Links passend zum Thema:
- Spitzbergen mit der Sea Spirit: Eisbären, Gletscher, Mitternachtssonne
- Sea Spirit: gelungene Kombination aus Expeditionserlebnis und Komfort
- Bildergalerie - Sea Spirit
Gastgeber des Podcasts:
- Jerome Brunelle
- Franz Neumeier
Spitzbergen ist eines der Traumziele dieser Welt: Nahezu unberührte, arktische Natur und doch viel Geschichte aus der großen Zeit der Entdecker, vor allem aber viele, viele Tiere, die es zu entdecken und zu beobachten gibt. Cruisetricks.de war mit der Sea Spirit von Poseidon Expeditions dort und berichtet in dieser Podcast-Episode von dieser Reise.
Eisbären stehen ganz oben auf der Wunschliste jedes Spitzbergen-Kreuzfahrers. Fast immer hat man bei einer richtigen Spitzbergen-Expeditionskreuzfahrt das Glück, diese wunderbaren Tiere zu sehen. Doch wer erst einmal in Spitzbergen ist, merkt schnell, dass es viel mehr als nur Eisbären zu erleben gibt und vor allem auch viele weitere Tiere, die fast genau so faszinierend sind: Walrossen, Polarfüchsen oder Rentiere kann man hier beispielsweise sehr nahe kommen. Aber auch die Geologie ist faszinierend, Gletscher und Eisberge faszinieren. Und nicht zuletzt gibt es die spannenden Geschichten von Walfängern, Polarforschern und Abenteurern, die man hier an Originalschauplätzen nachvollziehen kann.
Im Podcast sprechen wir sowohl ausführlich über die Faszination Spitzbergens, als auch das mit maximal 114 Passagieren relativ kleine Expeditionskreuzfahrtschiff Sea Spirit, über seine Vorzüge und Besonderheiten. Und wir ziehen außerdem einen kurzen Vergleich beim Erleben polarer Regionen zur Antarktis.
Hallo, allein die Kühle Spitzbergens wäre ein guter Grund gewesen sich der Gluthitze im Juni zu entziehen, die Magie der Polarregionen allemal. Was mich interessieren würde: gab es denn unter den Passagieren Kontroversen darüber, ob der anthropogene Klimawandel existiere oder nicht? Vielleicht ist es auch so, dass Klimawandelskeptiker (um nicht Faktenleugner zu sagen…) eher eine solche Expeditionsreise meiden würden, wissend, dass hochkarätige Naturwissenschaftler von Bord sind, gegen die sie argumentativ keine Chance hätten bzw. die massiven Veränderungen der Arktis zur Kenntnis hätten nehmen müssen.
Bei den mitreisenden Wissenschaftlern würde mich interessieren, in welchem Rahmen dort die Arbeit besteht. Macht da ein Forscher eine Reise mit während der Semesterferien beispielsweise, um anschließend ganz normal am Institut seiner Tätigkeit nachzugehen? Oder sind da pensionierte Professoren dabei, die im Ruhestand weiter aktiv bleiben wollen?
Dann gibt es doch bestimmt auch einiges Servicepersonal wie Köche, Kellner, Kabinenstewards. Sind diese Arbeitsverträge ähnlich wie bei großen Schiffen bis zu 9 Monate lang? Findet man dort auch das Personal aus Fernost und sind die Einkommen ähnlich wie bei NCL, RCI & Co.? Sind bei Expeditionsschiffen auch Billigflaggen verbreitet wie Bahamas, Bermudas, Panama, Malta
Lieber Volker,
ehrlicherweise kann ich nicht alle Deine Fragen beantworten, insbesondere bzgl. Crew, weil ich nicht auf jeder meiner Reisen erneut all diese schwierigen Recherchen anstelle. Ich denke, man kann aber wohl davon ausgehen, dass Arbeitsbedingungen etc. sich innerhalb der Kreuzfahrt nicht allzu gravierend unterscheiden. Expeditionskreuzfahrtschiffe fahren jedenfalls unter den gleichen Flaggen wie andere Kreuzfahrtschiffe auch (Hurtigruten mit norwegischer Flagge mal ausgenommen). Und ja, die Service-Crew stammt aus den üblichen Ländern. Die Leute scheinen aber bei Poseidon recht zufrieden zu sein, denn es waren einige dabei, die ich auch schon auf meiner ersten Reise mit der Sea Spirit vor einigen Jahren gesehen hatte.
Die Expeditionsguides sind teils Wissenschaftler, teils Outdoor-/Expeditions-Profis. Die Wissenschaftler haben ganz unterschiedliche Herkunft; auf dieser Reise war beispielsweise ein emeritierter Geologie-Professor aus den USA dabei, v.a. sind es aber junge Forscher, die zwischen den Semestern oder kurz nach dem Studium für eine Weile an Bord arbeiten. Richtige Forschungsarbeit an Bord würde nicht funktionieren, dafür sind sie viel zu sehr mit den Passagieren beschäftigt, denn die Guides sind ja nicht nur für Vorträge an Bord zuständig, sondern fahren die Zodiacs, erkunden und sichern die Anlandestellen etc.
Klimawandel-Leugner habe ich an Bord keinen getroffen; das Thema wurde nicht kontrovers diskutiert. Ich glaube, gerade in Spitzbergen wäre es auch nahezu unmöglich, das zu leugnen, wenn man gerade vor einem Gletscher steht, der sich jährlich (!) um 60 Meter zurückzieht. Aber es sind viele dabei gewesen, die hier erst so richtig die Ausmaße des Problems begriffen haben und mutmaßlich als kleine Botschafter für Klimaschutz nach Hause zurückkehren.
In Deiner Argumentation, das nur schnell angemerkt, ist glaube ich ein kleiner Denkfehler enthalten: Klimaleugner leugnen nicht wider besseren Wissens, sondern weil sie davon wirklich überzeugt sind. Insofern würde die Anwesenheit von hochkarätigen Wissenschaftlern sie nicht von einer solchen Reise abhalten ;-) Und in dieser Denkwelt kann man glaube ich sogar den Klimawandel bestreiten, wenn der besagte Gletscher direkt vor einem liegt, indem man andere Gründe als den Menschen für die Veränderungen argumentiert. Wie gesagt: Wenn man davon überzeugt ist, tangiert einen all das wahrscheinlich einfach nicht … Leider.