Die Oasis of the Seas hat heute Nacht (0:18 Uhr, 1. November 2009) die Sorebaelt-Brücke passiert – mit nur rund anderthalb Metern Spielraum vom Schornstein zur Brücke. So knapp geht es bei Kreuzfahrtschiffen sonst nur auf der Ems zu, wenn neue Schiffe auf dem Fluß von der Mayer-Werft zur Nordsee fahren.
Die Internet-Gemeinde ist leicht enttäuscht, denn auf der Webcam der Storebaelt-Brücke war nichts zu sehen. Sie war aus Sicherheitsgründen für die entscheidenden Augenblicke abgeschaltet worden. Vielleicht fürchtete man auch einfach eine Server-Überlastung. Um 00:18 Uhr fuhr die Oasis of the Seas unter der Brücke durch. Dafür waren Crew und Handwerker an Bord umso begeisterter, wie das folgende Youtube-Video dokumentiert.
https://www.youtube.com/watch?v=njOHaQ7V0j4
Von Land aus sah die Durchfahrt so aus:
Was ist an dieser Durchfahrt so besonders? Die Storebaelt-Brücke verbindet die dänischen Inseln Fünen und Seeland am Großen Belt. Sie ist die derzeit längste Hängebrücke Europas mit einer Hauptspannweite von 1.624 m. Die Brücke hat eine Durchfahrtshöhe von 65 m im Ostteil.
Und hier liegt das Problem: Die Oasis of the Seas ragt 72 m über die Wasseroberfläche hinaus. Für 12 Millionen Dollar wurde ein Teleskopsystem eingebaut, dass die Schornsteine auf eine Höhe von 65,85 m absenken lässt. Auch das wären nach Adam Riese immer noch 85 cm zu viel. Daher geht die Durchfahrt nur bei Niedrigwasser und mit Vollgas. Der sogenannte Squat-Effekt lässt ein Schiff bei höherer Geschwindigkeit tiefer ins Wasser eintauchen. Die Oasis of the Seas muss also die Brücke mit vollen 24 kn, also 45 km/h passieren. Nach den Berechnungen sollen dann ca. 1,5 m Platz zwischen Schiff und der Brücke verbleiben. Auch die ebenso hohe Liberty of the Seas schaffte 2007 die Durchfahrt.
Wow! Schöner neuer Blog :-)