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Ein Riesen-Spaß: Flow Rider auf der Oasis of the Seas

Surf-Spaß mit dem Flow Rider

Ob man es nun Surfen oder Wellenreiten nennt: Flow Rider ist der ultimative Kick an Freizeitvergnügen auf einem Kreuzfahrtschiff, wenn man’s sportlich mag. Die vier größten Kreuzfahrt-Schiffe – Royal Caribbeans Freedom- und Oasis-Class – haben eine Flowrider-Anlage an Bord. Die Oasis of the Seas und am Dezember die Allure of the Seas bieten sogar zwei Flow Rider, Freedom of the Seas, Liberty of the Seas und Independence of the Seas haben jeweile eine Flow-Rider-Anlage.

Wer Skateboard- oder Snowboard-Erfahrung hat, wird schnell auch ein paar Tricks auf dem Surfbrett vollführen können, aber auch für komplette Anfänger bringt der Flowrider viel Spaß. Allerdings sollte man zu Beginn auf das stehend Surfen verzichten und erst einmal mit dem Bodyboarding, also liegend und später kniend, auf einem kürzeren, breiteren Brett ein Gefühl für die Gewalt der Wasser-Strömung bekommen.

Übermut tut selten gut - beim Flow Rider wird Leichtsinn sofort bestraft
Übermut tut selten gut – beim Flow Rider wird Leichtsinn sofort bestraft

Auf den Royal-Caribbean-Schiffen stehen immer Trainer bereit, die helfend eingreifen, Tipps geben und bei wenig Andrang mit den surfenen Passagieren auch mal eine kleine persönliche Trainingseinheit absolvieren.

Eine Fehler sollte man allerdings nicht machen – übermütig werden. Die Tricks der Trainer sehen leicht und mühelos aus, aber wer auch nur auf dem Bodyboard kniend versucht hat, eine 360-Grad-Drehung zu vollziehen, der weiß, wie schwierig das ist und wie schmerzhaft ein unkontrollierter Sturz bei so einem Experiment sein kann. Ich berichte aus eigener Erfahrung, siehe Foto.

Flow-Rider-Spaß auch für Zuschauer

Auch wer sich selbst nicht nass machen will, hat am Flow Rider übrigens viel Spaß. Denn spektakuläre Stürze oder auch nur Passagiere, die sich einfach selten dämlich anstellen, haben einen hohen Unterhaltungswert. Und wenn ein Trainer seine Kunststücke auf dem Wakeboard vorführt, zeigt sich erst, was für faszinierende Möglichkeiten der Flow Rider bietet, wenn man’s richtig gut beherrscht.

Es soll auch Zuschauer geben, die nur auf die peinlichsten Momente auf der künstlichen Surf-Anlage warten – und diese Momente sind vorhersehbar: Wenn Frauen im Bikini oder Männer mit locker sitzenden Badehosen den Flow Rider betreten (und der Trainer sie nicht warnt), ist ihnen ein höchst peinlicher Lacher sicher. Wer die Wucht des Wasserstrahls in der Surf-Anlage nicht ernst nimmt, wird bitterlich bestraft und steht nach einem Sturz schnell ohne Bikini oder Badehose da.

Tipp für Flow-Rider-Neulinge: Badehose wirklich festziehen, ein Gummizug allein reicht nicht. Mit Bikini am besten noch ein T-Shirt drüberziehen oder gleich einen gut sitzenden Badeanzug anziehen.

Wie funktioniert der Flow Rider?

Flow-Rider-Fan: Royal Caribbean Cruises CEO Richard Fain (2009 auf der Oasis of the Seas)
Flow-Rider-Fan: Royal Caribbean Cruises CEO Richard Fain (2009 auf der Oasis of the Seas)

Der Grund für diese peinlichen Momente ist die enorme Kraft des Wasserstrahls im Flow Rider. Aus Düsen am unteren Ende des Anlage schießt über die ganze Breite der Anlage ein wenige Zentimeter dicker, gleichmäßiger Wasserfilm mit über 50 km/h Geschwindigkeit den wellenförmigen Flow Rider nach oben. Am oberen Ende wird das Wasser in einem knöcheltiefen Becken aufgefangen, ebenso wie stürzende Surfer, die von der Wucht des Wassers nach oben gespült werden. Die Wand-Polsterung am oberen Ende der Bahn dämpft und bremst den Aufprall, wenn der Sturz allzu heftig war. Meist kommt der Surfer aber vor der Wand zum stehen beziehungsweise liegen.

Der Boden des Flow Riders besteht übrigens aus einem weichen Material, das sich ungefähr wie eine glatte Iso-Matte anfühlt und Stürze etwas abfedert.

Zum liegend oder kniend Surfen auf dem Bodyboard hechtet man von oben in die Bahn, das Bodyboard mit beiden Händen vor sich gestreckt. Beim erstenmal braucht das etwas Mut, aber die Technik ist ziemlich narrensicher. Zum kniend Surfen startet man zunächst liegend und richtet sich dann mit einem Ruck auf und kniet auf das Surfbrett.

Beim stehend Surfen kommt ein schmaleres, längeres Surfbrett zum Einsatz, das Flowboard. In der Regel startert man hier von der Seite und gleitet von dort in den Flow Rider hinein. Anfängern helfen die Trainer von der Seite aus in die Bahn. Profis starten gerne auch mal von oben.

Verletzungsrisiko am Flow Rider

Einen Aspekt sollte jeder berücksichtigen, der den Flow Rider benutzt: Surfen ist Sport und birgt Verletzungsrisiken. Deshalb verlangt Royal Caribbean – wie auch beispielsweise für die Kletterwand – eine Unterschrift auf einer Haftungsfreistellungserklärung („Waiver„), mit der man die Kreuzfahrtgesellschaft freistellt von der Haftung für Verletzungen, die man sich auf dem Flow Rider zuzieht.

Tipp: Haftungsfreistellungserklägung, den so genannten Waiver, schon vor der Kreuzfahrt im Internet ausfüllen. Dieser Waiver gilt dann für alle entsprechenden Bord-Aktivitäten und erspart das Anstehen zum Unterschreiben des Waivers bei jeder einzelnen Aktitivität separat.

Wie gefährlich ist der Flow Rider also? Beim liegend Surfen hält sich das Verletzungsrisiko sehr in Grenzen und auch kniend Surfen ist unserer Erfahrung nach harmlos, solange man keine Kunststücke probiert. Beim stehend Surfen sieht man Passagiere häufig rücklings fallen, wobei auch mal der Kopf oder Rücken auf den (weichen) Boden aufschlägt. Aus eigener Erfahrung besteht die größte Verletzungsgefahr wenn man versucht, im Wassersteahl des Flow Riders zu stehen – die Wucht des Wassers reißt einem die Füße einfach weg. Sehr unangenehm kann auch der Aufprall an der Fang-Wand am oberen Ende der Bahn sein, wenn man nach einem Sturz unkontrolliert nach oben purzelt. Tipp: Das Bord sofort loslassen, wenn man stürzt. Denn das Bord wirkt im Wasserstrahl sonst wie ein Segel und zieht einen mit hoher Geschwindigkeit nach oben. Leichte Gehirnerschütterungen und Zerrungen sind hier denkbar. Wirklich ernsthafte Verletzungen haben wir bislang aber nicht gesehen.

Tipp: Flow Rider ist Sport, und azu Sport gehört es, sich zuvor aufzuwärmen. Das beugt vor allem Muskel-Zerrungen vor, die man sich unaufgewärmt am Flow Rider leicht holen kann.

Und jetzt ist auch wieder Schluß mit dem Thema, denn vor allem soll der Flow Rider ja Spaß machen – und das tut er in der Tat!

Indoor-Surfen am Flow Rider – auch an Land

Flow-Rider-Anlagen gibt es übrigens auch an Land. Wer vor seiner Kreuzfahrt also etwas üben will, findet in Deutschland drei Anlagen: im Alpamare im bayerischen Bad Tölz, auf der Nordsee-Insel Borkum im Gezeitenland und im nordrheinwestfälischen Siegburg im Oktopus. Bei Waveloch, dem Hersteller der Flow-Rider-Anlagen, gibt es auch eine Übersicht über Indoor-Surfanlagen weltweit.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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