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Ketchikan, Alaska (Archiv)

Neues US-Gesetz macht Alaska-Kreuzfahrten im Sommer 2021 möglich

Die USA setzt den Passenger Vessel Service Act vorübergehend außer Kraft und ermöglicht damit Kreuzfahrten in Alaska für den Sommer und Herbst 2021. Die neue Regelung hebt damit indirekt die Blockade solcher Kreuzfahrten auf, die durch Hafensperren in Kanada entstanden ist.

Nach dem US-Senat (S. 593) hat nun auch das Repräsentantenhaus (H.R. 1318) den „Alaska Tourism Restoration Act“ zugestimmt, dass ein schon seit 1886 bestehendes Kabotage-Gesetz für die Kreuzfahrt vorübergehend aussetzt. Das Gesetz bedarf nun noch der Unterschrift des US-Präsidenten, was als sicher gilt. Update: Das Gesetz ist in Kraft, Präsident Biden hat seine Zustimmung erteilt.

Der Passenger Vessel Service Act (PVSA) – oft verwechselt mit dem Frachtschiff-Gegenstück, dem Jones Act – verbietet nicht-amerikanischen Schiffen den Transport von Passagieren zwischen zwei amerikanischen Häfen, sofern auf der Route kein ausländischer Hafen angelaufen wird.

Nun sind Kreuzfahrten mit Abfahrten in den US-Bundesstaaten Alaska und Washington bis einschließlich 28. Februar 2022 – also faktisch für die Sommer- und Herbst-Saison 2021 in Alaska – erlaubt, solange sie im selben Hafen starten und enden. Oneway-Kreuzfahrten beispielsweise von Seattle in Washington nach Seward in Alaska sind dagegen nicht möglich.

Norwegian Cruise Line sowie die drei Carnival-Marken Holland America Line, Princess Cruises und Carnival Cruise Line gaben noch am selben Tag ihren Neustart in Alaska bekannt. Die Nieuw Statendam beginnt am 24. Juli 2021, die Majestic Princess am 25. Juli und die Carnival Miracle am 27. Juli mit Alaska-Kreuzfahrten ab Seattle. Norwegian Cruise Line öffnete die Buchungen für die ursprünglich ohnehin ab Seattle geplanten Reisen der Norwegian Bliss ab August wieder.

Kernproblem: kanadische Häfen sind bis zum 28. Februar 2022 geschlossen

Da Kanada seine Häfen jedoch für Kreuzfahrtschiffe bis zum 28. Februar 2022 geschlossen hält, hätte es ohne die jetzt beschlossene Ausnahme vom PVSA keine Möglichkeit gegeben, Alaska-Kreuzfahrten beispielsweise von Seattle oder Seward aus anzubieten. Das neue US-Gesetz mit dem Namen „Alaska Tourism Restoration Act“ setzt den PSVA nun genau bis zum 28. Februar 2022 für diesen Zweck aus.

Große Kreuzfahrtreedereien, deren Schiffe unter ausländischen Flaggen wie denen von Panama, Malta, den Bermudas oder Bahamas fahren, sind von den Regelungen des PVSA betroffen. Lediglich sehr kleine Kreuzfahrtschiffe unter amerikanischer Flagge wie etwa die von Uncruise Adventures oder American Cruise Lines hätten dann in diesem Sommer in Alaska fahren können.

Zweite Hürde: die Conditional Sailing Order der CDC

Dennoch ist der Weg für Alaska-Kreuzfahrten im Sommer 2021 noch nicht ganz frei. Denn die Reedereien müssen nach wie vor die Bedingungen der Conditional Sailing Order der US-Gesundheitsbehörde CDC erfüllen. Die Regeln wurden zwar kürzlich etwas gelockert und der Verfahrensweg beschleunigt. Aber noch hat keine Reederei die Freigabe der CDC für den tatsächlichen Kreuzfahrtbetrieb mit Passagieren von US-Häfen aus.

Die meisten Reedereien hatten in den vergangenen Monaten die Buchungen für Alaska-Kreuzfahrten ausgesetzt, die Reisen aber vorsorglich noch nicht abgesagt, in der Hoffnung auf eine Einigung mit der CDC sowie einem Ausnahmegesetz zum Passenger Vessel Service Act. Zumindest letztere Hürde ist nun aus dem Weg geräumt.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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