten teils noch extra bezahlt werden müssen. Zum All-inclusive-Konzept von Azamara Club Cruises gehören: Softdrinks, Wasser, Kaffee- und Tee-Spezialitäten, eine Auswahl an Spirituosen, Bier und täglich wechselnden Weinen, Trinkgelder und Shuttlebusse in den Häfen.

Und auch wenn das mit nur einem einzigen Lunch an Bord nicht vollständig zu beurteilen ist: Das Essen ist auf hohem Niveau und das Menü orientiert sich in Teilen auch an regionalen Produkten der jeweiligen Fahrtregion.

Zwiebelsuppe und Crab Cake zu unserem Lunch an Bord der Azamara Journey waren fein, aber nicht herausragend. Die Gambas waren dagegen exzellent, sehr zart und perfekt auf den Punkt gegart, die „Flourless Chocolate Torte“ eines der besten Desserts dieser Art, die ich bislang auf einem Kreuzfahrtschiff probiert habe.

Privatyacht-Feeling für 349 Dollar extra

The Sanctum Spa Terrace
The Sanctum Spa Terrace

Das Gefühl auf seiner eigenen Luxus-Yacht unterwegs zu sein, mit einem Bett unterm Sternenhimmel, mit Champagner und Butler: Für 349 Dollar geht das auf der Azamara Journey. Zu diesem Preis kann man nämlich die „The Sanctum Spa Terrace“ auf Deck 9 für eine Nacht mieten, inklusive Thalasso-Pool und Blick nach vorne aufs Meer. Ausgelegt ist das Angebot für zwei Personen.

Der Abend beginnt auf der Spa Terrace mit einem Champagner-Empfang nebst Candle-Light-Dinner und Bedienung durch einen persönlichen Butler. Für die Nacht ist ein Doppelbett unter freien Himmel vorbereitet. Und morgens gibt’s Frühstück.

Nur für Spätaufsteher ist das Programm nichts. Denn die Spa Terrace steht tagsüber den Suiten-Passagieren offen, sodass zumindest die gemütliche Zweisamkeit am frühen Vormittag zu Ende geht.

Fazit

Ein richtiges Fazit ist nach einer Schiffsbesichtigung natürlich nicht möglich. Ich bin jedoch zufällig mit zwei Passagieren ins Gespräch gekommen – eine Deutsche, die schon oft mit Azamara gereist ist, und eine Australierin, die zum ersten Mal mit der Reederei fuhr. Beide waren sehr zufrieden und vor allem von dem vielen Platz und der entspannten Ruhe an Bord sehr angetan. Und das spricht dann durchaus für das Konzept von Azamara Club Cruises.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste zum Shipvisit auf der Azamara Journey auf Einladung von Azamara Club Cruises.
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Cruisetricks.de reiste zum Shipvisit auf der Azamara Journey auf Einladung von Azamara Club Cruises.

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6 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

6 Gedanken zu „Kreuzfahrtschiff-Check: Besuch auf der Azamara Journey“

  1. Lieber Franz,
    die „Journey“ kenne ich von einer früheren Begegnung – und ich muss sagen: Das alte Design ist mehr nach meinem Geschmack. Nach deinen Bildern ist die neue Form kalt und ausdruckslos, eben „modern“. Auf diesem Schiff würde ich mich nicht wohl fühlen. Dies ist MEINE ganz persönliche Meinung. Ich mag eben mehr den „Deilmann-Stil“ :)

  2. Hallo Ihr zwei. Klasse Fotos, wie immer, und ein schöner Bericht über die Azamara Journey. Am besten haben mir die Vorher/Nachher Bilder der Azamara Journey gefallen.

  3. Lieber Uwe,
    persönlich geht’s mir da ganz ähnlich. Auf der Journey ist es allerdings gelungen, trotz modernem Look eine ganz angenehme Atmosphäre zu erhalten, die tatsächlich nicht so ausdruckslos und kalt rüberkommt wie auf so manchem anderen, neuen Schiff. Gefällt mir ganz gut eigentlich.

  4. Ich kann meinem Vorschreiber Uwe nur zustimmen.
    Früher war vielleicht nicht alles besser, aber das Design der Schiffe schon.
    Deshalb habe ich auch die Oceania Riviera gebucht, da mir die Europa 2 nicht wirklich gefallen hat.
    Aber jeder hat halt so seinen persönlichen Geschmack…

  5. Hallo zusammen,
    wir waren an Bord der Azamara von Lissabon nach HH. 50% Wiederholer sprechen für sich. Die Anzahl der
    deutschsprachigen Gäste nimmt auch immer mehr zu. Auf Wunsch sind Speisekarten auch in der Landessprache zu bekommen.
    Es war unsere 8. Reise mit einem der Azamara-Schiffe im Zeitraum von 7 Jahren. Die Qualität ist gleichbleibend sehr
    gut und die Pflege des schwimmenden Hotels vorbildlich, kein Wunder, denn eine Deutsche ist seit Jahren hier
    Hoteldirektoren und hat den Blick fürs Detail. Für uns hat eine Reise mit Azamara Suchtpotential, denn den Vergleich zu anderen Reedereien kann sie locker auch im Preis bestehen.

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