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Gastgeber des Podcasts:
- Jerome Brunelle
- Franz Neumeier
Stillstehende Kreuzfahrtschiffe bedeuten Milliardenverluste für die großen Kreuzfahrtgesellschaften. Während Passagiere auf Rückzahlungen für stornierte Reisen warten, kämpfen die Reedereien darum, ausreichend Liquidität zu sichern, um die kommenden Monate zu überstehen. Im cruisetricks.de Kreuzfahrt-Podcast werfen wir einen genaueren Blick auf die Finanzen der Reedereien.
Allerdings: Der Blick ist vor allem auf die drei größten, an der Börse notierten Kreuzfahrt-Unternehmen Carnival Corp., Royal Caribbean Cruises Ltd. und Norwegian Cruise Line Holdings möglich. Denn nur zu diesen Unternehmen gibt es öffentlich zugängliches Zahlenmaterial. Schon bei MSC als zwar sehr großer Reederei, aber in Privatbesitz befindlich, sind die Informationen spärlich. Letzteres ist nichts Negatives, verhindert aber eben einen genaueren Blick.
Im Podcast beleuchten wir die Zahlen genauer, schauen auf Liquidität und wie lange die Reedereien damit auch bei weiterem Kreuzfahrt-Stillstand potenziell durchhalten können und diskutieren die finanzielle Situation der Reedereien insgesamt. Dabei gibt es auch die eine oder andere Detail-Erkenntnis, die überrascht – beispielsweise die (ziemlich hohe) Quote der Passagiere, die Reisegutscheine akzeptieren und keine Rückzahlung fordern.
Zwei positive Anmerkungen, eigentlich drei:
Der Podcastdownload funktioniert wieder!
AIDA hat meine abgesagte Reise (Fahrt wäre Anfang April 2020 gewesen) nun Ende Mai tatsächlich korrekt erstattet. Das Geld ist überwiesen. Bei der Kundenhotline hatte ich zwei mal nachgefragt, ich bin relativ schnell durchgekommen.
Die Podcast-Folge war wie immer sehr interessant!
Ergänzung: Franz, mit der Lufthansa-Erstattung geht es mir genauso wie Dir. Ich laufe immer noch hinterher. Selbst Ticketverkäufer check24 bekommt keine konkreten Infos von Lufhansa und kann nur vertrösten. Ich habe Beschwerde beim Luftfahrt-Bundesamt ([email protected]) eingereicht. Ob das was bringt ist fraglich… aber irgendwie will man seinen Unmut ja mitteilen…
@Christoph: Ich kriege von der Lufthansa so alle zwei Wochen eine Standard-Mail, die sinngemäß lautet „Danke für Ihr Anliegen, wir kümmern uns darum, kann aber etwas dauern.“ Klingt jedes Mal so, als hätte ich eine neue Anfrage gestellt. Mich ärgert weniger, dass sie bisher nicht erstattet haben (da habe ich irgendwie Verständnis, dass es deutlich länger dauert), sondern a) die unsinnige oder nicht-Kommunikation und b) das den Kunden für dumm verkaufen und alle Optionen außer der Erstattung direkt online anzubieten.
Jaja, dass MSC auch noch sein altgedientes Basisgeschäft hat… da haben sie wohl die Schienenweisheit „Fracht ist Macht“ auf die sieben Meere angewendet :-)
Sehr geehrte Damen und Herren,
in den letzten Jahren bin ich oft mit der französischen Reederei Ponant gefahren und hatte auch vergangenen 20 März
eine Absage meiner gebuchten Reise von Neuseeland nach Honiara mit der Le Laperouse. Habe auch weitere 4 Reisen
mit der Reederei gebucht bis November 2021. Leider bekommt man aus Frankreich überhaupt keine Nachrichten ob da
eine Pleite droht und ob der Staat diese tolle Reederei unterstützt. Würde mich freuen wenn Sie da etwas mehr in Erfahrung bringen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Funke
@Reinhard Funke: Ich habe leider zu Ponant überhaupt keine weiteren Informationen, tut mir leid.
Hallöchen! Unter dem Strich kann man sagen, dass außer dem vorsichtigen Stochern im Nebel kaum etwas möglich ist, oder? Gerade was die großen US-Marken angeht, finde ich, dass es ungemein viele Variable gibt, die wir alle kaum einordnen können.
Da Europäer, wie man hört, für US-Marken kaum eine Rolle spielen, dürften sich diese vorwiegend aus dem Heimatmarkt speisen. Nun lautete die letzte veröffentlichte Zahl der Arbeitslosen in den USA ca. 40 Millionen. Tendenz vermutlich weiter steigend. Der Anteil der US-Rentner an den Kreuzfahrern in den USA ist bekanntlich hoch, und bei den Fahrten ab 8 Nächten sogar extrem hoch. Was ist mit den US-Renten? Nach dem was ich höre, beruhen die Altersruhegelder oft auf Aktien. Sind hier die Renteneinkünfte gesichert, und wie sehr werden sich die Alten zunächst zurückhalten, weil sie sich als Risikogruppe keine Infektion mit Corona leisten wollen?
Wie hoch wird also die Reisezurückhaltung bei Kreuzfahrten ausfallen, aufgrund von Infektionsangst und auch Einkommenseinbußen oder auch nur -unsicherheit? Können Reedereien diese Zurückhaltung durch Schnäppchenpreise kompensieren?
In welchem Maße sind Kreuzfahrten mit der Fliegerei verknüpft und welche Auswirkungen kann es haben, wenn Schiffe zu fahren beginnen, der Luftverkehr jedoch länger nicht wieder hochfahren kann? Wie flexibel lässt sich eine Kreuzfahrtindustrie aufstellen, wenn hinter jedem Hafenstopp stets das große Fragezeichen der Hafenschließung wegen neuerlicher Infektionswellen steht und was sind Passagiere bereit in dieser Hinsicht hinzunehmen, und können die Sicherheitsmaßnahmen bei Landausflügen von den Zielländern umgesetzt werden?
Ich fürchte, dass sich die Realität für uns hinter einem Dickicht aus vielen unbekannten Variablen leider versteckt, und dass uns weder Suchmaschinen-Daten mit einer Messung des Reise-Interesses nach dieser oder jener Urlaubsform helfen noch sonstige Hochrechnungen auf Datenbasis vergangener Jahre, weil diese einzigartige Situation weltweit beispiellos ist.
Tasten wir uns also ran. Der Tastsinn wird, so finde ich, sowieso viel zu häufig unterschätzt :-)
Ich denke, dass ich mich ab Juli mal wieder auf ein Fluss-Schiff vortasten werde. Bleibt gesund und zuversichtlich!
PS: meine ausgefallene Transatlantik-Passage mit Cunard möchte ich 2021 nachholen und werde somit den Gutschein von 125% akzeptieren. Ich kann nur alle dazu ermuntern, wenn man auf das Geld verzichten kann, die Gutscheinlösung zu wählen, denn je weniger Barmittel massenhaft abfließen, desto sicherer bleibt die Zukunft der Reedereien, an denen wir ja alle ein gewisses Interesse haben.