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TUI Cruises sagt 35tägige Karibik-Reise der Mein Schiff 1 ab

TUI Cruises hat die 35tägige Kreuzfahrt der Mein Schiff 1 über Weihnachten und Silvester, die am 10. Dezember beginnen sollte, eine Woche vor Start abgesagt. Alle deutschen Kreuzfahrthäfen hätten angesichts der hohen Infektionszahlen in Deutschland die Abfahrt des Schiffs verweigert, teilt TUI Cruises in einem Statement mit.

TUI Cruises schreibt dazu am Donnerstagnachmittag, 3. Dezember: „Aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens haben Bund und Länder gestern eine Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis zum 10. Januar beschlossen. Soeben erreichte uns die Nachricht, dass uns nunmehr alle deutschen Häfen die geplante Abfahrt im Dezember verweigern. Schweren Herzens müssen wir daher die 35-tägige Karibik-Reise vom 10. Dezember bis 14. Januar leider absagen.“

Eigentlich hätte die Mein Schiff 1 von einem deutschen Hafen aus am 10. Dezember in Richtung Karibik aufbrechen sollen. Nach 13 Seetagen sollte eine Privatinsel oder ein Privatstrand in der Karibik aufgelaufen werden, wo die Passagiere zu Weihnachten und Silvester neun Tage Karibik-Sonne und Strand hätten genießen sollen. An zwölf Seetagen wäre es anschließend wieder zurück nach Deutschland gegangen.

Bei Ankündigung der Reise war noch unklar, von welchem deutschen Hafen die Reise beginnen sollte. TUI Cruises verhandelte zu diesem Zeitpunkt offenbar noch mit den Häfen. Ebenso unklar war bis zuletzt, welchen Privatstrand oder welche Insel das Schiff anlaufen sollte.

Dennoch hatten weit über 1.000 Passagiere die 35tägige Reise mit der Mein Schiff 1 gebucht. Ein PCR-Coronatest eine Woche vor der Kreuzfahrt sowie ein Antigen-Schnelltest vor der Einschiffung hätte die Kreuzfahrt in Hinblick auf das Infektionsrisiko absichern sollen. Nun zeigt sich, dass TUI Cruises offenbar zu hoch gepokert hat und enttäuschte Kunden Weihnachten und Silvester in Deutschland statt in der Karibik verbringen müssen. Viele hatten am heutigen 3. Dezember bereits ihren PCR-Test und den Online-Check-in absolviert.

Unterdessen fahren Kreuzfahrtschiffe auf den Kanaren weiterhin: TUI Cruises ist dort mit der Mein Schiff 2 bereits seit 6. November aktiv. Ab 17. Dezember fährt auch die Mein Schiff 1 (statt der zunächst geplanten Mein Schiff 6) auf den Kanaren. Ebenfalls pünktlich zum Weihnachtsgeschäft startet AIDA mit der AIDAperla am 5. Dezember und mit der AIDAmar am 20. Dezember mit Kanaren-Kreuzfahrten. Hapag-Lloyd Cruises schickt die Europa 2 wieder ab 4. Dezember ebenfalls zu den Kanarischen Inseln auf Reisen. Aus dem Sommer und Herbst bewährte Infektionsschutzkonzepte und Corona-Tests vor der Reise halten das Infektionsrisiko gering.

47 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

47 Gedanken zu „TUI Cruises sagt 35tägige Karibik-Reise der Mein Schiff 1 ab“

  1. echt ärgerlich – wir hatten die Reise auch gebucht … wir verstehen Deutschland nicht mehr.
    In diesem Fall war alles sicher .. alle Gäste welche einen negativen Corana – Test hatten könnte an Bord und wären letztlich dort isoliert unterwegs gewesen. Es sollte sogar noch zwischdurch Test`s durchgeführt werden – also alles sicher.
    Desweiteren wären es 35 Tage … in Deutschland muss man 14 Tage in Quarantäne …. welche Logik stekt hier dahinter ?
    Klar – die Wirschaft noch weiter in den Ruin treiben … toll gemacht in Berlin !!!

  2. Danke an die dafür Verantwortlichen , wovor hat Deutschland Angst, wenn ein Schiff nur mit getesteten Personen ausläuft ???
    Die hohen Zahlen infizierter und daran Sterbenden kommt nicht von Kreuzfahrern, sondern von uneinheitlichen Vorschriften in Deutschland, langsam habe ich Verständnis für Gegner dieser unsinnigen Gesetze, und wer der Meinung ist , wir sind unvernünftig, alles gut , dann bleibt zu Hause . Harald Weißer

  3. Es war von Anfang an naiv seitens TUI zu glauben dass eine Einschiffung in Deutschland schon „irgendwie“ möglich ist…damit kann man seine Kundschaft schon verärgern…auch wenn es gut gemeint war, hat man es nicht gut gemacht…warum hat man das ganze nicht von den Kanaren aus gestartet und enden lassen ???

  4. Es ist überhaupt nicht mehr nachzuvollziehen, daß der Staat der TUI ein weiteres, drittes 1,8 Mrd Rettungspaket gibt aber auf der anderen Seite keine Fahrten, trotz effektiven Schutzmaßnahmen, von deutschen Häfen erlaubt.

  5. Merkwürdig,
    die Abfertigung auf Flughäfen, um Passagiere zur Kreuzfahrt auf die Kanaren zu transportieren ist kein Problem aber ein Schiff kann man nicht abfertigen…da wollte man den „bösen“ Kreuzfahrern wohl eins’ auswischen.
    Armes Deutschland!

  6. “ Gut gemeint ist nicht gut
    gemacht “
    TUI Cruises war äußerst unprofessionell unterwegs und
    hat noch vor zwei Tagen ver-
    sichert, dass die Reise statt-
    finden werde !

  7. “ die Abfertigung auf Flughäfen, um Passagiere zur Kreuzfahrt auf die Kanaren zu transportieren ist kein Problem aber ein Schiff kann man nicht abfertigen…da wollte man den „bösen“ Kreuzfahrern wohl eins’ auswischen.
    Armes Deutschland! „….
    Dem kann ich nur beipflichten! Es liegt aber wohl nicht an Berlin, sondern an Hamburg. Die anderen Häfen schließen sich der Entscheidung einfach an und lassen auch kein Kreuzfahrtschiff ablegen. Wir hatten auch gebucht und sind Stinksauer! WAS FÜR EIN SCHWACHSINN IST DAS !!! Jetzt fliegen die Leute, fahren auf den Kanaren mit dem Bus und gehen dort auf ein anderes Schiff. Da hat man wiklich was für die Sicherheit erreicht.
    Die scheißen sich in Hamburg scheinbar in die Hose, daß 1600 Leute aus der ganzen Republik kommen… Da kann man schon mal was verbieten, denn von den Kreuzfahrtgästen wählt die ja auch kaum einer.
    Daß alle getestet sind und sofort wieder verschwinden, scheint keinen zu interessieren.
    Aber Arbeiten gehen und Zug fahren, Fliegen und in Kaufhäusern und Baumärkten rumrennen und sich dort anstecken ist alles OK.
    Berlin sollte mal intervenieren und die Sinnhaftigkeit von Maßnahmen überprüfen. Leider kriegen die selbst nix auf die Kette außer mit Steuermilliarden rumzuwerfen. Die haben ja auch keine Konsequenzen Ihres Handelns zu tragen, außer vielleicht auch nicht wiedergewählt zu werden.
    Hauptsache die Schulen bleiben auf… mangels IT-Infrastruktur ja auch nicht anders möglich.
    Erinnert Ihr Euch noch, als die Gesichtsmasken überhaupt nichts brachten und daher unnötig waren??? Mangels Alternative…
    Wir leben echt in einer Bananenrepublik und werden von vorne bis hinten nur verar…. Wirklich bald armes Deutschland, im wahrsten Sinne des Wortes. Unsere Politiker verbrennen die Kohle, die Sie TUI als Hilfen gegeben haben.

  8. Das ist eine Frechheit von den Verantwortlichen, die Abfahrt nicht zu erlauben! Mehrere Häfen liegen unter der kritischen Grenze, was die Corona-Inzidenz angeht. Und die Kreuzfahrer/ innen wären in den 35 Tagen wesentlich sichere gewesen als zu Hause. Ich weiß das aus eigener Erfahrung, von zwei Kreuzfahrten mit MSC und Costa vor einigen Wochen. Warum versaut die Politik ohne Not so vielen Leuten den Urlaub und vernichtet Unsummen an Geld? Langsam hat selbst der Wohlmeinendste kein Verständnis mehr für solch ein Handeln.

  9. Wenn die Fahrt statt gefunden hätte, stünde in einigen anderen Medien:

    „Kreuzfahrt: Erst Staatshilfe, dann Sonderrechte“
    „Während alle anderen Urlaubsformen nahezu unmöglich sind, Hotels und Lifte geschlossen haben, soll am ….. in …. ein Kreuzfahrtschiff auf eine 35-tägige Fahrt ablegen. Sonderrechte für Umweltverpestung!“

    Ist der dadurch entstehende (erneute) Imageschaden für die Kreuzfahrt nicht größer wie jeglicher Gewinn für TUI durch diese eine Fahrt, wenn sie denn geklappt hätte?

    Außerdem ist die Fahrt auch noch besonders Risiko reich. Wie sähe es – falls doch ein Corona-Fall an Bord ist denn dann bei dieser Fahrt aus? Am 6ten Tag, die typische Zeit des Auftretens ernster Symptome, wäre man mitten auf dem Atlantik, weit weg von jedem Hafen…..
    Gut hierfür wäre nicht eine Hafenbehörde verantwortlich sondern TUI. Doch auch hier möchte ich lieber nicht die Presse hinterher lesen.

    „Warum die Reisebranche aufhören muss sich selbst zu ruinieren“ stand schon einmal hier.

    Nachdenkliche Grüße

  10. Was soll so ein Schwachsinn ? Die Leute sind negativ getestet und werden sich mit Sicherheit nicht an Bord infizieren. Wir haben selbst vor zwei Monaten eine Blaue Reise mit TUI in Griechenland gemacht, Die Hygienevorschriften wurden zu 100 % eingehalten. Wenn nicht die deutsche Regierung uns noch einen Riegel davor schiebt gehen wir morgen an Bord der Mein Schiff 2 von Gran Canaria. Es ist ja sicherer wenn sich 1000 Menschen dicht gedrängt in Flugzeuge drängen, als wenn die Leute getrennt anreisen und danach 35 Tage isoliert sind. Was macht unser Staat ? Gibt TUI 1,8 Milliarden Kredit und verweigert dann das Ablegen der Mein Schiff 1 von allen deutschen Häfen.

  11. @Franz: Wenn TUI mehr als ‚irgendwie‘ gehabt hätte, dann hätten sie es ja sagen können. Ganz ehrlich, der Konzert hat sich verzockt. Aber jetzt haben die ja die Buchungen und switchen die Leute auf die Kanaren um. Ich habe mehrfach gehört, dass Leute die Reise mittlerweile voll bezahlt haben. Sorry, aber wenn dem so ist dann ist dies einigermaßen unseriös.
    Ein ganz anderer Punkt ist ja die schon oft zitierte ‚Blase‘. Mal als Anregung… Ein PCR Test welcher eine Woche vor einer 35 Tage langen Tour gemacht wird ist das Papier nicht mehr wert. Denn in dieser Woche können sich die Gäste locker irgendwo anstecken. (Arbeit, Freundeskreis, ect.) Der Antigen-Test am Einschiffungstag ist eine Momentaufnahme die kaum genügend Sicherheit bieten kann. Und dann ist die Blase evt. geplatzt. Schiff ahoi!

  12. Wir haben auch eine der Blauenreisen ab Hamburg unternommen. Das Konzept an Bord war überzeugend und wurde konsequent durchgeführt. Die PCR Test vorab gab zu dem zusätzliche Sicherheit, trotzdem kann ich die Verweigerung Hamburgs und anderer Hafenstädte verstehen es wäre politisch nicht vermittelbar gewesen, warum z.B. der Hamburger nicht mehr seine eigne FeWo an der Ostsee nicht nutzen darf, aber 1600 Menschen quer durch die Republik nach Hamburg Reisen dürfen.
    Außerdem hatte TUICruises bereits nach Absage der Blauenreisen ab Kiel nach alternativen Häfen gesucht und keine gefunden, von daher war es für mich überhaupt keine Überraschung das die Karibikreise nun storniert wurde.

  13. Was die in Berlin sich erlauben ist eine absolute FRECHHEIT!!! Ich war vom 6. November bis 13. November 2020 auf der Mein Schiff 2 und das wurde alles nur erdenklich Mögliche getan, damit sich niemand mit dem Coronavirus ansteckt. So sauber habe ich das bislang nirgendwo gesehen. Da knacke ich eher 3x am Stück den Lotto Jackpot, als das man sich bei TUI Cruises an Bord der Mein Schiff Flotte mit dem Coronavirus ansteckt

    Hauptsache wir haben was verboten, auch wenn es überhaupt nichts bringt. Ihr in Berlin bitte mal aufwachen und SINNVOLLE Maßnahmen gegen das Coronavirus beschließen!!! Eine Kreuzfahrt zu verbieten gehört jedenfalls NICHT zu den geeigneten Maßnahmen gegen das Coronavirus.

    Meine Stimme bekommt ihr jedenfalls nicht. So was wie die derzeitige Regierung gehört komplett ausgetauscht.

  14. @Dierk: Natürlisch schaffen auch zwei Tests in Folge keine absolute Sicherheit, sonst bräuchte es an Bord ja auch keine Maskenpflicht, Abstand etc. Der entscheidende Punkt ist nicht, 100% Sicherheit zu erreichen, denn das schafft man weder am Schiff noch sonst irgendwo auf der Welt. Aber das Risiko ist an Bord des Schiffs sehr deutlich niedriger als an Land. Da fehlt mir die Logik zu verstehen, warum eine sicherere Umgebung (am Schiff) nicht zugelassen sein soll, eine unsicherere (an Land) aber okay ist. Die Menschen werden sich nach Absage der Kreuzfahrt sicherlich nicht isolieren und in Luft auflösen, sondern die 35 Tage anderweitig verbringen, mutmaßlich mit einem viel höheren Infektionsrisiko.

    @Michael: Nur schnell angemerkt: Solche Entscheidungen kommen nicht aus Berlin, sondern aus den Ländern, die für den Infektionsschutz zuständig sind, hier also Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern.

  15. TUI Cruises hat aus meiner Sicht sehr stark an Vertrauen verloren. Auch wir hatten auf der Mein Schiff 1 an Sylvester eine Blaue Reise von Kiel gebucht die schon vor Wochen mit der gleichen Begründung abgesagt wurde. Zwei Tage später wurde dann die Karibik Reise angeboten. Auf Nachfrage warum es denn jetzt möglich sei von Hamburg eine Karibik Reise durchführen zu können wurde nicht eingegangen. Weiterhin funktioniert die Erstattung nicht wirklich zeitnah. Nach vier Wochen haben wir immer noch nichts erhalten…..
    Sorry TUI Cruises so kann man mit langjährigen Kunden nicht umgehen………

  16. Auch mein. Mann und ich hatten diese Reise gebucht. Wir sind am Boden zerstört und besonders i h bin in ein Tiefes Loch gefallen. Was denken sich Politiker wie Frau Merkel und Herr Söder sich dabei. Wie schon andere Mitreisende sehe ich diese Entscheidung auch diktatorisch und fühle mich absolut fremdbestimmmt. Ich sehe unsere Zukunft in Deutschland sehr düster, Impfungen werden solange hinausgezögert, bis Muttis Liebling Herr Söder die Macht über uns hat. Ich bin jetzt 62 Jahre alt u d dieses Land ist nicht mehr ein Land, wen wunderst, dass sich immer mehr Menschen politisch Um orientieren.

  17. @Franz
    den Begriff der „sicheren Blase“ empfinde ich sachlich als Irre führend.

    Ein Passagier, der sich 1-4 Tage vor dem Boarding infiziert, wird nicht erkannt und bringt das Virus an Bord!

    Bei 1.500 Passagieren mit unbekanntem Verhalten in den letzten 4 Tagen kann man nicht von einer „sicheren Blase“ sprechen. Die entsprechenden Fragebögen sind besser als nichts, werden aber wohl kaum dazu führen, dass jemand etwas anderes ankreuzt als das, was ihn an Bord führt.

    Man muss also davon ausgehen, dass immer wieder Corona-Ausbrüche an Bord passieren werden. Deine Berichte von Kreuzfahrten mit Corona-Ausbrüchen an Bord zeigen das auch sehr deutlich.

    Deshalb empfinde ich auch eine 12-Tage Fahrt auf hoher See ohne erreichbare Not-Häfen/Krankenhäuser, die hoffentlich noch Kranke aufnehmen können, als deplaziert – gerade bei den (negativen) Vorerfahrungen die TUI schon hat.

    Schöne Grüße

  18. @Irene Maria Simons: Nur schnell nochmal, wie schon oben, angemerkt: Merkel und Söder tragen da höchstens indirekt Schuld und ich glaube, insbesondere Markus Söder ist die Kreuzfahrt im hohen Norden relativ egal ;-) Infektionsschutz ist Ländersache und entsprechend hätte die Genehmigung je nach Abfahrtshafen von den Behörden in Hamburg, Bremen/Bremerhaven, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern kommen müssen.

  19. @Ronald: Okay, „sichere Blase“ ist vielleicht etwas zu absolut formuliert. Es ist aber in jedem Fall erheblich sicherer als an Land und es findet quasi eine permanente Gesundheitsüberwachung aller Menschen an Bord statt. Ich denke, die Erwartungshaltung, „an Bord muss alles 100 Prozent sicher sein“, während wir an Land trotz immenser Inzidenz-Zahlen Schulen und Geschäfte offen lassen, ist einfach überzogen und unrealistisch.

    Ich denke, meine Berichte über die wenigen positiv getesteten Kreuzfahrt-Passagiere zeigen eher, wie sicher die Kreuzfahrt ist. Denn es gab eben nirgendwo (die Hurtigruten- und Seadream-Verfehlungen mal ausgeklammert) einen bekannten Ausbruch. „Ausbruch“ impliziert eine größere Verbreitung an Bord – und genau das haben die strikten Infektionsschutzmaßnahmen ab Bord eben gerade verhindert. Es waren einzelne Infizierte, die isoliert wurden. An Land können wir von einem so effizienten System nur träumen, da erfahre ich vom Gesundheitsamt meist nicht einmal mehr, wenn ich direkt mit einem später positiv Getesteten zusammen war …

    Ob man das Risiko von 12 oder 13 Seetagen in Kauf nehmen sollte, selbst wenn es aus den beschriebenen Gründen sehr gering ist, darüber kann man freilich unterschiedlicher Meinung sein. Allerdings sollte man auch da berücksichtigen, dass die Atlantik-Überquerung in voller Geschwindigkeit 5-6 Tage dauert und Hubschrauber die Strecke durch Entgegenfliegen noch verkürzen können – sprich: selbst wenn mitten am Atlantik ein positiver Fall mit notwendiger Ausschiffung auftreten würde, würde es weniger drei Tage dauern, bis der Patient ausgeschifft werden könnte. Gleiches gilt aber wie in normalen Zeiten auch für andere, schwere Erkrankungen wie Herzinfarkt o.ä.

    Nur schnell noch zum Verständnis gefragt: Welche negativen Vorerfahrungen hat TUI Cruises denn? Mir ist da nichts bekannt …

  20. Mich wundert es doch sehr, das überhaupt im Moment jemand mit dem Schiff verreisen will, Sorry, aber wir haben echte Probleme im Moment, Reisen sollte man meiner Meinung nach dann machen, wenn es uns wieder gut geht, und nicht täglich knapp 500 Menschen an Corona sterben.Was ist denn, wenn es doch bei jemandem auf dem Schiff ausbrechen sollte ? Es ist nicht unmöglich, das sollte man bedenken….

  21. Wir haben das Gefühl einem Trickbetrüger in die Falle gegangen zu sein, der es nur auf unser Geld abgesehen hatte. Abfahrtshafen nicht bekannt, Ziel ungewiss und dann auch noch die Frechheit zu haben, den Gesamtbetrag einzuziehen obwohl der Veranstalter noch gar nicht wusste, ob die Reise überhaupt durchgeführt werden kann. Jetzt müssen wir wahrscheinlich wieder monatelang auf unser Geld warten. Nur eine prompte Rückerstattung könnte das Vertrauen wieder herstellen

  22. Wie kann man Unternehmen in einer „echten“ Demokratie verstaatlichen? Man macht die Wirtschaft solange kaputt, bis die Firmen preiswert zu haben sind und der „Staat“ sie billig aufkaufen kann. Früher nannte man so etwas „verstaatlichen“.
    Nehmen wir als Beispiel TUI. Der „Staat“ hat sich bei TUI jetzt bereits mit ca. 25% eingekauft. Wenn es weiter so schlecht läuft (und daran arbeitet man ja), kann der „Staat“ weitere Anteile kaufen, bis TUI ein „Staatsbetrieb“ ist. Früher nannte man das VEB.
    Ich habe das Gefühl, das Tante Merkel an einer DDR 2.0 arbeitet. Der Weg dorthin wird zurzeit rasant beschritten. Siehe auch Einschränkungen der Grundrechte wie Meinungsfreiheit, Reisefreiheit usw. Für Merkel muss es doch ein wunderbares „Déjà-vu“ sein, das sie so seit ihrer Jugend nicht mehr erlebt hat, wenn sie jetzt überall die Menschen sieht, die vor den Geschäften Schlange stehen.
    DDR 2.0? Wir schaffen das.

  23. @Martin: Nur sicherheitshalber angemerkt: „TUI AG“ und „TUI Cruises“ sind zwei verschiedene Unternehmen und die Staatshilfe geht an die TUI AG. Selbige ist zwar zu 50% an TUI Cruises beteiligt, aber die staatlichen Hilfen fließen nicht an TUI Cruises. Ebenfalls noch angemerkt: Zwischen einem verstaatlichen Unternehmen und einem VEB gibt’s dann doch ein paar Unterschiede – vgl. Deutsche Bahn, die früher auch ein Staatsunternehmen war, aber sicherlich nicht mit einem VEB gleichzusetzen war.

  24. Und nach dem 2. Weltkrieg gab es auch in der BRD lange Schlangen vor den Geschäften! Ja klar.
    Ich habe auch nicht von den „Staatshilfen“ gesprochen, sondern von Beteiligungen. Wenn das so weitergeht kann nicht nur der Anteil an der TUI AG preiswert weiter aufgestockt werden, sondern TUI Cruises wird auch entweder Pleite gehen oder aufgekauft werden.

  25. @Martin: Ich will mich da gar nicht streiten, aber im Moment hat der Bund eine stille Beteiligung (die in Aktien umwandelbar wäre), das ist schon was anders als die staatliche Kontrolle über ein Unternehmen. Mir ging es aber vor allem darum, dass wir ein gänzlich anderes Wirtschaftssystem haben und ein Vergleich mit den VEB der DDR unsinnig ist. Man muss Staatsbeteiligungen an Wirtschaftsunternehmen ja nicht gut finden (und ich bin mir alles andere als sicher, ob diese Maßnahme speziell bei der TUI AG wirklich angebracht ist, während viele andere leer ausgehen), aber Parallelen zur DDR kann ich da einfach beim besten Willen nicht erkennen.

  26. @ Ronald

    Sehr schöner Beitrag, Ich sehe es ähnlich, aber bei vielen siegt im Gedanken eher der Egoismus und die Gier, leider !

  27. @irene simons
    Ich weiß nicht, ob Ihnen bewusst ist, dass zur Zeit ca. 450-500 Menschen an und mit Corona sterben.
    Sich hier über eine nicht verantwortbare Reise von 35 Tagen in die Karibik aufzuregen, halte ich für mehr als fragwürdig.
    Wie egoistisch muss man sein, wenn man weiß, dass hier tausende von Ärzten und Pflegekräften jeden Tag um Menschenleben kämpfen, die an diesem Virus erkrankt sind und sich zu diesem Zeitpunkt wirklich eine 35-tägige Karibikreise auf einem Luxusdampfer „gönnen“ wollen.
    Wie ein Kleinkind, das seinen Lutscher im Supermarkt nicht bekommt und somit seinen Willen nicht durchsetzen kann, wirft man sich auf d n Boden und kräht rum.
    Mir wird ehrlich gesagt schlecht, bei so viel Unsensibelität und Egoismus.
    Passen Sie auf sich auf und bleiben Sie gesund. Das ist das höchst Gut, was wir haben und eine Reise kann man nach all den Beschränkungen in hoffentlich naher Zukunft nachholen. Und vielleicht überlegen Sie einmal, was Diktatur wirklich bedeutet und wieviele Menschen in echten Diktaturen leiden und gelitten habe

  28. Ach liebe Freunde, was jammert ihr rum? Für die paar Kröten eine 5 wöchige Wundertüte zu buchen, in einer Zeit, wo die Einschränkungen schneller wechseln, als die Preise an der Tankstelle, braucht schon eine Zockermentalität.
    Keine Ahnung, wo die ablegen, keine Ahnung wo die hinfahren, keine Ahnung, wie die Gäste an den Strand getendert werden, keine Ahnung, ob die überhaupt wieder in Deutschland anlegen dürfen.. Ich war in Dauerverbindung mit denen.. Keiner wollte oder konnte mir Auskunft geben..
    Ich habe diese Reise als Ersatz für die gebuchte, bezahlte und abgesagte Weihnachtsreise ab Kiel gebucht.. Und bin die Wände hochgegangen, als die Buchung nicht mehr angenommen wurde..
    Jetzt reibe ich mir die Hände..
    Meine Blaue Reise im September Hamburg-Hamburg lief sehr gut. Aber das, was eigentlich eine Kreuzfahrt ausmacht, nette Kontakte, bischen abrocken,,einen an der Bar nehmen, war alles nix. AHA wurde streng gehandhabt. Und das 5 Wochen lang?
    Happy sailings für die Zukunft
    Ralf

  29. Hallo allerseits,

    ich bin als langjährig begeisterter Kreuzfahrer und Fan von Carmens und Franz‘ Arbeit erschüttert über diese Kommentare, die ich hier lese. Ich muss zunächst sagen, dass ich kein unmittelbar Betroffener bin, da ich das nicht gebucht habe. Aber die Entwicklung dieser meiner liebsten Reiseform in der Pandemie lässt mich nicht kalt, und hiermit ist nun auch ohne Covid-Ausbruch an Bord ein trauriger Tiefpunkt erreicht, den TUI Cruises zu verantworten hat.

    Wie konnte TC nur ohne jegliche behördliche Genehmigung und vernünftigen Plan so eine Reise – die man eher als Hirngespinst bezeichnen muss – in den Verkauf bringen? Wissend um die aktuell weltweit negative Entwicklung der Pandemie und den behördlich erwirkten Lockdown nicht nur des Inlandstourismus, sondern fast aller internationaler touristischer Aktivitäten? Wie man hier lesen kann, leiden einige der Buchungswilligen offensichtlich psychisch an dieser Situation und haben nun alle ihre Hoffnungen auf Seelenfrieden während der Feiertage auf diese Reise, die sich als Luftschloss entpuppt, projiziert.

    Ich finde es ungeheuerlich, dass TUI nun nach der erwartbaren Undurchführbarkeit den schwarzen Peter einfach und ausdrücklich den Behörden in den Hafenstädten zuschiebt, ähnlich wie schon beim Abbruch der Blauen Reisen ab Kiel. Und somit den Groll der Kreuzfahrtfans gegenüber den in diesem Fall bedauernswerten Entscheidern in Politik und Verwaltung anheizt – obwohl diese versuchen, zu tun, was Vernunft und wissenschaftliche Evidenz nahelegen (ob es richtig ist, maße ich mir nicht an, zu entscheiden). Labile Menschen landen so schnell bei den sogenannten „Querdenkern“. TUI hat diesen Leuten nicht nur eine Mogelpackung unterjubeln wollen, nun tragen sie auch (wie man hier lesen kann) ihren Teil zur weiteren Spaltung der Gesellschaft bei. Die ist ebenso gefährlich wie das Virus selbst.

    In der Politik ist man schnell und manchmal berechtigt dabei, Rücktrittsforderungen gegenüber den Verantwortlichen zu erheben. Hier trifft es jedoch nun ein Wirtschaftsunternehmen. Frau Meyer, bitte ziehen sie die Konsequenzen.

  30. Armes Deutschland! Reisende die negativ auf Corona getestet wurden und keinen anstecken können, dürfen nicht von Deutschen Häfen in See stechen. Der Schaden ist für TUI sehr hoch. Auf deutschen Flughäfen darf man auch nach einen negativen Cornatest fliegen . Ich verstehe die Logik unserer Politiker nicht . Aber Kreuzfahrten sind den regierenden Poliker ein Dorn im Auge. Ihre Audi A8 sind ja wohl Auch nicht umweltfreundlich.

  31. .. ja man kann sich in den aktuellen Zeiten vortrefflich in eine andere schönere Welt hineinträumen. Schlimm nur wenn Unternehmen dabei vermeintlich helfen und man für die erlittene Enttäuschung nicht das Unternehmen, sondern Politiker verantwortlich macht.

    Ich vergleiche die Pandemie immer mit der alle X-Jahre ausbrechenden Kaninchen Seuche auf einer deutschen Nordsee-Insel. Danach ist die Population wieder klein genug, dass es ein paar weitere Jahre gut tut. Verantwortlich für die Seuche ist also die Größe der Kaninchen-Population im begrenzten Lebensraum der Insel; kein Ober-Kaninchen und auch kein anderes Kaninchen Volk.
    Leider sind wir Menschen nicht viel besser als die Kaninchen und wollen uns auch schon während der Pandemie wieder genauso verhalten wie vorher. (Und machen andere Ober-Kaninchen dafür verantwortlich, dass dies momentan nicht geht…..)

    @Franz:
    Was mir zu TUI und Corona spontan einfällt sind der für mich entsetzliche Umgang mit der versammelten Besatzung mehrerer Schiffe auf der Mein-Schiff (6?) vor Cuxhaven. Da wurde für mein Empfinden sehr viel „unter der Decke“ gehalten. Die Berichte von den Schein-Vertragangeboten und dem ausgeübten Druck liesen unmenschliches Verhalten erkennen. Da empfand ich Kommerz in Reinkultur, der Mensch nur als Zweck dafür, dass andere Geld verdienen. Offensichtlich hat auch TUI dies nach diversen Interventionen so wahrgenommen, denn sonst wärst Du nicht zu den zahlreichen Crew-Interviews eingeladen worden.

    Ansonsten stimme ich Dir natürlich zu, dass die ergriffenen Maßnahmen (weitgehend) sinnvoll sind, und soweit nachvollziehbar auch umgesetzt werden. Das Machbare wird jedoch überschätzt.

    Kritik würde ich an der wirtschaftlichen Praxis/Seriösität und mangelnder Transparenz üben, was hier ja auch reichlich zu Lesen ist. Für mein Empfinden ist Tui-Cruises als 2-Herren-Konzern zur Zeit in einer schwierigen Situation und ist über-aktiv. Wie lange werden die Kanaren noch befahrbar sein? Das Akzeptieren – siehe meine Kanichen-Beispiel – und ein Schiff mal zu erträglichen Kosten auflegen, würde ich für sinnvoller halten, als jetzt noch schnell ein Schiff dahin zu verschieben und ein paar Wochen Geschäft mitzunehmen. Wenn auf den Kanaren dann auch Schluss ist, wird es umso mehr enttäuschte Besatzungen geben, genauso wie wieder Threads mit enttäuschten Kunden. Genauso wie jetzt.

    Und dann sind wir eben wieder bei Deinem Thread: “Warum die Reisebranche aufhören muss sich selbst zu ruinieren”.

    Soweit mein überwiegender Laien-Blick von außen.

    Schöne Grüße

  32. @ Hans-Jörg
    Während einem kurzen Flug wird auch nie aus einer unerkannten Corona-Infektion eine Akute. Ein Flugzeug startet auch nicht ohne Landegenehmigung und ist nach relativ kurzer Zeit wieder am Boden, wo es ein Krankenhaus mit hoffentlich noch Kapazität gibt.
    Unter Corona-Gesichtspunkten würde ich Kreuzfahrtschiffe eher mit Hotels als mit Beförderungsmitteln vergleichen.

  33. @Ronald: Ich habe in meiner Journalisten-Laufbahn unter anderem eines gelernt: Ich nehme nichts an, ich vermute nichts, ich gehe nicht von dem aus, was vermeintlich offensichtlich ist. Denn oft ist es zwar genau so, aber eben sehr oft auch ganz anders. Deshalb bin ich immer sehr vorsichtig und skeptisch, wenn es um Situationen geht, in denen man bei weitem nicht genug Einblick und Informationen hat, um den Sachverhalt wirklich einschätzen zu können. Das bringt mich immer wiedermal an den Punkt, wo ich sagen muss: Ich weiß es schlicht nicht, weil mir die nötigen Hintergrundinformationen zu einer zuverlässigen Beurteilung fehlen.

    Ich persönlich nehme TUI Cruises (übrigens mit einer Frau an der Führungsspitze, nicht zwei Herren ;-) als eines der mitarbeiterfreundlichsten Kreuzfahrtunternehmen in der Branche wahr – aber auch das ist mehr ein subjektives Empfinden auf meinen persönlichen Erfahrungen und keine mit ausreichend Fakten untermauerte Erkenntnis. Zu den Crew-Interviews bin ich übrigens nicht eingeladen worden, sondern ich habe mich aktiv selbst darum gekümmert. Tatsächlich war TUI Cruises da so offen und kooperativ wie selten eine Reederei.

    Bitte auch nicht vergessen: Beim weiter Betreiben des Schiffs geht es nicht nur um – natürlich – Geld, sprich: wenigstens ein wenig Kostendeckung, sondern auch sehr viel um Crew; einerseits, um die gute Crew zu behalten und nicht dauerhaft zu verlieren, und zum anderen eben auch, um den Leuten eine Arbeitsmöglichkeit zu bieten, statt Arbeitslosigkeit ohne Perspektive zu Hause. Das hat alles immer (mindestens) zwei Seiten …

  34. Ich finde die Absage vollkommen richtig. Das war mal wieder ein Schnellschuss von TUI. Es musste doch allen Beteiligten klar sein das es mit dem Lockdown noch weiter geht. Wieder mal verbrannte Steuergelder.

  35. Den auf die stornierte Karibik-
    reise gebuchten Gästen bieten
    TUI Cruises als “ Dankeschön “
    einen “ absoluten Sonderpreis “
    bei Umbuchung auf die Kana-
    ren Reise am 17.12. an. Umge-
    rechnet auf den Reisepreis pro
    Tag sind aber nur die sicherlich
    schnell ausgebuchten Kabinen
    zum PUR und Plus – Tarif wirk-
    lich günstig. Bei Buchung mit
    fester Kabinennummer spart
    man weniger als 10 % – ein
    merkwürdiges “ Dankeschön „.
    Man könnte auch auf die Idee
    kommen, dass TUI – Cruises
    ihre Kunden für besonders
    dumm halten…

  36. Lassen wir halt vorläufig die Finger von den Reisen.
    In besseren Zeiten kann man ja wieder buchen.
    Ich freue mich schon auf die Wiederauferstehung von Pullman, den Neustart von Sea Jets, sowie Louis und Mystic Cruises.

  37. @ Franz,
    sorry ich habe mich mißverständlich ausgedrückt. Mit „2-Herren“ meinte ich die beiden Anteils-Eigner von TUI-Cruises, nicht die Führungsspitze.
    Ansonsten sind meine Eindrücke natürlich sehr „von außen“ und nur mit dürftiger Recherche verbunden. Derartige Eindrück können natürlich trügen, sind subjektiv und nur eine Meinung.
    Die soziale Verantwortung von der Du schreibst kann ich nachvollziehen, aber erst jetzt und nicht damals „vor Cuxhaven“. Insofern drücke ich die Daumen, dass die für die Kreuzfahrt eher schädlichen Nebenwirkungen nicht zu groß werden, Tui-Cruises sollte jedenfalls auf einen verlässlicheren Kurs für alle, Besatzung und Passagiere, einschwenken, egal welche Beweggründe sich dahinter verbergen.

    Zum Seemansberuf gehört doch seit Jahrhunderten dazu, dass „schlechte Zeiten“ mit „Halbsold“ überdauert werden. In moderner Form scheint das – auch in der gut verdienenden Kreuzfahrt – aus der Mode gekommen zu sein. Es wäre aber auch eine Form des „Kümmerns“, das – auch ohne überhastetete / schädlichen Aktivitäten – das Halten von guten Besatzungen ermöglicht, solange man es transparent vornimmt.

    Schöne Grüße

  38. @Ronald: Ich denke, im wesentlich sind wir uns ja eh‘ einig ;-) Was den Halbsold angeht – ich will nicht wissen, was da für Aufschrei durch die Boulevard-Presse ginge, wenn bekannt würde, dass eine Reederei ihrer „ohnehin schon wie Sklaven gehaltener Besatzung“ (eines dieser hartnäckigen Vorurteile) „auch noch das Gehalt halbiert“. An einem bestimmten Punkt ist gerade die Kreuzfahrt, die mit so viel Missgunst, Neid und Vorurteilen überzogen wird, auch an einem Punkt, wo alles, was sie tut, falsch ist, egal wie gut oder gut gemeint es auch immer ist. Cuxhaven kann ich nicht beurteilen, darüber habe ich zu wenig gesicherte Fakten, aber meine persönlichen Eindrücke beziehen sich definitiv auch auf die Zeit davor; als Journalist habe ich mit TUI Cruises ja schon seit mehr als zehn Jahren zu tun.
    Spannend ist aber natürlich, wie letztlich die Kunden all das empfinden und aufnehmen. Das wird sich in der Zeit der ausklingenden Pandemie zeigen, wenn Reisen wieder in größerem Umfang möglich sind. Dann werden wir sehen, wem die Kunden dann ihr Vertrauen schenken und wer Probleme bekommen wird.

  39. @Franz: ja klar ;-))
    Im historischen Vorbild wurde „Halbsold“ allerdings erst gezahlt, wenn das Schiff aufgelegt und die Besatzung von Bord war. Halbsold gab’s also zuhause, nicht an Bord. Das wäre heute eine reine Sozialleistung, kein Presseaufschrei, sondern Vorbildfunktion.
    Nur so weit kam’s bei TUI ja gar nicht, weil keine Schiffe richtig aufgelegt wurden. Das ist der andere Weg, den TUI gar nicht beschritten hat.
    Aus meiner Sicht könnten wir – viele hier im Thread, sogar Teile unserer Gesellschaft – von den alten Seeleuten viel lernen: Respekt vor der Natur – nicht nur die große Welle, der große Sturm, auch Corona gehört dazu.

    Schöne Grüße

  40. @alle: Ich möchte an dieser Stelle deutlich um eine höflichen und sachlichen Diskussionsstil bitten. Klare Meinungen sind vollkommen okay und erwünscht, Beleidigungen jedoch werden kommentarlos gelöscht. Ich bitte um Verständnis.

  41. Die Kreuzfahrt ist unsere liebste Reiseform und wir verbringen bis zwei Monaten im Jahr auf Schiffen, aber was hier Teilweise kommentiert wird, kann ich keinster Form nachvollziehen.
    Da fallen Worte wie Dikatur, DDR 2.0, Fremdbestimmt usw. . Es wird die stille Beteiligung des Staates an der TUI AG mit VEB’s in der DDR verglichen. Massive Schuldzuweisungen an Berlin, Merkel und den Minsterpräsidenten des „maritimen Bundeslandes Bayern“ Söder.
    Auch wir hätten Zeit gehabt und auch Lust gehabt einen Teil der kalten Jahreszeit auf dem Schiff zu verbringen. Nur wir haben unsere drei Gehirnzellen genutzt und haben die entsprechenden Landesvordnungen durchgelesen und ganz schnell festgestellt, dass es noch nicht mal ansatzweise einen Spielraum für die Abfertigung eines Kreuzfahrtschiffes gibt. Freunde von uns riefen noch in Hamburg bei der Hafenbehörde an und erhielten die Antwort, es gebe zur Zeit aufgrund Crovid-19 Verordnungen keinen Kreuzfahrtbetrieb. Um es noch mal klar zu sagen es gab zu keiner Zeit eine Genehmigung für eine Abfertigung in Hamburg, sonst hätte TUICruises diese ja logischer Weise auch schnellstmöglich kommuniziert. All die jetzt auf Politik und Staat schimpfen und mit Kraftausdrücken um sich schmeißen sollte sich vielleicht naheliegend an ihren Vertragspartner TUICruises wenden.

  42. @Theo: Vorsicht mit den Begriffen … Es ist kein „Ausbruch“, sondern ein einzelnen Infizierter, der sofort isoliert wurde, alle Kontaktpersonen (negativ) getestet. Und die Infektion fand auch nicht an Bord statt – erst dann könnte man nämlich von einem „Ausbruch“ sprechen. Für mich ist das eher ein Argument *für* und nicht *gegen* eine Kreuzfahrt. An Land gibt’s derzeit nahezu keine Kontaktverfolgung oder gar Tests bei Kontakten etc.

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