Die Glocke von der Brücke der legendären Andrea Doria haben Taucher vor der Küste des amerikanischen Bundesstaates Rhode Islands nahe der Insel Nantucket geborgen. Bei einem Tauchgang am Wrack des vor 54 Jahren gesunkenen, italienischen Ozean-Liners in rund 73 Metern Tiefe hatten die Taucher Ernest Rookey and Carl Bayer aus New Jersey laut The Star-Ledger lediglich darauf gehofft, vielleicht ein paar Badfliesen oder Ähnliches zu erbeuten, als Carl Beyer die Glocke entdeckte.
Wegen der großen Tauchtiefe blieben den beiden Tauchern nur wenige Minuten, die rund 34 Kilogramm schwere Bronze-Glocke auszugraben und zu bergen. Der Fund gilt als größte Entdeckung im Wrack der Andrea Doria seit 1985 eine andere Glocke des Schiffs gefunden wurde. Der Safe der Andrea Doria, der 1984 geöffnet wurde, war dagegen eine Enttäuschung: Statt Goldbarren enthielt er nur Lire- und Dollar-Noten sowie Reiseschecks.
Tauchgänge zur Andrea Doria gelten vor allem wegen der großen Tiefe, in der das Wrack liegt, als sehr schwierig. Trotzdem haben viele Tausend Taucher ihr Glück versucht, seit das Wracks der Andrea Doria bereits wenige Monate nach ihrem Unteergang geortet worden war – meist mit bescheidener Ausbeute von ein paar Stück Geschirr oder ähnlichen Kleinteilen.
Die Andrea Doria sank am 27. Juli 1956 nach einem Zusammenstoß mit der MS Stockholm im dichten Nebel. Die MS Stockholm konnte sich damals trotz schwerer Schäden am Bug bis nach New York retten und wurde repariert. Das Schiff – oder genauer, der Rumpf der MS Stockholm – ist bis heute als Kreuzfahrtschiff auf den Weltmeeren unterwegs, unter dem Namen MS Athena.