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In die südliche Karibik mit der Adventure of the Seas

Trotz Aschewolke sind wir mit viel Glück fast planmäßig von unserer Karibik-Kreuzfahrt auf der Adventure of the Seas zurück. Nach unserer letzten Kreuzfahrt mit der Freedom of the Seas in die östliche Karibik im November 2009 entschieden wir uns dieses Mal für eine Schiffsklasse kleiner. Die Adventure of the Seas gehört zur Voyager-Klasse und ist seit November 2001 mit bis zu 3.114 Passagieren auf den Weltmeeren unterwegs.

Reederei: Royal Caribbean
Schiff:
Adventure of the Seas
Datum: 11. bis 18. April 2010
Kabine: Balkon-Kabine, Kategorie D2 auf Deck 9
Route: Südliche Karibik ab San Juan (Puerto Rico) – Seetag – Bridgetown (Barbados) – Castries (St. Lucia) – St. John’s (Antigua) – Philipsburg (St. Maarten) – St. Croix (Amerikanische Jungferninseln) – San Juan (Puerto Rico)
Über uns: Wir sind ein Paar, beide Ende 20, ohne Kinder. Dies war unsere dritte Kreuzfahrt und die zweite Kreuzfahrt mit Royal Caribbean.

Vor der Kreuzfahrt

Da wir auf dem Weg nach Puerto Rico in New York umsteigen mussten, bot es sich an, gleich noch ein paar Tage in der Stadt zu bleiben. Am Vortag der Kreuzfahrt ging es dann mit Continental Airlines nach San Juan auf Puerto Rico. Wir haben uns für die Zwischenübernachtung für das Sheraton Old San Juan (inzwischen unter anderem Namen) entschieden. Dort erwartete uns ein schönes Doppelzimmer mit einem großen Balkon und direktem Blick auf den Hafen von San Juan. Das Hotel liegt direkt an den Piers in der Altstadt.

Check-in auf dem Schiff

An den Piers in der Altstadt von San Juan legen nur die Schiffe von Carnival an sowie einige andere Schiffe, die für einen Tag die Stadt besuchen. Royal Caribbean legt mit der Adventure of the Seas am Pan American Cruise Terminal auf der gegenüberliegenden Seite der Hafenbucht an. Mit dem Taxi dauert die Fahrt in der Regel nur wenige Minuten. Wir machten uns gegen 11 Uhr auf den Weg zum Schiff – und waren rund eine Stunde unterwegs: Die kleine Zufahrtsstraße zum Cruise Terminal war auf Grund der vielen Taxis und Busse der an- und abreisenden Gästen sowie der Lastwagen mit Lieferungen komplett überlastet. Zudem legte direkt neben der Adventure ein Schiff von Princess Cruises an.

Am Terminal angekommen stellten wir uns bei der Kofferabgabe an. Innerhalb weniger Minuten wurden unsere Koffer mit einem Gepäckanhänger versehen und in den Container verladen. Weitere 20 Minuten später waren wir bereits auf dem Schiff. Die restlichen Formalitäten wie das Abholen des Sea Passes, der gleichzeitig Kabinenschlüssel und Zahlungsmittel auf dem Schiff ist, ging schnell.

Balkon-Kabine

Balkon-Kabine
Balkon-Kabine (Bild: Konstantin Pfliegl)

Um 14 Uhr stand unsere Kabine zur Verfügung – eine Balkon-Kabine der Kategorie D2 mittig auf Deck 9. Mit rund 18 qm bietet die Kabine zwei Personen ausreichend Platz. Der Balkon ist mit rund 5 qm ausreichend groß. Schnell macht sich jedoch ein Nachteil der ersten Schiffe der Voyager-Klasse bemerkbar: Der Balkon bietet nur im oberen Bereich eine Brüstung aus Glas. Der untere Teil ist aus Stahl, und auch eine Seitenwand ist anstatt aus Glas aus Metall. So fühlt man sich schnell eingeengt. Dafür spürt man auf dem Balkon den Fahrtwind so gut wie gar nicht. Ansonsten war der Balkon mit zwei Stühlen und einem kleinen niedrigen Tisch ausgestattet, der sich für ein gemütliches Frühstück nicht eignet.

Das Bad ist ausreichend groß und bietet genug Stauraum, auch für die vielen Kosmetika weiblicher Passagiere. Was man erst auf dem zweiten Blick sieht, wir aber schon von der Freedom of the Seas kannten: Der rechte Spiegel lässt sich aufklappen und verbirgt dahinter mehrere Ablagefächer. Die Duche besitzt einen Duschkabine aus Kunststoff und einen abnehmbaren Duschkopf.

Wenige Minuten nachdem wir unsere Kabine bezogen haben, klopfte es an der Türe und es stellte sich unser Kabinen-Steward Keith vor. Wir nutzen die Gelegenheit auch gleich, um die fehlenden Beutel für die Wäscherei und Zahnputzbecher anzumerken, die uns Keith auch gleich innerhalb weniger Minuten brachte.

Auf der Freedom of the Seas hatte unsere damalige Kabinen-Stewardess eine eigene Visitenkarte. Das ist zwar nicht notwendig, aber dennoch eine nette Geste. Auf der Adventure of the Seas gab es das nicht.

Wäsche-Service

Die Wäschebeutel nutzten wir auch gleich, um auch auf dieser Kreuzfahrt einige Kleidungsstücke waschen und die im Koffer faltig gewordenen Hemden und Blusen bügeln zu lassen. Die Preise für den Wäscheservice sind nicht zuletzt aufgrund des für Europäer nach wie vor recht guten Dollarkurses durchaus günstig: So kostet das Bügeln eines Hemdes 1,75 US-Dollar, das Waschen und Bügeln einer Jeans 3,50 US-Dollar. Wir nutzten die Woche über mehrmals den Standardservice, bei dem man die abgegebene Wäsche jeweils am Folgetag bis 17 Uhr zurück bekommt. Wer im Hauptrestaurant die Essensitzung um 18 Uhr hat, muss aufpassen, wenn man auf ein Kleidungsstück aus der Wäscherei wartet: Oft brachte unser Kabinen-Steward die Wäsche erst kurz vor 18 Uhr.

Während die T-Shirts auf der Freedom of the Seas nach dem Bügeln in der Papiertüte verpackt wurden, und darin wieder faltig wurden, kamen sie diesmal auf der Adventure stets perfekt gebügelt auf einem Kleiderbügel. Ebenso die Jeans und die Hemden.

Mitte der Woche gab es auch dieses Mal das Angebot, für einen Festpreis von 25 US-Dollar alle Kleidungstücke waschen zu lassen, die im beiliegenden Beutel Platz finden. Das Bügeln kostet jedoch extra und einige Kleidungsstücke wie Hosen sind von dem Angebot ausgenommen.

Essen an Bord der Adventure of the Seas

Hauptrestaurant
Hauptrestaurant (Bild: Konstantin Pfliegl)

Für die Hauptmahlzeiten stehen auf dem Schiff neben dem Hauptrestaurant mit zwei festen Essenzeiten das legere Buffetrestaurant Windjammer und das Zuzahlungsrestaurant Portofino mit italienischen Spezialitäten zur Verfügung. Abends nutzen wir bis auf zwei Abende das Hauptrestaurant, Main Dinning Room genannt. Unsere Bedienungen Linelle und Fletcher gaben sich große Mühe, damit alles perfekt passte. Das Essen war immer sehr lecker, und auch die Auswahl war gut.

Tipp: Das jeden Abend angebotene Rinder-Steak ist ein echter Gaumenschmaus.

Das Buffet-Restaurant Windjammer gleicht eher einen großen Kantine und ist alles andere als gemütlich. Vor allem morgens und tagsüber geht es dort extrem zu und die Suche nach einem freien Tisch kann zu einer Geduldsprobe werden.

An einem Abend gönnten wir uns das Zuzahlungs-Restaurant Portofino. Für 20 US-Dollar pro Person erhält man in edler Atmosphäre ein 4-gängiges italienisches Menü. Das Essen war zwar sehr lecker – aber auch im Hauptrestaurant gab es einen italienischen Abend.

Rund um die Uhr steht in der Kabine ein Room-Service zur Verfügung. Lediglich zwischen Mitternacht und 5 Uhr fällt pro Bestellung eine Gebühr von 3,95 US-Dollar an. Es lassen sich mehrere kleinere Gerichte per Telefon oder über den interaktiven Fernseher bestellen.

Landausflüge

Bis auf St. Maarten buchten wir bereits im Voraus jeweils über Royal Caribbean Inselrundfahrten. Die Ausflugstickets lagen bereits am Einschiffungstag auf der Kabine. Wie von Royal Caribbean gewöhnt waren die von örtlichen Agenturen durchgeführten Touren perfekt organisiert. Die Reiseleiter erklärten viel und hielten jeweils an mehreren interessanten Orten. Die Ausflüge standen übrigens jeweils nur in englischer Sprache zur Verfügung.

Verbesserungsbedürftiges

Es befanden sich insgesamt knapp 50 Deutsche an Bord. Neben einem manchmal recht amüsant übersetzen deutschen Bordprogramm stand auch eine deutschsprachige Reiseleitung zur Verfügung – bei Royal Caribbean „Ambassador“ genannt.

Die deutschsprachigen Rundschreiben sind bei Royal Caribbean weiterhin mehr schlecht als recht übersetzt. So wird aus Trinkgelder mal „Trinkegelder“ und aus Willkommen ein kompaktes Willkomme“.

Auch wenn man auf dem Schiff immer irgendjemanden putzen sieht, waren wir in Sachen Sauberkeit diesmal nicht ganz so zufrieden. Das Schiff ist zwar für seine knapp 10 Jahre noch in einem sehr guten Zustand – an der einen oder anderen Stelle wird wohl etwas geschlampt: So befanden sich in der Kabine sowohl im Waschbecken als auch auf der Klobrille unschöne alte Flecken, die sich nicht entfernen ließen und nicht gerade angenehm anzusehen waren. Zumindest die Klobrille hätte man daher einfach mal wechseln können. Auch die Glasflächen auf dem Balkon waren mit einer dicken Salzkruste überzogen. Auf anderen Schiffen werden die Glasflächen einfach mal geputzt, was auf der Adventure die ganze Woche über nicht passierte. Im Buffet-Restaurant Windjammer waren viele Fenster sehr dreckig. Was aber wirklich störte: Im Windjammer waren viele Servietten sowie Messer und Gabeln schmutzig und mit Essenresten versehen.

Fazit

Trotz einiger Kleinigkeiten wie schmutziges Besteck ist die Adventure of the Seas ein tolles Schiff mit umfangreicher Ausstattung wie Promenade und Eislaufbahn. Vor allem die von uns gewählte Route in die südliche Karibik bestach durch die angefahrenen Inseln.
Alles in allem verbrachten wir eine sehr schöne Woche. Daher war das bestimmt nicht unsere letzte Reise mit Royal Caribbean. Auch die Adventure of the Seas würden wir jederzeit wieder buchen.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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