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Noro-Vius löste diplomatische Verwicklungen aus: Star Princess in Ushuaia kurz nach dem Vorfall

Noro-Virus sorgt wieder für Schlagzeilen

Das beinahe zeitgleiche Auftreten von Magen-Darm-Infektionen auf drei amerikanischen Kreuzfahrtschiffen in dieser Woche hat das Thema „Noro-Virus“ wieder in die Schlagzeilen gebracht. Auf der Ruby Princess und der Crown Princess, beide von Princess Cruises, sowie auf der Voyager of the Seas von Royal Caribbean International sorgte der Ausbruch von Noro-Viren für Verzögerungen im Fahrplanablauf. Vor zwei Wochen hatte ein kleiner Noro-Viren-Ausbruch auf der Star Princess sogar zu diplomatischen Verwerfungen zwischen Großbritannien und Argentinien geführt.

Noro-Viren-Ausbrüche müssen der US-Gesundheitsbehörde CDC gemeldet werden, sobald mehr als zwei Prozent der Passagiere und Besatzungsmitglieder erkranken. In Europa gibt es solche Meldepflichten nicht, weswegen in den Schlagzeilen üblicherweise nur Schiffe geraten, die regelmäßig US-Häfen anlaufen und entsprechende Meldungen abgeben müssen.

Port Everglades: Crown Princess, Ruby Princess

Gleich auf zwei in Port Everglades beheimateten Kreuzfahrtschiffen von Princess Cruises hatten sich Passagiere mit dem Noro-Virus oder einem ähnlichen Magen-Darm-Virus infiziert. Auf der Ruby Princess erkrankten 92 der 3.133 Passagiere (knapp 3 Prozent) und 13 der 1.186 Crewmitglieder (1,1 Prozent). Ungewöhnlich kräftig erwischte es die Crown Princess. Dort erkrankten 364 der 3.103 Passagiere (knapp 12 Prozent) und 30 der 1.168 Crewmitglieder (2,6 Prozent).

Die Crown Princess musste am Samstag (4. Februar) ihre Abfahrt von Port Everglades, Fort Lauderdale, um mehrere Stunden verschieben, der geplante Hafenstopp auf der Privatinsel Princess Cays am Sonntag entfiel dadurch. Bei der Crown Princess hatte der Noro-Ausbruch offenbar keine größeren Auswirkungen auf den Fahrplan der am Sonntag startenden Kreuzfahrt.

New Orleans: Voyager of the Seas

Die Voyager of the Seas lief wegen der Noro-Viren-Infektion an Bord und der dadurch nötigen Desinfektionsarbeiten zu ihrer Karibik-Kreuzfahrt am Samstag (4. Februar) zwei Stunden verspätet aus. Rund 200 der bis zu 3.100 Passagiere (knapp 6,5 Prozent) hatten sich mit dem Magen-Darm-Virus angesteckt, 20 von ihnen waren dem Bericht eines US-Fernsehsenders zufolge nach der Ausschiffung im Hafen von New Orleans vorübergehend unter Quarantäne gestellt worden.

Argentinien und Großbritannien streiten um Star Princess

Mitte Januar hatte ein kleiner Noro-Ausbruch auf der Star Princess (74 Passagiere und Crewmitglieder, weniger als 3 Prozent) sogar zu diplomatischen Verwerfungen geführt: Die Behörden der Falkland-Inseln hatten der Star Princess das Anlaufen des Hafens von Port Stanley verweigert mit der Begründung, das Krankhauswesen auf den Falklands sei nicht darauf vorbereitet, Noro-Erkrankungen effektiv zu behandeln. Argentinien, das seit jeher territorialen Anspruch auf die von den Briten verwalteten Falkland Inseln erhebt, wirft den Behörden dagegen vor, den Noro-Ausbruch als Vorwand zu benutzen für einen politischen Boykott.

An Bord der Star Princess waren zahlreiche argentinische Staatsbürger, die unter anderem geplant hatten, im Rahmen ihrer Kreuzfahrt die Gräber gefallener argentinischer Soldaten aus dem Falkland-Krieg 1982 zu besuchen. Argentinien sowie Unterstützerstaaten wie Brasilien, Uruguay und Chile verweigern ihrerseits schon seit längerem sämtlichen Schiffe das Anlaufen ihrer Häfen, die unter der Flagge der Falkland Inseln fahren.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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