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Trotz Omikron: Conditional Sailing Order in den USA ab 15. Januar 2022 nicht mehr verpflichtend

Die Conditional Sailing Order, mit der die US-Gesundheitsbehörde CDC die Corona-Regeln für die Kreuzfahrt definiert, ist ab 15. Januar 2022 für die Reedereien nicht mehr verpflichtend. Viel ändern wird sich zu diesem Termin aber wohl nicht.

Trotz Ende der bindenden Wirkung der Conditional Sailing Order (CSO) wird allgemein erwartet, dass die Reedereien sich einem neuen Regelwerk weiterhin freiwillig unterordnen werden, das der CSO sehr ähnlich sein wird. Die CDC hat angekündigt, eng mit den Reedereien zusammenzuarbeiten, um weiterhin wirkungsvolle und praktikable Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19 auf Kreuzfahrtschiffen zu definieren.

Mit der aktuellen Fassung der CSO haben sich die Kreuzfahrtreedereien inzwischen arrangiert und nehmen schrittweise immer mehr Schiffe wieder in Dienst. Verzögerungen und neue Absagen gibt es dabei aktuell allerdings durch die steigende Zahl der Positivfälle auf vielen Schiffen aufgrund der Omikron-Variante.

Wechsel zum freiwilligen Regelungswerk bis 21. Januar

Kurz vor Ablaufdatum der CSO am 15. Januar 2022 hat die CDC noch einmal klargestellt, dass die verpflichtende Wirkung des Regelwerks nicht verlängert werde. CDC-Direktorin Rochelle Walensky sagte am 11. Januar bei einer Anhörung im US-Senat: „Die Tatsache, dass die Kreuzfahrtbranche aktive geworden ist und nun daran interessiert ist, die Sailing Order einzuhalten und darüber hinauszugehen, ohne dass die Verordnung überhaupt bindend sein muss, ist ein echtes Zeugnis dafür, wie gut das funktioniert hat.“

Die Behörde fordert die Reedereien nun auf, sich dem neuen, freiwilligen Programm bis zum 21. Januar anzuschließen. Die Teilnahme an diesem Programm verpflichtet die Reedereien, sich an alle Regeln und Empfehlungen der CDC zu halten. Dazu zählt auch das Farbcode-System, das die CDC vor einiger Zeit eingeführt hat, um den Status aller Schiffe in Hinblick auf Covid-19-Infektionen an Bord öffentlich zu dokumentieren.

Reedereien, die sich dem freiwilligen Programm nicht anschließen, bekommen für ihre Schiffe den Farbcode „grau“ in der Tabelle, der signalisiert, dass die Infektionsschutzmaßnahmen des jeweiligen Schiffs nicht von der CDC überprüft wurden.

Bereits im Rahmen des Rechtsstreits des Bundesstaats Florida um die Conditional Sailing Order hatte die CDC aber auch darauf hingewiesen, dass bei Wegfall der CSO beziehungsweise ohne freiwillige Einhaltung der neuen Regeln stattdessen andere, schon seit vielen Jahren bestehende Hygiene-Regeln der CDC greifen. Das würde einen Kreuzfahrtbetrieb in Coronazeiten mutmaßlich deutlich schwieriger gestaltet als unter dem Regime der CSO beziehungsweise des freiwilligen Nachfolgeregelwerks.

Neue, freiwillige Regelungen sehen Lockerungen vor

Die neuen Kreuzfahrt-Regeln ähneln denen der CSO, sind aber an einigen Stellen lockerer gefasst. Insbesondere hebt die CDC die Schwelle an, ab der eine Untersuchung der Covid-19-Situation auf Kreuzfahrtschiffen stattfindet. Dies ist bislang der Fall, wenn ein Schiff mehr als 0,1 Prozent der Menschen an Bord als positiv meldete. Die neue Grenze liegt bei 0,3 Prozent.

Weiterhin dürfen die Reedereien bei einer Impfquote von über 95 Prozent an Bord die Maskenpflicht lockern. Allerdings empfiehlt die CDC dennoch dringend, in öffentlich zugänglichen Innenräumen Maske zu tragen. Die Reedereien haben dies angesichts der Omikron-Welle derzeit ohnehin verpflichtend gemacht. Selbstbedienung bei Getränken ist weiterhin erlaubt, nun darf Selbstbedienung aber auch an den Buffets wieder zugelassen werden.

Gänzlich entfällt die recht komplizierte Regel der bisherigen CSO, dass Kreuzfahrtschiffe, die neu in US-Gewässern aktiv werden, unter bestimmten Bedingungen zunächst Testfahrten nachweisen mussten, bevor sie den regulären Betrieb aufnehmen durften.

Conditional Sailing Order galt seit 1. November 2020

Mit der Conditional Sailing Order legt die CDC seit 1. November 2020 die Corona-Regeln für Kreuzfahrtschiff mit mehr als 249 Personen an Bord fest, die in US-Gewässern verkehren oder von dort aus beispielsweise in die Karibik fahren. Sie hatte das seit Mitte März 2020 geltende Kreuzfahrtverbot der „No Sail Order“ abgelöst. Später wurde die CSO mehrfach verlängert, präzisiert und verändert.

Weil die anfänglichen Regeln der CSO kaum umzusetzen waren, gab es sogar gerichtliche Auseinandersetzungen zwischen Reedereien, der Bundesstaaten Alaska, Florida und Texas sowie der CDC. Letztlich gingen in den USA die ersten Kreuzfahrtschiffe unter dem Regime der Conditional Sailing Order erst Ende Juni 2021 wieder in Dienst.

Zum 1. November 2021 wurden die Regeln noch einmal bis zum 15. Januar 2022 verlängert, aber etwas gelockert.

2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „Trotz Omikron: Conditional Sailing Order in den USA ab 15. Januar 2022 nicht mehr verpflichtend“

  1. Moin zusammen,
    Und viele Grüße von der Odyssey of The Seas, von Fort Lauderdale, seit 23.1.2022 für 14 Tage. Die Maskentragepflicht gilt weiterhin in allen Innenräumen. Viele Veranstalten sind nur für geimpfte Passagiere zugelassen, wie alle Live Shows, Theater, Solopassagieretreffem, Veranstaltungen in der Two70 Lounge, Zugang zum Solarium etc.
    Das Personal trägt überall Masken, selbst am Pool, in allen offenen Bereichen und sogar die Life Guards am Strand von Coco Cay. Ich denke, man will hier eine vorbildliche Symbolik installieren, was natürlich zu begrüßen ist. Beschwerlich für das Personal, allemal.
    Passagiere bekommen nach dem Nachweis ihrer vollständigen Impfung plus Booster beim Einchecken ein textiles Armband, das nur durch Zerstörung zu entfernen wäre. Ich habe gesehen, dass einer Familie mit ungeimpftem Kind der Zugang zu Two70 verweigert wurde. Nur mit strinkten Regeln werden wir ein einigermaßen vergnügliches Reiseerlebnis genießen können. Passagiere werden werden ermahnt, wenn sie in Innenräumen ohne Maske angetroffen werden. Wir sehen in einigen Regionen Deutschlands was passiert, wenn es unzureichendes Pandemiemanagement gibt…
    Es tut übrigens mehr als gut, mal wieder Schiff, Palmen, Strand, Karibikflair erleben zu dürfen!

  2. @Volker: Jetzt bin ich ein klein wenig neidisch ;-) Genieße die wunderschöne Reise!

    Und: Lieben Dank für die Infos zum Thema Corona-Regeln und deren Einhaltung auf der Odyssey of the Seas.

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