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Nach Ende des kompletten Shutdowns: Wie geht es ab August 2020 in der Kreuzfahrt weiter?

Der komplette Shutdown in der Coronavirus-Krise der Kreuzfahrt ist vorbei. Auch erste große Hochsee-Kreuzfahrtschiffe gehen vereinzelt wieder in Dienst. Der Beitrag fasst zusammen, wo die Kreuzfahrt Ende Juli 2020 steht und wie es in den kommenden Wochen weitergehen wird.

Nach dem Stillstand befindet sich die Kreuzfahrt-Branche in einer Zwischenphase des vorsichtigen Neuanfangs mit weiterhin viel Ungewissheit. Eines aber ist klar: Die Kreuzfahrt wird nicht innerhalb kurzer Zeit zu alter Stärke zurückfinden. Auch wenn manche Reedereien mit einem ambitionierten Katalog schon für Frühjahr 2021 wieder Reisen in der ganzen Welt oder gar komplette Weltreisen anbieten, sind deutlich Zweifel angebracht, ob das möglich sein wird.

Viel hängt dabei einerseits vom Covid-19-Infektionsgeschehen und einer kontrollierbaren Situation ab, wie sie sich derzeit in Europa zeigt. Zudem müssen die ersten Erfahrungen mit großen Hochseeschiffen zeigen, wie solche Reisen in Coronazeiten praktisch umsetzbar sind – bei AIDA und TUI Cruises in Deutschland, Costa und MSC im Mittelmeerraum und auch der asiatischen Reederei Dream Cruises in Taiwan.

Positive Signale aus der Flusskreuzfahrt

In der Flusskreuzfahrt ist dieser erste Schritt schon geschafft. Die Konzepte dort haben sich nach kleineren Anpassungen bewährt. Nun fahren die Reedereien schrittweise die Kapazitäten hoch. Das Vertrauen der Kunden kehrt offenbar zurück und damit auch die Buchungszahlen in diesem Sommer.

Auch wenn die Flusskreuzfahrt noch weit entfernt ist von dem, was vor der Coronakrise normal war, zeichnet sich hier dennoch recht positives ab – wie auch unsere eigenen Erfahrungen mit der A-Rosa Alva am Douro gezeigt haben. Der Beweis, dass es grundsätzlich funktioniert, ist erbracht. Jetzt kann die Flusskreuzfahrt die nächsten Schritte gehen, mehr Schiffe wieder in Dienst und in weiteren Fahrtgebieten neu anfangen.

In Europa und Asien fahren wieder Hochsee-Kreuzfahrtschiffe

Auch in der Hochseekreuzfahrt konzentriert sich die Branche auf den Neustart, wobei hier vor allem Asien und Europa sichtbar vorankommen. Immerhin fahren in Europa bereits seit Ende Juni die ersten kleineren Hochseekreuzfahrtschiffe.

Die Rahmenbedingungen bleiben dennoch schwierig. Das deutsche Auswärtige Amt rät im Rahmen der seiner weltweiten und zunächst bis 31. August befristeten Reisewarnung nach wie vor pauschal und undifferenziert von Kreuzfahrten im Ausland ab. Lediglich Flusskreuzfahrten nennt das AA als Ausnahme – und unzuständigerweise auch Reisen von deutschen Häfen ohne Stopps im Ausland. Eine Reisewarnung der britischen Regierung vom 9. Juli 2020 rät ebenfalls von internationalen Kreuzfahrten ab.

Immerhin gibt es bereits seit 30. Juni 2020 detaillierte Empfehlungen der Europäischen Union für Standards im Infektionsschutz für die Kreuzfahrt, die Ende Juli noch einmal aktualisiert wuden. Auch Norwegen hat sehr detaillierte Anforderungen definiert.

Ein Übereinkommen von Behörden, Hafenstädten und den drei deutschen Kreuzfahrt-Reedereien AIDA, Hapag-Lloyd Cruises und TUI Cruises definiert ein Neustart-Konzept für die Hochsee-Kreuzfahrt in Deutschland in drei Stufen und mit Leitlinien für den Infektionsschutz, der im Detail von jeder Reederei für seine Flotte ausgestaltet wird.

Der Plan sieht zunächst Kreuzfahrten von deutschen Häfen ohne Hafenstopps und mit deutlich reduzierter Passagierkapazität vor. Bevor ein Schiff wieder mit Passagieren fährt, geht dort zunächst die Crew in eine 14tägige Quarantäne. Wie unsicher die Situation weiterhin ist, zeigt die Tatsache, dass TUI Cruises die für den 31. Juli geplante, erste Kurzreise ab Kiel wieder absagen musste. Offenbar haben Reisebeschränkungen dazu geführt, dass nicht alle Crewmitglieder rechtzeitig zum Schiff kommen konnten. Jetzt soll es in Kiel am 3. August losgehen.

Je nach Route sind reine Seereisen nach dem Prinzip „cruise to nowhere“ vorgesehen, aber auch Panoramafahrten durch norwegische Fjorde. Schrittweise wird das ausgeweitet auf Reisen mit einzelnen Hafenstopps, sofern die Reisebeschränkungen das zulassen und der Infektionsschutz in den Häfen gewährleistet ist. In der dritten Phase sollen gewohnte Fahrrouten wieder aufgenommen werden.

Keine konkreten Neustart-Pläne in den USA

Dagegen verhindern in den USA die weiter steigenden Infektionszahlen und ein vor allem aus politischen Gründen außer Kontrolle geratenes Pandemie-Management einen baldigen Neustart der Kreuzfahrt. Dass die USA noch nicht so weit sei, bestätigte kürzlich auch Arnold Donald, CEO der Carnival Corp.

Die US-Gesundheitsbehörde CDC bearbeitet Hygiene-Konzepte der Reedereien bislang noch nicht einmal, obwohl beispielsweise Norwegian Cruise Line Holdings ein erstes solches Konzept schon vor vielen Wochen eingereicht hat. NCLH arbeitet sogar reedereiübergreifend mit der Royal Caribbean Group an gemeinsamen Infektionsschutz-Standards für Kreuzfahrtschiffe.

Das Kreuzfahrtverbot in US-amerikanischen Gewässern wurde bis 30. September verlängert – mit wohl eher geringer Chance, dass es zu diesem Zeitpunkt wirklich auslaufen wird. Jetzt blicken die US-Reedereien mit Spannung nach Europa und erhoffen sich positive Erfahrungen, die auch beim dortigen Neustart helfen könnten.

Absagen und neue Kreuzfahrten: Es wird komplizierter

Bei allen positiven Signalen bleibt dennoch die Tatsache, dass die meisten Kreuzfahrten weiterhin Monat für Monat abgesagt werden. Undurchsichtiger wird dagegen die Kommunikation mancher Reedereien bei diesen Absagen. Immer häufiger gibt es keine pauschalen Absagezeiträume mehr. Vielmehr werden manche Fahrtgebiete teils langfristig abgeschrieben, teils Absagen für jedes Schiff einzelnen angegeben.

Komplizierter wird es auch dort, wo die ursprünglich geplanten Reisen abgesagt werden, das gleiche Schiff jedoch auf neuen Routen eingesetzt wird. Das trifft beispielsweise ganz aktuell bei AIDA, TUI Cruises und Hurtigruten zu, aber auch längerfristig bei neu zusammengestellten Katalogen für 2021, beispielsweise bei Princess Cruises. Und selbst von den neu aufgelegten Reisen wurde eine wieder abgesagt: Wegen Crew-Mangels startet die Mein Schiff 1 ab Kiel erst am 3. August statt 31. Juli.

Wir pflegen weiterhin die Liste der aktuell bestätigten Kreuzfahrt-Absagen und versuchen dort, die Übersicht wahren.

Welche Schiffe fahren wieder?

Die folgende Liste gibt einen Überblick zu den geplanten Neustarts, Stand 21. Juli 2020. Die meiste, aber nicht alle dieser Kreuzfahrten sind zunächst Reisen mit deutlich reduzierter Passagierkapazität, ohne Hafenstopps und mit Beschränkung der Passagiere auf einzelne Herkunftsländer.

Die Neustartpläne von Costa und MSC für Mitte August sind noch ziemlich unklar, sodass wir die beiden Reedereien nicht in die Tabelle aufgenommen haben. MSC könnte Mitte August mit zwei Schiffen in der Adria und dem Tyrrhenischen Meer (zwischen Sardinien, Korsika, Sizilien) starten. Bei Costa ist ebenfalls die Rede von Mitte August, hier zunächst ausschließlich mit italienischen Passagieren. Der Termin hängt aktuell von einer Entscheidung der italienischen Regierung ab, die für Ende Juli erhofft wird.

Erwähnenswert ist TUI Cruises „cruise to nowhere“ vom maltesischen Hafen Valletta am 29. August: Die Auslastung soll bei nur 35 Prozent liegen, mit ausschließlich maltesischen Passagieren. Diese Kreuzfahrt ist wohl vor allem eine vertrauensbildende Maßnahme in Malta, in der Hoffnung, bald wieder reguläre Kreuzfarhten ab Valletta anbieten zu dürfen.

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Was erwartet die Passagiere an Bord?

Einblicke, wie das ganz konkret auf einem Flusskreuzfahrtschiff aussieht und wie sich eine Kreuzfahrt in Coronazeiten anfühlt, lesen Sie im Erfahrungsbericht zur einer Reise mit der A-Rosa Alva am Douro in Portugal Anfang Juli 2020. Von Flusskreuzfahrten mit höherer Auslastung gibt es allerdings auch Berichte, die weniger positiv klingen, weil offenbar vor allem Passagiere die Regeln nicht einhalten und selbige daher schwer durchsetzbar sind.

Kleinere Hochseeschiffe mit wenigen Passagieren dürfte die Situation ähnlich sein wie auf Flusskreuzfahrtschiffen. Auf größeren und großen Hochsee-Kreuzfahrtschiffen stellen sich dagegen andere Herausforderungen. Hier wird es die ersten Erfahrungen ab Ende Juli geben, wenn TUI Cruises wieder startet sowie bei AIDA ab 5. August.

Einen ersten Eindruck vermitteln aber bereits die veröffentlichten Eckpunkte der Hygienekonzepte bei AIDA und TUI Cruises.

Detailkonzepte für Hochseeschiffe müssen sich in der Praxis bewähren

Bis zu den ersten Erfahrungen nach dem Neustart ist Geduld gefragt, was verlässliche Aussagen zu den Details an Bord angeht. Denn nicht nur für die Passagiere ist das alles neu, sondern auch für die Reedereien. Seit Monaten tagen Krisen- und Planungsstäbe, werden Konzepte ausgearbeitet, mit Virologen, Klassifikationsgesellschaften und Behörden abgestimmt, die Konzepte ständig den neuesten Erkenntnisse über Covid-19 angepasst.

Kein einziges größeres Kreuzfahrtschiff fuhr bislang, sodass alle dies Theorie ist und sich zunächst in der Praxis bewähren muss. Denn ein ganz wesentlicher Faktor wird auch Verhalten der Passagiere sein. Während und nach den ersten Kreuzfahrten wird es stetige Anpassungen und Veränderungen geben.

Wer also für die kommenden Wochen eine Kreuzfahrt bucht, wird etwas Flexibilität und Abenteuerlust mitbringen und sich darauf einstellen müssen, dass nicht alles so glatt und vorhersehbar läuft wie vor der Coronakrise. Wer das so nicht will, sollte noch ein wenig warten, bis mit den ersten Erfahrungen sich konkrete Konzepte verfestigen, die dann auch für längere Zeit Bestand haben.

Häfen und Regionen positionieren sich

Ein sehr uneinheitliches Bild zeigt sich weiterhin bei den Restriktionen und Planungen einzelner Länder, Regionen und Kreuzfahrt-Häfen. Die Bahamas beispielsweise stehen für Touristen wieder offen, Kreuzfahrtschiffe sollen das Land wegen der hohen Infektionszahlen in den USA aber auf unbestimmte Zeit nicht anlaufen dürfen. Und so verändern sich die Regelungen für viele Häfen häufig, was die Planung für die Reedereien zusätzlich erschwert.

Daneben zeichnen sich aber zwei Trends ab, die längerfristige Auswirkungen auf die Kreuzfahrt haben könnte: mehr Umweltschutz und Beschränkung der Zahl der Schiffe oder Passagiere.

Venedig beispielsweise will – wieder einmal – ernst machen mit der Verbannung großer Schiffe aus der Lagune. Royal Caribbean International hat auf diese Ungewissheit bereits reagiert und die eigentlich für Venedig geplante Rhapsody of the Seas schon für die Sommersaison 2021 nach Ravenna verlegt.

In Key West in Florida wird es im November einen Bürgerentscheid geben, bei dem zwei Varianten zur Reduzierung des Kreuzfahrtschiffsverkehrs vorgeschlagen sind. Beide laufen faktisch auf die Beschränkungen auf bestenfalls mittelgroße Kreuzfahrtschiffe hinaus.

Ebenfalls zur Abstimmung steht in Key West eine Regelung, bei der Kreuzfahrtschiffe mit höheren Hygiene- und Umweltstandards bei der Vergabe der Liegeplätz der Vorzug gegeben werden soll.

Ähnliches wird auch in einigen anderen Häfen weltweit angestrebt. Immer mehr Konzepte sehen die Koppelung von Kreuzfahrtschiffsanläufen an Umwelt-Auflagen vor. Als weltweites Vorbild dafür könnte der in Norwegen entwickelte Environmental Impact Index dienen.

Wirtschaftliche Situation der Reedereien

Die Liquiditätslage der großen, börsennotierten Kreuzfahrtunternehmen ist offenbar unverändert stabil und soll nach Angaben der drei börsennotierten, großen Reederei-Unternehmen bis weit ins Jahr 2021 reichen, selbst bei Null-Umsatz. Siehe dazu unser weiterhin aktualisierter Beitrag „Finanzen und Status der vier größten Kreuzfahrt-Unternehmen in der Corona-Krise“.

Derweil arbeiten die Unternehmen kontinuierlich an Kostenreduzierungen. Am auffälligsten findet das bei Carnival Corp. statt, wo insgesamt 13 Kreuzfahrtschiffe recht kurzfristig die Flotte verlassen sollen, was knapp neun Prozent der Schiffe entspricht. Holland America Line hat es dabei am härtesten getroffen. Die US-Reederei mit niederländischen Wurzeln verliert vier Schiffe. Aber auch Costa gibt einige Schiffe ab, was teils aber auch schon länger geplant war. Celestyal Cruises profitiert davon und übernimmt die Costa Neoromantica für einen Neustart bei Celestyal im Frühjahr 2021.

Pullmantur Cruises und Transocean/CMV sind insolvent, FTI Cruises gibt auf

Zwei Kreuzfahrtunternehmen haben in den vergangenen Wochen Insolvenz angemeldet. Die spanische Royal-Caribbean-Beteiligung Pullmantur Cruises plant jetzt eine Restrukturierung mit neuer Flotte, nachdem die Schiffe der aktuellen Flotte wohl verschrottet werden. Für den Neustart bei Pullmantur Cruises steht beispielsweise die ohnehin geplante Übernahme der Grandeur of the Seas von Royal Caribbean International für 2021 an.

Bei den Marken Transocean und Cruise and Maritime Voyages ist die genaue Lage (Stand 21. Juli) noch unklar. Nach der Insolvenz der Muttergesellschaft South Quay Travel & Leisure Ltd. muss sich zeigen, ob eine Restrukturierung möglich ist und was gegebenenfalls mit den sechs Kreuzfahrtschiffen der Flotte geschieht.

Update 27. Juli: FTI hat laut FVW bekannt gegeben, unter anderem die Kreuzfahrtsparte mit dem einzigen Kreuzfahrtschiff Berlin aufzugeben.

Rückerstattung und Gutschein-Lösung

Die Lage bei der Rückerstattung von Anzahlungen auf abgesagte Kreuzfahrten scheint sich langsam zu entspannen. Von immer mehr Passagieren kommen positive Signale, dass sich die Zeiträume für die Rückzahlung reduzieren und die Gelder zügiger fließen. Dennoch dauert es weiterhin deutlich länger als die gesetzlichen 14 Tage, bis die Erstattungen derzeit erfolgen.

Geklärt ist auch die lange diskutierte Gutschein-Lösung als Ersatz für eine Erstattung. Die gesetzliche Regelung dazu sieht nun vor, dass Gutscheine nur auf freiwilliger Basis angeboten werden dürfen. Allerdings sind diese Gutscheine gegen Insolvenz abgesichert, was den Kunden die Annahme dieser Option erleichtet.

Crew-Rückführung bald komplett abgeschlossen

Zwar sind noch immer nicht alle vom Shutdown im März betroffenen Crewmitglieder in ihrer Heimat zurück. Allerdings konnte inzwischen wohl der größte Teil der Crew die Heimreise antreten. Carnival Corp. beispielsweise sprach am 17. Juli von weniger als 400 Menschen, die noch nicht in die Heimat reisen konnten. Anfang Juni waren es bei allen Reedereien zusammengenommen noch rund 62.000.

Zuletzt sei man, so Carnival, vor allem mittel- und südamerikanische Länder bei der Rückführung der Crew unterstützt worden, beispielsweise Bahamas, Barbados, Kolumbien, Curacao, Mexiko, Panama, St. Maarten und Nicaragua.

Das globale Problem in Hinblick auf Crew-Wechsel in der kommerziellen Schifffahrt ist aber weiterhin ungelöst.

3 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

3 Gedanken zu „Nach Ende des kompletten Shutdowns: Wie geht es ab August 2020 in der Kreuzfahrt weiter?“

  1. Motorenhersteller MAN Energy Solutions SE in „Schieflage“
    Die wirtschaftliche Situation der Hochsee-Reedereien mit Hinausschieben der Indienststellung von im Bau befindlichen Kreuzfahrtschiffen und vorläufigem Verzicht auf ursprünglich geplante Neubauten hat auch Auswirkungen auf die Zulieferer. Auch der Augsburger Dieselmotoren-Hersteller MAN Energy Solutions SE ist davon betroffen. So wurde vorgestern bekannt, dass die Geschäftsleitung den Abbau von 1.800 (!) von derzeit insgesamt ca. 4.000 Mitarbeitern plant. Der Bayerische Wirtschaftsminister ist bereits eingeschaltet; Betriebsrat und IG Metall wehren sich vehement gegen einen derartigen massiven Abbau. MAN Energy Solutions SE gehört zum VW-Konzern, das den Motorenhersteller schon geraume Zeit auf seiner Verkaufsliste führt.
    Horst Köhler, Friedberg (24.7.2020)

  2. Matthias Moore hat ein Video auf YouTube von der ersten Fahrt der Mein Schiff 2
    Naja was soll ich sagen: der Sicherheitsabstand wird öfters nicht eingehalten die Leute bei der Ausfahrt dicht nebeneinander an der Reling ohne Maske und auch Matthias selbst bei Interviews zum Tel zuwenig Abstand auch da ohne Maske

  3. @Hans:
    Wenn man sich mit medialem Getöse auf jeden stürzen möchte, der seine Maske nicht oder nicht vorschriftsmäßig trägt (Nase nicht bedeckt) wo erforderlich, dann können wir in Bussen und Bahnen gleich damit beginnen. Inzwischen dürfte klar sein angesichts nachgewiesener Superspreader Events, wo die Probleme liegen. Saufgelage, Parties, Singen und Feiern unter Alkoholeinfluss in großen Gruppen. Es wäre weltfremd von allen Menschen eine 100% Disziplin zu erwarten, wie sollte man sonst erklären, dass es Kriminalität gibt? Auch hier geschehen schließlich bewusste Verstöße gegen ein anerkanntes gesellschaftliches Normenwerk.

    Wir werden also damit leben müssen, dass Menschen die AHA-Regeln nicht beachten. Große Gruppen junger Menschen erreichen Sie heute weder über eine RKI-Pressekonferenz noch über traditionelle Nachrichtenkanäle. Wesentliche Teile der Jugend haben sich medial komplett entkoppelt und selektieren durch die Art ihrer Medien auch deren Inhalte. Dass es hierbei häufig unseriös zugeht, liegt gerade bei Jüngeren ohne hochentwickelte Medienkompetenz wohl auf der Hand. Die aktuelle Entwicklung lässt vermuten, dass wir lange noch mit Covid-19 werden leben müssen. Ich hoffe immer noch, dass sich die wirksamen Schutzmaßnahmen schließlich bei den allermeisten in die DNA des täglichen Verhaltens eingravieren werden. Notfalls müssen diese auch durch Strafandrohungen umgesetzt werden. Mit Genugtuung nahm ich zur Kenntnis, dass kürzlich zwei renitente Passagierinnen nach der Ankunft ihres Flugzeugs von der Polizei empfangen und mit jeweils 1.000 EUR zur Kasse gebeten wurden.

    Es ist mit den Schutzmasken wie bei allen Vorsichtsmaßnahmen oder auch bei Impfungen: je mehr mitmachen, desto höher der allgemeine Schutzfaktor. Konstante Appelle und auch der dazugehörige soziale Druck in Kombination mit einer gewissen Zero-Tolerance-Policy müssen aufrecht erhalten und ggf. noch intensiviert werden, bis es quasi „auch der Letzte“ kapiert. Dass bestimmte Maßnahmen wirken, zeigten die Monate März bis Juni eindrucksvoll. Es gilt nun eine vorzeitige Corona-Müdigkeit zu bekämpfen. Selbst mit bestem Beispiel voran gehen und hartnäckig andere mit ins Boot holen, das ist die gesellschaftliche Aufgabe von uns allen.

    Der bekannte Youtuber heißt übrigens Morr (Wahrscheinlich nicht verwandt mit „James Bond“ *lg*)

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