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MSC verlängert vier Schiffe der Lirica-Klasse

Die MSC Lirica soll umgebaut werden und durch eine Verlängerung des Schiffs 200 zusätzliche Passagierkabinen bekommen. Bislang hatte MSC nur die entsprechenden Verhandlungen zu einer Verlängerung von bis zu vier Schiffen mit der italienischen Fincantieri-Werft bestätigt. Nun machte MSC erstmals offiziell, dass die MSC Lirica tatsächlich verlängert werden soll.

Update: Wir waren im Dezember 2014 an Bord der verlängerten MSC Armonia – hier unser Bericht: „MSC Armonia: 24 Meter länger und 193 zusätzliche Kabinen“.

Update 20.12.: Inzwischen hat MSC bestätigt, dass alle vier Schiffe der Lirica-Klasse verlängert und umgebaut werden. Der Umbau der MSC Armonia, MSC Lirica, MSC Sinfonia und MSC Opera soll 2015 abgeschlossen sein. Die MSC Armonia (Baujahr 2004) wird vom 31. August bis 18. November 2014, MSC Sinfonia (2005) vom 12. Januar bis 16. März 2015, MSC Opera (2004) vom 2. Mai bis 4. Juli 2015 und die MSC Lirica (2003) vom 31. August bis 9. November 2015 im Trockendock liegen. Details siehe „Länger, luxuriöser, Lirica“.

Medienberichten zufolge soll MSC auf einer Pressekonferenz in Brasilien bestätigt haben, dass die 2003 gebaute MSC Lirica Ende 2014 verlängert wird – rechtzeitig zur Südamerika-Saison 2014/15, in der MSC mit MSC Preziosa, MSC Poesia, MSC Magnifica und MSC Lirica gleich vier Kreuzfahrtschiffe nach Südamerika schickt.

Zugleich spekulieren britische Medien, dass die Verlängerung der MSC Lirica und zusätzlich eingebaute Balkone auch dabei helfen werde, MSC für ein britisches Publikum attraktiver zu werden. Dort rechnet man damit, dass die MSC Lirica im Sommer in einem britischen Hafen beheimatet sein wird.

Derzeit bietet die MSC Lirica Platz für 1.560 Passagiere, nach der Verlängerung und Erweiterung um 200 Kabinen könnten es dann 1.960 werden. Die MSC Lirica ist eines von vier sehr ähnlichen Kreuzfahrtschiffen bei MSC der Festival-Klasse, die zwischen 2001 und 2004 bei Chantiers de l’Atlantique in Saint Nazaire gebaut wurden.

Schiffs-Verlängerungen nicht unüblich

Ungewöhnlich ist es übrigens nicht, dass Kreuzfahrtschiffe verlängert werden. Bei solchen Verlängerungen wird das Schiff in der Mitte komplett auseinander geschnitten und ein neues Stück eingesetzt. Eine solche Verlängerung ist deutlich günstiger als ein Schiffsneubau und geht wesentlich schneller als die Flottenkapazität durch Neubauten zu erweitern.

Bereits ab 1871 wurde diese Technik erstmals angewendet, als die schottische Allen Line im Laufe von drei Jahren insgesamt sechs Atlantik-Liner verlängern ließ, um Platz für leistungsfähigere Dampfmaschinen – und als Nebeneffekt mehr Passagierkabinen – zu schaffen.

Die bislang letzten Verlängerungen nahmen Royal Caribbean International und die britische Fred. Olsen Line vor: Die Enchantment of the Seas wurde 2005 bei Keppel Verolme in Rotterdam um 22,5 Meter verlängert. Die Balmoral (ehemals Norwegian Crown) und die Braemar (ehemals Norwegian Dynasty) bekamen 2007/2008 bei Blohm + Voss in Hamburg jeweils 32 zusätzliche Meter Länge und entsprechend mehr Kabinen.

Zur Verlängerung der Enchantment of the Seas gibt’s bei Youtube ein Promo-Video, unter anderem mit Zeitraffer beim Einfügen der neuen Mittelsektion:

Insgesamt wurden 15 Kreuzfahrtschiffe zwischen 1978 und 2008 verlängert: Song of Norway (1978), Nordic Prince (1980), Royal Viking Star (1981), Royal Viking Sky (1982), Royal Viking Sea (1983), Berlin (1986), Westerdam (1990, die heutige Thomson Dream), Costa Allegra (1992), Norwegian Dream (1998), Norwegian Wind/Superstar Aquarius (1998), Norwegian Majesty (1999), Pride of America (2003), Enchantment of the Seas (2005), Norwegian Crown/Balmoral (2008), Norwegian Dynasty/Bramaer (2008).

7 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

7 Gedanken zu „MSC verlängert vier Schiffe der Lirica-Klasse“

  1. @Danilo: Du hast natürlich völlig Recht – die Mittelsektion wurde bei Kvaerner Masa Yards gebaut, aber die Verlängerung selbst fand in Rotterdam statt. Ich hab’s im Text korrigiert.

  2. Hallo Franz,

    es wurde nur die „Costa Allegra“ verlängert, die „Costa Marina“ nicht. Bei letzterer wurde der Bug modifiziert, weshalb sie als Kreuzfahrtschiff minimal länger war als zuvor, aber wenn man alle Schiffe, die irgendwann mal einen neuen Bug bekommen haben, mitzählen würde, käme man auf eine viel höhere Zahl. Auch die „Marco Polo“ wurde nicht verlängert (nur die Aufbauten vorn und achtern vergrößert), ebensowenig die „Pride of Aloha“ / „Norwegian Sky“. Die „Costa Classica“ sollte verlängert werden, sie war auch schon auf dem Weg zur Werft, die Verlängerung fand dann aber nie statt, da die Mittelsektion angeblich von minderer Qualität war. Sie wurde letztlich verschrottet.

    In der Liste fehlen die drei Schiffe der Royal Viking Line (Royal Viking Star/Sea/Sky) sowie die „Nordic Prince“ von RCI.

    Viele Grüße,

    Raoul

  3. @Raoul: Ich sag‘ künftig nichts mehr ohne meinen Anwalt ;-) Danke für die Korrekturen, mit denen Du wohl durchweg Recht hast. Ich habe den Text entsprechend korrigiert. Allerdings ist es tatsächlich ziemlich schwierig, zu solchen Themen ohne umfassende Prüfung sämtlicher Quellen korrekte Informationen zu finden, denn selbst sonst eigentlich recht zuverlässige Quellen liefern beim Thema „Verlängerung“ eine Menge Fehlinformationen …

  4. Man könnte noch ergänzen, dass die Royal Viking Star, Sky und Sea heute ihren Dienst als „Black Watch“, „Boudicca“ (beide Fred. Olsen) und „Albatros“ (Phoenix) tun.

    An Bord letzterer hängt im vorderen Treppenhaus eine ganze Gallerie von Fotos des Schiffes vor, während und nach der Verlängerung. Die heute so schnittige „Albatros“ sieht darauf vor der Verlängerung fast pummelig aus…

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