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Savor: Kochen wie auf Royal Caribbeans Freedom Class

Die vielleicht am schwierigsten zu bekommenden Kochbücher sind die von Royal Caribbean: Bei Amazon.com gibt’s lediglich gebrauchte Exemplare des Savor – The Royal Caribbean International Cookbook (Vol. II), ansonsten kann man die Vol. 2 und 3 der „Savor“-Reihe lediglich an Bord der Kreuzfahrtschiffe selbst kaufen. Schade, denn die Rezepte sind fein und die Umsetzung im Kochbuch ist sowohl optisch, als auch von der Gliederung und Beschreibung der Rezepte sehr schön.

Wir haben uns für den Test „Savor Vol. 2“ vorgenommen, das der Freedom Class gewidmet ist. Daneben gibt es noch ein ganz neues Royal-Caribbean-Kochbuch („Carte Du Jour“), das sich den Spezialitätenrestaurants der Oasis of the Seas widmet. Eine Besprechung folgt, sobald wir unsere Kochversuche damit angeschlossen haben.

Struktur des Royal-Caribbean-Kochbuchs „Savor“

Die Autoren des Royal-Caribbean-Kochbuchs haben die rund 100 Rezepte thematisch sortiert, was durchaus Vorzüge hat, wenn man sich ein Menü selbst zusammenstellen will. Insgesamt beinhaltet das Kochbuch 11 Salate, 11 Vorspeisen (Appetizer), 8 Suppen und Brote, 7 Nudelgerichte, 12 Gerichte mit Fisch oder Meeresfrüchten, 14 Fleisch- und Geflügel-Gerichte, 6 vegetarische Speisen, 15 Nachspeisen, 6 Grundrezepte für Fonds und Saucen, 17 Cocktails sowie 3 Gerichte mit Barcardi-Rum als Zutat – Barcardi ist Sponsoring-Partner von RCI.

Ohne große Umschweife beginnt das Royal-Caribbean-Kochbuch nach Vorworten von CEO Adam Goldstein sowie Vice President Frank Weber mit den Rezepten. Dafür werden immer wieder einzelnen Lieblings-Rezepte aus der Führungsriege der Royal-Caribbean-Küchen mit einem kurzen Portrait des jeweiligen Kochs präsentiert.

Gerichte und Niveau

Traumhaft: Heilbutt auf Zedernplanke gebacken
Traumhaft: Heilbutt auf Zedernplanke gebacken

Unter den Rezepten findet man viele Klassiker wie den Cesar’s Salad, Burgunder Weinbergschnecken, geschmorte Lammhaxe oder den Flourless Chocolate Cake. Aber auch Ausgefalleneres wie Thai-Style Fischkuchen, kalte Suppe aus Waldbeeren und Buttermilk oder das Orangen-Chili-Hühnchen.

Royal-Caribbean-Passagiere werden viele Gerichte aus den Schiffsrestaurants wiedererkennen. Die Gerichte stammen nicht aus einer Sterne-Küche, sind aber doch sehr leckere Speisen, die sich mit akzeptablem Aufwand gut in der heimischen Hobbyküche nachkochen lassen – und wie sich in unserem Test gezeigt hat, äußerst leckere Überraschungen bereithalten.

Wie gut sind die Rezepte beschrieben?

Die Kochanweisungen sind präzise, in der richtigen Reihenfolge und lassen nichts Entscheidendes aus. Leidglich die geringe Schriftgröße erzwingt manchmal ein etwas genaueres Hinsehen.

Die Rezepte sind mit „Culinary Notes“ versehen, die meist wertvolle Hilfen bei der Zubereitung einzelnen Bestandteile der Gerichte liefern oder interessante Zusatzinformationen zu einem Gericht liefern. Die Anordnung der Zutatenlisten oberhalb der Kochanweisungen macht die Rezept-Seiten sehr übersichtlich.

Obwohl das Royal-Caribbean-Kochbuch auf Englisch geschrieben ist, enthält es erfreulicherweise bei allen Rezepten neben den US-Maßgrößen auch äquivalente Angaben in Milliliter, Gramm und Grad Celsius. Ein Glossar mit den wichtigsten Küchenbegriffen am Ende des Kochbuches hilft, die englischen Kochausdrücke zu verstehen.

Als einziges der getesteten Kochbücher gibt Royal Caribbean seinen Hobbyköchen eine Schwierigkeitsskala an die Hand: jedes Gericht ist mit ein bis 5 RCI-Logos markiert, was den Schwierigkeitsgrad zwischen 1 = Easiest bis 5 = Most Difficult angibt. Wir haben ein Gericht mit Stufe 2 und zwei Gerichte der Stufe 5 gekocht und sind mit allen drei Gerichten gut zurechtgekommen. Die Bewertung ist nach unserer Erfahrung durchaus zutreffend, aber selbst die schwierigste Stufe 5 stellt den Hobbykoch nicht vor unlösbare Aufgaben.

Zu jedem Gericht gibt’s außerdem eine Weinempfehlung.

Was wir gekocht haben

  • Broiled Alaskan Halibut on Cedar Planks (mein persönliches Lieblingsrezept)
  • Saltimbocca alla Romana
  • Flourless Chocolate Cake

Vor gut zwei Jahren haben wir in Alaska zwei Essbrettchen-große Zedernholz-Bretter gekauft (sündteuer in einem Souvenirladen natürlich), auf denen man vor allem Fisch zu einer Delikatesse verwandeln können soll. Deshalb musste ich natürlich das Rezept für den Broiled Alaskan Halibut on Cedar Planks ausprobieren. Wie bei solchen Souvenirs üblich, hatte ich die Zedern-Brettchen nie benutzt. Ein dummer Fehler, denn der Heilbutt hat nach diesem Rezept so gut geschmeckt wie lange schon kein Fisch mehr. Wer dieses Gericht an Bord probieren möchte, muss in den Chops Grille gehen.

Das Rezept ist mit Schwierigkeitsgrad 2 tatsächlich ganz einfach zu kochen, was es aber trotzdem zum vielleicht besten Gericht in unserem gesamten Kochbuchtest macht: Der Fruchtsalat aus Mango, Papaya, Grapefruit, Orangen und Limetten ist fantastisch und steigern lässt sich das nur noch mit der Sauce zum Fisch, die unscheinbar „Spiced Citrus Butter“ heißt, aber unglaublich lecker ist und trotz des intensiv-süßlichen Zitrus-Geschmacks hervorragend mit dem Fisch harmoniert. Kurz und gut: Ein sensationelles Rezept, dass sicherlich auch gelingt, wenn man den Fisch statt auf den Zedern-Brettchen ganz normal im Ofen bäckt.

Saltimbocca alla Romana
Saltimbocca alla Romana

Saltimbocca alla Romana – eines meiner Lieblingsgerichte, beschreibt Royal Caribbean in einer Weise, dass es wirklich jeder hinbekommen sollte, obwohl es mit Schwierigkeitsstufe 5 gekennzeichnet ist. Wahrscheinlich, weil eine der Beilage ein Risotto ist, das bei der Zubereitung etwas Konzentration und Erfahrung bedarf, um es richtig gut hinzubekommen – für Italien-Liebhaber aber eigentlich kein Problem. Übrigens beschreibt Royal Caribbean das Risotto nach der klassischen italienischen Kochmethode und nicht in der in den USA oft üblichen Variante mit vorgekochtem Reis. Dieses Gericht wird übrigens im Zuzahlrestaurant Portofino angeboten.

Flourless Chocolate Cake
Flourless Chocolate Cake

Zum Abschluss gibt’s den beliebten Flourless Chocolate Cake, also ein kleiner, ohne Mehl gebackener Schokokuchen, der ebenfalls trotz Schwierigkeitsstufe 5 auf Anhieb gelungen ist und genauso lecker schmeckt wie an Bord der Kreuzfahrtschiffe. Nur die Deko hat mir hier Kopfschmerzen bereitet. Die Idee ist eigentlich gut: flüssige Schokolade auf Bubble Wrap (diese Plastikfolien mit runden Luftpölsterchen) gießen – nach Erkalten der Schokolade soll das dann Schokoplättchen mit lauter Löchern drin ergeben. Kurz: ich hab’s nicht richtig hinbekommen (wie man im Foto sehen kann) – vermutlich waren die Luftblasen in meinem Bubble Wrap einfach nicht hoch genug, jedenfalls gab es bei mir keine Löcher in der Schokolade. Der Schokokuchen schmeckte trotzdem ;-) und das RCI-Kochbuch wird einen Stammplatz in meiner Küche bekommen.

Savor – The Royal Caribbean International Cookbook Vol. 2

(englischsprachig)
Royal Caribbean International
ISBN 978-0-9797282-0-4
ca. 30 Dollar (neu nur an Bord zu kaufen, gebraucht auch bei Amazon.com)
Bei Amazon.com: SAVOR: The Royal Caribbean International Cookbook (Vol. II)

2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „Savor: Kochen wie auf Royal Caribbeans Freedom Class“

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