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Kreuzfahrt-Lizenzen für Alaskas Glacier Bay National Park neu vergeben

Sieben Reedereien werden von Oktober 2019 an mit großen Kreuzfahrtschiffen nach Glacier Bay in Alaska fahren dürfen. Der National Park Service (NPS) hat die dafür nötigen Lizenzen neu vergeben. Cunard Line und Viking Ocean Cruises sind neu dabei.

Die Lizenzen für die Einfahrt in die spektakuläre Glacier Bay in Alaska sind streng reglementiert, um die einzigartige Natur in diesem Nationalpark zu schützen. In der Hochsaison von Juni bis August dürfen insgesamt nicht mehr als 153 Kreuzfahrtschiff direkt in die Glacier Bay fahren und maximal zwei pro Tag. In der Nebensaison sind 92 weitere Einfahrten erlaubt.

Die neuen Zehn-Jahres-Lizenzen für Oktober 2019 bis September 2029 mit jeweils spezifischen Kontingenten hat der NPS vergeben an: Holland America Line, Princess Cruises, Norwegian Cruise Line, Cunard Line, Seabourn, Viking Ocean Cruises und Royal Caribbean International.

Update, November 2019: Royal Caribbean International hat sich inzwischen überraschend zurückgezogen, die Vereinbarung mit dem NPS nicht unterschrieben und die geplanten Fahrtrouten der Schiffe entsprechend angepasst. Als Grund gibt RCI offiziell „Schwierigkeiten bei der Routenplanung“ an. Die Entscheidung bedeutet auch, dass Royal-Caribbean-Schiffe mindestens für die kommenden zehn Jahre nicht nach Glacier Bay fahren dürfen, denn vorher werden keine neuen Lizenzen vergeben.

Vorausgegangen war ein Ausschreibungsverfahren, bei denen sich die Reedereien mit detaillierte Konzepten beerben, in denen vor allem der Aspekt Umwelt- und Naturschutz eine wichtige Rolle spielt. Ein Expertengremium entscheidet dann beim NPS über die Lizenzvergabe.

Sonderrolle für Holland America Line und Princess Cruises

Eine Sonderrolle haben bei der Vergabe Princess Cruises und Holland America Line, die jeweils ein festes Kontingent an Einfahrten nach Glacier Bay haben und sich zusätzlich um weitere Slot bewerben können. Beide Reedereien hatten Glacier Bay bereits in ihren Kreuzfahrt-Programmen, bevor mit dem „Alaska National Interest Lands Conservation Act“ 1979 die Kontingentierung eingeführt wurde. Sie gelten daher als „historic operators“ und dürfen die damals aktuelle Zahl der Einfahrten in die Glacier Bay bis heute behalten. Bei Holland America Line sind das 39, bei Princess Cruises 32 Einfahrten pro Jahr.

Holland America Lines Oosterdam in Glacier Bay, Juni 2015
Holland America Lines Oosterdam in Glacier Bay, Juni 2015

Von den Reedereien, die bisher Glacier Bay anliefen, sind aus nicht näher erkennbaren Gründen Carnival Cruise Line, Crystal Cruises und Ponant nicht mehr berücksichtigt, selbige sich aber möglicherweise auch gar nicht um Slots beworben hatten.

Neben den großen Kreuzfahrtschiffen mit Cruise-Lizenz dürfen auf Basis von bereits 2016 vergeben Fünf-Jahres-Lizenzen derzeit auch vier Reedereien mit sehr kleinen Kreuzfahrtschiffen mit einer Tonnage von unter 100 BRZ in die Glacier Bay fahren: Alaska Dream Cruises, American Cruise Lines, Un-Cruises Adventures und Lindblad Expeditions. Sie gelten als „Tour Boats“ und anders als die Passagiere der großen Kreuzfahrtschiffe dürfen die Gäste dieser Boote in der Glacier Bay auch an Land gehen.

8,28 Dollar Eintritt pro Passagier

Pro Passagier bezahlen die Reedereien übrigens 8,28 Dollar Eintrittsgebühr für den Glacier Bay National Park. In der vorausgegangenen Zehn-Jahres-Periode betrug die Gebühr noch 5 Dollar.

Glacier Bay National Park
Glacier Bay National Park

2017 erwirtschaftete der National Park über Lizenz-Gebühren und Eintrittsgelder eine Summe von 5,5 Millionen Dollar, die in die Instandhaltung des Parks, aber auch in Forschungsprojekte fließen. 331.288 Kreuzfahrtpassagiere kamen 2017 in den Glacier Bay National Park, wobei nicht alle Schiffe in die Bay einfahren, sondern diejenigen ohne Einfahrt-Lizenz außerhalb vor Anker gehen und die Passagiere mit kleineren Booten in die Glacier Bay bringen.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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