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Statement zu meiner journalistischen Überzeugung

Ich bekenne mich zu einem modernen, konstruktiven Journalismus, der das Ziel hat, positive und lösungsorientierte Elemente in den klassischen Journalismus zu integrieren.

Ich möchte meinen Lesern damit ermöglichen, sich anhand von Fakten, Hintergründen und Perspektiven selbst eine Meinung zu bilden: lösungsorientiert statt anprangernd, konstruktiv statt voyeuristisch.

Als Journalist habe ich eine große Verantwortung, denn meine Leser verlassen sich auf meine Informationen. Fairness gegenüber allen Beteiligten ist dabei genauso wichtig wie abgesicherte Fakten und die Trennung von Meinung, ungeprüften Behauptungen, Gerüchten und Tatsachen.

In über 30jähriger Berufserfahrung bei Tageszeitungen, Fernsehen und Zeitschriften verschiedener Gattungen habe ich gelernt, das Dinge oft nicht so sind, wie sie scheinen. Auch Offensichtliches sollte man – zumindest mit vertretbarem Aufwand – hinterfragen.

Die wichtigste Frage dabei ist: Warum bekommt ich eine bestimmte Information von einer bestimmten Person? Selten lügt jemand gezielt und absichtlich, sehr häufig verzerren oder verfälschen aber subjektive Erlebnisse oder die persönliche Vorgeschichte die Fakten in einer Weise, dass sie nicht mehr stimmen oder sich nicht verallgemeinern lassen.

Wie man mit solchen Informationen umgeht, ist eine Kernaufgabe journalistischer Arbeit. Man trifft die Entscheidung, was man in welcher Form veröffentlicht oder mangels gesicherter oder aufgrund zweifelhafter Quellen nicht veröffentlicht. Deshalb verzichte ich lieber auf eine Schlagzeile (oder warte, bis die Informationslage ausreichend ist), wenn wesentliche Informationen nicht verifizierbar sind und der Schaden durch eine möglicherweise falsche Berichterstattung signifikant wäre.

Eine wichtige Grenze ist dort zu ziehen, wo die Art und Weise der Berichterstattung auf Kosten des Respekts vor anderen Menschen gehen würde oder wo sie sich über die Not und das Leid andere Menschen lustig machen oder der Häme und des Spott der Öffentlichkeit preisgeben würde.

Auch darin sehe ich eine große journalistische Verantwortung.

Konstruktiver Journalismus

Ich pflege eine grundsätzlich positive Lebenseinstellung, als Privatperson und als Journalist. Ich versuche, vorwärts gewandt zu denken und zu agieren. Journalismus muss die Gesellschaft, oder doch zumindest meine Leser voranbringen, Nutzen stiften, Hilfestellung leisten.

Rückwärtsgewandte Denkweisen oder gar das Ziel, jemandem eines auszuwischen, ist nicht meine Vorstellung von gutem Journalismus. Die Vergangenheit ist meiner Überzeugung nach nicht sonderlich hilfreich für zukünftige Entscheidungen, solange sich diese Vergangenheit nicht auf die Zukunft auswirkt.

Journalismus sollte meiner Überzeugung nach konstruktiv sein. Reiner Empörungs-Journalismus ist ein Relikt, das wir ablegen sollten. Denn es bringt uns nicht voran, über Vergangenes zu lamentieren – solange es lediglich der Ergötzung und der eigenen Erhebung über Andere dient und keine relevante Wirkung auf die Zukunft entfaltet, außer vielleicht Vorurteile zu vertiefen.

Konstruktive Kritik

Kritik muss meiner Überzeugung nach fundiert und verhältnismäßig sein, dem Leser Hintergrundinformationen geben und Zusammenhänge aufzeigen. Kritik muss konstruktiv sein und dort, wo es möglich ist, Lösungswege oder Alternativen aufzeigen.

Wer nur um der Kritik willen kritisiert, macht es sich zu leicht. Moderner Journalismus sollte meiner Überzeugung nach konstruktiv kritisieren und nicht auf Verdammen, Verurteilen oder gar Vernichten aus sein. Und er darf keinesfalls Hass und Missgunst schüren und die Gesellschaft spalten.

Das alles bedeutet selbstverständlich nicht, das Kritikwürdiges nicht kritisiert, Mängel und Probleme nicht aufgezeigt werden müssen. Das wäre ein fundamentales Missverständnis von konstruktivem Journalismus.

Entscheidend ist für mich: Ist etwas wirklich relevant? Hat es für meine Leser einen nennenswerten Nutzen für die Zukunft, für kommende Entscheidungen? Oder geht es nur um rückwärtsgewandte Sensationsgier? Um Klickzahlen? Um Schüren von Hass?

Zugegeben, dieser Grat ist manchmal sehr schmal. Die Meinungen, was auch für die Zukunft relevant ist, gehen oft auseinander. Ich gehe meinen Weg, gut reflektiert und mit dem Versuch, so unabhängig wie nur möglich zu sein. Das ist mein Teil, den ich zu einem verantwortungsvollen Journalismus beitragen kann. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass ich die Welt nicht allein retten kann.

Leser bei ihrer Meinungsbildung unterstützen

Ich bin überzeugt davon, dass meine Leser ihre eigenen Entscheidungen treffen und sich ihre eigene Meinung bilden wollen. Deshalb sehe ich meine Aufgabe als Journalist darin, die dafür nötigen Informationen, Zusammenhänge, Hintergründe und Hinweise zu liefern und keine vorgefertigten Urteile zu fällen.

Ich respektiere meine Leser als mündige und medienkompetente Menschen, die Informationsquellen beurteilen und einschätzen können, sich weitere Informationen beispielsweise aus Bewertungsportalen und Diskussionsforen holen können und auch dort die jeweilige Qualität der Aussagen einschätzen können.

Jeder Mensch ist anders – wer bin ich, dass ausgerechnet ich für all diese Menschen eine Entscheidung treffen und Urteile fällen sollte?

Qualitätsstandards für Journalisten und Blogger

Völlig selbstverständlich ist, dass ich mich bei meiner Arbeit selbstverständlich an den ethischen und gesetzlichen Regeln für journalistische Arbeit halte. Erwähnt haben will ich das an dieser Stellen dennoch noch einmal, damit da auch nicht der Funke eines Missverständnisses aufkommt.

Deutscher Presserat

Ich bekenne mich zu den strengen Regeln des Pressecodex des Deutschen Presserats, bin Mitglied im Deutschen Journalistenverband (DJV) und Mitglied des erweiterten Vorstandes der Vereinigung Deutscher Reisejournalisten (VDRJ), die sich ebenfalls einen strengen Verhaltenscodex für die journalistische Arbeit gegeben hat, an den alle Mitglieder gebunden sind.

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